Aber dieses Rauschen, dieses leise Geräusch, ist weder das Rauschen des Wassers noch das Rauschen der Blätter in den großen Federbüschen der Zweige – es ist das zügige Weiterschieben des biegsamen, lebendigen Fadens, der sich fast wie ein Regenwurm windet, wie eine pulsierende Ader; das Weiterschieben in uralten Fingern, mit Hornhaut an den Rändern und glattgeschliffen an den Stellen, wo weitere Fäden entlanglaufen, unaufhaltsam.
Niemand sieht ihre Gesichter, sie vollbringen ihr Werk hinter unserem Rücken, aber mit Sicherheit sind sie abstoßend: Alter und Rücksichtslosigkeit haben die Frauen in geschlechtslose, graubraune Marionetten verwandelt, mit riesigen Zinken, haarigen Nasenlöchern, mit räudigen Augenbrauen, die Schatten auf die triefenden Augen werfen. Und die Finger? Schaut euch diese Finger an, knotig, dick, bäuerisch, zum Umgraben von Erde und Verstreuen von Mist geeignet und nicht für die Beschäftigung mit subtilen Handarbeiten: zum Spinnen, Messen und Abschneiden des menschlichen Lebens. Oh, in was für Hände bist du geraten, Seelchen. In schmutzige, dickhäutige. Du sitzt da, einen Arm auf dem Rücken, mit einem Fetzen umhüllt, und kannst nur mit dem linken Fuß baumeln, mit dem Lid blinzeln – das ist wenig. Ebenso wenig bedeutet dein Wille – kein Seefahrer bist du, sondern ein Stück Kork, getragen, wohin die Welle will.
Man hat dich mit Dummheiten über Hexen gefüttert, die Krankheiten besprechen, Milch in Kuheutern kochen, mit kabbalistischen Zeichen bedeckte Eier legen. Über Hexen, die hoch über der Welt der frommen, über die Erde gebeugten Menschen schweben, Hexen, die sich mit Fett von Gehängten einschmieren und sich auf Schürhaken oder Gabeln setzen; aber es gibt keine schlimmeren, es gibt keine anderen Hexen als die: Klotho, Lachesis, Atropos. Die eine hält in der Pfote ein Wollknäuel, um eine kleine Figur geschlungen – ja, das bist du, du bist es, Seelchen, animula, vagula, blandula –, und wickelt schnell den Faden ab. Die zweite misst mit einem kleinen Spielzeug, mit einer Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt, weitere Zyklen ab: Frühling-Sommer-Herbst-Winter, Frühling-Sommer-Herbst-Winter, und noch einmal, noch einmal, aber sie zieht die kahle Augenbraue hoch, denn irgendwie scheint ihr, es sind zu viele Umdrehungen. Die dritte klappert immer wieder ungeduldig mit der schwarzen Schere, die knirscht vor geronnenem Blut. Schnipp-schnapp, schnipp-schnapp.
Festgebunden, über das helle Wasser des Flusses in unbekannte Richtung fortgetragen, spürst du nur das Pulsieren in den Handgelenken, die mit dem pulsierenden Lebensfaden umwickelt sind: Es ist dein Blut, das an die Wand des anderen Blutes klopft.