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Die hellen Lichtkreise huschten über das Gestrüpp zu seiner Linken wie zwei grelle Suchscheinwerfer, während um ihn herum unaufhörlich und wie ein filigraner Vorhang dichter Sprühregen vom Himmel fiel. Er verbarg sich hinter einem der dicken Baumstämme, als der Bentley beinahe lautlos vorbeiglitt.
Jedes der weitläufigen Grundstücke an dieser Straße wurde durch hohe, sorgfältig geschnittene Hecken vom Nachbargrundstück abgegrenzt. Er hatte diese besondere Stelle ausgewählt, weil der Besitzer eher nachlässig mit der Gartenbeleuchtung umgegangen war. Die Laternen um ihn herum leuchteten nicht hell genug, um ihn als Fremdkörper zwischen den Bäumen sichtbar zu machen. Aber sie blendeten einen Vorbeikommenden ausreichend, um zu verhindern, dass dieser die dunkle Gestalt im Schatten bemerkte. Außerdem hatte dieser Standort einen weiteren großen Vorteil.
Die Sicht.
Er hatte diesen Platz schon vor Ankunft der ersten Streifenwagen bezogen, um sein Opfer zu beobachten und im Vorfeld ihrer bevorstehenden Begegnung ihre Stimmung einzuschätzen. Seine Geduld wurde belohnt.
Die Eingangstür, die sich knapp dreißig Meter von ihm entfernt befand, ging auf. Und sie verließ das Haus in Begleitung von zwei uniformierten Beamten, während sie leicht nach vorn gebeugt und anmutig durch den Regen eilte.
Die Frau, die er einst geliebt hatte.
Die Personen verteilten sich auf die parkenden Autos und verließen nacheinander das Grundstück.
Als ihr Wagen zurückstieß und kurz stoppte, bevor sie davonfuhr, konnte er einen Blick durchs Fenster werfen. Ihr Gesichtsausdruck war ernst, beinahe ehrfurchtsvoll.
Sie wusste, dass ihre Wege sich bald kreuzen würden.