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Ja, und da stehe ich nun im Büro des Flughafenchefs von Orly und führe ein Staatsgespräch mit dem lieben alten Senator Connelly, und er sagt atemlos: »Ich tue, was ich nur kann, Jake!«
»Sie können blitzschnell die NATO hier bei Paris anrufen und sagen, daß ich dringend eine amerikanische Jagdmaschine brauche, denn ich muß um siebzehn Uhr präzise in Hamburg sein, und meine Linienmaschine ist mir vor der Nase davongeflogen, Senator!«
»Wenn’s weiter nichts ist, lieber Jake. Ist doch eine Freude für mich! Sofort rufe ich das NATO-Hauptquartier an, und in einer Viertelstunde spätestens ist ein ›Trainer‹, den die gerade startbereit haben, in Orly. Ich bin ja so froh, Ihnen auch mal einen Dienst erweisen zu dürfen …«
Na ja, elf Minuten später ist dann so eine T-33 auf dem großen Flughafen Orly gelandet. Ich nix wie rein und dem Piloten gesagt: Fuhlsbüttel-Hamburg – und los ging’s! Aber wie! Das fliegt sich vielleicht. Also jetzt habe ich aber die Schnauze voll von Linienmaschinen! Ein Mann wie ich braucht seine eigene Maschine! Der wird ja dauernd hin und her gejagt! Wieder eine Sturmfront. Ach, ist das hübsch, dieses Fallen und Steigen, das macht mir richtig Spaß. Ich muß eine Privatmaschine kaufen, damit ich absolut unabhängig bin. Zunächst mal eine. Dann wird man weitersehen …
Was? Wie? Ist doch nicht möglich! Wir gehen schon zur Landung runter? Wir sind schon da? Noch vor der Maschine, die mir davongeflogen ist? Phantastisch! Händeschütteln. Danke sagen. Der Ami reißt die Hand an die Mütze, tja, ich bin ein großer Mann, denkt Jakob, während er durch die Flughafenhalle rast, sich in ein Taxi fallen läßt, die Adresse der Außenstelle Seefahrt angibt.
In Hamburg scheint die Sonne. Der Chauffeur legt eine Zeitung beiseite. Jakob kann gerade noch die Schlagzeile erkennen.
DEUTSCHE WIDERSETZEN SICH DER REDUZIERUNG BRITISCHER STREITKRÄFTE!
Also ernst nehmen kann man diese Welt wirklich nicht mehr! Wenn das nicht die Schlagzeile ist, auf die die Engländer ihr Leben lang gewartet haben!