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Jonathan brüllte, aber seine Stimme wurde vom Klebeband erstickt. Er schüttelte den Kopf, als wiese er eine schreckliche Anschuldigung von sich.
Kenny hockte sich hin, um das Klebeband von Jonathans Mund abzureißen. Mit Benzin getränkt, löste es sich leicht.
»Okay«, sagte Kenny, »du hast keine Angst zu sterben. Aber du willst nicht verbrennen. Niemand will verbrennen. Oder?«
»Nein.«
»Hast du das Gespräch eben mitbekommen?«
»Teilweise.«
»Dann weißt du, dass die Zeit abgelaufen ist.«
»Ich kann dir kein Märchen erzählen, nur damit du dich besser fühlst.«
»Dann tut es mir leid. Wir sind fertig.«
Kenny humpelte aus dem Zimmer.
Im Türrahmen entzündete er das Ende der zusammengedrehten Zeitung.
Jonathan folgte ihm mit den Augen. Er atmete schnell, als wäre er gerade gerannt.
Kenny trat einen Schritt vor, bereit, das Papier ins Zimmer zu werfen.
»Also gut«, rief Jonathan.
Kenny ließ das Papier sinken. »Was heißt das?«
»Es heißt: Also gut, ich erzähle dir, was du hören willst.«
»Und was ist das?«
»Ich erzähle dir, was passiert ist. Aber mach das Feuer da aus. Bitte mach es aus. Mach es aus, dann sag ich’s dir.«
Kenny trug das Papier in die Küche, weg von den Benzindämpfen, und hielt es unter den Wasserhahn.
Dann ging er zurück zu Jonathan und hockte sich hin wie ein Archäologe, die Ellbogen auf die Knie gestützt.
Er sah hinunter in Jonathans Augen.
Er sagte: »Also gut. Erzähl’s mir.«