Erfolgreiche Abspeckprämie: Geld gegen Kilos!
Interessiert Sie noch ein Tipp der University Pennsylvania, wie der Erfolg von Diäten massiv gesteigert werden kann? Wenn adipöse Diätler täglich Geld für die erreichten Ziele der Gewichtsreduktion erhalten, verlieren sie in 16 Wochen mehr als dreifach so viel Gewicht wie ohne finanzielle Anreize: sieben Kilos Fettschmelze bei neun Dollar Bonus am Tag im Vergleich zu weniger als zwei Kilogramm ohne „Kilogeld“. Sieben Monate nach der Studie waren die Unterschiede zwischen beiden Gruppen allerdings wieder verschwunden. Geld macht eine Diät also erst richtig schmackhaft (dieses Prinzip funktioniert übrigens auch bei Raucher-Entwöhnungs-Programmen). Aber nur dauerhafte Zahlungen könnten demnach ein probates Mittel zur langfristigen Gewichtsreduktion sein. Wie wäre es naheliegenderweise mit einem Appell an die „Kampagneros“ aus Kapitel drei: „Statt die Steuern in zweifelhafte Aktionen zu investieren, schaffen Sie mit diesem Geld besser finanzielle und damit wirksame Anreize zum Abnehmen!“
Erste Erfolge mit dieser „Spezialdiät“ konnte die Deutsche Betriebskrankenkasse vermelden: Der fettschmelzende Effekt einer Abspeckprämie von 25 Euro pro Kilo hat die Kasse Ende 2008 derart positiv überrascht, dass die Aktion im Frühjahr 2009 wiederholt wurde. Da Geld offenbar schlank macht, bietet beispielsweise auch die Stadtverwaltung im mexikanischen Ramos Arizpe ihren übergewichtigen Polizisten 25 Euro pro verlorenen Kilo. Nun sind die globalen Gesundheitsökonomen gefragt: Die Erstellung eines detaillierten, universell einsetzbaren Rechenmodells „Geld gegen Kilos“ ist sicher eine attraktive Aufgabe für Ernährungsexperten aus der ganzen Welt. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS in Großbritannien hat bereits nachgerechnet – und plant seit Mai 2010 einige Millionen Pfund ein, um seine schweren Bürger dafür zu bezahlen, dass sie ihr Körpergewicht verringern. So schenkt man beispielsweise den Bewohnern der Grafschaft Kent maximal 425 Pfund, wenn sie ihr reduziertes Körpergewicht 24 Monate halten. Vielleicht sollten insbesondere die amerikanischen Health Oeconomics mal einen Blick zu den Briten werfen …