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Zur gleichen Zeit saß Machokali in seinem Zimmer, deprimiert und niedergedrückt von Erschöpfung, Niederlage und Unentschlossenheit. Was sollte er gegen den Rückfall des Herrschers unternehmen? Der Herr der Krähen war auf mysteriöse Weise verschwunden. Wie konnte er es wagen, sich der Autorität zu widersetzen?
Das Wort „Autorität“ erinnerte ihn an das, was die Banker gesagt hatten: Es gibt Leute im Land, die dazu aufrufen, das Schlangestehen wieder aufzunehmen. Er dachte daran, dass der Herrscher und das Kabinett nur kurz vor der schmachvollen Tat der Frauen in Eldares die fünf Reiter auf Motorrädern eingesetzt hatten. Keiner hatte sie jemals zurückgerufen. Was ging da vor?
Das Telefon läutete, und er griff zum Hörer. „Ich habe es mal wieder versucht. Sieben Tage lang ist niemand ans Telefon gegangen“, sagte die Dame von der Rezeption. Machokali wollte ihr mitteilen, sie solle sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, änderte aber seine Meinung. Auch die Wut benötigt Energie, und die war momentan knapp bei ihm. Minister Sikiokuu aus Aburĩria sei am Apparat! Sie ersparten sich die Floskeln. Sikiokuu wollte lediglich wissen, ob der Herr der Krähen in Amerika angekommen war. Machokali sagte, ja, er sei angekommen, nur wüssten sie im Augenblick nicht, wo er sich gerade aufhalte. „Ich wollte es nur wissen“, sagte Sikiokuu schnell und legte auf, ohne zu erklären, warum es wichtig für ihn war, sich über den Verbleib des Zauberers zu erkundigen.
Weshalb dieses späte Interesse an der Ankunft des Herrn der Krähen? Warum jetzt, wo der Mann verschwunden war? Das Telefonat beseitigte jeden Zweifel, den Machokali hinsichtlich einer Verbindung zwischen Sikiokuu und dem Verschwinden des Herrn der Krähen gehabt haben mochte. Sikiokuu hatte ihn zu nichts anderem befragt – nicht zum Kredit, nicht zum Tag ihrer Rückkehr oder zum Gesundheitszustand des Herrschers. Nein, da war etwas Gefährliches im Gange, und er würde diesen Verdacht nicht für sich behalten.
Er verließ sein Zimmer, ohne zu bemerken, dass A.G. vor der Tür stand. Er ging ins Krankenzimmer und fand die anderen, wie er sie verlassen hatte: in unterschiedlichen und verzweifelten Stellungen der Erschöpfung, ausgelaugt vom siebentägigen Wortsturm. Machokali schleppte sich zum Herrscher, einer leblosen Gottheit mit aufgerissenem Mund, der der Kopf zur Seite gesunken war. Machokali fühlte sich verpflichtet, dem Herrscher seinen Verdacht über die Vorgänge in Aburĩria mitzuteilen, ob er es verstand oder nicht. Er näherte seinen Mund dem rechten Ohr des Herrschers und flüsterte: „In Afrika, Asien und Lateinamerika sind viele Regierungen gestürzt worden, während sich der Herrscher im Ausland aufhielt. Der neue Aufruf zum Schlangestehen ist ein Komplott zu einem Staatsstreich.“
Die Worte wirkten sofort: Der Herrscher richtete sich auf. „Und warum liegt ihr hier alle auf dem Boden herum, anstatt zu packen? Wir müssen abreisen“, sprach er und drehte sich zu Machokali um, als übertrüge er ihm die Verantwortung, alles für die Abreise nach Aburĩria vorzubereiten und damit den Gefahren zu begegnen, die das Schlangestehen und das Verprügeln von Ehemännern darstellten.