49_Jenna
Während der Mittagspause schickte ich Ryan eine SMS. Keine Antwort.
»Was, wenn er die Nase voll hat, weil ich ihm zu anstrengend bin?« Ich starrte auf mein Handy und versuchte, es dazu zu bringen, zu klingeln, eine Nachricht zu übermitteln, irgendetwas zu tun – statt nur in meiner Hand zu liegen und mich zu ignorieren.
»Vielleicht ist er beschäftigt. Er ist doch bei der Arbeit.« Beth brach ihren Schokoladenkuchen in zwei Hälften und schob mir eine zu. »Hier, iss auch was. Allein schaffe ich ihn nicht.«
»Aber er hat jetzt Pause.«
»Vielleicht ist etwas dazwischengekommen.«
»Du verstehst das nicht. Er war die ganze Woche schon so komisch. Und dann diese Sache mit Dad.« Ich schob den Kuchen weg. »Und wenn er eine andere kennengelernt hat?«
»Das ist doch Quatsch, Jen. Er mag dich sehr. Das sieht ein Blinder.« Der Schokoladenkuchen wanderte wieder in meine Richtung und sie sah mich an. »Nicht zu essen, ändert auch nichts.«
»Aber er verheimlicht mir irgendwas. Ich dachte erst, er wäre so, weil es seiner Mutter schlecht geht, aber da ist noch was anderes. Warum redet er nicht mit mir?«
»Hast du ihn denn gefragt?«
»Ich will nicht klammerig und verzweifelt wirken.« Ich seufzte. »Ich wirke klammerig und verzweifelt, oder?«
Beth lachte. »Nur ein ganz kleines bisschen.«