Epilog
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Wo Geräusche sind, ist auch Stille.
In dem riesigen Konzertsaal herrschte absolute Stille. Wenn man bedachte, dass sich im Verizon Center fast zweitausendfünfhundert Menschen versammelt hatten, war diese Stille nur noch erstaunlicher.
Als die letzte Note der Sinfonia Concertante verhallte, setzte der Applaus ein.
Der Dirigent wandte sich zum Publikum um. Byrne sah, dass einige Leute Christa-Marie erkannten und zu tuscheln begannen. Vor ein paar Wochen war in allen Medien groß und breit über Christa-Maries Unschuld im Mordfall Gabriel Thorne berichtet worden. Byrne konnte sich nur mit Mühe vorstellen, welchen Mut sie aufbringen musste, um heute Abend hierherzukommen.
Kurz darauf wandte sich der allgemeine Applaus von der Bühne ab und konzentrierte sich auf die Frau in der zehnten Reihe, auf die nun ein sanftes Spotlight fiel. Der Dirigent trat an den Bühnenrand und verbeugte sich. Das Orchester erhob sich.
Byrne wusste nicht, wie viel Zeit ihnen noch gemeinsam blieb, aber er wusste, dass er bis zum Ende mit Christa-Marie zusammenbleiben würde. Er fragte sich, wie sich das für sie anhören mochte. Er fragte sich auch, ob es sich genauso anhörte und ob es dasselbe bedeutete wie vor zwanzig Jahren, als sie der hellste Stern am Firmament gewesen war.
Kevin Byrne nahm Christa-Maries Hand und hielt sie fest, als der Applaus anschwoll und dessen Echo durch die tiefen Abgründe der Erinnerung hallte und die kostbare Zeit, die vor ihnen lag.