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Als Byrne im Salon am Fenster stand, kehrten seine Gedanken zu den Morden an Nicole und den Gillen-Brüdern zurück. Was für einen abnormen und zugleich eisernen Willen musste man haben, um jemanden auf so abscheuliche Weise zu töten!
Im Dienst hatte Byrne mehr als einen Menschen getötet. Doch für ihn bestand ein großer Unterschied zwischen dem, was er getan hatte, um Recht und Gesetz durchzusetzen, und dem, was der oder die Mörder Nicole Solomon und den Gillen-Brüdern angetan hatten. Für die Familien der Täter empfand Byrne zwar Mitgefühl, fühlte sich aber nicht für sie verantwortlich.
Er ging durch die Küche zur Hintertür. Die Sonne ging allmählich unter, und in der Dämmerung wurde es empfindlich kalt. Byrne schaute auf die anderen Häuser in der Straße und fragte sich, welche Dramen sich dort wohl abspielten. Wohnten dort glückliche Menschen? Erlebten einige Familien gerade eine Krise? Zerbrachen sie unter der Last menschlicher Schwächen? Hielt sich in einem dieser Häuser ein ängstlicher, einsamer Junge wie Thaddeus Woodman auf?
Erfüllt von diesen düsteren Gedanken, stieg Byrne die Treppe hinter dem Haus hinunter.
Als er um die Ecke bog, stand er einer hübschen Frau gegenüber.