Vierundsiebzig
R.C. legte ein ordentliches Tempo vor. Auf einer Anhöhe blieb er stehen. Er wollte nicht mitten in eine gefährliche Situation platzen, sondern das Überraschungsmoment nutzen. Tillman schloss zu ihm auf. Er verfluchte seine Schuhe. R.C. trug derbe Arbeitsstiefel, er selbst feine Stadtschuhe. Sie waren inzwischen ruiniert. R.C. schaltete die Taschenlampe aus und horchte.
»Hören Sie was?«, flüsterte Tillman zwischen zwei Atemzügen.
»Nein, bisher nicht. Wie weit ist die Siebzehn entfernt?«
»Etwa zwei Meilen, denke ich; auf direktem Weg vielleicht etwas weniger.« Tillman versuchte wieder zu Atem zu kommen.
R.C. drückte seine Büchse Copenhagen auf und nahm sich eine Portion Kautabak. Mit einer Tabakbeule hinter der Lippe dachte er nach.
»Glauben Sie, derjenige, der geschossen hat, hat auch Elizabeth?«, fragte Tillman.
»Keine Ahnung. Dass der Pick-up nicht mehr da ist, macht die Sache sehr verwirrend. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie er vom Grundstück gekommen sein könnte. Wir wissen leider nicht, wie viele Fahrzeuge und Personen in die Sache verwickelt sind. Elizabeth könnte in einem anderen Truck oder in einem PKW weggebracht worden sein, bevor ich Tanner gefunden habe.« R.C. spuckte aus. »Falls Tanner schon zwei Stunden lang dort lag, als ich ankam, ist Elizabeth jetzt vielleicht schon in Birmingham.«
Tillman schaute seufzend ins Unterholz.
»Aber bei den Schüssen ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen«, sagte R.C. »Kein Mensch sollte um diese Jahreszeit und um diese Uhrzeit mit einem großkalibrigen Gewehr rumballern. Ein seltsames Gefühl in meinen alten Knochen sagt mir, dass alles irgendwie zusammenhängt.«
»Ja. Das denke ich auch.«
»Los. Gehen wir weiter.« R.C. warf einen Blick auf den Kompass.
Sie stapften in Richtung der Schüsse weiter. Im dichten Unterholz schlugen ihnen Zweige ins Gesicht. R.C. war froh, dass Tillman mithalten konnte. Als sie ein etwas lichteres Stück Laubwald erreichten, gingen sie schneller.