Biographische Notiz
Alexandre Dumas wurde am 24. Juli 1802 in Villers-Cotterêts in der Nähe von Paris geboren und starb am 5. Dezember 1870 in Puys bei Dieppe in der Normandie. Seine Eltern waren der Revolutionsgeneral Thomas Alexandre Davy-Dumas de La Pailleterie aus Haiti, unehelicher Sohn eines französischen Adeligen und dessen schwarzer Sklavin, und Marie-LouiseÉlisabeth Labouret, Tochter des ehemaligen Hoteliers Claude Labouret in Villers-Cotterêts. Der frühe Tod des in Ungnade geratenen und deshalb vorzeitig in den Ruhestand versetzten Vaters im Jahr 1806 hinterließ die Witwe mit ihrer dreizehnjährigen Tochter und dem kleinen Sohn so gut wie mittellos. Die Tochter Marie-Alexandre-Aimée mußte aus dem Mädchenpensionat nach Hause zurückkehren, und an eine gründliche Schulbildung für den Sohn war nicht mehr zu denken; statt dessen wurde Alexandre Dumas mit vierzehn Jahren in die Kanzlei eines Notars gegeben, wo er als Schreiber arbeitete. In seiner freien Zeit vergnügte der phantasiebegabte Knabe sich mit dem Verfassen und Aufführen von Theaterstücken.
Durch die Vermittlung eines Freundes seines Vaters erhielt Dumas 1822 als Zwanzigjähriger in Paris eine Stelle im Büro des Herzogs von Orleans, des späteren »Bürgerkönigs« Louis-Philippe. Schnell fand der junge Dichter und Dramatiker Zugang zum Kreis der romantischen Schriftsteller um Victor Hugo, Alfred de Vigny und Charles Nodier, denen er ein Leben lang freundschaftlich verbunden blieb. 1824 wurde sein (unehelicher) Sohn Alexandre geboren, der erste von vielen illegitimen und – bisweilen – legitimen Nachkommen.
In den folgenden Jahren verfaßte Dumas, oft in Zusammenarbeit mit Freunden und Schriftstellerkollegen wie Gérard de Nerval, zahlreiche Theaterstücke, Reiseberichte und journalistische Arbeiten. Ein Theaterstück über Heinrich III. (Henri III et sa cour) brachte 1829 erstmals den erhofften Publikumserfolg, der dem Dramatiker Dumas von da an treu blieb.
Der überzeugte Republikaner Dumas engagierte sich als Offizier der Nationalgarde aktiv in der Julirevolution von 1830, die durch rigorose absolutistische Ausnahmegesetze Karls X. ausgelöst worden war; auch an den Aufständen von 1832 und an der Februarrevolution von 1848 gegen Louis-Philippe beteiligte er sich. Zu Beginn des Jahres 1851 emigrierte er bei Nacht und Nebel nach Brüssel, aber nicht aus Gründen politischer Verfolgung wie sein Freund Victor Hugo, sondern weil ihm wegen seines gigantischen Schuldenbergs das Schuldgefängnis drohte. 1853 durfte er sich in Paris wieder blicken lassen, und Ende dieses Jahres gründete er seine erste Zeitschrift, Le Mousquetaire, gefolgt von Le Monte-Cristo. 1885 und 1859 bereiste Dumas Rußland, die Türkei und Griechenland, und im Frühjahr 1860 fuhr er nach Turin, um Garibaldi kennenzulernen, dessen Erinnerungen er überarbeiten sollte; im Juli gründete er in Palermo die Zeitschrift L’Indipendente, doch Garibaldis Partisanenfeldzug unterstützte er nicht nur ideell, sondern auch finanziell, und erst im März 1865 kehrte Dumas nach Frankreich zurück. Im Februar 1868 gründete er seine letzte Zeitschrift Dartagnan. Die letzten Lebensmonate verbrachte der chronisch schuldengeplagte und gesundheitlich zerrüttete Autor abwechselnd in Paris und in verschiedenen Seebädern, von seinem Sohn, dem Erfolgsautor Alexandre Dumas d. J., finanziell unterstützt.
Seit Mitte der dreißiger Jahre hatte Dumas sich dem Genre der Erzählungen und Novellen zugewendet und sich auf historische Romane und Abenteuerromane spezialisiert, wie Sir Walter Scott sie im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts mit Waverley und Ivanhoe international in Mode gebracht hatte; dieser Schritt machte Dumas schnell zu einem der auflagenstärksten Verfasser der damals äußerst beliebten und lukrativen Fortsetzungsromane. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen Die drei Musketiere (1844), Der Mann mit der eisernen Maske oder Zwanzig Jahre danach (1845), Königin Margot oder Die Bartholomäusnacht (1845), Der Graf von Monte-Christo (1845-6), Joseph Balsamo (1846-8), Das Halsband der Königin (1848-50), Der Vicomte von Bragelonne oder Zehn Jahre später (1850), Die schwarze Tulpe (1850), Ange Pitou (1851), Die Gräfin von Charny (1852-5) und Die Mohikaner von Paris (1855). Die mit seiner Popularität einhergehende große Nachfrage befriedigte Dumas, indem er nicht nur unermüdlich ein Buch nach dem anderen schrieb, sondern Co-Autoren wie Auguste Maquet und Paul Lacroix beschäftigte, die für ihn recherchierten und Handlungsstränge konzipierten. Als erfahrener Dramatiker verstand Dumas es meisterhaft, mit pointierten Dialogen eine spannende Romanhandlung zu gestalten, statt sich in umständlichen Beschreibungen zu ergehen oder sich in den Abgründen einer immer unwahrscheinlicheren Handlung zu verlieren, und Liebesszenen zu schreiben, die ohne allzu larmoyante Sentimentalität auskamen.
Im Brüsseler Exil veröffentlichte Dumas seine mehrbändigen Erinnerungen (Mémoires, 1852-4), und in seinen letzten Lebensmonaten verfaßte er neben seinen schriftstellerischen Arbeiten ein umfangreiches Wörterbuch der Kochkunst, das 1871 posthum erschien. Zeit seines Lebens war ihm jedoch die literarische Annerkennung verwehrt worden. Diese erteilte man ihm erst anlässlich seines 200. Geburtstags: Im Juli 2002 wurde er feierlich im Pariser Panthéon zwischen Victor Hugo und Emile Zola beigesetzt.
Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine
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