NEUNTES KAPITEL

28. April 1763
Port Maßvoll
Mäßigungsbucht, Mystria

 

 

 

Owen kam auf dem Boden zu sich, den Mund voller Staub, nur eine knappe Sekunde, bevor ein Stiefeltritt ihn in Magenhöhe traf und durch die Luft schleuderte. Die Reste des prinzlichen Diners bahnten sich den Weg ins Freie und ersetzten den trockenen Staub mit der beißenden Nässe von Erbrochenem. Er landete auf der Seite und zog die Beine an, um seinen Magen zu schützen.

»Hältst dich für schlau, was?« Die von einer tiefen Männerstimme gestellte Frage löste bei den Begleitern des Fragenstellers Gelächter aus. »Hältst dich für was Besseres, wie?«

Owen hustete und spuckte aus. Sein Magen schmerzte, und die Umgebung verschwamm vor seinen Augen. Er konnte Umrisse ausmachen – mindestens ein halbes Dutzend, aber es konnten durchaus auch mehr sein. Der ihm am nächsten stehende Kerl, derjenige, der mit ihm geredet hatte, füllte den größten Teil seines Gesichtsfeldes aus, und das lag nicht nur an seiner Nähe, sondern auch an seiner Größe.

»Guckt ihn euch an, Jungs, liegt da wie ’n kleines Kind. Ein kleiner norillischer Hund, der auf den Tod wartet.«

Wieder klang Gelächter auf, bis eine andere Stimme sich einmischte.

»Na, Rufus Ast, scheint mir nicht, dass du hier deine Zeit vernünftig verbringst.«

»Halt dich da raus, Wald.« Der Hüne deutete mit dem Finger auf Owen. »Du kennst seine Sorte doch selber. Ein Rotrock. Hält sich für besser als drei von uns.«

Vom Eingang der Gasse erklang leises Lachen. »Warst noch nie gut, wenn es ums Rechnen ging, Rufus, aber selbst du kannst sehen, dass hier ’n Funken mehr als drei von euch sind.«

»Willst du die Chancen ausgleichen?«

»Wenn ich mitmache, ist es nicht ausgeglichen. Liefe wohl darauf hinaus, dass ich dir nochmal eins überbrate.«

Owen schüttelte den Kopf, um klarer zu werden, dann zog er Hände und Knie unter den Körper. »Drei zu eins? Ich hab schon Schlimmeres überstanden.«

Wald am Eingang der Gasse war wenig mehr als eine große, schlanke Silhouette mit einem Gewehr in den verschränkten Armen. »Scheint, als hätte der Hieb auf den Kopf Euch das Hirn vernebelt, Kapteyn Radband.«

»Der hat doch gar kein Hirn«, spottete einer der anderen.

Owen kam auf die Beine und schwankte nach links. Er gestattete einem der Männer, ihn aufzufangen und wieder aufzurichten. Owen drehte sich, versenkte die Faust im Bauch des Mannes und rammte ihm danach das Knie ans Kinn. Sein Gegner brach zusammen. Owen wirbelte herum, presste den Rücken an die Hauswand und schlug den rechten Ellbogen ins Gesicht des Kerls auf der anderen Seite. Der Kopf des Kolonisten knallte gegen die Wand, und er fiel nach vorn, über seinen stöhnenden Kumpanen.

In der dunklen Gasse war keine Gelegenheit für Kunststücke, aber das störte Owen nicht. Er war schon früher immer mal wieder von Schlägerbanden überrumpelt worden. Schon sehr früh hatte er dabei eine Grundregel gelernt, die er seither streng befolgte: Richte so viel Schaden wie möglich an, ganz egal wie und solange du kannst.

Der Mann links von ihm zögerte, aber der rechts stürmte auf ihn los. Er senkte den Kopf und versuchte, Owen umzurennen. Der Offizier versetzte ihm einen harten Fausthieb an die linke Schläfe, worauf sein Gegner in die Knie ging. Dann versetzte er ihm einen Tritt gegen die Brust. Der Schläger flog nach hinten und gegen Rufus’ Beine.

Ohne abzuwarten, bis der Kerl links von ihm sich wieder bewegte, griff Owen an und versetzte ihm einen schweren Haken. Zahnsplitter flogen durch die Nacht. Owen packte ihn an der Jacke und schleuderte ihn auf den zu Boden gestolperten Rufus Astwerk.

Der nächste Bursche hob die Fäuste und schob die Füße auseinander. Er war etwas kleiner als Owen, mit einem selbstsicheren Funkeln in den Augen. Wie ein Stier schoss er vorwärts, täuschte eine Linke gegen Owens Kopf an. Als der die Hände zur Deckung hochriss, trieb er ihm die Rechte in die Magengrube.

Schmerz explodierte in Owens Leib, aber davon ließ er sich nicht aufhalten. Er schlug den Kopf vor und rammte die Stirn ins Gesicht seines Gegners. Knochen krachten, Blut spritzte. Der Mann wankte zurück, die Hände an der gebrochene Nase. Owen trat zu und traf ihn hart zwischen die Beine. Der Tritt riss den Kerl in die Luft, und als er wieder aufkam, blieb er gekrümmt im Staub liegen.

Rufus brüllte, und Owen wirbelte herum. Der Hüne hat sich befreit und stand wieder auf. Er war einen Kopf größer als Owen und breit genug, um die Gasse völlig zu blockieren. Er ballte kürbisgroße Fäuste.

»Hättest besser in Norisle bleiben sollen.«

Owen schluckte schwer und nahm sich zusammen. Er hatte eine einzige Chance. Ein schneller Tritt in die Kniekehle, der Rufus stoppte und ihm selber Zeit genug verschaffte, etwas zu finden, das er dem Riesen über den Schädel ziehen konnte.

Plötzlich ruckte Rufus’ Kopf vor, begleitet vom Knall eines als Keule benutzten Musketenschafts. Der Riese stolperte und drehte sich halb um. »Was soll ’n das, Wald?«

»Du bist das Pulver fürs Nachladen nicht wert.« Wald schlug noch einmal zu und erwischte ihn an der Stirn.

Rufus Ast brach zusammen.

Wald senkte die Waffe. »Der letzte von ihnen ist weggerannt. Wenn er zurückkommt, wird er seine Kumpane mitbringen. Würde sagen, wir ziehen uns zurück.«

»Einverstanden.« Owen richtete sich auf und betastete seinen Kopf in Höhe des rechten Ohrs. Seine Finger griffen ins Nasse. Er stieg über Rufus und folgte dem Mystrianer aus der Gasse. »Ihr hättet Euch nicht einzumischen brauchen.«

»Ihr wärt wohl mit Rufus fertiggeworden, aber er hätte Euch vorher gehörig zusammengeschlagen. Der Prinz hat mich angeheuert, Euch zu führen. Dazu müsst Ihr Euch noch bewegen können.«

Owen hielt an einer öffentlichen Pumpe an und hielt den Kopf unter das nach ein paar kräftigen Zügen herausströmende Wasser. Der Kälteschock ließ ihn etwas klarer werden, aber das ermöglichte es ihm auch, die Schmerzen bewusst wahrzunehmen, die seinen Leib durchzuckten. Wieder wurde ihm übel, aber er unterdrückte den plötzlichen Brechreiz.

Nathaniel Wald kam um ihn herum und betrachtete sein Ohr. »Übler Schnitt. Muss Euch wer das halbe Ohr wieder annähen. Gut, dass Madame Frost sich mit Nadel und Faden auskennt.«

Owen richtete sich auf und strich sich das klatschnasse Haar aus dem Gesicht. »Sie werden sich noch einmal überlegen, ob es so klug war, mir ihre Gastfreundschaft anzubieten.«

»Wird sie nicht überraschen.« Nathaniel zuckte die Schultern. »Schätze, Caleb hat sie schon vorbereitet, nachdem er mir Bescheid gegeben hat.«

Owen drehte sich um. »Er war nicht …«

»Er hat es nicht so mit den Astens.«

Die beiden Männer wanderten durch die düsteren Straßen bergauf, in Richtung des Hauses Frost. »Mir scheint, zwischen Euch und Rufus besteht auch keine Freundschaft.«

»Kann man so sagen.«

»Ihr habt erwähnt, dass Ihr ihn schon einmal angeschossen habt?«

Nathaniel nickte. »Hatte es nötig. Wollte ihm eigentlich eine Kugel in den Kopf jagen, aber der steckte so tief in seinem Arsch, dass ich bloß sein Sitzfleisch getroffen habe.«

Owen konnte nicht sagen, ob Nathaniel das als Scherz meinte oder nicht. Aber er hatte das Gefühl, dass Wald ihn taxierte, und dass er genau das auch schon bei der Schlägerei in der Gasse getan hatte. »Dann sagt mir, Meister Wald, hättet Ihr sie auch aufgehalten, wenn es nicht Teil Eures Auftrags gewesen wäre?«

Nathaniel Wald blieb mitten auf der Straße stehen und rieb sich das kantige Kinn. »Schätze schon. Rufus den Spaß zu verderben, macht höllischen Spaß.«

»Habt Ihr keine Angst vor Vergeltung?«

»Nein.« Nathaniel setzte sich wieder in Bewegung. »Schätze, ihm macht ’s viel weniger Spaß, Zielscheibe zu sein, als mir, auf ihn zu schießen.«

Owen presste sein Taschentuch an die blutende Schläfe. »Habt Ihr keine Angst, dass er zuerst auf Euch schießt?«

»Wenn der nah genug für so ’nen Schuss kommt, hab ich’s nicht besser verdient.«

Sie erreichten das Haus der Frosts. Owen öffnete das Tor und wartete auf Wald.

Der schüttelte den Kopf. »Wird schon für genug Unruhe sorgen, wenn sie Euch sehen. Ruht Euch einen Tag aus, dann treffen wir uns am Vorratslager.«

Owen nickte. »Ich habe schon Ausrüstung bestellt.«

»Hab ich gehört. Wir werden ’s dann korrigieren.« Nathaniel salutierte kurz und lässig, dann verschwand er in den Schatten.

Die Haustür öffnete sich. Caleb hielt eine Laterne hoch, und Bethany kam mit gerafften Röcken aus dem Haus gelaufen. Obwohl das Licht nur einen Teil ihres Gesichtes sichtbar machte, sorgten ihre weit aufgerissenen Augen und der sich entsetzt öffnende Mund dafür, dass sein Kopf noch schlimmer schmerzte.

»Caleb, schnell, hilf mir.« Bethany duckte sich unter Owens linken Arm und fasste ihn um die Taille. »Er blutet.«

»Das sehe ich.« Caleb stützte ihn an der anderen Seite, und zu dritt betraten ohne größere Umstände das Haus. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, brachten sie Owen in die Küche und setzten ihn auf einen Stuhl.

Die Hausherrin fixierte ihn mit einem eisernen Blick. »Ich habe schon Schlimmeres gesehen. Bethany, nimm seine Jacke. Bürste sie aus und kümmere dich um die Flecken. Caleb …«

Ihr Sohn hob beide Hände. »Ich weiß schon, ein Schluck Rum.«

»Aber keinen für dich. Du bist schuld, dass er so zugerichtet ist.«

Owen zog die Jacke aus. »Madame Frost, Caleb hätte nichts tun können …«

»Kapteyn Radband, ich wüsste es zu schätzen, würdet Ihr nicht behaupten, Port Maßvoll oder meinen Sohn besser zu kennen als ich. Als wir erfuhren, dass Ihr mit dem Prinzen diniert, sandten wir Caleb, auf Euch zu warten und Euch nach Hause zu begleiten. Das hat er nicht getan.«

»Er hat Nathaniel Wald verständigt …«

»Mir ist durchaus bewusst, was er getan.« Hettie Frost nahm ein sauberes Tuch und tauchte es in heißes Wasser. Sie zog seine Hand mit dem Taschentuch von der Wunde fort und säuberte sie. »Ich weiß, wie viel der Prinz von Meister Wald hält, doch macht ihn das noch nicht zu einem Heiligen.«

Sie legte das Tuch beiseite und nahm eine Nadel. Geschickt fädelte sie einen Faden ein, dann hielt sie die Spitze in eine Kerzenflamme.

Owen runzelte die Stirn. »Was tut Ihr da?«

»Was notwendig ist.«

Caleb kehrte zurück und reichte Owen eine kleine Tasse mit Rum. »Tugendlerischer Aberglaube. Ihr habt Euch heute Nacht lästerlich betragen, deshalb stecken Teufel in der Wunde. Die heiße Nadel erinnert sie an die Feuer der Hölle und verscheucht sie.«

Hettie Frost zog ein ärgerliches Gesicht. »Mehr als einmal hab ich dich mit dieser Nadel genäht, Caleb Frost, und du hast kaum eine Narbe zurückbehalten. Mockier dich nicht über Gottes Werk.«

»Ja, Mutter.« Er zog sich zurück und tat so, als würde er die Tasse mit einem Zug leeren. »Das hilft, das Vernähen auszuhalten. «

Owen kippte den Rum. Er brannte sich einen Weg die Speiseröhre hinab und explodierte schmerzhaft in seinem Magen. Für einen Moment fürchtete er, sich erneut übergeben zu müssen, aber die Wärme des Alkohols beruhigte seine Eingeweide.

Hettie Frost nahm ihm die Tasse aus der Hand und schüttete die verbliebenen Tropfen auf die Wunde. »Eine Tasse für Euer Innenleben, ein Tropfen für das Äußere.«

»Das brennt.«

»Gut. Lasst es Euch eine Lehre sein.«

Es war ein seltsames Erlebnis, genäht zu werden. Nicht, dass es das erste Mal gewesen wäre, aber noch nie hatte er eine solche Behandlung am Ohr benötigt. Zusätzlich zu dem Drücken und Ziehen, wenn Hettie Frost den Faden festzog, hörte er das Schnalzen der Haut und das Schrammen der Nadel. Die Hausherrin arbeitete gewissenhaft und vernähte die kleine Wunde mit mehr Stichen, als er vom Feldscher für einen Schwerthieb am Oberschenkel bekommen hatte. Schließlich biss sie das Ende des Fadens ab und kippte noch einen Tropfen Rum auf ihr Werk. Aus sauberem Tuch formte sie ein Polster, auf das sie eine grüne, leicht nach Minze duftende Salbe rieb, und legte es auf die Wunde. Sie befestigte es mit einem Verband, den sie zwei Mal um Owens Kopf wickelte und über dem unverletzten Ohr verknotete.

»Ich sollte meinen, Kapteyn, damit ist es getan.«

»Ich danke Euch, Madame Frost.«

»Bedankt Euch, indem Ihr Euch von weiterem Ärger fernhaltet. « Sie drehte sich zu ihrer Tochter um, die damit beschäftigt war, einen Riss im Jackenärmel zu nähen. »Du wirst ihm eine Auflage für das Kopfkissen bringen, damit er nicht das Bettzeug vollblutet.«

»Ja, Mutter.«

Hettie Frosts Miene entspannte sich. »Benötigt Ihr noch etwas, Kapteyn?«

»Nein. Obwohl, ich glaube, vielleicht mein Schreibzeug.«

Sofort wurde Caleb von seinem Hocker losgeschickt, es zu holen. Er kehrte kurz darauf mit einem ledernen Kasten zurück. »Ich stelle es auf den Esstisch.«

»Danke.« Owen ging hinüber ins Esszimmer. Caleb hatte das Etui an Owens Platz gestellt und eine Kerze angezündet. Jetzt stand er an der Anrichte und schenkte sich ein Glas Wein ein.

Owen lehnte das stumme Angebot eines Glases Wein mit einem Wink ab und öffnete den Kasten. Er holte Papier und Tinte heraus, dann spitzte er mit dem kleinen Messer eine Feder an. Aber wem schreibe ich zuerst?

Er sah keinen Sinn darin, einen Bericht über den Zwischenfall zu schreiben. Langford hätte nur gelacht, und vielleicht sogar seine eigene Version des Zwischenfalls nach Launston gemeldet, um Owen zu diskreditieren. Einen eigenen Bericht zu verfassen und direkt an die Reitergarde zu schicken, konnte ihm nicht helfen. Man würde es nur als weitere Bestätigung für die Feigheit der Mystrianer betrachten und ihn für einen Dummkopf halten, weil er sich hatte überrumpeln lassen. Die bloße Existenz des Berichtes würde man später gegen ihn verwenden – und höchstwahrscheinlich würde sein eigener Oheim es tun.

Und ein Brief an Katherine brachte ganz eigene Probleme. Sie würde den Brief gewissenhaft lesen, aber jeden Hieb überdeutlich spüren. Sie würde stolz auf seinen Sieg sein und sich ehrlich darüber freuen, und zugleich würde seine Verletzung ihr Angst um ihn machen, und das war das Letzte, was er wollte.

Bethany kam mit einer zweiten Kerze, seiner Jacke und Nähzeug ins Zimmer. Sie lächelte. »Bitte teilt Eurer Gattin mit, dass Eure Jacke wiederhergestellt ist.«

Owen blinzelte. »Verzeihung?«

»Ihr schreibt ihr und lasst sie wissen, dass es Euch trotz allem gut geht, nicht wahr?« Sie setzte sich und beugte sich über die Jacke. »Caleb hat mir berichtet, dass Ihr verheiratet seid. Ihr müsst sie vermissen.«

»Das tue ich, Fräulein, sehr sogar.« Owen legte Federkiel und Messer beiseite. »Doch ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich erfahren möchte, was geschehen ist. Zumindest das nicht.«

Bethany schaute auf und neigte überrascht den Kopf. »Als Ira fort war, wollte ich alles wissen, jede Einzelheit. Er hat geschrieben – jemandem diktiert, meine ich –, und mein Onkel schrieb ebenfalls. Wir bekamen die Briefe natürlich gebündelt. Manche erst lange nachdem …«

»Ich kann mir vorstellen, wie schmerzhaft es war.«

Sie schüttelte den Kopf. »Nicht so schmerzhaft wie die Ungewissheit. Männer glauben, uns Sorgen zu ersparen, wenn sie uns etwas verschweigen, doch wir wissen es. Wir spüren, dass etwas ungesagt bleibt, und das bereitet uns noch schlimmere Sorgen. Wir wissen, dass ihr uns etwas verschweigt, das uns Sorgen machen würde, und wir stellen uns die fürchterlichsten Dinge vor.«

»Leider kann meine Gattin kein Blut sehen.« Er lächelte gequält. »Sie hätte niemals tun können, was Eure Mutter getan hat.«

»Ich weiß.«

»Was?« Owen legte die Stirn in Falten. »Ihr nehmt Euch einiges heraus, Fräulein Frost.«

»Ich hatte keine Herabsetzung im Sinn, Kapteyn.« Sie hob seine Jacke. »Mir fiel nur ein wenig kunstvolles Muster der Reparaturen hier auf. Eure Gattin kann nicht mit Nadel und Faden umgehen.«

»Nun, ich fürchte, Ihr seht dort vor allem mein Werk.«

»Ich bin sicher, Eure Gemahlin legt Wert auf Eure Erscheinung, daher werde ich ein paar Fäden lösen und neu vernähen. « Bethany schmunzelte und nahm eine kleine Schere. »Bitte schreibt doch weiter. Ich liebe das Geräusch der Feder auf Papier. Es ist überaus beruhigend, und einer der Gründe, warum ich das Schreiben liebe.«

»Was schreibt Ihr?«

Bethany schaute auf. »Dummes Zeug, Kapteyn. Gedichtfetzen. Nichts, was jemals das Tageslicht sehen wird.«

»Ihr solltet Euch nicht für das schämen, was Ihr schreibt, Fräulein Frost. Ich bin sicher, Ihr besitzt Talent.« Owen seufzte. »Ich fürchte, ich kann noch besser nähen als mich schriftlich ausdrücken, doch werde ich daran arbeiten. Nur ist ein Brief wohl nicht das Richtige. Ich werde ein Tagebuch verfassen. Das wird zu meiner Reise passen. Ich werde heute damit beginnen. Und morgen werde ich ein paar Journalbücher erstehen müssen, um sie mitzunehmen.«

»Es wird mir eine Freude sein, einen Händler für Euch ausfindig zu machen, Kapteyn Radband.« Sie lachte. »Unter einer Bedingung.«

»Und diese wäre?«

»Bei Eurer Rückkehr darf ich es lesen.«

Krieg der Drachen - Roman
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