Strang 1 / Kapitel 33

 

Ja, ja, das bekannte Spiel. Er war die Gämse, sie der Jäger. '...Und er verstieg sich dermassen, dass er nicht vor und nicht mehr zurück konnte. Dem Tod geweiht, stürzte er schliesslich ab, verfolgt vom unheimlichen Flüstern der weissen Gämse...'

Die Geschichte geisterte in seinem Kopf umher, als würden leise Stimmen sie ihm erzählen. Er stand oben auf dem Weg und sah auf sie herab. Jedoch wagte er nicht, ihr lange nachzusehen. Das war zu unsicher. Man konnte nie wissen, wer den Schrei gehört hatte und wie nah dieser Jemand war. Er gönnte sich nur einen kurzen Augenblick. Diesen Moment kostete er aber voll aus. Er rief sich zurück ins Gedächtnis, wie sie blöd geglotzt hatte, als er zwischen den Touristen auftauchte. Er hatte sich gut gekleidet. Sie sprang beinahe sofort darauf an. Und wie sie ihn verfolgt hatte. Einsame Spitze. Wie ein Hündchen hatte er sie hierher locken können. Und das, obwohl sie tags zuvor seinetwegen noch schwimmen gegangen war.

Wie unvorsichtig. Wie dumm.

Wie amüsant.

Dann sein kleines Versteck. Er hatte es nicht einmal selbst basteln müssen. Es war einfach da gewesen. Als hätte ihm eine höhere Macht zugespielt. Als wollte man ihm damit etwas sagen.

Du bist auf dem richtigen Weg. Die einzige Botschaft, die diese göttliche Fügung beinhalten konnte.

Obwohl er diese Nachricht nicht benötigte. Er wusste, was er tat, war das einzig Richtige.

Wie sich ihre Augen weiteten, als er hinter dem Fels hervorkam.

Unbezahlbar.

Und wie sie jetzt so hübsch den Abhang hinunterkullerte. Solange sie auf ihr Genick achtete. Es wäre zu schade, wenn er eine seiner Spielfiguren auf den letzten Metern noch verlieren würde.

Bald darfst du sterben, Kleine. Bald. Aber jetzt noch nicht.

Gut. Das war genug Belustigung. Er wandte sich vom Tatort ab und eilte davon.

 

Ein lauter Schrei liess Ben aufhorchen. Nachdem er sich reichlich unsanft den Weg freigeschafft hatte, hatte er Emma bereits aus den Augen verloren. Er war an die Ecke gekommen, um die der Mann und Emma verschwunden waren. Obwohl der Weg dahinter ziemlich übersichtlich war, konnte er die beiden nirgendwo entdecken. An dieser Stelle gab es aber keine andere Möglichkeit, als geradeaus zu gehen. Also rannte Ben bis zu der Weggabelung. Zwei Wege führten nach unten. Der dritte kam weniger einem Weg, als einem Trampelpfad gleich. Er schlängelte sich gefährlich nahe am Abgrund und genauso beunruhigend nahe an einer steilen Felswand entlang ins Nirgendwo. Ben zögerte nicht lange. So, wie die Dinge lagen, konnte es nur einen Weg geben und das war bestimmt nicht der einfachste.

Er steuerte direkt auf den gewundenen Pfad zu.

Aufmerksam spähte er durch die Bäume. Er versuchte an den Felsen und Bäumen vorbeizusehen, die den Blick immer wieder versperrten.

Mit Erfolg. Nach einigen Metern entdeckte er eine Bewegung.

Ein ganzes Stück von ihm entfernt tauchte etwas zwischen den Bäumen auf, verschwand dann aber wieder.

Ben war sich sicher. Das war Emma. Dunkelbraune Jacke. Die Farbe stimmte.

Im nächsten Augenblick hörte er den Schrei.

Emma.

Es kam Bewegung in den Abhang.

Ben sah zu, wie ein Körper den Hang hinunter stürzte. Da entdeckte er aber auch noch etwas anderes. Er erhaschte einen kurzen Blick auf einen grauen Jackenzipfel, der zwischen den Bäumen verschwand. Dann tauchte auch der Rest der Jacke auf, zusammen mit der tief sitzenden Kappe.

Blitzschnell bewegte er sich vorwärts.

Ben rannte los. Obwohl sich der andere zügig bewegte, schien es, als käme Ben ihm immer näher.

Bis er zu dem Felsen kam. Ben musste anhalten. Langsam umrundete er den Fels. Auf der anderen Seite blieb er stehen. Er musste sich erneut den Überblick verschaffen.

Unter ihm: Emma. Weiter vorne: Wahrscheinlich der Ursprung allen Übels. Fast zum Greifen nah.

Was nun? Hielt sie es durch? Bekam er ihn zu fassen? Wenn er ihn nicht fassen konnte und Emma ihn sofort brauchte, hätte er beide verloren.

Der Mann war gefährlich. Flink und gewieft. So wie er sich bewegte, fühlte er sich im Wald heimisch. Er war Ben gegenüber im Vorteil. Jetzt kopflos hinterherpreschen, würde womöglich mehr schaden als helfen. Zuerst darüber nachdenken. Einen Plan zurechtlegen. War es nicht das, was diesen Kerl so überlegen machte? Er schien immer einen Plan zu haben. Immer etwas in der Hinterhand. Er war wie ein Chamäleon. Anpassungsfähig. Ihn mit seinen Waffen schlagen. Das konnte hinhauen.

Die Gedanken ratterten innert weniger Sekunden durch Bens Gehirn.

„Hol ihn dir!“

Die Stimme war rau. Sie wirkte ausser Atem. Ein hässlicher Husten schüttelte sie. Aber sie lebte und war bei Bewusstein.

Ben richtete den Blick nach unten. „Bist du okay?“

„Ja! Ich komme klar. Ben, schnapp ihn dir. Er ist so nahe. Das schaffen wir nie wieder!“

Trotz seiner vernünftigen Überlegungen, setzte er sich in Bewegung. Er eilte den Pfad entlang, zwischen den Bäumen hindurch, an den Felsen vorbei. Auf einmal glitt er aus. Ein Baumstamm verhinderte das Schlimmste. Ben prallte schmerzhaft mit dem Rücken dagegen, konnte sich so aber aufrecht halten und wieder ins Gleichgewicht bringen.

Wie weit er gekommen war, wusste Ben nicht. Aber es spielte keine Rolle. Der Mann war weg.

Das hatte keinen Sinn. Ben gab auf.

Er kehrte an die Stelle zurück, wo der Felsbrocken im Weg lag. Wo Emma abgestürzt war.

Verdreckt und keuchend kämpfte sie sich zurück nach oben. Sie griff nach einer freiliegenden Wurzel und zog sich hoch.

„Sieht gut aus.“

Emma hielt inne. Sie sah zu Ben hoch. Die Verachtung stand in ihr Gesicht geschrieben. „Danke. Wo ist deine Beute?“

„Entwischt.“

Eine Welle flammender Wut kochte in ihr hoch. Nicht, weil er ihn nicht zu fassen bekommen hatte. Er war so nah wie nie zuvor gewesen. Zum Greifen nah. Dennoch war er entkommen. Es hätte zu Ende sein können. Jetzt und hier. Stattdessen hing sie erneut in einer misslichen Situation. Und er war wieder einfach weg. Verschwunden. In Luft aufgelöst. So nahe... Wahrscheinlich war er öfter in ihrer unmittelbaren Nähe, als sie es sich bewusst war. Wie sonst hätte er immer gewusst wo er sie erwischen konnte, wenn er ihnen nicht wie ein Schatten folgte? Als wäre er unsichtbar…

Sie erschauerte.

„Was ist los?“

„Ich hatte gerade einen ziemlich beunruhigenden Gedanken. Weiter nichts.“ Sie machte sich wieder ans Klettern. „Ich komme jetzt hoch, wenn’s recht ist.“

„Wenn’s sein muss. Ich werde dann mal Popcorn organisieren und mich hier hinhocken.“

„Witzig. Wirklich witzig. Haha.“

„Spar dir die Luft lieber zum Klettern, Stadtäffchen.“

Stadtäffchen?

Dem Kerl gehörte der Kopf gewaschen!

Mühsam kletterte sie weiter. Ihr war klar, dass er ihr nicht half, wenn er ihr entgegen kam. Trotzdem machte es sie wütend, dass er einfach nur dort oben stand und ihr zusah.

So glaubte sie zumindest.

Ben hatte andere Pläne. Er beobachtete nicht direkt, wie Emma sich abmühte. Er begutachtete vielmehr die Situation und versuchte eine Möglichkeit zu finden, wie er ihr zu Hilfe kommen konnte. Das war nicht ganz einfach. Er hatte weder ein Seil noch sonst ein Hilfsmittel zur Verfügung. Obwohl er wusste, dass es kaum etwas brachte, suchte er sich einen langen, stabilen Ast.

Ben brauchte nicht lange, um fündig zu werden.

Bäuchlings legte er sich parallel zum Abhang hin. Ideal war die Lage nicht, aber der Platz reichte nicht aus, für eine bessere Positionierung. Er umfasste den Ast fest mit beiden Händen und streckte ihn Emma entgegen.

Sie streckte den Arm aus. Nur wenige Zentimeter trennten sie von ihrem Rettungsanker.

„Komm schon. Gleich hast du’s!“

Sie atmete tief durch. Dann hievte sie sich noch ein Stück nach oben und bekam den Ast schliesslich zu greifen.

„Ich werde dich kaum hochziehen können, aber vielleicht hilft es dir beim Aufstieg.“

Dennoch versuchte Ben sie mit aller Kraft hochzuziehen, während Emma weiter kletterte. Das Holz entpuppte sich tatsächlich als gutes Hilfsmittel.

Sie kam bald in Reichweite von Bens Hand. Er liess den Stock mit der linken Hand los und streckte sie nach Emma aus. Er bekam ihr Handgelenk zu fassen, sie umschloss gleichermassen seines.

Ben liess daraufhin den Ast auch mit der zweiten Hand los. Während Emma ihm weiter entgegenkam, zog er sie hoch.

Das Gelände liess es schliesslich zu, dass sie besseren Halt bekam und sich langsam aufrichten konnte. Währenddessen arbeitete sich Ben aus der Bauchlage auf die Knie, zog ein Bein unter seinem Körper hervor, stemmte es gegen den Abhang und stützte sich auf diese Weise ab.

Als Emma oben ankam, liess die Zugkraft nach. Überrascht von dieser plötzlichen Erleichterung gerieten beide aus dem Gleichgewicht. Sie stürzten rückwärts. Der Weg liess nicht genug Platz für zwei.

Emma landete auf Ben.

Die Gesichter lagen so nahe beieinander, dass Ben die Hitze der Anstrengung spürte, die Emma ausstrahlte.

„Ich werte diesen Überfall als Dankbarkeit.“

Emma wollte bereits mit einer bissigen Antwort aufwarten. Da entdeckte sie es in seinen Augen. Dieses spitzbübische Funkeln. Sie überdachte ihre Taktik und verschluckte den Kommentar.

„Oh ja, ich bin dir dankbar.“ Sie brachte ihren Mund ganz nahe an seinen. Besorgt darum, dass ihre Lippen sich ganz beiläufig streiften, ihr Atem ihn kitzelte, warf sie ihm einen verheissungsvollen Blick zu. Währenddessen strich sie mit ihrem Fingernagel leicht hinter seinem Ohr entlang, über den Hals bis zu seinem Brustansatz. Soweit es seine Kleidung eben zuliess.

Mit Genugtuung registrierte sie, dass er schwer schluckte.

Das war genug. Abrupt liess sie von ihm ab und rappelte sich auf. Gleichgültig klopfte sie sich den Dreck von der Kleidung.

Aussichtslos. Aber zumindest taugte es, um die Gleichgültigkeit zu unterstreichen.

Er stützte sich auf den Ellbogen und sah ihr zu. Belustigt, wie sie erkannte.

Hochmütig sah sie auf ihn herab. „Willst du hier noch länger faul herumliegen oder gehen wir zurück?“

Eine Augenbraue hob sich.

„Warum hast du es denn so eilig? War doch ganz gemütlich hier, oder nicht? Alleine. Im Wald. Nur du und ich. In der feuchten Erde. Auf dem raschelnden Laub.“

„Wenn das, was du da grade mit deinem Gesicht tust, ein anzügliches Lächeln werden soll, empfehle ich dir noch ein paar Übungsstunden vor dem Spiegel. Derzeit sieht es eher so aus, als hättest du in eine Zitrone gebissen.“

„Mist. Jetzt verstehe ich auch, weshalb bei diesem Blick alle Girls kreischend davon gerannt sind.“ Ben zuckte leicht die Schultern. Dann stand er endlich auf. „Spass beiseite. Ist mit dir alles okay?“

Emma machte gedanklich eine kurze Bestandsaufnahme. „Alles noch dran, soweit ich weiss.“

„Und die Psyche?“

„Angeknackst, aber noch da. Ich glaube, ich gewöhne mich langsam dran, andauernd irgendwo hinunterzufallen.“

„Na, hoffentlich nicht.“ Er schob sie leicht an. „Los jetzt. Wir müssen zurück zu Alice. Sonst sorgt sie sich nur.“

„Stimmt. Wenn sie uns so sieht, wird sie sich keinesfalls Sorgen machen.“

„Dann können wir es ihr zumindest erklären. Kommen wir zu spät zurück, hat sie niemanden, der ihr etwas erklärt und viel Zeit für wilde Spekulationen. Was ist wohl besser?“

Wo er Recht hatte…

„Erinnere mich bitte daran, dass ich ihr sage, sie soll mir die Wasserrechnung schicken.“

„Die Wasserrechnung?“

„Ich brauch ihre Waschmaschine schon wieder.“

Ben konnte nicht anders. Er musste einfach lachen. „Dieses Mal mach ich mit. Apropos Waschmaschine, bevor ich es vergesse und es zufällig in der Maschine landet, möchte ich dir das zurückgeben."

Ben hielt an und öffnete den Reissverschluss seiner Jackentasche. Neugierig drehte Emma sich zu ihm um.

"Mir was zurückgeben?"

Ben förderte ein zerfleddertes Stück Papier zutage.

Emma erstarrte. "Woher hast du das?", flüsterte sie.

Interessiert beobachtete Ben die Veränderung in Emmas Gesicht. "Walter hat es mir gegeben. Er meinte, es muss dir aus der Brieftasche gefallen sein, als du ihm deine Visitenkarte gegeben hast."

"Hat er etwas dazu gesagt?"

"Du meinst, ob er es gelesen hat?"

Emma schwieg.

"Das hat er nicht. Und ich auch nicht. Welches Geheimnis du auch immer mit dir herumträgst, es ist nach wie vor geheim. Hier." Ben reichte Emma das Papier, das ihr offenbar enorm wichtig war.

Sie nahm es wortlos entgegen und steckte es vorsichtig, wie Ben feststellte, beinahe ehrfürchtig, zuhinderst in ihre kleine Brieftasche.

"Zum Glück hattest du das bei deiner kleinen Planscherei im Wasserfall nicht mit dabei, sonst wäre es jetzt wohl verloren."

Erschrocken sah Emma auf. Daran hatte sie nicht gedacht.

Als Ben ihren Gesichtsausdruck sah, beschloss er, nicht weiter auf diesem Thema herumzutrampeln. Eines musste er aber noch loswerden. "Das mit Joschua tut mir leid."

Emma zog sich der Magen zusammen. "Ja, mir auch. Er war zwar ein Idiot, aber das hat er nicht verdient. Du kannst dir nicht vorstellen, wie er ausgesehen hat. Man hatte ihn entsetzlich zugerichtet."

Einem Impuls folgend zog Ben Emma tröstend in die Arme. Für eine Weile hielt er sie fest, drückte ihr schliesslich einen Kuss auf den Scheitel und murmelte: "Dann wird es Zeit, diesem Monster den Garaus zumachen."

Ganz genau. Sie löste sich von ihm, sah ihm fest in die Augen und nickte. Beiläufig fügte sie schliesslich noch an: "Ach, und übrigens, er war nicht mehr mein Freund. Bevor ich hierherkam, hatte ich die Beziehung beendet."

"Ich weiss. Walter sagte etwas in die Richtung."

"Ach, ja?" Fragend sah Emma ihn an. Aber Ben ging nicht weiter darauf ein. Er räusperte sich nur und schubste sie leicht an. "Los jetzt. Und während wir gehen, könntest du mir erklären, warum du auf einmal diesem Mann hinterhergerannt bist.“

„Nett, dass du mich daran erinnerst.“ Beschämt senkte Emma den Kopf.

„Also?“

„Ich weiss auch nicht, was in mich gefahren ist. Als ich vorhin bei den Wasserfällen aufsah, entdeckte ich im Hintergrund auf einmal diesen Mann. Ich konnte nur einen Teil des Gesichts sehen. Und das auch nur ganz kurz. Aber es hat gereicht.“

„Gereicht wofür? Für wen hast du ihn gehalten?“

„Für Martin.“

Ben ging hinter Emma. Aber sie konnte deutlich spüren, wie er sie überrascht ansah. „Ich weiss, es klingt verrückt.“

„Emma, Martin ist tot.“

„Das weiss ich doch auch.“

„Und trotzdem bist du diesem Phantom hinterhergeeilt.“

„Dumm, ich weiss. Aber ich musste sicher sein, dass er es wirklich nicht ist. Ich wollte das Gesicht des Mannes ganz sehen. Mich selbst davon überzeugen, dass ich mir nur einbilde, Martin gesehen zu haben. Wäre ich ihm nicht gefolgt, wie hätte ich da zu 100 % sicher sein können? Klar, er ist tot. Aber seit ich hier bin, passiert andauernd Zeug, das in meiner bisherigen Welt unmöglich schien…“

„Das geb‘ ich ja auch gerne zu. Aber auferstandene Tote haben wir hier nicht.“

„Ach nein? Und wo hat dann das ganze Unheil seinen Ursprung?“, gab Emma zu bedenken.

Touché. „Okay. Ich schränke ein. Mit Auferstehung im physischen Sinn ist hier nicht zu rechnen. Gesichtslose Geister der Vergangenheit ausgenommen.“

„Danke. Wie dem auch sei. Ich habe mich geirrt und bin erneut direkt in die Falle getappt.“

Ben erschauerte. Auch Emma wurde sich soeben der Bedeutung ihrer Worte bewusst.

„Mein Gott.“ Sie blieb stehen und drehte sich zu Ben um.

Seinem Gesicht war anzusehen, dass ihm nicht mehr wohl war.

„Ben!“

„Ja, Emma. Ich nehme die Sache mit dem gesichtslosen Geist zurück. Er hat ein Gesicht. Und du hast es gesehen. Heute hat er es zum ersten Mal gezeigt. Wenn auch nur ansatzweise.“

„Aber, wenn…“ Emma stockte. „Wenn ich glaubte, Martin zu erkennen, dann sieht er ihm doch ähnlich!“

„Muss nicht sein. Der Typ ist verdammt clever und äusserst wandlungsfähig. Das war eine weitere Finte."

„Und sie hat gewirkt.“

„Das hat sie. Emma, wir müssen zurück. So schnell wie möglich.“

Emma konnte Ben nur beipflichten. Sie setzte sich wieder in Bewegung. Blieb dann aber erneut stehen. „Aber Ben, wenn er mich so täuschen konnte, dann wusste er, wer mein Auftraggeber war. Er wusste, wie er aussah. Aber woher?“ Emma kam eine entsetzliche Ahnung. „Glaubst du…“ Sie konnte den Satz nicht beenden. Musste sie auch nicht.

„Es sieht ganz so aus. Er beobachtet uns. Schon seit langer Zeit.“

Emma versuchte das beklemmende Gefühl abzuschütteln. „Jedenfalls schon länger, als wir geglaubt haben.“

 

 

Unscheinbar
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