Und dennoch strömen sie, ununterbrochen, ihr langer Zug hat keinen Anfang, er kommt von überallher, zwischen den Bergen hervor, aus allen Stadttoren, aus den Türen von Palästen und Häusern, aus Klöstern und Höfen; zu Anfang ziehen sie einzeln, aber je weiter sie kommen, desto mehr werden sie, desto mehr vereinigen sie sich, ducken sich zusammen, kleben aneinander. Ein Mönch in Kapuze neben einem Irren mit Stock, ein Denker mit schütterem Haar und zusammengepressten Lippen, der zugleich unterwürfig und forschend blickt, dicht daneben ein besessen singender Sainete-Musikant, den Mund so weit offen, dass man eine schwarze Orange hineinwerfen könnte. Vagabunden und Bettler, Geheimpolizei in Umhängen und Zylindern, eine Maja in einem Witwenschleier, den sie gern abwirft, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Ein Lichtstrahl holt sie aus der Dunkelheit, und sie rotten sich zusammen, unsicher, ob sie angesichts dieses Übermaßes an Glanz und Würde auseinanderstieben oder es wagen sollen weiterzugehen, auf die majestätische Erscheinung zu.
Die Stadt ist krank, von Schimmel und Typhus befallen, von den zehn Plagen, von Zorn und Verzweiflung, und fremde Heere wechseln sich ab wie Ströme von Kakerlaken mit verschiedenfarbigen Panzern – hier indessen, am Manzanares, in San Isidro, sprudelt die Quelle des hellsten Lichts, um das sie sich scharen wie Falter ohne Verstand.
Erst als sie fast die Hand ausstrecken können, begreifen sie, dass das, was da leuchtet, was sie mit Glanz überschüttet, ein Ungeheuer ist. Man kann es an ihren Augen erkennen, an den runden Augen. Manche sehen es auch dann nicht.