Unterwegs
Zwei Stunden in einem überfüllten Autobus. Wir sind die einzigen Fremden in dieser schaukelnden Sardinenbüchse. Überall Halt; ein Arbeiter will einsteigen. Wieder Halt: eine Frau mit Säugling will aussteigen. Wie viele schöne Menschen! Bei längerem Hinsehen: meistens sind sie nicht einmal so schön, aber fröhlich. Nicht übermütig, nicht laut, aber fröhlich, lebendig, höflich. Wie sie sich mit dem Gedränge abfinden, einander helfen, und es ist nicht die besondere Stimmung eines Festes, eines Ereignisses; Alltag, Arbeiter, Geistliche, Frauen, die zum Markt fahren, Körbe mit Eiern, Kinder, Rucksäcke voll Armut, eine Sichel, ein junges Schaf, das in Siena verkauft wird, Alltag: und man hat ein Gefühl von Kultur wie selten, von lebendiger Humanität. Man soll nicht von einem ganzen Volk reden! nun tue ich es doch: ich liebe das italienische.