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Gerüchte besagen, der Herrscher habe sieben Tage und sieben Nächte, sieben Stunden, sieben Minuten und sieben Sekunden ununterbrochen geredet. Am Ende hatten die Minister so viel applaudiert, dass sie betäubt und schläfrig waren. Einige bemerkten nicht, dass sie selbst heiser geworden waren und nur noch kaum hörbare Laute hervorbrachten: „Mehr, gib uns mehr, stimme mit dem Allmächtigen völlig überein.“ Sie brachten nicht mal mehr einen vollständigen Satz heraus, dann kaum noch ein Wort und schließlich nicht eine Silbe.
Als sie zu erschöpft waren, um zu stehen, knieten sie einer nach dem anderen vor dem Herrscher nieder, bis die Szenerie aussah, als befände sich eine Gemeinde im Gebet vor den Augen des Herrn. Aber bald stellten sie fest, dass es ebenso ermüdend war, kniend den Körper aufrecht zu halten, und einige nahmen mit übereinandergeschlagenen Beinen die Haltung von Buddhisten ein. Andere entschieden sich für die kauernde Haltung eines betenden Muslims, berührten mit der Stirn den Fußboden und hoben nur noch ab und zu den Kopf. Einige wenige, die nicht mehr in der Lage waren, ihren Kopf zu heben, taten so, als huldigten sie ununterbrochen dem Herrscher, indem sie Kopf und Hände auf den Boden legten und die Hintern in die Höhe reckten. Zu guter Letzt verharrte jeder in irgendeiner Stellung, die seinen Beinen, dem Hals, den Armen und auch den Lippen etwas Ruhe gönnte.
Der Biograph lag der Länge nach auf dem Boden und versuchte, alles aufzuschreiben, was der Herrscher sagte; schließlich legte er den Kopf auf eine Seite des Buches und schaffte es irgendwie, weiter Notizen für das Buch des Lebens niederzukritzeln.
Zur siebten Stunde des siebten Tages waren nur noch die Sicherheitsleute auf den Beinen, die die Wand benutzten, um sich aufrecht zu halten. Von den Zivilisten hielt Machokali am längsten durch, aber auch er spürte, wie seine Knie nachgaben. Da er stets darauf achtete, möglichst nicht anzuecken, versuchte er, den Herrscher um Erlaubnis zu bitten, sich setzen zu dürfen, fand sich schließlich jedoch kniend wieder, wie er benommen stöhnte, ja, mein Herr, Amen, als befände er sich in einem Ruf-und-Antwort-Ritual mit dem Herrscher.