Anmerkungen und Erläuterungen
Die Handlung ist in dem Zeitraum zwischen Februar 1801 und April 1809 angesiedelt; daneben gibt es zahlreiche Rückblenden in die Zeit der Französischen Revolution (1789 bis 1794) und des an die Revolutionsregierung anschließenden Direktoriums, das von Ende 1795 bis 1799 bestand und mit Napoleon Bonapartes Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) 1799 gestürzt und durch die Regierungsform des dreiköpfigen Konsulats ersetzt wurde (mit Bonaparte als Erstem Konsul und einem Zweiten und Dritten Konsul mit lediglich beratender Stimme in den Regierungsgeschäften, die nicht ohnehin dem Ersten Konsul allein oblagen); nicht gespart wird mit Andeutungen, in denen die unheilschwangeren Worte Waterloo und Sankt Helena fallen.
Dumas beschäftigte sich leidenschaftlich und engagiert mit der Zeitgeschichte und recherchierte akribisch, wobei er die Hilfe eines ganzen Stabs bezahlter Mitarbeiter in Anspruch nahm. Die Beschreibungen von Bällen, Bespitzelungsaktionen, Gefechten, Hinrichtungen und Unterredungen der historisch verbürgten Personen halten sich äußerst zuverlässig an die von ihm verwendeten Dokumente, die der Herausgeber Claude Schopp überprüft und im Anhang aufgeführt hat.
Anmerkungen des Autors, wie sie in den Fortsetzungsabdrucken im Moniteur universel eingerückt waren, sind in Entsprechung dazu als Fußnoten aufgeführt. Für die deutsche Ausgabe wurde der Anmerkungsapparat des Herausgebers bearbeitet und ergänzt; nicht aufgenommen wurden Querverweise auf einzelne Passagen aus Romanen Alexandre Dumas’, die nur einem des Französischen mächtigen Leserkreis bekannt sein können. Eine Zeittafel wurde angefügt, um die Orientierung in einem Geschehen zu erleichtern, das der Autor kunstvoll und spannungsreich und nicht selten verwirrend mit häufigen Schauplatzwechseln und Zeitsprüngen erzählt. Französische Titel und Anredeformen wurden beibehalten. In der Originalausgabe wurden Flüchtigkeitsfehler beziehungsweise Druckfehler und orthographische Unklarheiten stillschweigend bereinigt; kleinere Unstimmigkeiten inhaltlicher Natur werden dem aufmerksamem Leser nicht entgehen – wenn eine Brigg sich unversehens in einen Kutter verwandelt, aus dreihundert Kombattanten vierhundert werden, wenn Bonaparte sich etliche Kapitel zu spät entsinnt, dass er früher einmal in Madame Permon verliebt war, oder wenn die Belagerung und Eroberung von Gaeta durch die Franzosen nach der Schlacht von Jena und Auerstädt stattfindet (und nicht ein halbes Jahr vorher), sind dies anschauliche Beispiele für die Arbeitsweise eines Verfassers von Fortsetzungsromanen, den in diesem Fall der Tod der Möglichkeit beraubte, vor einer Buchveröffentlichung Ungereimtheiten auszuräumen und Schönheitsfehler zu tilgen.
Das »Ausleihen« ganzer Kapitel aus früheren Dumas-Romanen, das akribische Nacherzählen von Reiseführern und ausgiebiges Zitieren und Paraphrasieren lassen sich mit der Erfordernis erklären, die täglichen Fortsetzungen zu liefern; Dumas befand sich wie üblich in Zeitnot und Geldnot, aber Krankheit und Erschöpfung erschwerten ihm in den letzten Lebensjahren seine Galeerensklaventätigkeit nicht unbeträchtlich. Für eine spätere Buchausgabe hätte er den Text seines letzten Romans vermutlich erheblich gestrafft und um allzu offenkundig entbehrliche Kapitel erleichtert.
Angaben zu deutschen Ausgaben der Quellen, die Dumas für seinen Roman verwendet hat, finden sich am Ende der Anmerkungen.
 
 
Kapitel 1: Joséphines Schulden
 
Die Selbstverständlichkeit, mit der Dumas schon auf der ersten Seite des Romans anspricht, dass das Romangeschehen fortsetzt, wovon die Romane Les Compagnons de Jéhu (erschienen 1857) und Les Blancs et les Bleus (erschienen 1867; der Titel spielt auf die Bezeichnungen für königstreue Rebellen und loyale Republikaner an) handelten, mag auf den ersten Blick befremden, doch ein so populärer Autor wie Dumas konnte sich darauf verlassen, dass seine vorausgegangenen Bürgerkriegsromane einem breiten Publikum vertraut waren.
Als Quelle für die Schilderung von Lebensumständen und Tagesablauf des Ersten Konsuls im Tuilerienpalast hat Dumas die Erinnerungen von Bonapartes Jugendfreund und zeitweiligem Sekretär Louis Antoine Fauvelet de Bourrienne benutzt, die 1829 erschienen waren (Mémoires de M. de Bourrienne, ministre d’État, sur Napoléon, le Directoire, le Consulat, l’Empire et la Restauration); auf Bourriennes Erinnerungen basieren auch die Ausführungen zu Joséphines Verschwendungssucht.
Der Begriff Citoyen bezeichnete im späten 18. Jahrhundert den stimmoder wahlberechtigten Bewohner einer Stadt (cité); seit dem 10. Brumaire des Jahres II (31. Oktober 1793) waren per Dekret des Konvents Citoyen und Citoyenne als einzig erlaubte demokratische Anrede anstelle der verbotenen Formen Monsieur und Madame wie auch das Duzen anstelle des Siezens Vorschrift; unter Kaiser Napoleon I. wurden diese Verordnungen 1804 aufgehoben.
Der republikanische Kalender wurde am 5. Oktober 1793 vom Konvent verabschiedet und trat rückwirkend in Kraft – der erste Tag des Jahres eins der Republik war der 22. September (1. Vendémiaire) 1792, wobei zufälligerweise das Datum der Tag- und Nachtgleiche mit dem Datum der Erklärung der Republik identisch ist. Das Jahr hatte zwölf Monate und begann im Herbst mit dem »Weinlesemond« Vendémiaire, gefolgt von Brumaire (Nebelmonat), Frimaire (Reifmonat), Nivôse (Schneemonat), Pluviôse (Regenmonat), Ventôse (Windmonat), Germinal (Keimmonat), Floréal (Blütemonat), Prairial (Wiesenmonat), Messidor (Erntemonat), Thermidor (Hitzemonat) und Fructidor (Fruchtmonat). Der Monat bestand aus dreißig Tagen oder drei Dekaden, und am Jahresende wurde das Jahr durch fünf (in Schaltjahren sechs) Feiertage ergänzt, die Sansculotiden. Die Tage der Dekaden waren mit Ordnungsnamen bezeichnet: Primidi, Duodi usw., Ruhetage waren Quintidi und Dekadi.
Am 31. Dezember 1805 war es mit der republikanischen Zeitmessung vorbei. Während der Pariser Kommune 1871 wurde sie für kurze Zeit wiederbelebt.
Der Tuilerienpalast (zwischen Louvre und Tuileriengarten gelegen) wurde während der Pariser Kommune in Brand gesteckt und 1882 abgerissen.
Der Louisdor war die 1640 unter Ludwig XIII. eingeführte Hauptgoldmünze, ursprünglich im Wert von zehn Livres, die bis 1793 geprägt wurde; die 1803 erstmals ausgegebenen Goldmünzen im Wert von zwanzig Francs oder Livres wurden bald als Napoleondor, kurz Napoleon, bekannt. Der Franc oder Franken ist seit 1795 Einheit des französischen Münzfußes und entspricht zwanzig Sous oder hundert Centimes.
 
 
Kapitel 2: Wie es dazu kam, dass die Freie und Hansestadt Hamburg Joséphines Schulden bezahlte
 
Der Bittbrief zu Beginn des zweiten Kapitels entstammt wörtlich dem vierten Band der Erinnerungen Bourriennes.
 
 
Kapitel 3: Die Compagnons de Jéhu
 
Die konterrevolutionären Gruppierungen, die seit den ersten Tagen der Revolutionsregierung fern von Paris offen oder heimlich gegen den jakobinischen Obrigkeitsterror agitierten und kämpften, hatten wesentlich länger Bestand als ihre ursprüngliche Gegnerschaft.
Die Chouans (abgeleitet von chat-huant, »Waldkauz«, mit dessen Ruf die Chouans sich verständigten) waren bereits ab 1791 im Maine und in der Bretagne als Guerillabewegung aktiv; der große Aufstand in der benachbarten Vendée brach im März 1793 aus – nicht unbedingt aus Königstreue der Bauern und Landadeligen, sondern eher als Revolte gegen die neue wohlhabende Klasse der städtischen Bourgeoisie – und mündete in einen regelrechten Bügerkrieg, der am Jahresende mit der vernichtenden Niederlage der Aufständischen ein vorläufiges Ende fand; gegen die Partisanentrüppchen allerdings blieb die Regierung machtlos, und selbst der Genozid an der Bevölkerung durch die Vergeltungs- und Präventivschläge der berüchtigten, wahllos brandschatzenden und mordenden colonnes infernales des Generals Turreau konnte die immer wieder aufflackernden Unruhen nicht ersticken; erst Bonaparte gelang um 1800 eine Befriedung der Vendée durch Versöhnung.
Als terreur blanche wurden die Repressalien gegen die ehemaligen Terroristen jakobinischer Prägung bezeichnet, die im Frühsommer 1795 in Lyon, Marseille und Avignon ausbrachen; eine zweite, schwächere Welle erfasste im Sommer 1799 die Vendée, die Normandie, das Maine und abermals den Süden.
Den Namen der Compagnons de Jéhu (»Gefährten Jehus«), die in und um Lyon herum tätig waren, erklärt Dumas völlig zutreffend mit dem Zitat aus dem 2. Buch Richter, 9 und 10; es ist verblüffend, wie viele seriöse Historiker sich noch heute über den Ursprung dieser Bezeichnung den Kopf zerbrechen. Auf dem benachbarten Terrain der Provence und des Gard operierte die Compagnie du Soleil. Beide Insurgentenbewegungen wurden zweifellos von emigrierten Royalisten und von der englischen Regierung alimentiert.
Roland de Montrevel und Alfred de Barjols sind fiktive Figuren. Eine Dynastie de la Baume-Montrevel ist im frühen 17. Jahrhundert erloschen.
 
 
Kapitel 6: Der Kampf der Hundert
 
Bei der sogenannten Schlacht der Dreißig handelt es sich um eine Episode des bretonischen Erbfolgekriegs; am 27. März 1351 wurde dieser Kampf zwischen je dreißig Vertretern des französischen Heeres und der englischen Belagerer ausgefochten und von den Franzosen gewonnen.
 
 
Kapitel 8: Die Begegnung
 
Die in diesem Kapitel zitierten Meldungen des Moniteur sind von Dumas stark ausgeschmückt; die Zeitung Gazette nationale ou le Moniteur universel war anlässlich der Einberufung der Generalstände im Frühjahr 1789 gegründet worden und bildete seit Dezember 1799 das offizielle Organ der Republik.
Der erste Brief des späteren Ludwig XVIII. vom 20. Februar 1800 oder dem 1. Ventôse des Jahres VIII an Bonaparte ist nach Bourriennes Erinnerungen wiedergegeben, ebenso der zweite, nicht datierte, sowie Bonapartes Antwortschreiben vom 7. September 1800 (20. Fructidor VIII).
George Monk oder Monck, erster Herzog von Albemarle, General im englischen Bürgerkrieg, erreichte nach Cromwells Tod die Ablösung des Langen Parlaments durch ein neues Parlament, das zur Wiedereinführung der Monarchie verpflichtet war, und ermöglichte dadurch die Inthronisierung Karls II.
Das Sueton-Zitat (ornandum et tollendum) lautet korrekt: ornandum tollendumque (»schmücken und erheben«) und entstammt dem Abschnitt über Augustus in seinem Leben der Cäsaren (um 120 n. Chr. erschienen).; tollere heißt pikanterweise auch »aufknüpfen«.
 
 
Kapitel 9: Zwei Waffenbrüder
 
Madame de Sourdis und ihre Tochter Claire sind ebenso wie Hector de Sainte-Hermine und seine Familie fiktives Romanpersonal. Der Name Sainte-Hermine ist bei einem alten französischen Adelsgeschlecht aus der Vendée entlehnt, das allerdings keinen aktiven Konterrevolutionär zu seinen Mitgliedern zählte, aber mit einem Geschlecht der Sourdis verwandt war.
 
 
Kapitel 10: Zwei junge Mädchen
 
Von April bis August 1794 war Joséphine de Beauharnais im Carmes-Gefängnis inhaftiert; ihr Ehemann, vormals Kommandant der Rheinarmee, war am 5. Thermidor (23. Juli) im Rahmen der sogenannten Carmes-Verschwörung zusammen mit fünfundvierzig weiteren »Verschwörern« guillotiniert worden. Kinder aus vormals vornehmen Familien wurden in der Revolutionszeit umerzogen, indem man sie bei aufrechten Citoyens aus dem vierten Stand in die Lehre gab.
 
 
Kapitel 11: Der Ball bei Madame de Permon
 
Den Ball bei Madame de Permon hat Dumas aus zwei Bällen amalgamiert, die in den Erinnerungen der seinerzeitigen Debütantin Laure de Permon, der späteren Gattin Junots und noch späteren Herzogin von Abrantès, Erwähnung finden (Mémoires de Mme la duchesse d’Abrantès, ou Souvenirs historiques sur Napoléon, la Révolution, le Directoire, le Consulat, l’Empire et la Restauration, Paris, 1835).
 
 
Kapitel 13: Die drei Sainte-Hermines: Der Vater
 
Dumas zitiert und entlehnt für dieses Kapitel aus seinem Roman Le Chevalier de Maison-Rouge. Als historisches Ausgangsmaterial für das Schicksal der Eltern Hector de Sainte-Hermines benutzt er die sogenannte Nelkenverschwörung, mittels deren im August 1792 Marie-Antoinette aus der Conciergerie befreit werden sollte; Alexandre Gousse oder Gonsse, der sich Chevalier de Rougeville nannte, und sein Helfer Michonis aus der Gefängnisverwaltung warfen zwei Nelken mit einem verborgenen Zettel in die Zelle der Königin, die durch den Gendarmen Gilbert antworten ließ, doch weiter gedieh das Befreiungsunternehmen nicht, denn es war bereits dem Wohlfahrtsausschuss denunziert worden; der »Chevalier« rettete sich nach Belgien.
 
 
Kapitel 14: Léon de Sainte-Hermine
 
Der Inhalt der Kapitel vierzehn bis neunzehn ist den zwei vorausgegangenen Bänden von Dumas’ Bürgerkriegstrilogie entlehnt.
Der junge Charles ist der Dichter Charles Nodier, dessen Erinnerungen (Souvenirs, épisodes et portraits pour servir à l’histoire de la Révolution et de l’Empire, Paris, 1831) Dumas für dieses und die folgenden Kapitel teilweise benutzt hat.
Die Abschiedsworte León de Sainte-Hermines zitieren die letzten Worte Karls I. von England vor seiner Enthauptung – »Erinnere dich«.
 
 
Kapitel 15: Charles de Sainte-Hermine (1)
 
Die Familie de Fargas ist fiktiv. Für die Szene der Ermordung des Vaters dürfte der Lynchmord an dem republikanischen Kanzleisekretär Nicolas-Jean-Baptiste Lescuyer im Oktober 1791 in Avignon Pate gestanden haben; Jules Michelet schildert ihn in seiner Geschichte der Französischen Revolution (6. Buch, 2. Kapitel) in aller Scheußlichkeit, und Dumas greift darauf in Les Compagnons de Jéhu zurück.
 
 
Kapitel 17: Die Höhlen von Ceyzériat
 
Die Abteikirche von Brou in Bourg-en-Bresse ist ein berühmtes spätgotisches Bauwerk; sie enthält die Grabmäler der Margarete von Bourbon, ihres Sohnes Philiberts des Schönen und Margaretes von Österreich, der Gemahlin Philiberts, die das vormalige Priorat Brou zu einer Klosteranlage ausbauen ließ und die prunkvolle Grabanlage in Auftrag gab, die drei überlebensgroße Grabplastiken von Conrat Meit enthält.
Bei der Gefangennahme der Compagnons de Jéhu wird Diana poetisch mit Racines mörderischer Liebesgöttin in Phädra verglichen, die sich an ihr Opfer krallt – »à sa proie attachée«.
Die Gefährten Charles de Sainte-Hermines in der Bruderschaft Jehu sind ebenso fiktiv wie er.
 
 
Kapitel 18: Charles de Sainte-Hermine (2)
 
Charles de Sainte-Hermines letzte Worte auf dem Schafott an seinen jüngeren Bruder sind eine Wiederholung der Worte Léon de Sainte-Hermines im vierzehnten Kapitel.
 
 
Kapitel 19: Hector de Sainte-Hermine
 
Der royalistische Bandit Jean-Charles Laurent findet in Charles Nodiers Erinnerungen Erwähnung; das Montaigne-Zitat entstammt dessen Essais (II, 17).
 
 
Kapitel 21: In welchem Kapitel Fouché daran arbeitet, in das Polizeiministerium zurückzukehren, aus dem er noch nicht ausgeschieden ist
 
Die Wahrsagerin und Kartenlegerin Marie-Anne-Adélaide Lenormand (»Sybille des Faubourg Saint-Germain«) begann ihre Karriere zur Zeit der Terreur und will unter anderen David, Marat, Robespierre, Saint-Just und Tallien geweissagt haben; nach dem Thermidor war sie die gefragteste Wahrsagerin der feinen Kreise, aber auch des Dienstpersonals – eine Kombination, die einem klugen Kopf nur nützen konnte; Joséphine war ihre treueste Stammkundin, Fouché und Talleyrand erpressten sie und benutzten sie als Informantin. Sie hat umfangreiche Erinnerungen hinterlassen, am berühmtesten darunter zwei Bände Enthüllungen mit dem Titel Mémoires historiques et secrets de l’impératrice Joséphine, Marie-Rose Tascher-de-la-Pagerie, première épouse de Napoléon (Paris, 1820).
 
 
Kapitel 24: Gegenordre
 
Bonaparte vergleicht Cadoudal in seinem Zornesausbruch mit dem berühmten Wegelagerer des Ancien Régime Louis Mandrin (1725-1755), der einen Kleinkrieg gegen die Generalpächter im Südosten Frankreichs führte, und mit dem weniger berühmten, aber zeitgenössischeren Einbrecher und Dieb Jean Chevalier, genannt Poulailler, der 1786 gehängt wurde.
Fouchés Spitzel Victor mit dem Beinamen »der Limousiner« ist eine fiktive Figur, für deren frappierende Verwandlungskünste der legendäre Polizeispitzel und Geheimpolizist François Vidoqc Pate gestanden haben dürfte.
 
 
Kapitel 25: Der Herzog von Enghien (1)
 
Die Entfernung zwischen Ettenheim und Straßburg beträgt nicht zwanzig, sondern mehr als fünfzig Kilometer.
Die Geheimgesellschaft der »Philadelphes«, von der Sol de Grisolles dem Herzog von Enghien erzählt, ist mit keiner der Freimaurerlogen gleichen Namens identisch und wohl kaum mit der Société des Philadelphes, die der sechzehnjährige Charles Nodier gründete und deren Mitglieder einem Tugend- und Freundschaftskult mit viel zahlenmystischem Hokuspokus huldigten; Claude Schopp charakterisiert sie als »Zusammenschluss von Royalisten und Republikanern, die ihr Hass auf Bonaparte einte und die bis in die Kaiserzeit Verschwörungen anzettelten, die nie weit gediehen«.
 
 
Kapitel 27: Die Höllenmaschine
 
Die Verschwörung einiger Jakobiner und Babeuf-Anhänger unter Anführung des korsischen Offiziers Joseph-Antoine Aréna – von Bonaparte nach dem Staatsstreich des 18. Brumaire seiner Ämter enthoben -, welche zum Ziel hatte, während eines Opernbesuchs im Oktober 1800 den Ersten Konsul zu beseitigen, wurde als conspiration des poignards »Verschwörung der Dolche« bekannt; sie war nicht sehr ernst zu nehmen und wurde umgehend durch die Polizei vereitelt; die Beteiligung des Bildhauers Ceracchi und des Malers Topino-Lebrun ist ebenso zweifelhaft, wie offenkundig ist, dass diese laienhafte Konspiration nichts mit dem Sprengstoffattentat zwei Monate später zu tun hat; am 31. Januar 1801 wurden Aréna, Ceracchi, Demerville (ehemaliger Sekretär des einstigen Wohlfahrtsausschussmitglieds Bertrand de Barère, dem diese Entsorgung eines potentiell gefährlichen Mitwissers seiner Vergangenheit sicherlich nicht ungelegen kam) und Topino-Lebrun guillotiniert.
Mit »September-Blutsäufern« meint Bonaparte in seinem Wutausbruch jene »sansculottischen Patrioten«, die, von Danton angestachelt, in den ersten Tagen des Septembers 1792 in mehreren Pariser Gefängnissen ein fürchterliches Gemetzel anrichteten, weil das Gerücht umging, unter den Gefangenen befänden sich gefährliche, bis an die Zähne bewaffnete Konterrevolutionäre, die einen konzertierten Ausbruch nebst darauffolgender Machtergreifung planten; als »Versailles-Mörder« bezeichnet er diejenigen, die am 6. Oktober 1798 die königliche Familie aus Versailles nach Paris brachten, »31.-Mai-Briganten« bezieht sich auf den Aufstand der Pariser Kommune gegen den Konvent im Mai 1793, und die »Prairial-Verschwörer« sind die Pariser Sansculotten, die im Mai 1795 mit der Losung »Brot und Verfassung!« den Konvent stürmten, den Abgeordneten Féraud ermordeten, seinen Kopf auf eine Pike spießten und ihn dem Vorsitzenden Boissy d’Anglas präsentierten.
François-Noël (genannt Gracchus) Babeuf und seine Mitangeklagten kennt man unter dem Begriff der »Verschwörung der Gleichen« – die Verschwörung beschränkte sich auf die Bildung eines »Geheimdirektoriums der Wohlfahrt«, das mit Pamphleten und Anschlägen das Pariser Volk »revolutionieren« wollte; das echte Direktorium verstand in Sachen soziale Revolution keinen Spaß und nutzte die Gelegenheit, sich sogenannter Verschwörer zu entledigen; von den rund fünfzig Angeklagten wurden nur Babeuf und ein Mann namens Darthé zum Tode verurteilt und nach einem Selbstmordversuch am 26.5.1797 guillotiniert.
 
 
Kapitel 28: Die wahren Schuldigen
 
Die Erinnerungen Charles Desmarets’, des Chefs der Geheimpolizei während der Zeit des Konsulats und des Kaiserreichs, aus denen Dumas in diesem und den folgenden Kapiteln schöpft, sind unter dem Titel Témoignages historiques, ou Quinze ans de haute police sous Napoléon 1833 erschienen.
Die Liste der Verschwörer, die an dem Attentat mit der »Höllenmaschine« beteiligt waren, umfasst Pierre Robinault de Saint-Régeant (oder Réjant), Pierre Picot de Limoëlan, Georges Cadoudal, Jean-Baptiste Coster, genannt Saint-Victor, Joyaux d’Assas, Jérôme Pétion de Villeneuve, Lahaye Saint-Hilaire und den in Paris angeheuerten Chouan François-Joseph Carbon.
Die Notiz im Moniteur über die Hinrichtung der zwei Attentäter ist ein klein wenig umfangreicher als zitiert und lautet: »Das Kassationsgericht hat das Urteil bestätigt, das vom Kriminalgericht des Seine-Bezirks über die Angeklagten verhängt wurde, die des Attentats auf die Person des Ersten Konsuls am Abend des vergangenen 3. Nivôse für schuldig befunden wurden. Carbon und Saint-Régeant haben heute die Todesstrafe erlitten.«
 
 
Kapitel 29: König Ludwig von Parma
 
Im XIX. Gesang der Odyssee (Vers 560-569) spricht Penelope von den zwei Pforten des Schlafs aus Horn und aus Elfenbein, aus denen die wahren und die trügerischen Träume kommen; Vergil hat diese Stelle fast wörtlich in die Äneis übernommen (VI. Buch, Vers 893-896); bei Dumas ist die Anspielung obendrein eine versteckte Hommage an den toten Freund Gérard de Nerval, dessen Erzählung Aurélia mit diesem Bild beginnt (»Der Traum ist ein zweites Leben. Nie konnte ich ohne Zittern die hörnerne oder die elfenbeinerne Pforte durchqueren, die uns von der Welt des Unsichtbaren tennen«).
Am 13. Vendémiaire im Jahr III (5. 10. 1795) schlug Bonaparte mit bewaffneten Einheiten im Auftrag des Direktoriumsmitglieds Paul-François (Vicomte de) Barras den royalistischen Aufstand einiger Pariser Sektionen nieder; am 18. Fructidor im Jahr V (4. 9. 1797) kam es zu einem republikanischen Staatsstreich des Direktoriums, in dessen Folge royalistische Abgeordnete verhaftet und Royalisten deportiert wurden.
Henri du Vergier, Graf von La Rochejacquelein, Charles-Melchior-Artus, Marquis de Bonchamps, Maurice-Joseph-Louis Gigost d’Elbée, François-Athanase de Charette de la Contrie und Louis-Marie, Marquis de Lescure, sind berühmte, ja legendäre, aber historisch verbürgte Vendée-Anführer, Valensolles, Jahiat, Ribier und Sainte-Hermine sind fiktive.
Metge, Veycer und Chevalier sind jakobinische »Verschwörer«, die im Januar 1801 im Zuge von Napoleons gnadenlosem Abrechnen mit Linksextremisten hingerichtet wurden – Metge war Verfasser glühender antibonapartistischer Pamphlete, Chevalier ein Chemiker, der mit Sprengstoffen experimentiert und sich damit als Bombenbauer verdächtig gemacht hatte.
Bei dem Herzog von Rovigo, Napoleons ehemaligem Adjutanten, handelt es sich um Anne-Jean-Marie-René Savary, aus dessen Erinnerungen Dumas hier zitiert (Mémoires du duc de Rovigo pour servir à l’histoire de l’empereur Napoléon, Paris, 1828).
 
 
Kapitel 30: Jupiter auf dem Olymp
 
Thomas Alexandre Davy de La Pailletterie (kurz: Alexandre) Dumas, Vater des Verfassers, Sohn einer farbigen Mutter und eines französischen Adeligen, wurde mit Mutter und Geschwistern vom Vater an einen anderen Plantagenbesitzer auf Santo Domingo verkauft, erhielt 1791 die Freiheit und brachte es durch Tapferkeit und Wagemut früh zum General; in Ägypten schlug er den Aufstand von Kairo nieder, geriet auf der Rückkehr in österreichische Gefangenschaft, kehrte krank (infolge mehrerer Vergiftungsversuche) nach Frankreich zurück und wurde 1802 in den Ruhestand verabschiedet, weil er aus seinem Missvergnügen an Napoleons Regime kein Geheimnis machte.
Die Note des englischen Königs an das Parlament zitiert Dumas nach dem von ihm in diesem Kapitel erwähnten Geschichtswerk Histoire du Consulat et de l’Empire (1845-62) von Adolphe Thiers, das auch die Quelle für die Tiraden ist, mit denen Bonaparte den englischen Gesandten überschüttet.
 
 
Kapitel 31: Der Krieg
 
Joachim Murat, Junots Nachfolger als Gouverneur von Paris, war mit Bonapartes Schwester Caroline verheiratet.
Capucinades – Kapuzinaden oder Kapuzinerpredigten – sind derbkomische Strafpredigten, wie in manchen Orden üblich und besonders durch Abraham a Sancta Clara berühmt geworden.
 
 
Kapitel 32: Die Polizei des Citoyen Régnier und die Polizei des Citoyen Fouché
 
Neben den Erinnerungen Desmarets’ und Savarys dient Dumas als Quelle für die »Höllenmaschinen-Verschwörung« Deux conspirations sous l’Empire des mit ihm befreundeten Émile Marco de Saint-Hilaire (1845).
In Georges Cadoudal et la chouannerie (Paris, 1887) sind folgende Royalisten als diejenigen genannt, die am 21. August 1803 bei Biville an Land gingen: Hermely, Lahaye Saint-Hilaire, Brèche, Joyaux, Querelle, Troche junior und Cadoudals Diener Louis Picot.
 
 
Kapitel 33: Das Nest ist leer
 
Ein Manuskript Bonapartes, mit dem Schiff Le Héron von Sankt Helena nach Frankreich gebracht, konnte Claude Schopp nicht ausfindig machen.
 
 
Kapitel 34: Die Enthüllungen eines Gehenkten
 
Der Brief Bouvet de Loziers findet sich in Deux conspirations von Marco de Saint-Hilaire (unter Kapitel 32 aufgeführt).
 
 
Kapitel 36: Georges
 
Die Assassinen (»Haschischraucher«) spalteten sich im 11. Jahrhundert als Geheimbund von den schiitischen Ismailiten ab; Alter vom Berge (Scheich-al-Djebel, wörtlich: »Gebieter des Gebirges«) ist die Bezeichnung für das Oberhaupt der Assassinen im syrischen Bergland; die Assassinen bekämpften muslimische Fürsten und Kreuzfahrer mit gedungenen Meuchelmördern.
 
 
Kapitel 37: Der Herzog von Enghien (2)
 
Der »aberwitzige Komet von 1811«, den Bonaparte mit seinem Glücksstern verwechselt, ist die Geburt seines legitimen Sohnes, des »Königs von Rom«.
Die Briefe des Herzogs und des Prinzen von Condé konnte Dumas in der Veröffentlichung Le Duc d’Enghien, épisode historique du temps du Consulat von Émile Marco de Saint-Hilaire (1843) nachlesen.
Charles-François Du Périer, genannt Dumouriez, hatte unter dem Ancien Régime seine Karriere als militärischer Geheimagent begonnen, sie als »revolutionärer Patriot« fortgesetzt und war im April 1793 zu den Österreichern übergelaufen; sein Name war keine Empfehlung.
Chateaubriands Erinnerungen, Reiseerlebnisse und Reflexionen in diesem und den folgenden Kapiteln entstammen paraphrasiert und wörtlich (wenn auch nicht immer als Zitat erkennbar) dessen Essai historique, politique et moral (1797), Erinnerungen (1848-50) und Reise in Amerika (1827). Die durchgehende Selbststilisierung ihres Verfassers ist nicht unbedingt Garant für größtmögliche historische Akkuratesse: Für die Altersgleichheit mit Bonaparte musste Chateaubriand sich um ein Jahr verjüngen, der Besuch bei Washington fand in Washingtons Abwesenheit statt, und Chateaubriands Gespräche mit bedeutenden Zeitgenossen sind in seiner Wiedergabe, gelinde gesagt, farbig ausgeschmückt.
 
 
Kapitel 38: Chateaubriand
 
Die Darstellung von Jakobinern und Cordeliers ist ein Pasticcio der entsprechenden Passagen in Chateaubriands Erinnerungen und der Kapitel über Jakobiner und Cordeliers in Jules Michelets Geschichte der Französischen Revolution (4. Buch, 5. und 6. Kapitel).
Die Assignaten, das Papiergeld der Revolutionszeit, waren 1789 auf die enteigneten geistlichen und königlichen Güter in Umlauf gesetzt worden, in kurzer Zeit fast völlig entwertet und wurden 1796 durch eine neue Papierwährung ersetzt.
Chateaubriands exotisch-romantische Erzählung Atala erschien 1801 mit großem Erfolg, seine ein Jahr später veröffentlichte Schrift Der Geist des Christentums wurde ebenfalls begeistert aufgenommen; in diese Schrift waren Atala, Les Natchez und René eingefügt.
Der Begriff »das Infame« in der Unterhaltung Bonapartes mit Chateaubriand bezieht sich auf Voltaires Motto Écrasez l’infâme (sehr frei interpretierbar als: »Rottet den abscheulichen Aberglauben aus, denn nichts anderes ist die Religion«).
Die Guillotine, ursprünglich Louison (nach ihrem Erfinder, dem Instrumentenbauer Antoine Louis), befand sich seit dem Sturz der Robespierristen wieder auf dem Grève-Platz vor dem Pariser Rathaus.
 
 
Kapitel 39: Die römische Gesandtschaft
 
Die Fürstin Borghese, der Chateaubriand in Rom seine Aufwartung macht, ist niemand anders als Bonapartes Schwester Pauline, vormalige Madame Leclerc, die nach dem Tod des Generals 1803 den Principe Camillo Borghese heiratete.
Die schwindsüchtige Pauline de Beaumont war Chateaubriands Gönnerin und Geliebte; nach ihrem Tod in Rom ließ er in der Kirche San Luigi dei Francesi ein marmornes Grabmal für sie errichten und mit der griechischen Grabinschrift versehen, die Dumas zitiert.
Die schmeichlerische Widmung Chateaubriands an den Ersten Konsul war nur in der zweiten Auflage von Der Geist des Christentums aus dem Jahr 1803 enthalten.
 
 
Kapitel 40: Der Entschluss
 
Napoleons Tobsuchtsanfall ist Lesefrucht des von seinem letzten Sekretär Emmanuel de Las Cases verfassten und 1823 zuerst erschienenen Mémorial de Sainte-Hélène (Eintragung vom 20. 11. 1816).
Bourrienne hat in diesem Kapitel einen Nachfolger in Napoleons Diensten, weil er wegen Unterschlagungen im großen Stil (und deren Aufdeckung) entlassen worden war.
Marie Nicolas Sylvestre Guillon war Bibliothekar und Hauskaplan der Prinzessin von Lamballe, die bei den Septembermassakern 1792 im Gefängnis La Force ermordet wurde. Seine Wendigkeit ermöglichte ihm, danach unter Napoleon, den Bourbonen und dem Haus Orléans Karriere zu machen. Sein Namensvetter ist Abbé Aimé Guillon, genannt de Montléon, aus Lyon, erbitterter Konterrevolutionär, der eine Geschichte Lyons unter der Revolution verfasst hat, die trotz ihrer Einseitigkeit eine wertvolle Quelle ist.
Der Eridanos ist ein mythischer Strom und als Gottheit Sohn des Okeanos und der Thetys; geographisch wurde er oft mit dem Po gleichgesetzt. Pontos Euxeinos ist das Schwarze Meer.
 
 
Kapitel 41: Der schmerzensreiche Weg
 
Als Quellen für die Darstellung von Entführung und »Hinrichtung« des Herzogs von Enghien dienen Dumas Bourriennes Erinnerungen, der unter dem 37. Kapitel erwähnte, von Marco de Saint-Hilaire herausgegebene Dokumentenband (Deux conspirations) und die unter Kapitel 29 genannten Erinnerungen A. J. M. R. Savarys (Mémoires du duc de Rovigo).
Der Hund des Herzogs von Enghien hieß nicht Fidèle, sondern Mohiloff (Helmut Domke: Der Tod des Herzogs von Enghien, München, 1984), aber vielleicht wählte Dumas den Namen Fidèle als Reminiszenz an den treuen Hund aus Bernardin de Saint-Pierres Roman Paul und Virginie, den er in den Kapiteln 60 und 61 ausführlich würdigt.
 
 
Kapitel 42: Selbstmord
 
In diesem und den folgenden Kapiteln hält Dumas sich eng an die vorab erwähnten Quellensammlungen von Desmarets (Témoignages historiques) und Marco de Saint-Hilaire (Deux conspirations) sowie an Charles Nodiers Erinnerungen (unter dem 14. Kapitel erwähnt).
»Incroyables« und »Merveilleux« sind die Stutzer oder Gecken und ihre weiblichen Pendants, die »Merveilleuses«, zur Zeit des Direktoriums, auf zahlreichen Stichen mit spöttischen Bildlegenden verewigt.
Thags oder Thugs ist der Name einer indischen Raubmördersekte, deren Mitglieder mit seidenen Schlingen Reisende erdrosselten, um sie der Göttin Kali als Opfer darzubringen; um die Mitte des 19. Jahrhunderts rotteten die Engländer sie aus.
Der Spieler ist die Hauptfigur des gleichnamigen Theaterstücks von Jean-François Regnard (1696); sein Diener hält ihm anhand eines Seneca-Traktats eine Standpauke.
Der »Selbstmord« Pichegrus im Gefängnis bleibt so mysteriös, wie es Dumas’ akribische Schilderung der rekonstruierten Todesumstände vermuten lässt.
 
 
Kapitel 44: Das Temple-Gefängnis
 
Neben den bereits genannten Quellen hat Dumas für dieses Kapitel die Erinnerungen des royalistischen Agenten Abraham-Louis Fauche, genannt Fauche-Borel, verwendet (Mémoires de Fauche-Borel, Paris, 1829).
Moreau hatte keinen Sohn, sondern eine Tochter.
 
 
Kapitel 45: Das Gericht
 
Die Wiedergabe von Verhören, Prozessführung und Hinrichtung in den folgenden Kapiteln stützt sich auf Marco de Saint-Hilaires Deux conspirations und auf Bourriennes Erinnerungen.
 
 
Kapitel 46: Das Urteil
 
Paul Pélisson oder Pellisson, königlicher Rat unter Ludwig XIV., wurde für vier Jahre in der Bastille eingekerkert, weil er für seinen Freund, den Finanzminister Nicolas Fouquet, eingetreten war, nachdem der König diesen unter fadenscheinigen Vorwänden zu lebenslanger Haft verurteilt hatte; Fouquet war so unvorsichtig gewesen, mit Vaux le Vicomte ein Schloss- und Gartenensemble anlegen zu lassen, das Versailles in den Schatten stellte; als Minister hatte er Neid und Missgunst Colberts geweckt, den es nach seinem Posten gelüstete.
 
 
Kapitel 47: Die Hinrichtung
 
Die Schreckensherrschaft oder Terreur wurde vom Wohlfahrtsausschuss offiziell am 5. September 1793 in Kraft gesetzt, als ultima ratio gegen die äußere und innere Bedrohung der Republik; sie bedeutete Notstandsgesetze, Sondergerichte, Verhaftung (und Hinrichtung) auf bloßen Verdacht bzw. bloße Denunziation hin und dergleichen mehr; sie endete am 11. Thermidor des Jahres II (29. 7. 1794) nach Sturz und Guillotinierung der Robespierristen (9. und 10. Thermidor) mit einer letzten Hinrichtungsorgie an siebzig Kommunemitgliedern.
Am 18. 5. 1804 hatte sich Napoleon per Senatsbeschluß zum Kaiser erklären lassen.
Im 26. Kapitel wird Hector de Sainte-Hermine in Vincennes eingekerkert, nicht im Abbaye-Gefängnis.
 
 
Kapitel 48: Nach drei Jahren Kerkerhaft
 
Haidar, Heider oder Hyder Ali, muslimischer Herrscher des südindischen Fürstentums Mysore, bekriegte die Briten mit Unterstützung der Franzosen; sein Sohn Tipu Sahib oder Tipu Sultan setzte die Feldzüge fort und besiegte die Briten 1783. Vizeadmiral Pierre André de Suffren, der spätere Bailli de Suffren, war Haidar Alis Verbündeter auf französischer Seite. Joseph Dupleix war Gouverneur von Pondicherry und Generalgouverneur der französischen Kolonien in Indien, Marquis Charles de Bussy war französischer Feldmarschall, der für Dupleix und die Compagnie des Indes (die französische Ostindienkompanie) gegen die englische Ostindienkompanie, die East India Company, kämpfte.
 
 
Kapitel 49: Saint-Malo
 
Das umfangreiche Wissen über Geschichte und Topographie Saint-Malos, das Dumas in diesem und den folgenden Kapiteln entfaltet, verdankt sich höchstwahrscheinlich nicht allein entsprechender Lektüre; vermutlich unternahm Dumas im Mai 1869 eine Reise nach Saint-Malo, um dort zu recherchieren; einen Beweis seines Aufenthalts liefert ein Brief an den Archivar des Marineministeriums Pierre Margry, in dem er seinen Aufenthalt explizit erwähnt.
Der Benediktinermönch Matthew Paris ist ein bedeutender Geschichtsschreiber und Kartograph des frühen 13. Jahrhunderts, beliebt seines lebendigen, anschaulichen Stils wegen.
Het Zwin oder der Swin ist eine im 16. Jahrhundert versandete belgisch-niederländische Nordseeflussmündung.
»Ligue du Bien public« nannte sich der Zusammenschluss französischer Fürsten unter Karl dem Kühnen von Burgund zu einer Adelsrevolte gegen Ludwig XI., weil die Adeligen ihre Vorrechte durch den König geschmälert sahen.
Neufundland wurde je nach Überlieferung von den Wikingern um das Jahr 1000 oder etwas später von isländischen, baskischen, französischen oder portugiesischen Fischern entdeckt; verbürgt ist, dass Giovanni Caboto unter dem Namen John Cabot 1497 die englische Flagge auf neufundländischem Boden hisste; Baccalaos oder Isla dos Bacalhao wurde die Insel von den Europäern der frühen Neuzeit genannt (bacalao, bacalhau oder baccalà heißt der gesalzene, getrocknete Kabeljau auf Spanisch, Portugiesisch und Italienisch, wohl abgeleitet von dem lateinischen baculus, Stock), denn die Gewässer vor Neufundland waren für geradezu märchenhafte Kabeljaubestände berühmt. – Dumas kehrt Ursache und Wirkung um: Der Stockfisch heißt nicht nach der Insel (manche halten Baccalao sogar für ein indianisches Wort), sondern die Insel nach der transporttauglichen Dörrform des Kabeljaus.
Ligisten sind in diesem Fall die Anhänger der 1576 in Frankreich ins Leben gerufenen »heiligen Liga« zur Bekämpfung der Hugenotten.
René Duguay-Trouin war Marineoffizier und erfolgreicher Korsar; er eroberte 1711 Rio de Janeiro. Der Name René, den Hector de Sainte-Hermine sich in seinem neuen Leben zulegt, symbolisiert die Zerrissenheit oder Dialektik des Helden: einerseits verträumt, melancholisch und lebensüberdrüssig, wie René de Chateaubriand sich selbst darzustellen liebte, andererseits modern, zupackend und tatkräftig wie der Korsar René Duguay-Trouin.
Jean-Baptiste Le Carpentier rühmte sich vor dem Konvent, in seiner Eigenschaft als Konventskommissar (und nicht Prokonsul) in Saint-Malo »mittels revolutionärer Säuberungsmaßnahmen die Aristokratie, den Föderalismus und den Aberglauben mit Stumpf und Stiel ausgerottet« zu haben; von Ende 1793 bis Juli 1794 brachte er es auf dreihundert Guillotinierungen; zurückbeordert wurde er 1794 nach dem Sturz Robespierres.
 
 
Kapitel 50: Die Herberge der Madame Leroux
 
Die Revenant ließ Robert Surcouf, der berühmte Korsar im Dienst Napoleons, erst im Frühjahr 1807 vom Stapel. Für dieses und die folgenden Kapitel benutzt Dumas die Dokumentensammlung Histoire de Robert Surcouf capitaine de corsaire (hrsg. von Charles Cunat, 1842) sowie Louis de Garnerays zweibändiges Werk Voyages, aventures et combats (Band 1: Corsaire de la République, Band 2: Le Négrier de Zanzibar) als lockeren Leitfaden durch das Leben des Seeräubers. Karl May hat 1882 unter dem Pseudonym Ernst von Linden die Erzählung Robert Surcouf. Ein Seemannsbild veröffentlicht.
 
 
Kapitel 51: Die falschen Engländer
 
Île de France hieß die Insel Mauritius von 1715 bis 1810.
Das in diesem Kapitel geschilderte Abenteuer firmiert in keinem der historischen Werke über Surcouf.
 
 
Kapitel 54: In See gehen
 
Joseph de Boulogne de Saint-George, genannt Chevalier de Saint-George, Sohn eines Adeligen und einer farbigen Sklavin, war ein berühmter Komponist und Fechtvirtuose, Freund und Förderer des späteren Generals Alexandre Dumas; anlässlich der Wiedereinsetzung der Sklaverei in den französischen Kolonien und des Verbots von Eheschließungen zwischen Weißen und Farbigen hielt Napoleon I. es für ratsam, nicht nur sämtliche Schriften des gefährlichen farbigen Aufrührers Toussaint l’Ouverture (der 1791 einen erfolgreichen Sklavenaufstand auf Santo Domingo angeführt und die Unabhängigkeit der Insel eingeleitet hatte) verbrennen zu lassen, sondern auch die des Chevaliers de Saint-George.
Baptiste-Pierre-François Bisson war für seine Tapferkeit im Feld als Revolutionssoldat und als Offizier unter Napoleon ebenso berühmt wie für seine Fress- und Saufgelage; Jean-Anthelme Brillat-Savarin hat ihn in seiner Physiologie des Geschmacks (1825) literarisch verewigt – »General Bisson, der täglich acht Flaschen Wein zum Frühstück trank, sah aus, als rühre er nichts an«.
 
 
Kapitel 57: Das Sklavenschiff
 
Die Sklaverei in den französischen Kolonien wurde allen Bemühungen der von Brissot 1788 in Paris gegründeten Gesellschaft zur Befreiung der Schwarzen zum Trotz und dank erfolgreicher Intervention der Verteidiger der Sklaverei, die sich 1789 zu der Société correspondante des colons français zusammengeschlossen hatten, erst im Februar 1794 vom Konvent aufgehoben; schon im Mai 1802 führte Bonaparte sie wieder ein, und endgültig beseitigt wurde sie nicht vor 1848. England verbot den Sklavenhandel englischer Schiffe im Jahr 1807, die Sklaverei selbst duldete es in seinen Kolonien noch bis weit ins 19. Jahrhundert. In dänischen und niederländischen Kolonien wurde die Sklaverei 1848 und 1863 abgeschafft, auf den spanischen Besitzungen Kuba und Puerto Rico 1870/73 und in Brasilien 1888.
 
 
Kapitel 59: Die Île de France
Mascarenhas oder Maskarenen lautet die Bezeichnung der Inselgruppe, die aus Mauritins, La Réunion und Rodriguez besteht; Mauritius, die größte der drei Inseln, wurde gegen 975 von den Arabern entdeckt und Dina Arobi (Silberinsel) genannt, 1507 von den Portugiesen entdeckt und Ilha do Cirne oder Cerne (Schwaneninsel) genannt, 1598 von den Holländern übernommen und Mauritius genannt, 1715 den Franzosen überlassen und zu Île de France umbenannt, 1810 an England abgetreten und wieder Mauritius genannt; La Réunion wurde 1507 nach ihrem portugiesischen Entdecker Mascarenhas getauft, 1638 von den Franzosen annektiert und Île de Bourbon genannt, 1793 in Île de Réunion umgetauft und zum französischen Departement erklärt, 1803 zur Kolonie zurückgestuft; Rodriguez, die kleinste der Maskarenen-Inseln, heißt seit 1507 unverändert Rodriguez.
François Leguat, ein hugenottischer Flüchtling, bereiste Ende des 17. Jahrhunderts die Inselgruppe der Maskarenen und veröffentlichte 1708 einen Bericht seiner Reiseabenteuer und seiner naturkundlichen Beobachtungen (Voyages et aventures de François Leguat et de ses compagnons en deux isles désertes des Indes orientales.)
Die Anspielung auf die Ehrenrettung Bertrand-François Mahé de Ra Bourdonnais’ durch die Literatur bezieht sich auf seine achtungsvolle und bewundernde Erwähnung in Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierres Roman Paul und Virginie (1788); die herzergreifende Geschichte des jungen Liebespaares mit ihrem tragischen Ende ist auf Mauritius zur Zeit Mahé de la Bourdonnais’ angesiedelt; der Verfasser kannte die Insel aus eigener Anschauung und machte sie mit seinem Roman weltberühmt.
 
 
Kapitel 60: An Land
 
Die Umstände der Veröffentlichung von Paul und Virginie erzählt Dumas in enger Anlehnung an die diesbezüglichen Auslassungen des Verfassers in seinem umfangreichen Vorwort zu Paul und Virginie von 1806, das mit einer blumigen Widmung an die Adresse Napoleons und Joseph Bonapartes endet (beziehungsweise beinahe endet, denn angefügt ist eine umfangreiche Darlegung des irrsinnigen Systems, mit dem Bernardin de Saint-Pierre durch eine ganz eigene Kosmologie die Naturwissenschaften zu revolutionieren gedachte und dessen hartnäckige Propagierung seinem Ansehen nicht sehr zuträglich war).
Da Bernardin de Saint-Pierre in der Einleitung zu Paul und Virginie beteuert, eine wahre Begebenheit zu berichten, ist es wenig verwunderlich, dass Lebensstationen und Gräber der Protagonisten zu besichtigen sind; die landschaftlichen Bezeichnungen gehen allerdings nicht auf die Erzählung zurück.
Marie de Rabutin-Chantal, Marquise de Sévigné, tat in einem ihrer Briefe die berühmte, wenn auch unzutreffende Prophezeiung: »Racine passera comme le café« (der Tragödiendichter Racine wird ebenso aus der Mode kommen wie der Kaffeegenuss).
Armenien, Anatolien, das Quellgebiet von Euphrat und Tigris, aber auch das tiefer gelegene Zweistromland gehören zu den immer wieder genannten Kandidaten derjenigen, die einen geographisch lokalisierbaren Garten Eden beweisen wollen, so wie Santorin (Thera) zu den Inseln zählt, in denen man Atlantis vermutet.
 
 
Kapitel 61: Die Rückkehr (1)
 
Charles-Marie-René Leconte, genannt de Lisle (weil er von der Île de Bourbon stammt), wurde 1877 – sieben Jahre nach Dumas’ Tod – erstmals für die Académie Française vorgeschlagen, doch erst 1886 auf den Sitz des verstorbenen Victor Hugo gewählt; Dumas’ Spekulation, die an das Zitat aus dem Gedicht des Freundes anschließt, war wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl. Das Gedicht ist eine Hommage an die Jugendliebe des Dichters, seine Cousine Elixène.
 
 
Kapitel 64: Die malaiischen Piraten
 
Perahu Besar ist die malaiische Bezeichnung für »großes Schiff«.
»Veillons au salut de l’Empire« ist eine Arie aus Nicolas-Marie Dalayracs komischer Oper Renaud d’Ast aus dem Jahr 1787, deren Libretto 1791 dem politischen Zeitgeschmack angepasst wurde.
 
 
Kapitel 65: Die Ankunft
 
Zu Anfang des 14. Kapitels erzählt Hector seiner Verlobten, wie sein Vater nach dem erfolglosen Versuch, Marie-Antoinette zur Flucht zu verhelfen, guillotiniert wurde, seine Mutter einige Zeit darauf an Gram und Herzeleid starb und seine älteren Brüder danach im Kampf gegen die Republik ihr Leben ließen; hier ist die Reihenfolge verändert.
Hélène zitiert Hamlet, der zu Rosenkranz und Güldenstern (2. Aufzug, 2. Szene, in der Fassung von A. W. von Schlegel und L. Tieck) sagt: »O Gott, ich könnte in eine Nussschale eingesperrt sein und mich für einen König von unermesslichem Gebiete halten, wenn nur meine bösen Träume nicht wären.«
»Une fièvre brûlante« entstammt André-Erneste-Modeste Grétrys komischer Oper Richard Cœur-de-Lion, »Dernière pensée« ist die Umwandlung eines frühen Trios oder einer Variation für Klavier des (1786 geborenen) Wunderknaben Carl Maria von Weber zu einem Lied; in Paris beliebte Komponisten der Zeit um 1800 waren Cherubini, Gossec, Grétry, Lesueur und Méhul.
André-Marie de Chénier, Mitglied im gemäßigten Club der Feuillants, wurde 1794 kurz vor dem Sturz Robespierres guillotiniert, nachdem er die Jakobiner immer wieder mit heftigen polemischen Artikeln angegriffen hatte; sein dichterisches Werk war nur in Auszügen bekannt und wurde 1819 posthum veröffentlicht; Charles-Hubert Millevoye hingegen war um 1800 einer der bekanntesten und beliebtesten Dichter Frankreichs, berühmt vor allem durch seine melancholischen Elegien.
Chiang Saen liegt in der Provinz Chiang Rai, die lange zu Birma (heute Myanmar) gehörte, bis König Rama I. sie 1786 wieder Siam (heute Thailand) eingliederte; Chiang Saen wurde im Lauf der Jahrhunderte wiederholt zerstört und wiederaufgebaut.
Die Shwedagon-Pagode von Rangun ist ein weltberühmtes buddhistisches Wallfahrtsziel; sie wurde 588 v. Chr. errichtet und erhielt ihre heutige Gestalt im 17. und 18. Jahrhundert; die Dächer der Pagode sind mit Goldplatten belegt, und ihre Schirme sind mit unzähligen Edelsteinen verziert; nach buddhistischer Überlieferung birgt sie den Reliquienschatz von acht Haupthaaren Buddhas.
 
 
Kapitel 66: Pegu
 
Zamindar ist das Hindi-Wort für einen Steuereintreiber, aus dem Persischen abgeleitet (zamin für »Erde« und dar für »halten«); Shabundar oder Shabandar ist die malaiische Bezeichnung (von shah für »Herrscher« und bandar für »Stadt, Hafen«) eines königlichen Beamten, der Händler beaufsichtigt, Häfen kontrolliert und Zölle kassiert; die Bezeichnungen Nak-kann und Serodogee konnten nicht verifiziert werden.
Die Frucht des Wegerichs ist als Flohsamen bekannt, in der Volksmedizin ein Mittel zur Darmreinigung, aber der Betelnuss nicht unbedingt ähnlich; woher Dumas die Information hatte, die Betelpalme sei eine Schlingpflanze, konnte nicht eruiert werden.
Die Zwölftafelgesetze sind die Grundlage des römischen Rechts, vermutlich auf die Solonische Gesetzgebung Athens zurückgehend; der Überlieferung nach sollen sie um die Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. als bronzene oder hölzerne Tafeln existiert haben und bei der Eroberung Roms durch die Gallier 387 v. Chr. vernichtet worden sein.
»Sklavin des Götterbildes« ist eine blumige Formulierung der eigentlichen Wortbedeutung von Devadasi, nämlich »Dienerin Gottes«.
 
 
Kapitel 67: Die Reise
 
Palankin ist die Bezeichnung für einen Tragesessel oder eine Sänfte, aber auch für die Sitzgelegenheit auf dem Elefantenrücken, meist aus Holz gezimmert.
Bei der Belagerung und Einnahme der griechischen Stadt Methone verlor der makedonische König Philipp II. das rechte Auge durch einen Pfeilschuss; in Kapitel 85 lässt Dumas die entsprechende Anekdote ausführlich erzählen.
 
 
Kapitel 68: Der Königspython
 
René vergleicht die Kugeln des Waffenschmieds Lepage mit Apollons Pfeilen in Anspielung auf dessen Erlegung des Drachen Python zu Delphi.
 
 
Kapitel 69: Die Wegelagerer
 
Der Naturforscher François Levaillant unternahm mehrere Reisen in das Innere des afrikanischen Kontinents; seine Reiseberichte Voyage dans l’intérieur de l’Afrique von 1790 und Second voyage dans l’intérieur de l’Afrique von 1796 wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
 
 
Kapitel 71: Das irdische Paradies
 
Das Königreich Pegu wurde 1539 dem birmanischen Königreich Taungu, Taungoo oder Toungoo einverleibt und dem Königreich Ava unterworfen; nach einer Rebellion erklärte es sich 1740 als Königreich Hongsawadi unabhängig; 1757 eroberten die Birmanen es zurück, wobei die Stadt Pegu zerstört wurde.
Zu Anfang des Kapitels spricht Dumas von einem Abstand von fünfundzwanzig Jahren zwischen dem ersten Aufenthalt des Vicomte de Sainte-Hermine in Pegu und dem Eintreffen seiner Töchter in diesem Land; einige Absätze später schrumpft diese Zeitdifferenz zu siebzehn Jahren.
Wie Claude Schopp schreibt, kommt sich Augustus in seinem entsprechenden Monolog in Corneilles Drama Cinna ou la Clémence d’Auguste vor, als wäre er Herrscher über das Universum.
 
 
Kapitel 73: Das Begräbnis des Vicomte de Sainte-Hermine
 
Das Bild der mit erhobenem Wurfspieß laufenden Thessalierinnen, dessen sich Phädra entsinnt, stammt aus Euripides’ Drama Hippolytos.
 
 
Kapitel 74: Tiger und Elefanten
 
Die Manton-Gewehre Sir James Asplays sind von Joseph Manton gefertigt, dem berühmten englischen Büchsenmacher, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Steinschlossgewehr zu einem bis dahin ungekannten Grad perfektionierte.
 
 
Kapitel 75: Janes Leiden
 
Die Chronologie der Ereignisse im Leben der beiden Familien Sainte-Hermine ist trotz der verworrenen und verwirrenden Lebensläufe fast durchgehend stimmig; im 56. Kapitel erzählt Hélène, Hector sei bei ihnen aufgewachsen und als Achtjähriger mit ihrem Vater, dem Vicomte, erstmals zur See gefahren, während im 65. Kapitel und hier für Hector die einleuchtendere Altersangabe von elf Jahren im Jahr 1790 und dreizehn Jahren beim Verlassen seines Onkels und seiner Cousinen 1792 genannt wird, was zudem damit übereinstimmt, dass er 1804 fünfundzwanzig oder sechsundzwanzig Jahre alt sein soll; die kleine Verlobte des Knaben Hector war im 65. Kapitel die seinerzeit siebenjährige Hélène, während es hier in Kapitel 75 Jane gewesen zu sein scheint, was angesichts des Altersunterschieds wenig wahrscheinlich ist.
Im 26. Kapitel wird Hector de Sainte-Hermine in Vincennes eingekerkert, im 47. Kapitel ist es das Abbaye-Gefängnis und hier nun das Temple-Gefängnis.
 
 
Kapitel 77: Die Nächte Indiens
 
Puschkin findet in diesem Zusammenhang unter anderem deshalb Erwähnung, weil Dumas Teile seiner Verserzählung Der eherne Reiter übersetzt hat, aber möglicherweise auch der vergleichbaren Herkunft wegen, denn Puschkins Großvater war Mohr am Zarenhof; die Stelle des Gedichts, auf die Dumas anspielt, lautet (in der Übersetzung von Rolf-Dietrich Keil): »Ich lieb [...] / Den mondlos blassen Dämmerschein / Deiner gedankenvollen Nächte, / Wo ich in meinem Kämmerlein / Kann ohne Lampe lesen, schreiben, / Wo scharf die Schlafkonturen bleiben / Der Straßenschlucht, wo schimmernd steht / Der Pfeil der Admiralität; / Wo, dass nicht decken dunkle Schatten / Der Himmel goldgetönte Pracht, / Sich Abendrot und Frührot gatten / Und kaum ein Stündchen bleibt der Nacht.«
Die Worte, es gebe keine Pyrenäen mehr, schreibt Voltaire Ludwig XIV. zu; sie beziehen sich darauf, dass Ludwigs Enkel Philippe von Anjou Nachfolger des spanischen Königs Karl II. wurde.
Das Edikt von Nantes, mit dem Heinrich IV. 1598 den Hugenotten Religionsfreiheit und Bürgerrechte eingeräumt hatte, wurde schon unter Ludwig XIII. beschnitten und von Ludwig XIV. 1685 mit dem Edikt von Fontainebleau aufgehoben; trotz Auswanderungsverbots flüchteten an die zweihunderttausend Hugenotten nach Holland, Deutschland und Übersee; Ludwig XVI. erließ 1787 ein Toleranzedikt, das die Religionsausübung erlaubte, aber volle Bürgerrechte für Protestanten wurden erst 1789 von der Nationalversammlung dekretiert.
Hector/René teilt Dumas’ und Michelets leidenschaftlichen Abscheu gegenüber dem katholischen Klerus des Ancien Régime, und deshalb schreibt er den Widerruf des Edikts von Nantes den Einflüsterungen François d’Aix de La Chaises, Beichtvater Ludwigs XIV., und dessen frömmlerischer letzter Mätresse und heimlicher Ehefrau Madame de Maintenon zu; weniger pfaffenfeindliche Historiker bescheinigen sowohl dem Beichtvater als auch Madame de Maintenon eher mäßigenden Einfluss auf den König mit seiner rigorosen Ausmerzungspolitik gegenüber Protestanten und Jansenisten.
Mit der Fortsetzung des fatalen Werks Ludwigs XIV. durch seinen Enkel Ludwig XV. meint René hier weniger die katastrophale Staatsverschuldung als vielmehr das moralisch wenig erbauliche Schauspiel eines Königs, der sich offizielle maîtresses en titre hält, und er zählt die Damen in der Reihenfolge ihrer Amtsinhaberschaft auf (Marie-Anne de Mailly-Nesle, Marquise de La Tournelle, Herzogin von Châteauroux, Jeanne-Antoinette Poisson, Dame Le Normant d’Étioles, Marquise de Pompadour, und Marie-Jeanne Bécu, Comtesse de Dubarry).
Der »bestochene Minister« ist der Herzog von Choiseul und Marquis de Stainville, Außen- und Kriegsminister unter Ludwig XV., der die Ehe zwischen dem Thronfolger und Maria Theresias Tochter Marie-Antoinette vermittelte – bestochen, wie René glaubt, vom Hause Habsburg, das die Herrschaft über Frankreich an sich zu bringen trachtete.
 
 
Kapitel 78: Die Hochzeitsvorbereitungen
 
In seinem berühmten Monolog (3. Aufzug, 1. Szene) spekuliert Hamlet über »das unentdeckte Land, von des Bezirk kein Wandrer wiederkehrt«.
 
 
Kapitel 80: Eurydike
 
Die Dryade Eurydike, Gattin des Orpheus, trat auf der Flucht vor dem Gott Aristaios auf eine Schlange, deren Biss tödlich war.
Marie-François-Xavier Bichat, Begründer der Histologie, der ohne Mikroskop einundzwanzig Gewebetypen des menschlichen Körpers entdeckte und als Vorläufer Virchows in der Zellularpathologie gilt, konnte während der Revolution zahlreiche Experimente zur Reaktion des Herzmuskels auf elektrische Stimulation an frisch guillotinierten Leichen machen; ein Klassiker der modernen Pathologie ist sein 1800 erschienenes Buch Recherches physiologiques sur la vie et la mort. Franz Joseph Gall und sein Schüler Johann Caspar Spurzheim sind die Begründer der Schädellehre oder Phrenologie, einer Pseudowissenschaft, die Charaktereigenschaften und Temperament der Schädelform ablesen wollte, aber neben allem unhaltbar Spekulativen sind sie mit ihrer Lokalisationstheorie letztlich die Vorläufer der modernen Hirnforschung. Ihre Veröffentlichungen konnte René zur Zeit seines Kerkeraufenthalts noch nicht gelesen haben. Bichat betrachtet er als Antagonisten der Phrenologen, weil Bichat Materialist ist, während die Phrenologen Spinner sind, um es anspruchslos auszudrücken, oder etwas anspruchsvoller: Bichat führt zur modernen Medizin, Gall und Spurzheim führen zur Forensik und zur Eugenik.
Janes Definition des Betens als Opiat klingt nach einer Reverenz vor dem Freund des Verfassers, Heinrich Heine, dem auch Karl Marx die Definiton der Religion als Opium verdankt.
Jan Swammerdam hat in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts unter dem Mikroskop Insekten seziert und aufsehenerregende anatomische Entdeckungen gemacht, bevor er in Schwermut und religiöse Schwärmerei verfiel und in geistiger Umnachtung starb; auf ihn spielt Jane an.
Die von Jane zitierten Worte Shakespeares stammen aus der 1. Szene des 2. Aufzugs von Hamlet.
In Kapitel 67 hat der Biss der birmanischen Giftschlange die Wirkung, dass die Opfer bei Sonnenuntergang oder bei Sonnenaufgang sterben, unabhängig von der Tageszeit des Bisses.
In Kapitel 74 erwägt nicht Jane, sondern Hélène, René die gelehrigen Elefanten abzukaufen, und er macht sie den Schwestern zum Geschenk.
 
 
Kapitel 81: Die Rückkehr (2)
 
»Eichenholz und dreifache Erzschicht umschloss die Brust des Mannes, der zuerst den zerbrechlichen Kahn der wilden See anvertraute«, schreibt Horaz in seinem Geleitgedicht an das Schiff, das ihn trägt (Oden, I, 3, 9).
 
 
Kapitel 83: Rückkehr zum Quai Chien-de-plomb
 
Die Saint-Géran ist das Schiff, das in Paul und Virginie die junge Heldin aus Frankreich zurückbringt und vor der Insel Mauritius im Sturm Schiffbruch erleidet.
 
 
Kapitel 85: Die Armenkollekte
 
Der Faustkampf zwischen Dares und Entellus ereignet sich im fünften Kapitel der Äneis bei den Trauerfeierlichkeiten anlässlich der Beisetzung des Anchises; der junge Dares ist voller Kampfbegier, der abgeklärte Entellus muss zum Kampf genötigt werden und besiegt den Jüngeren.
 
 
Kapitel 86: Aufbruch
 
Der »Chant du départ« war die Nationalhymne zur Feier des Bastillesturms (Verse von Marie-Joseph Chénier, Musik von Étienne-Nicolas Méhul), die sich großer und lang anhaltender Beliebtheit erfreute.
 
 
Kapitel 87: Was sich unterdessen in Europa ereignete
 
Dieses und das folgende Kapitel entstammen Dumas’ Roman La San Felice (1864), der nach der Schlacht von Abukir am Hof von Neapel spielt.
Als Geburtsdatum Lord Horatio Nelsons nennt Dumas den 20. September 1758; andere Quellen geben den 19. und auch den 29. September dieses Jahres an. Nelson hatte insgesamt zehn Geschwister; als seine Mutter 1767 starb, waren acht der elf Kinder noch am Leben. Nelsons Onkel, der den Zwölfjährigen als Midshipman in seine Mannschaft aufnahm, war Maurice Suckling, der Bruder von Nelsons Mutter; sie und ihr Bruder waren Großnichte und Großneffe des ersten britischen Premierministers Robert Walpole. Das von Suckling kommandierte Kriegsschiff, auf dem Nelson seinen ersten Dienst antrat, hieß nicht Redoutable, sondern Raisonnable.
Die Arztwitwe Frances Nisbett heiratete Nelson vor seiner Rückkehr nach England 1787 auf der Karibikinsel Nevis.
Sir William Hamilton, Wissenschaftler und Gelehrter, war seit 1764 englischer Gesandter am Hof des Königs von Neapel und beider Sizilien; seine Geliebte Amy Lyon (Künstlername Emma Hart) hatte er 1791 geheiratet.
Der Jakobinerhass Ferdinands IV. und seiner Gemahlin Caroline Marie hängt zweifellos damit zusammen, dass Carolines Schwester Marie-Antoinette von der französischen Republik guillotiniert worden war.
Der Marinehafen Toulon hatte sich im August 1793 auf die Seite der Royalisten geschlagen und die republikanischen Kriegsschiffe im Hafen den Engländern überantwortet; dem Artillerieoffizier Buonaparte war nach zäher Belagerung im Dezember die Vertreibung der Engländer und die Rückeroberung Toulons gelungen.
Die Geschehnisse des 13. Vendémiaire sind in den Anmerkungen zum 29. Kapitel referiert.
In der Schlacht von Montenotte (12. April 1796) und in der Schlacht von Dego (14. April 1796) besiegte Bonaparte die Österreicher unter Graf Argenteau; in der Schlacht von Arcole (15. bis 17. November 1796) besiegte er die Österreicher unter Baron Alvinczy, in der ersten Schlacht von Rivoli (22. November 1796) besiegte er die Österreicher unter Baron Davidovich, und in der zweiten Schlacht von Rivoli (14. bis 15. Januar 1797) besiegte er abermals die Österreicher unter Alvinczy. (Sieger gegen Napoleon war Feldzeugmeister Joseph Freiherr Alvinczy von Borberek in der zweiten Schlacht von Bassano am 6. November 1796 und in der Schlacht von Caldero oder Caldiero am 12. November 1796.) Feldmarschall Dagobert Sigismund Wurmser wurde von Napoleon in der Schlacht von Castiglione (5. August 1796) und in der ersten Schlacht von Bassano (8. September 1796) besiegt. General Jean-Pierre, Baron de Beaulieu, unterlag Napoleon in der Schlacht von Lodi (10. März 1796) und in der Schlacht von Borghetto (30. Mai 1796). Erzherzog Karl von Österreich wurde von Napoleon in der Schlacht von Valvassone (16. März 1797) geschlagen (und 1809 in den Schlachten von Eckmühl, Regensburg und Wagram, während er im selben Jahr in der Schlacht von Aspern gegen die Franzosen siegte).
Herodot ist Urheber oder zumindest Chronist der üblen Nachrede, die Kambyses III., der Ägypten in das persische Großreich eingliederte, als geisteskranken, lasterhaften Willkürherrscher darstellt.
Der Sultan, der Nelson eine Diamantbrosche verehrte, war Selim III., der König von Sardinien war Karl Emmanuel IV. – Die Geschenke, die Nelson erhielt, finden sich ausführlich beschrieben und akribisch aufgelistet in Robert Southeys Life of Nelson aus dem Jahr 1813.
Hallowells »Zertifikat« und seinen Brief an Nelson kann Dumas Southeys Nelson-Porträt oder auch der Veröffentlichung The Dispatches and Letters of Vice-Admiral Lord Viscount Nelson (herausgegeben und annotiert von Sir Nicholas Harris Nicolas, London, 1845) entnommen haben.
 
 
Kapitel 88: Emma Lyon
 
Zum Herzog von Bronte (nach dem Kyklopen Brontes) ernannte Ferdinand IV. Admiral Nelson im Jahr 1799 zum Dank für die Wiedereroberung Neapels und seine, Ferdinands, Wiedereinsetzung als König.
Amy oder Emma Lyon wuchs bei ihrer Großmutter in Wales auf und wurde mit zwölf Jahren als Dienstmädchen nach London verdingt. Den Maler George Romney, der sie wiederholt malte, lernte sie 1782 in London kennen.
Eine Miss Arabell gibt es nicht unter den Mätressen des Prinzregenten George IV.; Anfang der Achtzigerjahre des 19. Jahrhunderts war er mit Grace Elliott und mit Frances Villiers liiert.
Dumas zitiert Alphonse de Lamartines Beurteilung Lady Hamiltons in dessen Nelson-Porträt (1853); wörtlich lautet die Stelle: »Zum ersten Mal strauchelte sie nicht in das Laster, sondern in Unbesonnenheit und Güte.«
Die berüchtigten press gangs waren zur Zeit des Seekriegs gegen Napoleon eine wohlbekannte Institution der englischen Marine, die von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ende der Napoleonischen Kriege existierte. Da die königliche Marine auf legalem Weg nie genug Seeleute anwerben konnte, war sie ermächtigt, im Namen des Königs englische »diensttaugliche Vollmatrosen im Alter zwischen achtzehn und fünfundfünfzig Jahren« zwangszuverpflichten; mit Alter, Nationalität und seemännischer Tauglichkeit der Gepressten nahm man es manchmal nicht allzu genau, wenngleich kundige und körperlich einsatzfähige Seeleute aus naheliegenden Gründen bevorzugt wurden; in näherer Umgebung der Hafenstädte war der Hass der Bevölkerung auf den Impress Service groß. Die Romane Billy Budd von Herman Melville und Sylvias Lovers von Elizabeth Gaskell handeln von der Praxis des Impressments an Land und zur See und den daraus resultierenden Konflikten.
John Willet-Payne, Emmas erster »Patron«, war Kapitän, nicht Admiral. Sir Henry Fatherson hieß korrekt Sir Harry Featherstonehaugh; er erwarb Emma von dem schottischen Wunderdoktor James Graham und war der Vater ihrer Tochter Emma Carew, die von Emmas Großmutter aufgezogen wurde. Die drei Kinder, die als Frucht des Zusammenlebens mit dem Neffen Sir William Hamiltons bezeichnet werden, hat es in dieser expliziten Form nicht gegeben.
Die von Dumas erwähnte Bibliothèque impériale trug diesen Namen unter den Kaisern Napoleon I. und Napoleon III.; in republikanischen Tagen hieß sie Bibliothèque de la Nation, vor der Revolution und seit der Zeit Karls V. Bibliothèque du Roi, von 1815 bis 1848 Bibliothèque royale, danach bis zum Putsch Louis-Napoléons Bibliothèque nationale, wie sie auch heute heißt.
 
 
Kapitel 89: In welchem Kapitel Napoleon erkennen muss, dass die Menschen manchmal schwerer zu lenken sind, als es das Glück ist
 
Das Gefecht, in dem General Baron Mack im Dienst Ferdinands IV. mit sechzigtausend Soldaten von Jean-Étienne Championnet mit kaum zehntausend Soldaten vernichtend geschlagen wurde, ereignete sich im Dezember 1798 und eröffnete Championnet den Weg nach Neapel, das er im Januar 1799 einnahm und zur Hauptstadt der Parthenopäischen Republik erklärte. Das Königshaus beider Sizilien und die feinen Kreise Neapels hatten sich im Dezember gerade noch rechtzeitig von Nelson nach Palermo bringen lassen.
Der neapolitanische Admiral Francesco Caracciolo war nach einem Zerwürfnis mit Ferdinand IV. in den Dienst der Parthenopäischen Republik getreten; er wurde nach der Übergabe Neapels an Kardinal Ruffo im Juni 1799 am Mast seiner Fregatte standrechtlich gehängt. Der unbarmherzige Rachefeldzug gegen »Franzosenfreunde« im Auftrag Ferdinands IV. ist selbst in den Augen der Bewunderer Nelsons ein bleibender Makel an seinem Charakter.
Die Ortschaft Merton, der Wohnsitz Nelsons ab 1800, gehört heute zu Greater London und liegt unmittelbar südlich von Wimbledon.
Dumas vergleicht Napoleon in dessen Vermessenheit mit Ajax, dem Lokrer, der auf der Rückkehr von Troja von Poseidon persönlich vernichtet wird, als er prahlt, er werde dem Sturm auch ohne Hilfe der Götter entrinnen (Odyssee, IV, 500-511).
 
 
Kapitel 90: Der Hafen von Cadiz
 
Napoleons Grande Armée hatte am 24. September 1805 den Rhein überquert. Vorgefechte zwischen Franzosen und Österreichern fanden am 8. Oktober bei Wertingen und am 9. Oktober bei Günzburg statt, die Schlacht von Elchingen fand am 14. Oktober statt, am 15. Oktober schlossen die Franzosen Ulm ein, und am 20. Oktober kapitulierten die Österreicher unter Feldmarschall Baron Mack in Ulm.
 
 
Kapitel 91: Der kleine Vogel
 
Emma Hamiltons Ehemann Sir William Hamilton war 1803 gestorben.
Lord Nelson war am 18. August 1805 in England gelandet und hatte sich nach Merton zurückgezogen; am 13. September suchte ihn Kapitän Henry Blackwood auf, um ihm mitzuteilen, dass die Franzosen in Cadiz blockiert waren, und am 15. September ging Nelson an Bord der Victory und segelte aus Spithead ab.
Den optischen Telegraphen erfand 1791 der französische Physiker Claude Chappe; dieser sogenannte Balkentelegraph bestand aus einem an erhöhtem Standpunkt angebrachten Masten mit einem daran befestigten Balken und an diesem angebrachten Armen; Balken und Arme ließen sich mittels Hebeln verstellen. In Deutschland stellte Johann Lorenz Beckmann 1794 seine Weiterentwicklung des Chappeschen Telegraphen vor, in England und Russland wurde die optische Telegraphie ebenfalls eingeführt, die noch eine Zeit lang neben der seit den Zwanzigerjahren Fortschritte machenden elektrischen Telegraphie weiterbestand.
Linienschiffe waren im 18. Jahrhundert Kriegsschiffe mit zwei bis vier Batteriedecks (im Unterschied zu den kleineren Fregatten mit nur einem Geschützdeck), die in einer Schlachtlinie hintereinander segelten.
 
 
Kapitel 92: Trafalgar
 
Der »makedonische Keil« ist die von Philipp II. eingeführte und von seinem Sohn Alexander dem Großen perfektionierte keil- oder winkelförmige Schlachtordnung anstelle der bis dahin vorherrschenden griechischen Phalanx in rechteckiger Form.
Nelson verfügte für die Schlacht von Trafalgar über siebenundzwanzig Linienschiffe und vier Fregatten, der gegnerische Oberkomandierende Admiral Pierre-Charles Jean-Baptiste Silvestre de Villeneuve über vierunddreißig Linienschiffe und sechs Fregatten.
Die Vielsprachigkeit der Schiffsnamen – sowohl die Engländer als auch die Franzosen setzten in der Schlacht von Trafalgar eine Neptune und eine Swiftsure ein, und die Belleisle war ein englisches Schiff, die Berwick hingegen ein französisches – rührt daher, dass eroberte oder gekaperte Schiffe nicht immer umgetauft wurden, sondern ihren Namen behalten konnten.
Nelson hatte als Signal an seine Schiffe bei Schlachtbeginn als Losung ausgeben lassen wollen: »Nelson confides that every man will do his duty«, verzichtete dann auf seinen Namen und nannte lieber das Vaterland, doch der Signalmaat flaggte statt »confides« (»vertraut darauf«), was ihm zu umständlich war, »excpects« (»erwartet«).
Der Bath-Orden war Nelson 1797 für seine Leistung in der Schlacht von St. Vincent verliehen worden; den Orden des türkischen Halbmonds hatte ihm der türkische Sultan für seinen Sieg in der Schlacht von Abukir verliehen; den sizilianischen Ritterorden des heiligen Ferdinands hatte Ferdinand IV. Nelson zusammen mit der Ernennung zum Herzog von Bronte 1799 verliehen, und das Johanniter- oder Malteserkreuz hatte der Seeheld für die Rückeroberung Maltas verliehen bekommen.
Kettenkugeln und Stangenkugeln, von Surcouf in Kapitel 55 als Abtakelungsgeschosse erwähnt, hatten durch ihre Sperrigkeit eine besonders zerstörerische Wirkung.
 
 
Kapitel 93: Unstern
 
Auf der Rückkehr aus englischer Kriegsgefangenschaft starb Admiral Villeneuve am 22. April 1806 in einem Gasthaus bei Rennes; als Todesursache wurde Selbstmord angegeben, was angesichts der Zahl der Messerstiche wenig wahrscheinlich ist. Wie im Fall Pichegrus darf man einen Auftragsmord vermuten.
Dumas nennt als Quelle für die letzten Stunden Lord Nelsons den Bericht des Schiffsarztes Sir William Beatty, 1807 veröffentlicht unter dem Titel An Authentic Narrative of the Death of Lord Nelson, with the Circumstances preceding, attending and subsequent to that Event; the Professional Report of His Lordship’s Wound; and several Interesting Anecdotes.
 
 
Kapitel 94: Der Sturm
 
Die Geschichte der Marine, auf die Dumas sich bezieht, wurde von William James verfasst und trägt den Titel Naval History of Great Britain from the Declaration of War by France in 1793 to the Accession of George IV in February 1820 (1822-24); in dem im 92. Kapitel von Dumas in einer Fußnote erwähnten »ausgezeichneten Buch« Jean-Pierre Edmond Jurien de La Gravières mit dem vollständigen Titel Guerres maritimes sous la République et l’Empire (1847) konnte Dumas die Stelle über den »tapferen Kapitän Camas« in französischer Übersetzung lesen, denn dort wird aus James’ Werk zitiert.
Das Linienschiff Le Vengeur unter dem Kommando Kapitän Renaudins weigerte sich im Verlauf der Seeschlacht zwischen England und Frankreich namens Bataille d’Ouessant beziehungsweise Glorious Battle of the 1st of June am 1. Juni 1794 (13. Prairial des Jahres II), sich zu ergeben, und wurde versenkt.
Die britische Flotte verzeichnete nach der Schlacht von Trafalgar zwischen vierhundert und vierhundertvierzig Tote und tausend bis tausendzweihundert Verwundete, die spanische tausend Tote und tausendvierhundert Verwundete, die französische dreitausend Tote und tausend Verwundete.
Die Santa Ana wurde nicht von Cuthbert Collingwood versenkt, sondern am 23. Oktober den Engländern von einem französischen Prisenkommando unter Kapitän Julien Cosmao-Kerjulien wieder abgejagt.
Als größten brennenden Scheiterhaufen aller Zeiten auf dem Meer bezeichnet Dumas die brennende Santissima Trinidad, das bis dahin größte Schiff aller Zeiten.
Nach Cadiz gelangte die Bucentaure nicht, wie Dumas weiter oben verriet; sie wurde nicht an Felsklippen zerschmettert, sondern sank, bevor sie den Hafen erreichte.
Die Indomptable hatte die Überlebenden der Bucentaure an Bord genommen; von den mehr als tausend Schiffbrüchigen überlebten keine hundertfünfzig den Untergang des Schiffs.
Der Dreimaster und Kauffahrer Samson ist fiktiver Natur.
 
 
Kapitel 95: Die Flucht
 
Hulken, Holken oder Blockschiffe (englisch hulks, französisch pontons) sind Gefängnisschiffe, entmastete ehemalige Kriegsschiffe, von Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem an Englands Küsten und in der Themsemündung in Gebrauch; sie waren leicht zu bewachen, die Unterbringung der Kettensträflinge spottete jeder Beschreibung, ein Entkommen war kaum zu bewerkstelligen; in den ersten Kapiteln seines Romans Große Erwartungen schildert Charles Dickens diese schwimmenden Kerker sehr anschaulich.
»Die Luft geht scharf, es ist entsetzlich kalt«, sagt Hamlet zu Horatio (in der Übersetzung von A. W. von Schlegel; 1. Aufzug, 4. Szene), und dieser erwidert: »’s ist eine schneidende und strenge Luft.«
 
 
Kapitel 97: Die Ratschläge Monsieur Fouchés
 
Die Umschreibung »Tag von Offenburg« bezieht sich auf die Entführung des Herzogs von Enghien.
Die neuen Verbündeten, die Napoleon nach seinem Aufenthalt in München besuchte, waren die Regenten des von ihm frisch gebackenen Königreichs Württemberg in Stuttgart und des ebenso neuen Großherzogtums Baden in Karlsruhe, die er durch Familienbande noch enger an sich zu binden gedachte.
Kapitän Lucas bittet René, ihn am 29. Januar 1806 aufzusuchen; eine halbe Seite weiter ist aus dem 29. Januar der 4. Februar geworden.
 
 
Kapitel 98: Die Postkutsche von Rom
 
Das Konkordat, das 1801 zwischen Papst Pius VII. und dem französischen Staat geschlossen wurde, hatte die Wiederherstellung der Freiheit und Öffentlichkeit des katholischen Kultus in Frankreich (der jedoch nicht wieder zur Staatsreligion erklärt wurde) zum Gegenstand; die Geistlichen wurden verbeamtet, die Bischöfe mussten den Treueeid auf den Ersten Konsul leisten, der sie ernannte.
 
 
Kapitel 99: Die Via Appia
 
Für dieses und die folgenden Kapitel hat Dumas seinen unvollendeten Roman Isaac Laquedem (1853; über den Anfang ist das Projekt eines Romans über den Ewigen Juden nie hinausgediehen), seine Reisebeschreibung Le Corricolo (1853) und seinen Roman La San Felice (1864) ausgeschlachtet. Als Wissensquelle für die Geschichte der Via Appia diente ihm neben den antiken Autoren die Studie Rome au siècle d’Auguste, ou voyage d’un Gaulois à Rome, à l’époque du règne d’Auguste pendant une partie du règne de Tibère des Historikers und Archäologen Louis Charles Dezobry aus dem Jahr 1835.
Die lateinischen Inschriften bzw. deren Abkürzungen auf den Grabmälern an der Via Appia lauten: »fertigte es zu Lebzeiten«, »errichtete es zu Lebzeiten für sich« und »ließ es zu Lebzeiten fertigen«.
 
 
Kapitel 100: Was sich fünfzig Jahre vor Christus auf der Via Appia abspielte
 
Lupanaria hießen in Rom die Bordelle, die vor allem in der Nähe des Circus Maximus und im übelbeleumdeten Viertel Subura gelegen waren.
Die Marsi oder Marser sind ein mittelitalisches Volk, das seit Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. Bundesgenosse der Römer war; wie der Name, der sich von dem des Kriegsgotts herleitet, andeutet, galten sie als besonders kriegerisch. Mit dem germanischen Volk der Marser, das zuerst am Rhein und später zwischen Ruhr und Lippe siedelte, haben die italischen Marser nichts zu tun; Dumas bezieht sich auf die italischen Marser.
In der Schlacht bei Philippi unterlag die republikanische Armee 42 v. Chr. den Truppen Marcus Antonius’ und Octavians.
Julia, Enkelin des Augustus, wurde wegen lasterhaften Lebenswandels lebenslänglich verbannt und gebar in der Verbannung ein Kind, das Augustus ihr aufzuziehen verbot; Opfer der moralischen Entrüstung des Herrschers wurde auch der mit Julia befreundete Ovid, den Augustus nach Tomis am Schwarzen Meer verbannte, was mit der Unsittlichkeit seiner Gedichte begründet wurde; die Mutter eines kleinen Agrippa war nicht die Julia, deren Verbannung Ovids Verbannung nach sich zog, sondern ihre Mutter Julia, von deren Vater Augustus in die dritte Ehe mit Tiberius gezwungen, was sie mit zahlreichen Seitensprüngen und Konspirationen zur Beseitigung des Tiberius quittierte, woraufhin ihr Vater die Scheidung verfügte und seine Tochter in die Verbannung schickte.
Murrhinische Gefäße, Trinkgefäße aus in Parthien gefördertem Flußspat, der erhitzt und mit Myrrhenharz eingerieben wurde, galten im Rom der Spätantike als höchster Luxus.
Die letzten Worte des Augustus sind nach Suetons Leben der Cäsaren zitiert.
 
 
Kapitel 101: Archäologische Unterhaltung zwischen einem Marineleutnant und einem Husarenhauptmann
 
In den Georgica (I, 497) spricht Vergil von den Gebeinen hünenhafter Krieger: »Kommt wohl einst die Zeit, da findet der Bauer in jenen Ländern, wenn er das Feld durchfurcht mit gebogenem Pfluge, Speere, zerfressen von schäbigem Rost [...] und sieht voll Erstaunen mächtiges Heldengebein in aufgeworfenen Gräbern.«
Der mitteilungsfreudige Reisende vermischt die Geschichte des Maxentius (römischer Kaiser von 306 bis 312 n. Chr.) mit der des Galerius Maximianus (dessen Tochter Valeria Maximilla mit Maxentius vermählt wurde) und versetzt diese Mischung mit Zutaten aus der eigenen Phantasie (Caracalla und Heliogabal lebten hundert Jahre früher; welchen Alexander er meint, bleibt eine offene Frage); Galerius Maximianus wurde in seiner Heimat Pannonien bestattet, nicht in Rom; Maxentius, der im Kampf gegen Konstantin im Tiber ertrank, wurde posthum der Kopf abgeschlagen; den Zirkus ließ Maxentius 309 n. Chr. erbauen und seinem Sohn Romulus widmen.
Caecilia Metella war nicht die Gattin des für seinen Reichtum berühmten Marcus Licinius Crassus Dives, sondern seines älteren Sohnes Marcus Licinius Crassus.
Nicht die Quintilier wollten Commodus ermorden, sondern dieser verfolgte die Brüder, um sich ihres Vermögens zu bemächtigen; die missglückte Verschwörung mit anschließender Hinrichtung der Verschwörer, die René schildert, wurde nicht von den Quintiliern betrieben, sondern von Lucilla, der Schwester des Commodus, zusammen mit ihrem Vetter Marcus Ummidius Quadratus; Commodus’ Vorliebe für Spiele und Wettkämpfe brachte Rom in beträchtliche Geldnot; der Historiker Herodianos war Lehrer des Commodus und verfasste eine Geschichte der römischen Kaiser vom Tod Marc Aurels bis zur Thronbesteigung Gordians III.
 
 
Kapitel 102: In welchem Kapitel der Leser den Namen eines der zwei Reisenden errät und den des anderen erfährt
 
Der Kampf zwischen Rom und Alba Longa über die Vorherrschaft wurde der Überlieferung nach zwischen den Drillingspaaren der römischen Horatier und der albanischen Curiatier ausgetragen und vom letzten überlebenden Horatier entschieden.
Domitian genoss den Ruf eines besonders grausamen Menschen, der sich daran erfreut haben soll, Fliegen fangen zu lassen, um sie dann mit einem Federkiel zu erstechen.
Clodius hatte nicht vier Schwestern, sondern drei Schwestern, die alle Clodia hießen; mit dem Rhetor Hortensius war keine der Schwestern verheiratet; Lesbia war der Kosename Catulls für die von ihm geliebte zweitälteste Schwester des Clodius; die üble Nachrede Ciceros, der diese Clodia als »Viergroschenhure« schmähte, hat die Geschichtsschreibung lange beeinflusst.
Die dritte Ehefrau Cäsars, der Clodius nachstellte, hieß Pompeia, nicht Mussia, und war keine Tochter des Pompeius.
Die Feierlichkeiten zu Ehren der Bona Dea, einer Frauengottheit, unter Ausschluss der Männer vereinen vermutlich die Kulte um eine italische und eine griechische Gottheit.
Die Ecole de Mars wurde auf Konventsbeschluss am 13. Prairial des Jahres II (1. Juni 1794) gegründet und bald danach sang- und klanglos zugemacht; sechs Sechzehnjährige pro Distrikt, zur Hälfte ländliche und zur Hälfte städtische Sansculottenkinder, sollten den Umgang mit Waffen lernen sowie »Brüderlichkeit, Disziplin, Bedürfnislosigkeit, gute Sitten, Vaterlandsliebe und Hass auf das Königtum«.
Joachim Murat wurde im März 1806 von seinem Schwager zum Großherzog von Berg und Kleve ernannt. Manhès berichtet seinem Reisebegleiter von Napoelons Einzug in Berlin (27. Oktober 1806) und von der Schlacht von Jena/Auerstädt (14. Oktober 1806), doch zu Beginn des folgenden Kapitels erleben die Reisenden die Belagerung von Gaeta mit, das sich nach langem Widerstand im Juli hatte ergeben müssen, also einige Monate vor Napoleons Sieg gegen die Preußen. Die vertauschte Chronologie zieht sich auch durch die nächsten Kapitel.
 
 
Kapitel 103: Die Pontinischen Sümpfe
 
Augustus stammte aus wohlhabender, wenn auch nicht besonders vornehmer Familie; sein Vater war der Prätor, Tribun und Quästor Caius Octavius, seine Mutter Atia war die Tochter des Prätoren Manus Acilius Balbus, der mit Cäsars Schwester Julia verheiratet war. Die Gerüchte über die Herkunft des Augustus verdankt Dumas Suetons Leben der Cäsaren (»Derselbe Antonius jedoch, der auch auf die mütterliche Abkunft des Augustus verächtlich herabsieht, wirft ihm vor, sein Urgroßvater stamme von Afrikanern ab und habe bald einen Salbenhandel, bald das Müllergewerbe in Aricia betrieben«).
Faunus kann seiner Tochter Bona Dea erst beiwohnen, als er sich in eine Schlange verwandelt; Klatsch und Tratsch im alten Rom übertrugen dies auf die Umstände der Zeugung des Augustus.
Das Bild von Ernest Hébert heißt La Malaria und wurde erstmals im Salon von 1850/51 ausgestellt; heute befindet es sich im Musée d’Orsay.
 
 
Kapitel 104: Fra Diavolo
 
Anxur lautet der – vermutlich volskische – Name Terracinas, der um 500 v. Chr. in Tarracina geändert wurde; Vergil erwähnt in der Äneis (7, 799) lediglich den dort verehrten Jupiter Anxurus; Horaz spricht in seinen Satiren (I, 5, 26) von »Anxur, das von seinem weißen Felsen weit in die Ferne glänzt«; in Le Corricolo hat Dumas das Zitat korrekt Horaz zugeschrieben.
Fra Diavolo wurde am 11. November 1806 in Neapel öffentlich gehängt, und wenn der Adjutant des Großherzogs von Berg am 10. November vormittags von Rom aufbricht und am 11. in Terracina berichten kann, was am 8. November in Magdeburg geschah, dann müsste er die Reise von Berlin nach Rom an einem einzigen Tag bewältigt haben.
 
 
Kapitel 105: Die Jagd
 
Fra Diavolo oder das Gasthaus in Terracina des Gespanns Daniel-François-Esprit Auber und Augustin-Eugène Scribe von 1830 war auf Anhieb ein Erfolg; als Fra Diavolo oder auch The Devil’s Brother verfilmte Hal Roach die Operette 1933 mit den Banditen Stanilo und Olivero in tragenden Nebenrollen.
Sanfedista hießen die Partisanen der von Kardinal Ruffo ins Leben gerufenen Freischaren für Glaube, Gott und König, die mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln den gottlosen Franzosen das Handwerk legen sollten.
Dumas zitiert aus Victor Hugos Gedichtzyklus La Légende des siècles das Gedicht »Après la bataille« (Teil XLIX, »Le Temps présent«), verfasst am 18. Juni 1850, dem Jahrestag von Waterloo. Der Zyklus erschien erstmals 1859.
 
Kapitel 106: Major Hugo
 
Als Quelle dient Dumas die Veröffentlichung Mémoires du général Hugo, gouverneur de plusieurs provinces et aide-major-général des armées en Espagne (Paris, 1823).
El Empecinado (»Pechmann« oder »Pechsieder«) war Juan Martín Díaz, der als Guerillaführer die Franzosen in Spanien so erfolgreich bekämpfte, dass General Hugo zu seinem »ausschließlichen Verfolger« ernannt wurde; Hugo nahm Díaz’ Mutter (erfolglos) als Geisel, was El Empecinado mit verschärften Angriffen und der Erschießung von hundert französischen Soldaten erwiderte. Nach der Restauration von 1823 wurde der Volksheld als Liberaler festgenommen und 1825 gehängt (statt, wie er es sich erbeten hatte, füsiliert). Sein Spitzname ist im Spanischen zum Synonym für Hartnäckigkeit geworden.
Die Kriegslist des Marschalls von Rantzau, deren Fra Diavolo sich bedient, ist das Manöver, mit dessen Hilfe Josia Rantzau im Dreißigjährigen Krieg im Februar 1636 Saint-Jean-de-Losne bei Nacht und Nebel einnehmen konnte.
 
Kapitel 107: Der letzte Kampf
 
Die kaudinischen Pässe sind der Engpass nahe dem samnitischen Ort Caudium zwischen Neapel und Benevent, wo die Samniten unter Gaius Pontius den Römern 321 v. Chr. eine vernichtende Niederlage bereiteten; die römischen Feldherren Titus Veturius und Spurius Postumnius samt ihren überlebenden Soldaten sollen genötigt worden sein, zum Zeichen ihrer Demütigung unter einem Joch aus Speeren hindurchzugehen (daher der Begriff des kaudinischen Jochs für eine Zwangslage, aus der es kein ehrenvolles Entkommen gibt).
Ein Improvisator ist ein mündlicher Stegreifdichter; die berühmtesten neapolitanischen Improvisatoren des späten 18. Jahrhunderts fielen den »blutigen Reaktionsexzessen« Ferdinands und Kardinal Ruffos 1799 zum Opfer.
Ende November kann die Flucht Fra Diavolos nicht geendet haben, wenn er Anfang November hingerichtet wurde; die Wetterverhältnisse wiederum sind für Ende Oktober etwas verfrüht.
 
 
Kapitel 108: La Forca
 
Der Titel des Kapitels ist die italienische Bezeichnung für den Galgen.
Das »erstklassige« Hotel La Vittoria wurde von Dumas während seiner ersten Neapelreise beehrt, und in seinem Reisebuch Le Corricolo singt er das Loblied des Hoteliers Martin Zir.
 
 
Kapitel 109: Christophe Saliceti, Polizeiminister und Kriegsminister
 
Saliceti ist 1757 geboren und 1809 gestorben.
Der Satz, in dem Dumas das bunte Treiben am Kai von Neapel schildert, hört nach den Zeilen des Dichters Metastasio abrupt auf.
Das Atrium ist der Mittelraum des italischen Hauses, das Impluvium ist das rechteckige Sammelbecken für Regenwasser im Fußboden des Atriums, und Triclinium ist die Bezeichnung für drei Klinen (Ruhebetten, nicht nur zum Schlafen, auch zum Speisen), die um einen zentralen Tisch herum angeordnet sind.
Moccoletti sind »Kerzchen«.
Ein grano ist wörtlich ein Gran, im übertragenen Sinn eine Münze von bescheidenem Geldwert.
Die verwirrenden Zeitangaben zur Belagerung von Gaeta ziehen sich seit Kapitel 102 durch den Text. Nicht zu übersehen ist auch, dass die Handlung des ganzen Kapitels 109 an einem einzigen Tag spielen soll, obwohl vom 11. November oder vom Ende des Monats zur zweiten Januarhälfte gesprungen wird.
Antonius von Ägypten oder der Große wird mit Schweinen zusammen abgebildet, weil er als Einsiedler in der Wüste dämonischen Versuchungen ausgesetzt war, in denen schweineartige Tiere vorkamen; später entwickelte der Orden daraus den Brauch des Antonius-Schweins, das am Antoniustag geschlachtet, gesegnet und an die Armen verteilt wurde.
 
 
Kapitel 110: König Joseph
 
Den Brief Napoleons an seinen Bruder Joseph entnimmt Dumas der Veröffentlichung Correspondance de Napoléon 1er (veröffentlicht auf Anweisung des Kaisers Napoleon III., 1863, Bd. 13, Brief 10573 vom 30. Juli 1806).
 
 
Kapitel 111: Il Bizzarro
 
Il Bizzarro konnte nach dem Mordanschlag der (zwei, nicht fünf) Brüder seiner Geliebten auf ihn nicht in die Berge entfliehen, sondern wurde bei seinem Fluchtversuch aus der Kirche ertappt und musste mehrere Jahre als Galeerensträfling Frondienste tun.
 
 
Kapitel 112: In welchem Kapitel die zwei jungen Männer Abschied voneinander nehmen, damit der eine seinen Dienst bei Murat wieder antreten und der andere Reynier bitten kann, ihn in Dienst zu nehmen
 
Der Serapistempel von Pozzuoli ist kein Tempel, sondern das macellum, die Markthalle der Stadt aus antiker Zeit.
 
 
Kapitel 114: In welchem Kapitel René sieht, dass Saliceti sein Wort gehalten hat
 
Seit Kapitel 109 spielt die Handlung des Romans im Januar des Jahres 1807, obwohl der Sieg der englischen Truppen unter Sir John Stuart in der Schlacht von Maida, in deren Folge General Jean-Louis-Ebénézer Reynier Kalabrien räumen musste, am 4. Juli 1806 stattgefunden hatte, zwei Wochen bevor Gaeta sich am 18. Juli den französischen Belagerern ergab.
 
 
Kapitel 115: Das Dorf mit Namen Li Parenti
 
Die Geschichte, die General Reynier in diesem und dem folgenden Kapitel erzählt, ist mit Anekdoten zu Leben, Taten und Sterben diverser Briganten des frühen 19. Jahrhunderts im Süden Italiens angereichert, darunter Giovanni Benincasa, genannt Specchiale, Lorenzo Benincasa, Vincenzo Barberio, genannt Occhiodipecora, Francatrippa, Nicola Gualtieri, genannt Panedigrano, Pietropaolo Mancuso, genannt Parafante oder König Parafante, Franceso Moscato oder Muscato, genannt Il Bizzarro, Angelo Paonessa, genannt Panzanera, Antonio Santoro, genannt König Corenne, Arcangelo Scozzafava, genannt Galano. Dumas konnte für seine Darstellung des Brigantenwesens auf Pietro Collettas Storia del Reame di Napoli zurückgreifen (Capolago, 1834) und auf die von Francesco Montefredine zusammengestellten und herausgegebenen Erinnerungen des Generals Manhès (Memorie autografe del generale Manhès intorno a’ briganti. Neapel, 1861).
Das Brigantenwesen jener Zeit hatte sich zuerst gegen die Großgrundbesitzer gerichtet; Ferdinand IV. und Kardinal Ruffo verstanden es geschickt gegen die Franzosen zu instrumentieren, unter deren Herrschaft die Bauern sich von den Besatzern ebenso ausgebeutet fanden wie zuvor von den Grundbesitzern; schnell begriffen die Briganten, dass es einträglicher war, die Beute nicht mit König und Kirche zu teilen, und dass man auf eigene Faust und Rechnung Bauern, Großgrundbesitzer und französische Besatzer gleichermaßen terrorisieren konnte. Charles-Antoine Manhès (Beiname »Exterminator«) wurde nach seiner erfolgreichen Eindämmung des Brigantenwesens in den Abruzzen beauftragt, die Briganten in Kalabrien und in der Basilikata auszurotten, was ihm mit Maßnahmen von unerhörter Grausamkeit und Härte innerhalb von kaum sechs Monaten auch weitgehend gelang.
Der Hinterhalt in dem Dorf Li Parenti, in den französische Soldaten gelockt wurden, bevor man sie massakrierte, gehört zu den Anekdoten über Francatrippa, die Manhès in seinen Erinnerungen berichtet.
Der Dreikampf der Drillingspaare der Horatier und Curiatier ist in Kapitel 102 erwähnt.
Parafante wurde nach seinem Tod (1811) gevierteilt, seine Körperteile wurden in eisernen Käfigen zur Erbauung des Publikums zur Schau gestellt, und seinen Kopf brachte Manhès nach Cosenza, um ihn dort auszustellen.
 
 
Kapitel 118: Die Jagd auf die Banditen
 
Das Kapitel und der Romanabdruck im Moniteur enden abrupt mitten in Renés Vorbereitungen zur Verfolgung des Bizzarro; Claude Schopp hat die Verfolgungsjagd fortgesetzt und mit dem historisch verbürgten Ende des Bizzarro durch die Hand einer von ihm entführten Frau beendet sowie ein weiteres Kapitel angefügt, in dem René nach vollbrachter Mission in Kalabrien und Lukanien nach Neapel zurückkehrt; diese Zusätze aus der Feder des Herausgebers sind kursiv gedruckt.
Das Kapitol als Stätte des wichtigsten römischen Heiligtums und der tarpejische Felsen (der Abhang am Rand des Kapitols, von dem gestürzt wurde, wer sich falschen Zeugnisses, Verrats, Blutschande, Verrats am Volk oder Hochverrats schuldig gemacht hatte) gehören zum festen Bestand der französischen Revolutionsrhetorik, die in napoleonischer Zeit weiterhin verwendet wurde.
 
 
Kapitel 119: Die Hand der Herzogin
 
Nach einer erfolgreich geschlagenen Schlacht soll Heinrich IV. zu Louis de Balbe de Bertonde Crillon, der zu spät kam, gesagt haben: »Häng dich auf, mein wackerer Crillon, wir schlugen uns bei Argues, und du warst nicht dabei!« Crillon hatte den Beinamen »Mann ohne Furcht«, und Heinrich nannte ihn den Tapfersten der Tapferen.
 
 
 
 
PRAGER MANUSKRIPT
 
 
Erstes Kapitel: Seine Kaiserliche Hoheit Vizekönig Eugène-Napoléon
 
Die folgenden drei Kapitel wurden von Claude Schopp als späterer Teil des vorliegenden Romans identifiziert und als Prager Manuskript bezeichnet (das Manuskript in Dumas’ Handschrift befindet sich im Fonds Metternich in Prag).
In Kapitel 118 erlebten die Protagonisten im Jahr 1807 Ereignisse aus der ersten Hälfte des Jahres 1806; dieses neue Kapitel beginnt am 8. April 1809; man darf annehmen, dass eine zwischen diesen Zeitangaben situierte Handlung, deren Manuskript Claude Schopp für verschollen hält, Renés Reisegefährten Manhès ins Spiel gebracht hätte, der zwischen 1807 und 1811 die Briganten und ihre Helfershelfer in Süditalien das Fürchten lehrte und den Dumas sicherlich nicht in die Handlung eingeführt hatte, um ihn nach ein paar Stadtrundfahrten auf Nimmerwiedersehen aus dem Roman verschwinden zu lassen.
Die Cisalpinische Republik mit der Hauptstadt Mailand hatte Napoleon Ende 1796 ins Leben gerufen; 1799 wurde sie nach den Siegen der Russen und Österreicher in Oberitalien aufgelöst, 1800 wurde sie wiederhergestellt, kurz darauf in die Republik Italien umgewandelt (unter Präsident Bonaparte), die 1805 zum Königreich Italien wurde, mit dem es zehn Jahre später vorbei war.
Seinen Stiefsohn Eugène de Beauharnais hatte Napoleon 1805 zum Prinzen von Frankreich und zum Vizekönig von Italien (weitgehend ohne Befugnisse) ernannt; im Januar 1806 hatte er ihn mit Prinzessin Auguste Amalie von Bayern verheiratet, und 1807 ernannte er ihn zum Fürsten von Venedig.
Die Fechtstunden des halbwüchsigen Eugène de Beauharnais in Straßburg sind nur demjenigen vertraut, der Les Blancs et les Bleus gelesen hat, in dem sie vorkommen.
 
 
Zweites Kapitel: Das Mittagessen
 
General Jean-Maximilien Lamarque eroberte 1808 die von den Engländern unter General Hudson Lowe besetzt gehaltene Insel Capri nach dreizehntägiger Belagerung zurück.
 
 
Drittes Kapitel: Vorbereitungen
 
Renaud de Montauban ist Hauptfigur eines mittelalterlichen Heldenlieds aus dem 12. Jahrhundert und einer der Protagonisten in Ariosts Rasendem Roland; seine sprichwörtliche Eleganz findet sich auf Bildteppichen und Miniaturen verewigt.
René hat offenbar Goethe gelesen, wie man seiner Dichtung entnehmen kann; zeitlich wäre es durchaus möglich, dass er beispielsweise »Wandrers Nachtlied« in der Februarausgabe von 1801 der Londoner Zeitschrift The mouthly magazine gelesen hätte.
Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine
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