86

Die Stadt schien sich wie eine gewaltige, riesenhafte Struktur aus Rohren, Flächen, Mauern, Rampen, Luken, Winkeln, Durchgängen, Gittern, Plattformen, Pfeilern, Türmen und Übergängen um sie herum auszubreiten. Ein Moloch aus Beton und Stahl, ein Gewebe, das sich immer weiter verzweigte, das wuchs und wucherte, in dem sie herumirrte.

Ein Wesen beinahe, das sie nur deshalb nicht als solches wahrnahm, weil sie zu sehr darin gefangen war. Ein Wesen, dessen Bewegungen bewirkten, dass sie immer tiefer in es hineinrutschte, sich immer unentwirrbarer in seiner Umklammerung verstrickte.

Die Stadt.

Mia schleppte sich weiter.

Die Nacht war vorangeschritten. Der Verkehr schien schneller geworden zu sein. Wenn ein Auto über die breite Durchgangsstraße brauste, an der sie entlangschritt, wirkte es wie ein Geschoss, das die Luft zerteilte.

Ich muss mich beeilen, muss mich stellen. Ich darf keine Zeit vergeuden …

Aber sie durfte sich nicht mit leeren Händen stellen. Man würde ihr niemals glauben. Sie musste beweisen können, dass sie in einem Labyrinth gefangen gehalten worden war. Aber wo war es, das Innenhaus, das Labyrinth, der Trichter, in den man sie gelockt hatte?

Ein Taxi schoss an ihr vorbei. Die Häuserwand, die sich eben noch neben ihr befunden hatte, schien zurückzuweichen, der Bürgersteig immer breiter zu werden. Vor ihr sank die Straße in eine Unterführung hinab, eine Kreuzung von mindestens hundert Metern Durchmesser. Quer über die Unterführung hinweg bretterten vereinzelte Fahrzeuge in beide Richtungen, die Ampeln blinkten orange.

Ich muss mich beeilen, flüsterte Mia sich zu. Ich darf keine Zeit mehr verlieren.

Doch je mehr sie sich bemühte, die Kreuzung zu erreichen, desto deutlicher wurden die gigantischen Dimensionen der zwölf-, sechzehnspurigen Straße, die sie zu überqueren hatte. Wie riesig die Stadt war, in der sie suchen musste.

Der Architekt
cover.html
haupttitel.html
inhaltsvz.html
chapter1.html
chapter2.html
chapter3.html
chapter4.html
chapter5.html
chapter6.html
chapter7.html
chapter8.html
chapter9.html
chapter10.html
chapter11.html
chapter12.html
chapter13.html
chapter14.html
chapter15.html
chapter16.html
chapter17.html
chapter18.html
chapter19.html
chapter20.html
chapter21.html
chapter22.html
chapter23.html
chapter24.html
chapter25.html
chapter26.html
chapter27.html
chapter28.html
chapter29.html
chapter30.html
chapter31.html
chapter32.html
chapter33.html
chapter34.html
chapter35.html
chapter36.html
chapter37.html
chapter38.html
chapter39.html
chapter40.html
chapter41.html
chapter42.html
chapter43.html
chapter44.html
chapter45.html
chapter46.html
chapter47.html
chapter48.html
chapter49.html
chapter50.html
chapter51.html
chapter52.html
chapter53.html
chapter54.html
chapter55.html
chapter56.html
chapter57.html
chapter58.html
chapter59.html
chapter60.html
chapter61.html
chapter62.html
chapter63.html
chapter64.html
chapter65.html
chapter66.html
chapter67.html
chapter68.html
chapter69.html
chapter70.html
chapter71.html
chapter72.html
chapter73.html
chapter74.html
chapter75.html
chapter76.html
chapter77.html
chapter78.html
chapter79.html
chapter80.html
chapter81.html
chapter82.html
chapter83.html
chapter84.html
chapter85.html
chapter86.html
chapter87.html
chapter88.html
chapter89.html
chapter90.html
chapter91.html
chapter92.html
chapter93.html
chapter94.html
info_autor.html
info_buch.html
impressum.html
social_reading_stream.xhtml
hinweise.html