Mariano spricht
Mit Großvater über die wichtigsten Dinge zu sprechen war schwierig – nicht, weil er dazu nichts zu sagen gehabt hätte, ganz im Gegenteil, sondern weil die wichtigsten Dinge viele Worte brauchen.
Vater hat die höheren, die erhabenen Dinge nie verstanden; Großvater sagte mir – nachdem er gefragt hatte, ob ich ein Geheimnis hüten könne –, dafür gebe es eine wissenschaftliche Erklärung, die er von einem Herrn gehört habe, der etwas von Chemie versteht: Es sei das Bleiweiß, dieser feine Staub von den geschliffenen Leinwänden, der im Atelier immer alles bedeckt. Er vergifte den Körper, langsam, aber sicher. Doch Großvaters Meinung nach hat das Bleiweiß nichts damit zu tun, das seien Hirngespinste von Ärzten, und von Ärzten habe man ja nicht viel zu erwarten. »Er ist eben so«, sagte er, »und war es schon immer. Wie die Marionette, die von einer Bande Weibern auf einer Decke in die Höhe geworfen wird, willenlos. Als hätte man ihm oben alles abgeschnitten, verstehst du. Er isst, er scheißt, er hat sogar dich gemacht, wenn auch ohne große Lust, eher aus Anstand; aber wenn es um Höheres geht, um Ungreifbares, dann steht er mit leeren Händen da. So ist er immer gewesen, von Geburt an.«