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Ich ließ den Polizisten mit seinen Gedanken allein. Er schien ein kluger und vernünftiger Mann zu sein, aber das bedeutete keineswegs, dass er mich nicht bei der ersten günstigen Gelegenheit oder dem ersten Anzeichen einer Schwäche auf ein Regal stellen würde.
Er brauchte Zeit, um über seine Gäste und die Frage nachzudenken, was er tun konnte, um sie zu retten.
Ich stellte einen Stuhl ans Fenster und schaute auf die Straße. Ich war furchtbar traurig. Der Gedanke, ohne Anabelle Gäste zum Tee zu empfangen, erfüllte mich mit unstillbarer Sehnsucht nach der Zeit, als wir in dieses Haus gekommen waren. An die Zeit, als Valerie uns aufnahm und Sauveterre-Puppen aus uns machte. Es war ein herrlicher Sommer gewesen, und in dem Haus wohnten all unsere kleinen Freunde. Aaron, Nancy, Thaddeus, Jason. Und Thomas. Der kleine Thomas Rule mit seinem langsamen Gang und seiner wilden Entschlossenheit.
Im Laufe der Jahre gab es noch andere Freunde, aber ohne Valerie war es nicht dasselbe. Als wir in der Zeitung lasen, das Commonwealth of Pennsylvania wolle ihr um Mitternacht das Leben nehmen, in wenigen Stunden schon, wusste ich, was wir tun mussten.
Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich das Scheinwerferlicht auf der Fassade des Hauses beinahe übersehen hätte.
Einer der Gäste kam früher zur Party.
Ich warf einen raschen Blick in das Wohnzimmer und Esszimmer. Alles sah so aus, wie es sollte. Ich setzte die Baseballkappe mit dem Logo des Finnigan’s Wake wieder auf und lächelte.
Keine zwei Sekunden später klingelte es.
Ich achtete darauf, dass meine Waffe nicht zu sehen war, als ich die Diele durchquerte und zur Tür ging.