Kuchen und Torten anschneiden

– Um bei runden Kuchen gleichgroße Stücke zu erhalten, halbiert man den Kuchen und schneidet ihn dann senkrecht dazu noch einmal durch. So entstehen vier gleichgroße Viertel. Jedes dieser Viertel teilt man wiederum bei engagierten Kuchenessern in drei oder in vier Stücke. Werden weniger Gäste erwartet oder isst man den Kuchen allein, so ist es ratsam, nur eine Hälfte oder gar nur ein Viertel des Kuchens aufzuschneiden. Der Rest bleibt dann länger frisch.

– Mit oder ohne Tortenteiler? Bei Obst- oder Rührkuchen ist es nicht wirklich entscheidend, ob die Kuchenstücke gleichmäßig groß sind. Bei hohen Torten jedoch kann es ganz schön eng werden, wenn einzelne Stücke zu schmal geraten. Dann passiert es bisweilen, dass die luftigen, weichen Massen an der Kuchenstückspitze kaum mehr zu schneiden sind, sehr dünn und damit kippelig werden. Garantiert gleichgroße Kuchenstücke bekommt man mit einem professionellen Torteneinteiler. Er ist aus Kunststoff, hat Tortengröße, zwei Haltegriffe und oben und unten Einteilungen für eine unterschiedliche Anzahl von Kuchenstücken. Meist sind es 12 und 18 oder 14 und 16 Stücke. Man drückt den Torteneinteiler einfach senkrecht auf die Kuchenoberfläche und erhält so Markierungen, an denen entlang man hinterher mit dem Messer die Stücke schneidet.

– Längliche Kuchen wie Kastenkuchen, Hefezöpfe und Biskuitrouladen schneidet man einfach Scheibe für Scheibe kürzer.

– Das richtige Messer: Hefegebäck sägt man mit einem Brotmesser in Stücke. Mit einem großen, glatten, scharfen Messer tut man sich leicht beim Schneiden von Obstkuchen, Torten und Rührkuchen. Bleibt von dem cremigen oder sahnigen Kuchenbelag oder der Tortenfüllung was am Messer hängen, so wischt man es zwischendurch mit einem feuchten Tuch ab oder lässt kurz kaltes Wasser drüberlaufen. Damit Schokoglasuren beim Schneiden nicht unschön splittern, hält man das Messer vorher einige Zeit unter oder in heißes Wasser. Das heiße (abgetrocknete) Messer macht die Schokoschicht an der Schnittstelle weich und das Messer gleitet mühelos in den Kuchen.

– Und zu guter letzt müssen, möglichst ohne Verlust, die Torten- oder Kuchenstücke und Gebäckscheiben von der Platte auf den Teller gebracht werden. Hiefür am besten den Tortenheber nehmen. Findet man den gerade nicht, hilft ein breites Messer aus der Not. Wer stolzer Besitzer einer Gebäckzange ist, kann damit stilvoll kleine Teilchen wie Windbeutel oder Quarktaschen aber auch Hefezopfstücke, Krapfen oder sogar Plätzchen verteilen.

Gebäck richtig aufbewahren

Ein paar Tage

Nach dem Backen und Auskühlen wollen alle Gebäcke nur noch eines: am liebsten kühl und keinesfalls in der Sonne stehen. Wenn’s in der Küche eng werden sollte und sonst kein anderer (nasch-)sicherer Raum für den Kuchen zur Verfügung steht, ist der ausgeschaltete und mittlerweile wieder kalte Backofen ein guter Aufbewahrungsort. Die meisten Kuchen brauchen jedoch noch eine Umhüllung, die sie vor dem Austrocknen schützt.

Rührteigkuchen: gut in Frischhalte- oder Alufolie verpacken. Mit Puderzucker- oder Schokoglasur überzogene Kuchen haben bereits einen Schutzmantel, der sie vor dem Austrocknen bewahrt. Sie werden am besten in einer Kuchenbox oder in Frischhalte- bzw. Alufolie aufbewahrt. Wichtig: Die Glasur muss wirklich richtig fest und trocken sein, sonst haftet sie nicht mehr am Kuchen, sondern an der Folie.

Biskuitteige: gut in Folie oder in einer Kuchenbox verpacken.

Sahne-/Cremetorten, Obsttorten: am besten unter einer Tortenglocke in den Kühlschrank stellen.

Mürbteigkuchen, Strudel, Hefe-, Brandteig-, Blätterteig-, Quark-Öl-Teig-, Plunderteiggebäck: am Backtag nur locker mit einem Tuch bedecken, danach entweder in eine Kuchenbox stecken bzw. in Frischhalte- oder Alufolie hüllen. Das Gebäck wird dann jedoch weich, behält dafür aber die Feuchtigkeit. Nach Belieben im Backofen aufbacken (außer Mürbteigkuchen), am besten mit Umluft oder unter dem Grill, was alles wieder knusprig macht.

Plätzchen: am besten in Blechdosen lagern. Sehr harte Plätzchen aus Lebkuchen- oder Honigteig schätzen die Gesellschaft von ein paar Apfelstückchen und/oder ein wenig Orangen- oder Zitronenschale, das macht sie schneller weich.

Brot: helles Hefebrot und Weißbrot am Backtag nur locker mit einem Tuch bedecken, danach in Gefrierbeuteln aufbewahren. Die Kruste verliert dabei zwar an Knusprigkeit, aber das Brot behält dafür seine Feuchtigkeit. Kurzes Aufbacken unterm Grill oder im Toaster macht es wieder kross. Sauerteigbrot am besten im geschlossenen Brotkasten oder in einem speziellen Brot-Tontopf lagern. Wichtig ist regelmäßiges Auswaschen des Brotbehälters mit Essigwasser, damit sich keine Schimmelpilze einnisten.

Brötchen: am Backtag locker mit einem Tuch bedecken, danach in Gefrierbeutel geben. Die weich gewordene Kruste erhält durch kurzes Aufbacken unterm Grill oder auf dem Brötchenaufsatz des Toasters wieder Knusprigkeit.

Wann schmeckt welcher Kuchen am besten?

Gebäck aus

am Backtag

am Tag danach

nach ein paar Tagen

nach Wochen oder Monaten

Rührteig (Nusskuchen)

o.k., aber noch nicht so aromatisch

am besten

immer noch gut, schwere Kuchen sogar noch besser

kühl 1 Woche bis 1 Monat; tiefgekühlt 4–6 Monate

Biskuitteig (Obsttorte)

perfekt, vor allem mit Obst-/ Sahnefüllung

ideal zum Schneiden in Böden; saftige Füllungen/Beläge können durchweichen

trocken und bröselig bzw. von saftigem Belag/Füllung durchgeweicht

ganz frisch eingefroren hält Biskuit 4–6 Monate (ohne Füllung/Belag)

Mürbteig (Apfelkuchen)

am besten

gut, Füllung/Belag kann jedoch durchweichen

durchgeweicht, schmeckt pappig

am besten rohen Teig einfrieren (2–3 Monate); fertige Kuchen verlieren durchs Tiefkühlen ihre Knusprigkeit

Hefeteig, leicht (Hefezopf)

am besten

noch gut

schmeckt trocken

ganz frisch einfrieren (3 Monate)

Hefeteig, schwer (Gugelhupf, Stollen)

nicht optimal

ganz gut (Guglhupf)

perfekt (Guglhupf)

Stollen schmeckt erst nach 3–4 Wochen richtig aromatisch; tiefgekühlt halten Guglhupf & Co. 2–3 Monate

Quark-Öl-Teig (Obst-Blechkuchen)

am besten

noch gut

trocken

ganz frisch einfrieren (3 Monate)

Strudelteig (Apfelstrudel)

am besten

schon durchgeweicht, Rettung: aufbacken

vollkommen durchgeweicht

am besten rohen Teig einfrieren (2–3 Monate)

Brandteig (Windbeutel)

am besten

schon zäh und aufgeweicht

gänzlich trocken und krümelig

ganz frisch einfrieren (3 Monate)

Blätterteig (Quarktaschen)

am besten

trocken, nicht mehr knusprig

vollkommen trocken

am besten rohen Teig einfrieren (3 Monate)

Plunderteig (Nussschnecken)

am besten

etwas trocken

vollkommen trocken

am besten rohen Teig einfrieren (3 Monate)

Sauerteig (Brot)

(sehr) gut

sehr gut

immer noch gut

ganz frisch einfrieren (4–6 Monate)

Tiefkühlen

Ob wider Erwarten bei der Kuchenschlacht was übrig geblieben ist oder ob man ein vorausschauender Mensch ist und auf Vorrat backt – auf Eis gelegte Kuchen sind ein wahrer Schatz, wenn überraschend Besuch kommt oder man einfach zwischendurch Lust auf ein Stück Kuchen bekommt. Zum Einfrieren eignen sich fast alle Gebäcke. Lediglich mit Sahne gefüllte oder bestrichene Torten und Kuchen mit Baiserhauben überstehen das Einfrieren und Auftauen nicht ohne Schäden. Man kann einen Kuchen im Ganzen einfrieren oder in Einzelstücken. Wichtig ist, dass er luftdicht in Plastikdosen oder in Gefrierbeuteln lagert. Damit die Einzelstücke nicht aneinander kleben und man sie auch einzeln entnehmen kann, empfiehlt es sich, einen Streifen Butterbrotpapier oder Frischhaltefolie zwischen die Kuchenstücke zu legen, egal, ob man sie nebeneinander oder übereinander einfriert. Ist der Belag sehr feucht, etwa bei Obstkuchen, kann man die Stücke auf einem Blech oder Brett mit etwas Abstand dazwischen vorfrieren und erst anschließend verpacken. So kann man sie gut übereinander stapeln (Blechkuchen) und garantiert mühelos einzeln entnehmen.

Am schonendsten taut Kuchen bei Zimmertemperatur auf. Aber das dauert. Deshalb stellt man ihn bei spontaner Kuchenlust dann doch lieber in den Backofen (bei 50 °C, vorzugsweise Umluft) oder gleich in die Mikrowelle (auf kleiner Stufe). Sehr fetthaltige Teige wie Blätter- oder Plunderteig bekommen durch kurzes Zuschalten des Grills wieder etwas von ihrer früheren Knusprigkeit zurück.