12. 19. 19. 03. 19.
Er ärgerte sich über sich selbst. Warum hatte er so wenig souverän auf Karlas Fragen und ihren ironischen Tonfall reagiert? Normalerweise genoss er diese Art von verbalem Schlagabtausch, er war die Würze im öden Eintopf der Ermittlerarbeit, die ihm bevorstand.
Er schlug die Haustür hinter sich zu und stapfte die Treppe zu seiner Wohnung hinauf. Wie hatte er sich nur eine solche Blöße geben können? Er war angeschlagen, weil Brad fort war. Die Leere in seinem Inneren, das Verstummen der ständig verfügbaren Datenströme, sogar der Umstand, dass er für den Moment eine Atempause in dem ständigen Kampf um die Vorherrschaft in seinem Körper einlegen konnte – all das machte ihn gereizt und unduldsam.
Er schloss seine Wohnungstür auf und stand vor Säcken und Putzutensilien, die sich in seiner Diele stapelten.
Magdalena kam aus dem Schlafzimmer, geschäftig einen Staubwedel schwingend. Sie blieb wie erstarrt stehen, öffnete den Mund zu einem erstaunten »O« und ließ den Wedel sinken. »Herr Graf«, sagte sie und deutete eine Art Hofknicks an.
Raoul wandte den Blick zum Himmel. »Liebe Frau Magdalena«, sagte er, »ich habe Ihnen schon diverse Male erklärt, dass ich Winter heiße. Einfach nur Winter. In meiner Familie hat es meines Wissens nie auch nur einen einzigen Grafen gegeben.«
Magdalena ließ sich davon nicht beirren. Wahrscheinlich fand sie es erhebend, für einen echten Grafen zu arbeiten, auch wenn dieser seine Wohnung phasenweise in eine Müllkippe verwandelte.
»Es ist so weit alles fertig«, sagte sie unbeirrt. »Mein Mann holt gerade den Wagen, damit wir die – hm – Abfälle einladen können.« Sie sah zu Raoul auf und hob den Finger. »Sie hätten mich früher rufen sollen, Herr Graf. Es gehört sich doch nicht für einen Herrn wie Sie, wenn alles so schmutzig ist.«
Raoul lächelte auf sie hinunter. Magdalena besorgte seit beinahe zwölf Jahren seinen Haushalt, aber sie konnte sich immer noch nicht mit den Zeiten abfinden, in denen er ihr für ein oder zwei Wochen Urlaub gab. Die Erklärung, die sie sich für den auf diese Urlaubszeiten folgenden Zustand der Wohnung zusammengereimt hatte, war zwar wenig schmeichelhaft für ihn, enthob ihn aber weiterer Unannehmlichkeiten.
»Danke, Magdalena«, sagte er deshalb nur und wandte sich zur Tür des Arbeitszimmers.
»Ich habe Ihnen einen Imbiss in den Kühlschrank gestellt«, rief sie hinter ihm her.
Er winkte, lächelte, schloss die Tür hinter sich und atmete aus. Magdalena war eine Perle, aber sie strengte ihn an. So gut wie alle Menschen strengten ihn an.
Er griff spontan zum Telefon und wählte. Als der Angerufene sich meldete, sagte er: »Quass, ich habe Sehnsucht nach einem intelligenten und gebildeten Gesprächspartner. Bist du heute Abend zu Hause?«
Der andere lachte. »Wenn du eine Partie Backgammon mit mir spielst, gerne. Möchtest du auch etwas essen? Soll ich Horace bitten, dir eine dieser schrecklichen totgekochten Widerwärtigkeiten zu bereiten, auf die ihr so großen Wert legt?«
»Nein, danke«, wehrte Raoul hastig ab. »Um neun?«
»Um neun.«
Raoul lächelte. Seine Laune hob sich. Ein Abend mit einem amüsanten Gesprächspartner – das war es, was er brauchte.
Raoul lehnte sich in seinem bequemen Sessel zurück, wärmte den Cognacschwenker zwischen den Händen und streckte die Füße zum Feuer, das in einem zimmergroßen Kamin brannte. Ihm war warm, viel zu warm, vom Feuer und von dem Cognac, zu dem sie inzwischen übergegangen waren, aber die Wärme füllte ein wenig die Leere in seinem Inneren. Er war müde, zufrieden und nicht mehr ganz nüchtern.
Sein Gastgeber hatte sich elegant dicht vor dem Kamin zusammengerollt und hielt sein Glas behutsam zwischen seinen Klauen. Sein langes, geschupptes Gesicht mit den kugeligen violetten Augen war so ausdruckslos, wie es ein Reptiliengesicht nur sein konnte, aber Raoul glaubte einen Hauch von Sorge darin lesen zu können.
»Was ist, alter Junge?«, fragte er. »Du hast doch was auf dem Herzen. Komm, spuck es aus! Der liebe Onkel Raoul hört dir zu.«
Der Drache wandte langsam den Kopf und sah ihn belustigt an. »Du bist betrunken, Raoul, mon cher.«
Raoul bemühte sich vergeblich um eine empörte Miene. »Ich bin allenfalls ein wenig angeheitert, Quass. Wenn überhaupt!«
Der Drache nippte an seinem Cognac. Die Funken, die aus seinen Nüstern sprühten, entzündeten den Alkohol und ließen bläuliche Flammen über die Oberfläche tanzen. Sie spiegelten sich in den Drachenaugen, deren schwere Lider halb gesenkt waren. Der Drache drehte das Glas mit klickenden Geräuschen zwischen den Klauen. Raoul sah gebannt zu. Es faszinierte ihn immer wieder, wie behutsam Quass von Deyen mit fragilen Gegenständen umzugehen verstand.
Der Drache wohnte in einem riesigen Penthouse, das auf dem Dach eines fünfzehnstöckigen Bankgebäudes thronte. Quass leugnete, seit Raoul ihn kannte, dass die Bank unter seinem Haus ihm ebenfalls gehörte. Er bezeichnete sich selbst als Privatier und Mäzen der Künste. Auch wenn er ein Drache sei – schnöde Geldgeschäfte seien seine Sache nicht, hatte er einmal geklagt. Raoul wisse doch, dass er Sammler, Schöngeist und Menschenfreund sei – alles Dinge, die im krassen Gegensatz zu Wucherbetrieb und Zinshandel stünden.
Raoul hatte nicht nachgebohrt. Es stimmte, Quass war ein Freund der Menschen, was man nicht von jedem Drachen behaupten konnte. Es hieß, dass er sogar der legendäre Gründer des »Dragons Club« gewesen sei – eines der größten und einflussreichsten Wohltätigkeitsclubs weltweit. Es passte zu Quass, dass er das Gerücht weder dementierte noch bestätigte.
»Dir liegt etwas auf der Seele«, sagte Raoul so gleichgültig wie möglich. Drachen mochten es nicht, bedrängt zu werden. Sie waren Meister im Verschleiern und Herunterspielen.
Quass beugte sich vor, um Raoul nachzuschenken, aber der legte eine Hand über sein Glas. »Ich möchte noch ein wenig klaren Verstand behalten«, sagte er. »Erzähl schon. Ich sehe es dir an der Nasenspitze an, dass du etwas loswerden willst.«
Der Drache schnaubte. Funken stoben aus seinem Maul und landeten im Kamin.
»Ich bin bestohlen worden«, sagte Quass von Deyen. Er klang nicht zornig, eher verwundert, was Raoul verstehen konnte. Welcher Dieb war so tollkühn, ausgerechnet einen Drachen zu bestehlen?
»Was ist es?«, fragte Raoul. Quass besaß eine Menge Stehlenswertes. Allein hier im Rauchzimmer befanden sich etliche Kunstgegenstände, die ein Museum nur unter schärfster Bewachung ausgestellt hätte. Da war eine Vitrine mit Kelchen und Pokalen aus Muranoglas aus dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert und ein Tisch mit kostbaren Uhren. Zwei der Landschaftsbilder an den Wänden stammten aus der Flämischen Schule und besaßen unschätzbaren Wert. An der Stirnwand des Raumes stand ein Bücherregal, das angefüllt war mit bibliophilen Schätzen, und auf der anderen Seite des Raumes waren dezent angeleuchtet einige Skulpturen aufgestellt, die gelegentlich auch schon an Museen ausgeliehen worden waren. Die wertvollsten darunter waren sicherlich eine zierliche Bronzeskulptur von Brancusi und die kleine Marmorbüste einer jungen Frau von Rodin.
Raoul wandte sich unwillkürlich um, aber die beiden Skulpturen waren noch an Ort und Stelle. Er atmete auf.
»Drei Bücher«, sagte der Drache betrübt. Raoul brummte mitfühlend. Quass liebte viele Spielarten der Kunst, aber für alte Bücher brannte er.
»Ist eingebrochen worden?« Es war kaum vorstellbar, dass jemand hier oben einbrach – und dann nur ein paar Bücher mitnahm. Wie alle Drachen hatte Quass eine Schwäche für Gold und Geschmeide und verschloss derlei Kostbarkeiten nicht in einem Safe, wo er sie nicht sehen und berühren konnte, sondern ließ sie herumliegen. Auch jetzt, wo sie vor dem Feuer saßen, ließ der Drache ein üppiges Collier aus Rubinen und Diamanten wie eine Gebetskette durch seine Krallen gleiten.
»Ich hatte die Bücher zu einem Restaurator gegeben«, erklärte Quass. Die Kette klickte, und die geschliffenen Steine warfen funkelnde Reflexe auf seine wie Schmetterlingsflügel schimmernden Schuppen. Der Effekt war so zauberhaft, dass Raoul Mühe hatte, seinen Blick davon loszureißen.
»Und dort ist eingebrochen worden?«
Quass zuckte die Schultern. »Er verwahrt die Bücher in einem Safe. Der Safe war unberührt, es gab keine Zeichen für ein gewaltsames Eindringen.«
Raoul lachte. »Dann weiß ich, wer deine Bücher hat – der Restaurator.«
Quass lachte nicht. Er seufzte. »Edwin ist ein alter, ein sehr alter Freund. Er würde mich nicht bestehlen und belügen – und wenn er es täte, dann würde er es klüger anstellen. Nein, Raoul. Das war ein raffinierter Diebstahl, und die Methode …« Er ließ den Satz in der Schwebe und warf Raoul einen vielsagenden Blick zu.
»Hm. Du glaubst, dass dabei Magie im Spiel war.«
»Das glaube ich nicht – das weiß ich.« Der Drache beugte sich vor und legte ein Holzscheit ins Feuer. Die Flammen tanzten über seine fünffingrige Klaue, die er so geschickt benutzte wie eine menschliche Hand. »Es stank dort förmlich nach Magie. Ich konnte sie riechen, schmecken, fühlen.«
»Verdammt«, sagte Raoul aus tiefstem Herzen.
Beide schwiegen und blickten ins Feuer.
»Was waren es für Bücher?«, fragte Raoul nach einer Weile.
Quass winkte ab. »Es ist nicht dein Problem«, sagte er. »Sie werden schon wieder auftauchen.«
Raoul setzte sich auf und rieb sich kräftig mit den Handballen über die Augen. »Erzähl schon. Es kann sein, dass es doch mein Problem ist.«
Der Drache musterte ihn fragend, zuckte dann die Schultern. Seine Flügel rieben sich mit einem papierenen Geräusch aneinander. »Das wertvollste Stück ist ein Buch aus dem sechzehnten Jahrhundert«, sagte er. »Die anderen beiden waren eine Schrift und ein Traktat aus dem ausgehenden siebzehnten Jahrhundert. Es sind Sammlerstücke.«
»Erzähl mir etwas über die Bücher.« Raoul beugte sich vor und verschränkte die Hände vor den Knien.
»Les Propheties de M. Michel Nostradamus«, sagte Quass. »Ein wirklich interessantes und kostbares Werk. Das zweite ist ein Büchlein über die Prophezeiungen der Mother Shipton, das ich bei einem Bouquinisten in Edinburgh gefunden habe. Er wusste damit nichts anzufangen, und es war in einem sehr schlechten Zustand, deshalb habe ich es günstig erstehen können. Und das dritte ist ein Traktat über die Visionen des Egger Gilge. Frühes 18. Jahrhundert. Das ist wirklich nicht mehr als eine Kuriosität, aber ich sammle solche Prophezeiungen, und deshalb schmerzt der Verlust mich doch sehr.«
Raoul schüttelte den Kopf. »Langsam«, sagte er. »Quass, ich stehe im Moment ohne meinen Mitarbeiter da. Also, Nostradamus sagt mir etwas. Die Bücher, die du vermisst, handeln somit alle von Weltuntergangsprophezeiungen?«
Der Drache senkte bestätigend den Kopf.
Raoul lachte unwillkürlich auf. »Meine Partnerin von der MID führt ein Weltuntergangsalbum«, sagte er. »Was ist so faszinierend an diesem Zeug, alter Freund? Erklär es mir.«
Der Drache ließ ein nachdenkliches Rauchwölkchen zur Decke steigen. »Natürlich, wenn man es wissenschaftlich betrachtet, dann sind all diese Theorien und Vorhersagen nichts als Auswüchse einer kranken Fantasie. Aber da ist ein urzeitlicher, mit den Mächten des Bösen und finsteren Göttern vertrauter Drache ganz tief in meinem Inneren, und der glaubt fest daran, dass eines Tages der ganze Spuk zu Ende sein wird. Und es wird ein Ende sein, wie es dieser Welt gut zu Gesicht steht: laut, schrill und grotesk, unter Feuer und Blut, Sturmfluten, Kometeneinschlägen und Vulkanausbrüchen, Heuschreckenplagen, Erdbeben und in sich zusammenstürzenden Hochhäusern. Ein Knall, kein Winseln.«
Raoul legte den Kopf an die Lehne seines Sessels und grinste. »Quass, du bist ein Romantiker.«
Der Drache trank und lächelte. »Aber sieh dich doch um, mein skeptischer Freund. Seit der Jahrtausendwende läuft das Untergangsprogramm schon auf vollen Touren. Atomkraftwerke, die außer Kontrolle geraten, in Hochhäuser rasende Flugzeuge, Flutwellen, die ganze Küstenstriche verwüsten, Seuchen, Terroranschläge, Kriege, Hungersnöte …«
»Hör auf«, rief Raoul. »Gleich erzählst du mir, dass du mit dem Weltuntergang nach dem Maya-Kalender rechnest. Die Lange Zählung endet am 21. Dezember – an diesem Tag werden die Sterne vom Himmel fallen und alles vernichten, und die Götter werden weinen.« Er lachte laut.
Der Drache sah ihn ernst und ein wenig traurig an. Raoul verging das Lachen. »Du verkohlst mich.«
Der Drache senkte die Lider. »Nein«, sagte er trocken. »Wenn ich dich verkohlt hätte, könntest du ja wohl schwerlich noch mit mir sprechen.«
Er wich ihm aus, und das war Antwort genug. Raoul schnaubte. »Lass uns das Thema wechseln«, sagte er. »Ich glaube, du bist betrunken, alter Junge.« Der Drache erwiderte nichts darauf.
Einige Minuten sprachen sie über unverfängliche Themen. Quass wie auch Raoul waren der Meinung, dass die bevorstehende Änderung des Grundgesetzes, die auch Nichtmenschen und Untoten die gleichen Rechte wie allen anderen Bürgern des Landes verschaffen sollte, mehr als überfällig war. »Ich zahle Steuern, und ich habe einen Lehrstuhl an einer privaten Universität inne, also warum darf ich nicht wählen oder ein politisches Amt anstreben?« Quass stieß einen kleinen, aufgebrachten Funkenschauer aus. Das war ein Thema, über das er sich schon seit Jahren aufregte.
Das Gespräch wandte sich dem Wetter zu, schwenkte dann zu einem alten Bordeaux, den Quass vor ein paar Tagen auf einer Auktion erstanden hatte und der jetzt im Keller zur Ruhe kam. Er lud Raoul zur Verkostung ein, und der Magier sagte zu.
Dann schwiegen sie, bis Raoul leicht auf die Armlehnen schlug und sagte: »Ich schwanke mal nach Hause.«
Quass, der in Gedanken weit weg gewesen war, richtete seinen Blick auf seinen Gast und sagte unvermittelt: »Ehe du gehst – wie steht es um dein Liebesleben, Freund Raoul?«
Raoul ließ sich schwer zurücksinken und starrte den Drachen an. »Wie bitte?«, fragte er verblüfft.
»Entschuldige, das war höchst indiskret von mir. Aber du wirkst ein wenig unausgeglichen. Bei euch Menschen ist das gewöhnlich ein Zeichen dafür, dass …«
»Quass, bitte!«, fuhr ihm Raoul dazwischen. »Du taugst nicht zum Seelenklempner. Ich bin wohlauf, mir fehlt nur Brad.«
»Brad«, wiederholte der Drache in ungläubigem Ton. »Aber ich bitte dich, Raoul. Er ist ein Daimon. Du solltest froh sein, dass du ihn so unkompliziert losgeworden bist.«
»Du verstehst das nicht. Wir Menschen sind begrenzte Wesen. Daimonen ermöglichen uns, diese Grenzen ein Stück zu dehnen. Ein Daimon sammelt Wissen in jeder Form. Unbegrenztes Wissen, Informationen über jedes Ding, jeden Menschen, jedes jemals geschriebene Wort … Wissen!« Seine Stimme war lauter geworden, und seine Hände klammerten sich fest um die Armlehnen.
Der Drache ließ ihn nicht aus den Augen. »Du bist ein Informationsjunkie«, sagte er langsam.
»Ja, verflucht!«, schrie Raoul. »Das bin ich! Ich trage diesen Daimon in mir, seit ich siebzehn bin. Was erwartest du?«
Er fuhr sich mit einer fahrigen Geste über die Augen. »Verzeih«, murmelte er. »Ich bin wirklich ein wenig unausgeglichen. Brad hätte längst wieder bei mir sein müssen, und ich habe Sorge, dass er meiner überdrüssig geworden ist.«
»Raoul«, unterbrach Quass ihn sanft, »wahrscheinlich lässt er dich nur ein bisschen zappeln. Daimonen nähren sich von Emotionen, und je stärker diese ausfallen, desto stärker …«
»Desto stärker werden sie«, vollendete Raoul grimmig.
»Seit deinem siebzehnten Jahr, sagst du?« Der Drache tippte mit einer Kralle gegen sein Glas, das leise zu singen begann. »Das sind schon zwanzig Jahre. Du hältst erstaunlich lange stand.«
»Lass uns das Thema wechseln«, entgegnete Raoul. »Ich bin müde und mehr als nur beschwipst. Und du, verzeih mir, alter Freund, scheinst auch den Alkohol zu spüren, wenn du mit einer solchen Penetranz in meinem Seelenleben herumstocherst. Das sieht dir nicht ähnlich.«
Der Drache wich seinem Blick nicht aus. »Ich sorge mich um dich«, sagte er. »Das ist nicht ungewöhnlich unter Freunden. Aber vergib mir, wenn ich dir zu nahe getreten sein sollte.«
»Das bist du allerdings«, sagte Raoul knapp, aber er lächelte, um seinen Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen. »Ich kümmere mich um den Diebstahl. Und was die Weinprobe angeht, ruf mich an.«