40. Alles Verhandlungssache

Nach einer langen Diskussion stand unser Plan – mehr oder weniger. Er war zwar das Beste, was wir aus unseren Möglichkeiten herausholen konnten, aber es gab beängstigend viele Schwachstellen, wodurch das Risiko unabsehbar wurde. Nur, was blieb uns anderes übrig?

»Das ist wie bei der Planung der Jahrhundertparty«, entkräftete Laboe meine Einwürfe. »Wenn du erst einmal anfängst, darüber nachzudenken, was möglicherweise alles schiefgeht, kannst du es gleich bleiben lassen. Bei so einem Knallerevent gibt es nur eine richtige Taktik: Augen zu und durch. Außerdem haben wir den Vorteil auf unserer Seite, weil Filippa und ihre Wächter uns null einschätzen können, während wir wissen, wie die ticken.«

»Falls sie aus Sander nicht schon mit Gewalt herausgebracht haben, was sie wissen wollen.« Genau so würde Filippa vorgehen, sie würde sich die Informationen holen, die ihr wichtig waren. Die ganze Wahrheit gehörte bestimmt nicht dazu. Wenn Sander anfing zu erzählen, dass die Fließenden und die Wächter im Prinzip auf derselben Seiten standen, würde sie ihn bestenfalls mit einem Schlag ins Gesicht zum Schweigen bringen.

Laboe schob den Unterkiefer vor, was so viel bedeutete, dass jetzt das Ende der Fahnenstange erreicht war. »Und genau deshalb dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken, nur weil unser Schlachtplan nicht superperfekt ist. Wir wollen unser buntes Kaninchen zurück und außerdem möchten wir gern am Leben bleiben. Heute Nachmittag ist die Eröffnung des Kinderfestes auf dem Marktplatz, und der glänzende Höhepunkt besteht am frühen Abend in einem Rolf-Zuckowski-Konzert, da wird die Hölle los sein. Also, legen wir jetzt los?«

Tammo schlug sofort bei Laboe ein, für seinen Geschmack hatten wir ohnehin schon zu viel Zeit verschwendet. Man konnte regelrecht beobachten, wie er sekündlich mehr unter Druck geriet.

Becks hingegen zögerte. »Das Ende der Welt würde zumindest bedeuten, dass sich mein Klaas-Problem von allein erledigt. Nein, Unsinn, ich bin natürlich dabei. Außerdem gehe ich ja nun wirklich kein Risiko ein, weil das alles nur ein verrückter Traum ist. Knallverrückt.« Ihre leicht schief geratene Lache verriet, dass sie noch einige Zeit an den Ereignissen würde knapsen müssen.

Zuletzt nickte ich zustimmend, wobei ich mit den Gedanken schon halb bei Sander war. Was auch immer in den Betäubungspatronen drin gewesen war, gewiss war er bereits erwacht. Und was hatte er gesehen, als er die Augen aufschlug? Seinen Ziehvater, der ihn hinterrücks ausgeliefert hatte? Filippa, die als hohes Zirkelmitglied nichts anderes als einen Feind in ihm erkannte? Und wen sah er vor allem nicht: mich. Ich war nicht da. »Lasst uns sofort aufbrechen.«

Und genau das taten wir.

Die Dämmerung brach bereits herein und noch immer lag der eigentümliche Wettstreit von regenschwangeren Wolken und Frühlingserwachen in der Luft. In den nächsten Tagen würde ein Umschwung stattfinden. Je näher wir Himmelshoch kamen, umso ruhiger wurde ich zu meiner eigenen Verwunderung.

Kurz vorm Erreichen des Eingangstors von Himmelshoch tauchten zwei Wächter wie aus dem Nichts hinter Tammo und mir auf. Ich war nicht weiter überrascht, denn zum einen war es mir klar gewesen, dass sie Himmelshoch samt Umgebung sorgfältig im Blick behielten, zum anderen hatte Lutz ein leises Knurren von sich gegeben. Der Wächter musterte mich mit geübtem Blick und schätzte mich offenbar als ungefährlich ein – was nur gut war, denn alles andere hätte ihm Lutz auch nicht durchgehen lassen. Die Bulldogge machte ohnehin schon einen schwer genervten Eindruck, dass wir so kurz vorm Ziel aufgehalten wurden. Die Wächterin hingegen griff nach Tammos Arm und drehte ihn schweigend auf seinen Rücken. Auch Tammo gab keinen Laut von sich, sondern warf mir lediglich einen raschen Blick zu.

Staunend stellte ich fest, was die Wächter im Laufe des Tages alles an Material nach Himmelshoch gebracht hatten. Die Büsche und Sträucher im Vorgarten waren herausgerissen worden, damit schwere Baufahrzeuge Zugang zum hinteren Teil des Gartens fanden. Es war mir ein Rätsel, wozu das gut sein sollte. Wollten sie Himmelshoch zu einer Festung umbauen? Dann erkannte ich einen Bohrturm. Darum ging es also. Sie waren dabei, einen Schacht in die unterirdische Maelstrom-Halle zu bohren. Vermutlich hofften sie darauf, dass das Kraftfeld sich nicht bis zur Decke erstreckte und sie auf diesem Weg einen Zugang zu Tiamat finden würden.

Wir wurden ins Foyer eskortiert, wo uns vier weitere Wächter erwarteten. Mein Vater war, zu meiner Erleichterung, nicht anwesend. Auch von unseren Möbeln war keine Spur zu sehen, stattdessen waren Monitore an den Wänden befestigt worden, die jeden Winkel des Außengeländes zeigten. Auch an der altehrwürdigen Eichentür, die seit Jahrhunderten den Eingang bewachte, war der Wandel nicht vorbeigegangen, sie war ohne Rücksicht auf Verluste mit Sicherungsbolzen, Verstärkungen und Schlössern gespickt worden. Während ich die Veränderungen noch in mich aufnahm, wurden wir abgetastet, zuerst flink, dann deutlich gründlicher. Was auch immer die Wächter zu finden hofften, wir hatten es nicht bei uns. Allerdings auch nichts, wovon irgendeine Gefahr ausging, wenn man einmal von Lutz absah, der jedoch gerade mit seinem Bällchen beschäftigt war.

»So alt, aber immer noch verspielt, der gute Lutz«, erklärte ich einem der skeptisch dreinblickenden Wächter.

Schließlich kam Filippa die breite Treppe herunter. Ich fragte mich, in welchem Zimmer sie sich wohl gerade aufgehalten hatte, denn die Wächter waren eigentlich im Erdgeschoss einquartiert. Filippa sah zu dem Wächter, der Tammos Handgelenke mit einem Plastikband gefesselt hatte und ihn nun mit einem Elektroschocker in Schach hielt. Dafür, dass sie Tammo für einen gewöhnlichen Jungen hielten, der nur zufällig in diese Geschichte hineingerutscht war, sprangen sie ganz schön hart mit ihm um. Nachdem der Wächter ihr mit einem Kopfschütteln signalisiert hatte, dass er nichts Nennenswertes gefunden hatte, richtete Filippa ihre Aufmerksamkeit auf mich.

»Willkommen zurück, Anouk. Ich freue mich, dass du und deine Freunde euch so rasch dazu durchgerungen habt, uns einen Besuch abzustatten. Ich wäre nämlich nur sehr ungern bei den Laboes eingedrungen, um die Silberphiole zu holen.«

Mit Mühe gelang es mir, meinen Schrecken zu überspielen. Dass draußen auf dem Hof der Laboes ein Beobachtungsposten gesessen hatte, während wir uns in Sicherheit wiegten und unser Vorgehen besprachen, bestürzte mich und zeigte zugleich, wie professionell der Wächterzirkel aufgestellt war. Es war naiv gewesen, schließlich hatte dieser Verein seit Jahrhunderten Übung darin, mit solchen Situationen fertig zu werden. Zumindest schienen sie uns nicht abgehört zu haben, ansonsten hätten sich die Wächter wohl kaum die Mühe gemacht, Tammo zu durchsuchen.

Filippa lächelte schmal. »Sag bitte nicht, du hättest nicht damit gerechnet, dass wir deinen Freundeskreis überwachen. Dabei habe ich mir doch wirklich Mühe gegeben, dich in die weitreichende Arbeit des Zirkels einzuführen.«

»Seit wann verschwenden Sie denn so viel Zeit mit reden? Ich hatte Sie eigentlich mehr als Frau der Tat angesehen, so eine, die Zeichnungen von kleinen Mädchen, die Ihnen helfen wollen, vor deren Augen in Fetzen zerreißt.« Ihre überhebliche Art ärgerte mich. Als ob es hier um ihre verletzte Eitelkeit ginge. »Sie haben recht, ich kenne die engstirnige Sicht des Zirkels, darum bin ich mit Tammo hergekommen. Wir haben etwas, das Sie wollen.«

»Etwas, das ich mir auch ohne deine Hilfe besorgen könnte.« Die Warnung in Filippas Stimme war nicht zu überhören.

»Wenn Sie so topinformiert sind, dann wissen Sie ja bestimmt auch, wohin Laboe mit Tammos Schwester gefahren ist, nachdem sie uns abgesetzt hat. Der Zirkel ist gut, aber ist er so gut, alle Besucher von Marienfall davon zu überzeugen, dass sie nicht in einen riesigen Wasserstrudel geraten sind, der sich mitten auf dem Marktplatz geöffnet hat? Am Samstag ist in Marienfalls Stadtkern immer ordentlich was los und heute vermutlich besonders, weil dort ein Kinderfest stattfindet. Also, wollen Sie sich weiterhin aufspielen und die allwissende Wächterin geben oder sich anhören, was wir zu bieten haben?«

Filippa wendete sich ab und zückte ein Handy. Von ihrem geflüsterten Gespräch bekam ich nichts mit, aber ich konnte mir durchaus vorstellen, wie ein Wächterposten ihr gerade berichtete, wie die beiden Mädchen inmitten des knallvollen Markplatzes vor der Bühne standen und Becks schützend die Hand vor die Silberphiole hielt, die sie an einer Kette um den Hals trug. Tammo hatte sie ihr umgelegt, nachdem sie darauf bestanden hatte, Laboe zu begleiten. »Ein Mädel allein fangen die Wächter leicht weg, bei zwei schreienden und um sich tretenden Mädchen wird das schon schwieriger. Außerdem tue ich es für meinen großen Bruder«, hatte sie erklärt, obwohl ihr die Angst anzusehen gewesen war.

Filippas saurem Gesichtsausdruck zufolge musste der Posten ihr gesteckt haben, dass es schwierig sein dürfte, an die Phiole heranzukommen ohne Aufmerksamkeit zu erregen. »Ich habe von Anfang an gewusst, dass wir nichts als Probleme mit dir haben würden. Du schlägst zu sehr nach deiner Mutter, die hat unsere Vorgehensweise auch stets infrage gestellt.«

»Danke für das Kompliment. Nachdem wir das geklärt haben, können wir ja ruhig zum Geschäftlichen kommen. Zuerst lösen Sie aber die Fesseln um Tammos Hände. Die Maßnahme finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich lächerlich, wenn man bedenkt, dass wir lediglich zwei Schüler von der Sophie-Scholl-Schule sind, während der Rest der hier Anwesenden eine spitzenmäßige Kampfausbildung genossen hat.«

»So, wie die Dinge in Himmelshoch stehen, kann man sich nicht unbedingt sicher sein, wer einem wirklich gegenübersteht.« Trotz dieser Worte bedeutete Filippa, Tammo loszumachen, woraufhin dieser erst einmal die roten Einschnittstellen an seinen Handgelenken massierte.

Wenn die schon mit uns so umspringen …, ging es mir durch den Kopf, doch ich führte den Gedanken nicht zu Ende. »Wir haben diese Veränderung, die in unseren Köpfen so ein spektakuläres Chaos anrichten kann. Die möchten Sie aus verständlichen Gründen gern haben, und wir möchten sie Ihnen auch überlassen, wenn wir im Gegenzug ein kurzes Gespräch mit Sander führen dürfen.«

»Diese Kreatur stammt aus einer uns feindlich gesinnten Welt, du solltest sie nicht mit einem Menschennamen bedenken.«

Ich verspürte den dringenden Wunsch, Filippa für ihren herablassenden Ton zu zeigen, was ich bei der Kreatur namens Sander an Angriffstechniken gelernt hatte.

Gott sei Dank griff Tammo rechtzeitig ein, bevor ich tätlich werden konnte. »Wir wollen lediglich fünf Minuten mit Sander, um uns von ihm zu verabschieden, schließlich ist uns klar, dass es für ihn in Ihren Händen keine Zukunft gibt. Gerade Anouk ist es wichtig, ihn noch einmal zu sehen, auch wenn Sie das vermutlich nicht verstehen können.«

»Nein, das kann ich tatsächlich nicht, aber es soll mir recht sein. Ihr gebt mir die Veränderung und bekommt dafür eure fünf Minuten. Eine Verabschiedung ist auf jeden Fall eine gute Idee, obwohl wir mit dieser Kreatur leider nicht so verfahren können, wie es eigentlich unseren Regeln entspricht. Jedenfalls nicht solange dein Vater ohne seine Hilfe außerstande ist, die Salzzeichen ausreichend zu stabilisieren, oder wir einen Damm gebaut haben, um den Maelstrom an seiner Ausbreitung zu behindern. Hast du den Bohrturm im Garten gesehen? Sobald wir zu Tiamat durchgestoßen sind, werden wir einen Dämmstoff hineinpumpen, der die Kammer verschließt. Vertrau mir, wir kennen uns gut genug mit Toren aus, um das hinzubekommen. Wir hätten dem Maelstrom schon vor Jahren die freie Bahn versperrt, wenn Jakob nicht so stur gewesen wäre.«

Als ich den Namen meines Vaters hörte, entglitt mir die Kontrolle über meine Gesichtszüge. Also ließ Jakob Tiamat jetzt plötzlich vom Wächterzirkel verschließen, bloß damit sie Sander nicht länger am Leben lassen mussten – so klang das jedenfalls in meinen Ohren. Wie konnte er das nur tun?

»Es scheint dich zu schockieren, dass dein Vater sich wie ein Wächter verhält, nachdem er entdeckt hat, dass Sander in Wirklichkeit ein Besucher ist, der nur auf seine Chance wartet, das Tor endgültig aufzureißen. Genau wie du ist er all die Jahre auf die Kreatur hereingefallen, wobei sie natürlich auch der perfekte Schläfer war. Ich selbst habe sie ja das ein oder andere Mal befragt und nie hat das Ding sich auch nur im Geringsten verdächtig gemacht. Ich hege den Verdacht, dass es selbst nicht wusste, was es in Wahrheit ist, bis ein Signal es geweckt hat. Gut möglich, dass dieses Signal die Veränderung war, die unseren Köpfen einen Wasserstrudel vorgegaukelt hat, während es eine Botschaft an die Kreatur gesendet hat. Daran solltest du denken, wenn du ihr gegenübertrittst. Sie ist nicht der Junge, mit dem du aufgewachsen bist und für den du vollkommen unangebrachte Gefühle entwickelt hast. Dieses Wesen, das sich hinter einem menschlichen Gesicht verbirgt, ist mit der Absicht gekommen, uns zu vernichten. So sind alle Ungeheuer, die durch die Tore in unsere Welt eindringen, sie wollen nichts anderes, als Verderben über uns bringen.«

»Haben Sie wenigstens ein einziges Mal in Betracht gezogen, dass diese Regel nicht für alle Tore gelten muss, sondern dass es auch Welten gibt, die uns nicht feindlich gesonnen sind? Filippa, Sie sind doch eine gebildete Frau, Sie müssen doch wissen, dass die Dinge nie nur Schwarz und Weiß sind.«

Filippa legte den Kopf schief. »Interessant. Eine ähnliche Behauptung hat die Kreatur aufgestellt, nachdem sie aus der Betäubung erwacht ist. Offenbar hat sie die wenige Zeit nach ihrer Entdeckung zu wissen genutzt und dir diesen Gedanken in den Kopf gepflanzt. Du kennst demnach seine Mär, dass nur er in der Lage sei, uns vor Tiamat zu bewahren. Und du glaubst sie. Verliebte Mädchen sind so leichtgläubig.«

Bevor ich darauf etwas erwidern konnte, stürmte eine dunkelhäutige Wächterin den Flur entlang ins Foyer. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich blankes Entsetzen. Wenn ich mich nicht irrte, kam sie aus dem Keller. »Wir wissen nicht genau, was hinter dem Kraftfeld vor sich geht, aber es quillt Salz in die Schleuse. Und wenn unsere Messgeräte richtig funktionieren, geht von Tiamat eine Erschütterung aus, die die Statik des Kellergewölbes gefährdet.«

Filippa schnalzte gereizt mit der Zunge. »Warum haben Sie nicht Parson gefragt, was hinter dem Kraftfeld los ist? Schließlich ist er doch schon seit Stunden dort unten zugange.«

»Wir haben versucht, ihn zu kontaktieren, aber er reagiert nicht. Außerdem glaube ich, ein Rauschen zu hören. Mein Kollege meinte jedoch, ich würde mir das einbilden. Ich wollte es Ihnen trotzdem melden.«

»Vielen Dank. Jetzt gehen Sie runter und holen Sie Parson aus seiner Höhle! Wenn er nicht sofort reagiert, sagen Sie ihm, seine Tochter ist bei mir. Außerdem brauchen wir dort unten einen Trupp, der die Gewölbedecken verstärkt, bis wir mit den Dämmungsarbeiten anfangen können. Sie und Sie«, Filippa zeigte auf zwei Wächter, »werden sich darum kümmern. Außerdem Lorenz, der muss im Garten sein, der kennt sich mit Statikproblemen am besten aus. Mehrends, geben Sie ihm Bescheid. Und zwar sofort.«

Einen Moment lang standen die Wächter noch still, dann eilten sie los, während Filippa, sichtlich verärgert, die Lippen aufeinanderpresste, bis die Farbe aus ihnen gewichen war.

»Nun?«, fragte ich. »Wollen Sie vielleicht doch über das nachdenken, was Sander Ihnen erzählt hat? Das Tor muss sofort geschlossen werden, wenn es nicht zur Katastrophe kommen soll. Allerdings habe ich so meine Zweifel daran, ob ein wenig Dämmstoff dazu ausreichen wird, um Tiamat in Schach zu halten.«

»Ich sagte dir doch, wir wissen, was wir tun. Dieser Notfallplan ist bereits vor einigen Jahren erdacht und seitdem weiter ausgearbeitet worden. Wir werden die Wasserfluten stoppen, und zwar ohne die Hilfe dieser Kreatur. Solange ich hier das Kommando habe, werden wir sie nicht einmal in die Nähe des Kellergewölbes lassen.«

Es lag mir auf der Zunge, Filippa zu fragen, ob sie wirklich so engstirnig war. Nur kannte ich die Antwort bereits. Man konnte nicht mit ihr reden, und genau deshalb hatten wir einen Plan aufgestellt, bei dem wir von den Wächtern als unseren Feinden ausgingen.

»Bringen Sie uns nun zu Sander? Dann ruft Tammo bei seiner Schwester an.«

Es war Filippa anzusehen, wie sehr es ihr zuwider war, auf meinen Vorschlag einzugehen. Trotzdem deutete sie auf die Treppe. »Wenn ich bitten darf?«

»Sie haben Sander in einem der oberen Räume untergebracht?« Gegen meinen Willen stellte ich ihn mir blau und grün geschlagen in der Ecke meines Zimmers vor. Falls das stimmte, wäre dieses Zimmer nicht länger meins, ich würde es nicht einmal mehr betreten können.

»Wir haben ihn unterm Dach festgesetzt, so weit weg vom Keller wie möglich. Es sieht übrigens ganz danach aus, als hätten wir die richtige Entscheidung getroffen, denn irgendetwas dort scheint ihn durcheinanderzubringen. Als verbinde er mit diesem Raum bestimmte Erinnerungen – nur welche, das wollte er mir nicht verraten.«

Dafür wusste ich es umso besser, und die Erinnerung, wie ich ihn zum letzten Mal auf dem Dachboden getroffen hatte, raubte mir den Atem. Rasch wendete ich den Blick ab, bevor Filippa die Gefühle in meinen Augen lesen konnte. Der Dachboden war ein Geheimnis, das nur Sander und mir gehörte.

TIAMAT – Liebe zwischen den Welten
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