Diese drei – das Weib mit dem Tuch, der Mönch und der Arzt – schauen mich aufmerksam an. Das Heilige Offizium – man weiß nicht, woher es gekommen ist, aus der Farbe, aus der Tiefe der Wand, unter dem Putz hervor, unter der mit Röschen bedruckten Perkaltapete; und jetzt verurteilt es mich. Es verzieht das Gesicht, o ja, der Mund zur Grimasse verzerrt, die Augenbrauen hochgezogen, auf den Bauch klopft es sich, und in der Hand hält es die Rolle mit dem Urteil. Und hinter den dreien – unzählige, ich sehe, wie weitere herankommen, wie die nächsten Reihen den Weg entlangziehen: gebeugte alte Frauen, Ärzte und Richter in Perücken, Dicke, Krüppel, jeder von ihnen will kommen und mich verurteilen.
»Du Tolpatsch, Trottel, Dreckspatz, Trantüte«, sagen sie, »du Faulpelz, Arschkriecher, Schmarotzer, du impotenter Lahmarsch, du Schwächling, Mimose, Amöbe«, sagen sie, »du verrückter Maler, der kein einziges Bild gemalt hat, du stinkender Greis«, sagen sie, »du Irrtum, du Weichling, du Versager.«
Die Wörter quellen aus ihren großen, aufgedunsenen Mündern wie ein schwarzer Fluss und überschwemmen die ganze Landschaft, das Bild, die anderen Bilder, mich, sie fließen über die Treppe ins Obergeschoss, umspülen die Säule mit dem massiven Kopf meines Vaters; schlagen liebevoll dagegen.