♦ NEUNUNDZWANZIG
Mit dem Buch des Todes unter dem linken Arm marschierte Sanchez durch den Schnee zu seinem Streifenwagen, den er um die Ecke geparkt hatte. Obwohl es direkt vor der Bibliothek freie Parkplätze gegeben hätte, hatte Sanchez den Wagen auf einem Behindertenparkplatz abgestellt. Seiner Meinung nach bekamen viel zu viele Leute einen Behindertenausweis, die ihn überhaupt nicht verdienten. Und jetzt, wo er sich das als Polizist leisten konnte, hatte er sich auf seine gemeine Art dafür gerächt. Im Moment bereute er diese Entscheidung allerdings wieder, weil ein eisiger Wind wehte. So kalt war es in Santa Mondega nie zuvor gewesen. Und noch dazu wurde es einfach nicht hell, verdammt. Durch den Schnee und die brennenden Straßenlaternen sah es jedoch ausnahmsweise mal richtig weihnachtlich in der Stadt aus, was Sanchez zumindest ein wenig entschädigte. Nicht dass er ein besonderer Weihnachtsfan gewesen wäre. In der Adventszeit wurde man nur noch heftiger angebettelt, und überall warben Spendenorganisationen um Geld für Obdachlose, die jetzt offenbar schlimmer unter ihrer Situation litten als in den restlichen elf Monaten des Jahres. Es hatte ihn schon immer geärgert, dass diese Faulpelze in der Suppenküche umsonst durchgefüttert wurden, während er selbst dort nichts bekam.
Heute Morgen gab es offenbar Hühnersuppe im Asyl, jedenfalls roch die Brühe im Styroporbecher danach, aus der ein Penner an der Straßenecke trank. Der Mann war alt und trug zu seinem abgewetzten grünen Regenmantel zerrissene graue Hosen. Schuhe hatte er nicht, nur graue Socken mit Löchern darin, durch die seine Zehen herausragten. Sanchez blickte stur nach vorn und hoffte, dass er dem Schnorrer so unbehelligt entkommen konnte. Doch als er an dem Alten vorbeiging, hob der den Kopf.
»Haben Sie etwas Kleingeld, Detective?«, fragte er. »Für eine Tasse Kaffee?«
»Nein, leider nicht.«
Der Penner packte Sanchez’ Hose und zog daran, sodass er beinahe hingefallen wäre. Für einen Greis hatte er ganz schön Kraft. Sanchez versuchte, sich loszumachen, aber der Alte ließ sich nicht so einfach abschütteln.
»Hör mal, du Stinker«, schimpfte Sanchez. »Wenn du mich nicht loslässt, verhafte ich dich und verknacke dich wegen Wegelagerei!«
Der Obdachlose ignorierte diese Warnung. »Ich brauche unbedingt einen Kaffee. Hier draußen erfriere ich sonst noch. Sie wollen doch nicht, dass ein alter Mann ein Opfer der Kälte wird, oder?«
Sanchez seufzte und fischte in der Vordertasche seiner Hose nach Münzen. Davon hatte er dort eine ganze Menge, aber in der Tasche befanden sich auch sein Zippo-Feuerzeug und die zerknüllte Seite aus dem Buch des Todes. Sanchez vermutete stark, dass es mit dem Herausreißen allein nicht getan war und dass er die Seite komplett zerstören musste.
Die Augen des Alten begannen zu leuchten, und er ließ Sanchez’ Hose los. Mit dem Blick eines Welpen, der auf ein Leckerli wartet, schaute er zu Sanchez auf. Er holte zuerst das Zippo aus der Tasche, hielt es dem Obdachlosen vors Gesicht und brachte es zum Brennen. Eine beeindruckende Flamme erleuchtete die Dunkelheit. Der Alte wartete noch immer voller Hoffnung. Vielleicht dachte er, er würde das Feuerzeug geschenkt bekommen. Das war immerhin schon ein paar Dollar wert. Doch zu seiner Enttäuschung holte Sanchez nun die Seite aus dem Buch heraus. So gut es mit einer Hand ging, glättete er das Papier und passte auf, dass das Buch unter seinem Arm nicht herausrutschte. Der Obdachlose runzelte die Stirn und fragte sich wohl, was das alles sollte. Sanchez hielt eine Ecke der Seite in die Flamme, die sofort zu brennen begann.
»Hier.« Sanchez hielt dem Alten das brennende Stück Papier hin. »Damit kannst du dich warm halten.«
Der Obdachlose zog seine ausgestreckte Hand weg und prallte zurück.
»Was anderes habe ich nicht für dich«, sagte Sanchez und ließ die brennende Seite vor die Füße des Alten fallen. Der schaute erst beleidigt, ging dann aber in die Knie und versuchte, sich die knochigen weißen Hände an der Flamme zu wärmen.
»Geizhals«, murmelte er.
Sanchez grinste nur, klappte das Zippo zu und steckte es wieder ein. Dann ging er um die Ecke zu seinem Auto. Seine gute Tat für dieses Jahr hatte er damit erfolgreich abgehakt.
Plötzlich klatschte etwas Kaltes gegen seine Wange, und Wasser lief ihm in die Augen. Er hielt an, um sich das Gesicht abzuwischen. Jemand hatte einen Schneeball nach ihm geworfen. Er blickte in die Richtung, aus der das Geschoss gekommen war. Auf der anderen Straßenseite befand sich eine alte Dame in einem blauen Mantel und mit einem Gehstock. Irgendwie kam sie Sanchez bekannt vor. Jetzt zeigte sie ihm den Stinkefinger und rief laut: »Arschloch!« Ja, klar! Das war die alte Schachtel, die er mit der Sirene erschreckt hatte, um Jessica zu beeindrucken. Das faltige Miststück hatte wohl gar keinen Sinn für Humor. Egal, im Moment blieb ihm keine Zeit, um sie sich vorzuknöpfen. Falls sich die Gelegenheit jedoch nochmal ergeben sollte, konnte sie mit der nächsten Sirenenattacke rechnen.
Der Schneeball hätte leicht zu einem Sturz führen können, weil es so unglaublich glatt war. Sanchez war gewarnt und setzte jetzt vorsichtig und konzentriert einen Fuß vor den anderen. Als er bei seinem Streifenwagen angekommen war, legte er das Buch des Todes auf dem Wagendach neben der Sirene ab und suchte in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Beim Herausziehen des Schlüsselbundes blieb das Zippo daran hängen und fiel in hohem Bogen auf einen Schneehaufen und rutschte dann unter das Auto.
»Verdammte Scheiße«, murmelte er vor sich hin.
Sanchez beugte sich nach unten. Auf keinen Fall wollte er sich hinknien, weil es auch ohne durchweichte Hosen schon kalt genug war. Das blöde Feuerzeug war natürlich an eine Stelle gerutscht, an die er kaum herankam. Während Sanchez noch danach tastete, bemerkte er eine dunkle Gestalt, die plötzlich neben ihm aufragte. Trotz des schummrigen Laternenlichts warf sie einen enormen Schatten in den Schnee. Sanchez schaute über seine Schulter. Hinter ihm stand der wirklich furchterregende Weihnachtsmann, mit dem er eben auf der Treppe in der Bibliothek zusammengestoßen war.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Sanchez und stellte sich wieder hin.
Der Weihnachtsmann riss den Mund auf. Aus seinem Oberkiefer ragten zwei riesige Fangzähne. Der Kerl war ein verdammter Vampir, und zwar ein gigantischer!
Jetzt fauchte der hässliche Weihnachtsmann Sanchez an. Sein widerlicher Atem schien direkt aus dem Magen aufzusteigen und stank nach verfaultem Döner. Sanchez prallte instinktiv zurück. Der Weihnachtsmann streckte den Arm nach dem Buch auf dem Wagendach aus.
»Gib mir das Buch!«, bellte er.
»Vergiss es!«, brüllte Sanchez, drehte sich um und schnappte sich das Buch, bevor der Weihnachtsmann es in die Krallen bekam. Mit seinen halb erfrorenen Wurstfingern umklammerte er das Buch, presste es an die Brust und fuhr die Ellbogen aus, um sich den blutsaugenden Weihnachtsmann vom Hals zu halten. Der Vampir stellte sich hinter ihn, fasste mit den Armen über seine Schulter und versuchte an das Buch heranzukommen.
Sanchez entwand sich dem Kerl. Wenn es ihm gelang, den fetten Vampir aus dem Gleichgewicht zu bringen, verschaffte ihm das vielleicht genug Zeit, um ins Auto zu kommen. Leider aber konnte er nicht viel machen, solange er so verzweifelt das Buch festhielt. Andererseits kam es auf gar keinen Fall infrage, das Buch und damit die stattliche Belohnung aus den Fingern zu lassen oder es gar gleich diesem Monstrum im Weihnachtskostüm auszuliefern.
Bedauerlicherweise war Sanchez aber rein körperlich absolut kein Gegner für seinen graubärtigen Gegner mit der Zipfelmütze. Der Vampir packte das Buch und zog daran. Eine Weile spielten die beiden so Tauziehen. Sanchez zog noch immer aus Leibeskräften, da fing der Weihnachtsmann plötzlich an, in seine Richtung zu drücken. Das Buch knallte mit Wucht gegen Sanchez’ Brust, der daraufhin auf dem Eis ins Rutschen kam, rückwärts taumelte und schließlich hinfiel. Weil er das Buch aber selbst bei seinem Sturz nicht losließ, zog er den Weihnachtsmann mit sich, der am Ende genau auf ihm drauf landete.
Der Kampf um das Buch ging auch am Boden weiter, und es war schnell klar, dass Sanchez nur verlieren konnte. Dann erblickte der wahnsinnige Weihnachtsmann plötzlich die zarte Haut an Sanchez’ Hals, die wegen der Kälte ganz rot war. Für einen Vampir war das wie ein saftiges Steak, und nun trat das Buch erst mal in den Hintergrund.
Der Weihnachtsmann schnellte nach vorn, um herzhaft zuzubeißen. Sanchez hingegen zog noch einmal kräftig am Buch und entriss es dem Vampir, dem es dabei unter das Kinn knallte. Sekunden bevor er zugebissen hätte, flog sein Kopf nach oben.
Um aus diesem Schlamassel heil wieder herauszukommen, musste Sanchez sich wirklich etwas einfallen lassen. Glücklicherweise besaß er einen Überlebensinstinkt, um den ihn jedes Wiesel heiß beneidet hätte. Mit der linken Hand ließ er das Buch los und zog am Bart des Vampirs. Wie erwartet, war der nur mit einem Gummiband an dessen Ohren befestigt. Sanchez zerrte daran, bis das Band spannte, und ließ es dann plötzlich los. Der Bart schnellte zurück und bedeckte nun den Mund und vor allem die Vampirreißer des Weihnachtsmanns. Leider ließ der sich davon nicht verwirren, verlagerte seine Anstrengungen nun wieder auf das Buch und vergaß vorübergehend Sanchez’ zarten Hals. Diesmal brauchte er nur ein paar Sekunden, dann hatte er Sanchez das Buch abgenommen. Triumphierend richtete er sich auf dem glücklosen Barmann auf und grinste wie ein Wahnsinniger. Dann warf er das Buch neben sich auf den Bürgersteig, betrachtete gierig Sanchez und rückte seinen Bart zurück an die richtige Stelle.
»Deine Zeit ist gekommen, Dickerchen«, zischte der Vampir und griff in seine rote Jacke. Er holte einen silbernen Flachmann heraus. »Ich habe einen Schluck von deinem Zeug probiert. Jetzt bekommst du was von meinem!«, erklärte er hämisch.
»Nein danke!« Sanchez tastete mit seiner freien Hand verzweifelt auf dem Bordstein herum.
Gerade hatte der Weihnachtsmann den Verschluss von seinem Fläschchen abgedreht, als Sanchez Operation Wiesel startete. Er spürte das kühle Metall seines Zippos unter den Fingern. Schnell zog er es aus dem Schnee, klappte es auf und hielt es unter den Bart des Vampirs. Damit hatte der nicht gerechnet und war völlig hilflos. Schadenfroh beobachtete Sanchez, wie der graue Fetzen in Flammen aufging.
»SCHEEEEEEIIIISSSEEEEEEEEE!«, schrie der Weihnachtsmann, als die Glut sich bis zu seinem Gesicht durchfraß. Er rollte sich von Sanchez herunter und auf den Schnee des Bürgersteigs, dabei ließ er sein Fläschchen fallen.
Während sein Gegner sich mit dem Gesicht nach unten im Schnee wälzte, um das Feuer zu löschen, ergriff Sanchez seine Chance. Er wuchtete sich hoch und packte den silbernen Flachmann. Der Verschluss hatte sich gelöst, und eine grüne Flüssigkeit lief heraus. Sanchez hielt sie für Alkohol, der ja hochentzündlich war. Also streckte er den Arm mit dem Flachmann über dem Weihnachtsmann aus und wollte ihm den Rest des Inhalts in den Bart kippen. Sein Timing war perfekt. Der Vampir drehte sich auf den Rücken, und Sanchez goss das grüne Zeug auf den Bart und den unteren Teil seines Gesichts. Als etwas von der Flüssigkeit in seinen Mund rann, öffnete der Vampir entsetzt die Augen. Der Bart brannte nicht mehr lichterloh, aber glomm und rauchte noch, sodass der Weihnachtsmann hustete und spuckte.
Sanchez stellte die Flasche beiseite und machte sich bereit für seinen Lieblings-Wrestling-Trick. Den Klatscher. Er sprang hoch und ließ sich dann platt auf den Weihnachtsmann fallen, genau wie er es immer im Fernsehen bei seinem Lieblingswrestler Earthquake gesehen hatte. Auf seinem hilflosen Opfer gelandet, klappte er das Zippo wieder auf. Doch der Vampir wehrte sich nicht mehr. Er lag nur regungslos auf dem Boden.
Sanchez war noch ganz begeistert davon, wie exzellent er den Klatscher beherrschte, als ihm die grünen Flecken auf den Lippen seines Widersachers auffielen. Sofort erinnerte er sich an die ganzen Geschichten über den Kindermörder, der seine Opfer mit einem grünen Gift betäubte. Sollte etwa dieser Vampir für zahllose Morde an hilflosen Kindern verantwortlich sein? Tja, jetzt jedenfalls war er es, der vollkommen hilflos war. Wurde Zeit, ihm ein paar schadenfrohe Machosprüche à la Schwarzenegger um die Ohren zu hauen.
»Ich würde das grüne Zeug aufgeben, wenn ich du wäre. Du fällst ja schon ins Koma davon«, sagte Sanchez gehässig. Der Weihnachtsmann antwortete nicht mehr. Offenbar tat das Gift bereits seine Wirkung. Der Ausdruck in seinen Augen jedoch sprach Bände, was Sanchez reichte. Der Kerl hatte Todesangst. Das hier war Sanchez’ große Chance! Jetzt konnte er sich im Namen aller Opfer an diesem Massenmörder rächen und gleichzeitig für immer zum Helden werden. Was sollte da schon noch schiefgehen?
Er betrachtete das brennende Feuerzeug, dann blickte er dem Vampir wieder in die Augen. »Frierst du gar nicht da unten auf dem Boden?«, erkundigte sich Sanchez mit geheuchelter Besorgnis. Wirklich zu schade, dass niemand seine coolen Sprüche mitbekam. »Na schön, dann will ich mal dafür sorgen, dass dir wärmer wird.« Das Entsetzen im Blick des Vampirs war unübersehbar, dennoch versuchte er nicht einmal, sich zu wehren.
Sanchez klappte das Feuerzeug wieder zu und nahm sich noch einmal den Flachmann. Dann ließ er noch mehr von der grünen brennbaren Flüssigkeit auf den Weihnachtsmannanzug des Vampirs laufen, drehte das Fläschchen wieder zu und steckte es sich in die Jackentasche als Ersatz für seinen eigenen Flachmann. Er klappte das Zippo auf, ließ den Mistkerl aber noch ein bisschen warten. Das gab Sanchez ein enormes Machtgefühl. Wenn er jetzt das Feuerzeug auf den Bart des Vampirs fallen ließ, würde sich dieser paralysierte Irre in kürzester Zeit in ein Häufchen Asche verwandeln. Vorher allerdings musste Sanchez sich noch ein bisschen aufspielen.
»Ist nicht schön, wie ein Käfer auf dem Rücken zu liegen, während einem mit dem Tod gedroht wird, oder?«, fragte Sanchez und trat dem Vampir in die Rippen.
Mann, er hatte lange nicht mehr so viel Spaß gehabt! Sanchez trat gleich nochmal zu, diesmal heftiger. Dann hob er das Zippo in die Höhe und wollte es gerade fallen lassen, da hörte er hinter sich jemanden laut rufen. Es war ein kleines Mädchen, das ungefähr zehn Jahre alt sein musste.
»Hey, seht mal! Der Typ da verprügelt den Weihnachtsmann!«
Sanchez schaute über seine Schulter. Auf der anderen Straßenseite standen die Sunflower Girls, so was wie die weibliche Pfadfindertruppe von Santa Mondega. Leider zeigten sie allesamt gewisse Verhaltensauffälligkeiten. Heute trugen sie alle grüne Pullover, blaue Röcke und flauschige Pudelmützen, um sich vor der Kälte zu schützen. Normalerweise musste man vor ihnen nicht gerade Angst haben, aber hier traten sie im Rudel auf. Alles in allem waren es bestimmt dreißig Mädchen. Bei ihnen befand sich auch ihre Gruppenleiterin, eine ziemlich dicke Mittvierzigerin mit Topfschnitt und einem Giraffengesicht. Glücklicherweise stand sie ganz hinten. Das Mädchen, das den Ruf ausgestoßen hatte, stand hingegen ganz vorn und zeigte noch immer auf Sanchez. Statt Angst vor ihm zu haben, schien sie richtig wütend zu sein. Schnell bückte sie sich, holte etwas aus ihrer Socke und hielt den Gegenstand in die Höhe. Es war ein Springmesser. Sie fuhr die Klinge aus und deutete damit in Sanchez’ Richtung. »Schnappt ihn euch!«, brüllte sie.
In der nächsten Sekunde rannte ein Pulk kreischender zehnjähriger Sunflower Girls auf Sanchez zu. Die Kleine mit dem Messer führte sie an und knurrte wie ein Pitbull. Auch die Gruppenleiterin folgte ihren Schützlingen und schüttelte drohend die Faust.
»Es ist nicht so, wie es aussieht!«, rief Sanchez dem tobenden Mob zu.
Doch es half nichts. Die Mädchen schrien selbst so laut, dass sie ohnehin kein Wort verstanden. Nach einem letzten Blick auf den Vampir ließ Sanchez das Zippo fallen.
ZOOOOSCH!
Kaum traf die Flamme auf die grüne Flüssigkeit, brannte der gesamte Körper des Vampirs lichterloh. Die Mädchen blieben schockiert stehen und starrten sprachlos den in Flammen stehenden Weihnachtsmann an. Wahrscheinlich würde keines von ihnen das Trauma dieses Schauspiels je wieder vergessen oder verwinden.
Leider war der erste Schrecken schnell verflogen, und die Bande wurde nur noch wütender, genau wie ihr anschwellendes Gebrüll.
Sanchez schnappte sich das Buch des Todes. Der Vampir hatte sich in einen brennenden Klumpen Fleisch verwandelt, aus dem die Flammen einen Meter hochschlugen. Sie versperrten Sanchez den Weg zu seinem Streifenwagen, weil der Vampir direkt danebenlag. Dem Barmann blieb nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich zu verschwinden. Er drehte sich um, rannte los und betete im Stillen, dass er nicht auf dem Eis ausrutschen würde.
Die hysterischen Sunflower Girls waren ihm auf den Fersen und verlangten schreiend nach seinem Kopf.