15 CFS Lodge, Ford Lake, Minnesota
Immer noch Samstag, 15. September
Es folgt weder eine Explosion, noch zersplittert Glas. Nur das Licht, das durchs Zimmer gleitet. Als ich mich vom Boden hochstemme und zur Tür hinauslaufe, erlischt es sofort.
Auf der anderen Seite der Hütte angelangt, sehe ich gerade noch jemanden in den Wald laufen, der zum Laden hinaufführt. In einer Hütte zur Linken beginnt Bell, der Hund, zu bellen. Ich versuche, zu laufen und gleichzeitig an meinen Fingern zu schnuppern. Von Violets Geruch sträuben sich mir die Nackenhaare.
Als vor mir eine Taschenlampe angeht und ich den Wald erreiche, begreife ich plötzlich, warum Sheriff Albin so besessen von gerodeten Pfaden ist. Obwohl die Bäume nur dünne Stämme haben, als wäre das ganze Gebiet irgendwann abgeholzt worden, bilden die Zweige in der Luft ein Netz.[44] Wenn man unter den kleinen, stechenden Zweigen auf Augenhöhe hindurchtaucht, läuft man Gefahr, an den dicken Ästen auf Brusthöhe hängenzubleiben. Es ist, als würde man mit großer Geschwindigkeit durch einen Filter aus Holz sickern. Und anders als beim Rasen, der so feucht und elastisch wie ein Kuchen war, fühlt sich der Boden hier nach Felsen und Reißzwecken an.
Es ist unangenehm, hier in Boxershorts entlangzurennen, doch der Typ, hinter dem ich her bin, hat es auch nicht leichter. Obwohl ich die Daumen an die Schläfen gepresst habe, um mit den Unterarmen mein Gesicht zu schützen, und nie das ganze Gewicht auf einen Fuß lege, hole ich auf.
Als ich seinen Kragen erkennen kann, stürze ich mich auf ihn. Zerre ihn daran zu Boden, bis er hart auf dem Rücken landet.
Dann leuchte ich ihn mit seiner Taschenlampe an.
Ein übergewichtiger, etwa vierzigjähriger Mann mit Anorak, der völlig außer Atem ist und sich vom Licht wegdreht. Er hat eine Kamera mit riesigem weißem Teleobjektiv fest an die Brust gedrückt.
»Wer sind Sie?«, frage ich.
Er holt mehrmals Luft. »Niemand.«
»Was soll das heißen?«
»Ich hab mich verlaufen. Gehen Sie runter von mir.«
Bell kommt aus dem Wald gestürmt wie ein körperloses Augenpaar mit Fangzähnen, dunkel auf dunkel. Er springt dem Mann mit allen vieren in den Unterleib und hüpft ausgelassen wieder herunter.
»Wer sind Sie?«, frage ich noch mal, als sich der Mann etwas erholt hat. »Antworten Sie endlich.«
»Was ist los?«, fragt Miguel, der hinter mir auftaucht. Er trägt Bademantel und Hausschuhe, steht in militärischer Haltung da und hält mit beiden Händen eine 9 mm-Waffe. Zwischen den Bäumen durch sehe ich, wie in den Hütten das Licht angeht.
»Stecken Sie das Ding weg«, sage ich. »Der Typ hat bei uns durchs Fenster fotografiert.«
»Haben Sie vorher geschrien?«, fragt Miguel.
»Ja.« Bell leckt mir die Wange.
»Warum?«
»Ein Albtraum.«
»Worum ging’s?«
»Weiß ich nicht mehr.«
Del trifft ein, in seinem eigenen Bademantel-mit-Pistole-Ensemble. »Wer ist das?«
»Das hat er noch nicht gesagt«, erwidere ich.
»Macht er aber gleich«, sagt Miguel und drückt ihm die 9 mm an die Schläfe. »Wer bist du, du Scheißkerl?«
»Au, verdammt!«, ruft der Mann.
»Ich hab gesagt, Sie sollen das Ding wegstecken«, beharre ich.
»Sobald er uns verraten hat, wer er ist.«
Ich nehme Miguel die Pistole weg, hole das Magazin heraus, entferne die Patrone und werfe die Waffe in den Wald. »Scheiße!«, sagt er und geht sie suchen.
»Sie sind beide total verrückt«, sagt der Typ auf dem Boden.
»Was ist los?«, fragt Violet, als sie bei uns ankommt. Sie ist bekleidet, und mir wird plötzlich klar, wie verschwitzt ich bin und wie kalt es ist. Reggie steht in einem Fleecehemd und seinen Mikroshorts hinter ihr. Alle leuchten sich gegenseitig mit den Taschenlampen in die Gesichter, und Bell springt ungestüm herum.
»Yo!«, ruft einer von Tyson Grodys Männern vom Rasen herauf. »Was ist da oben los?«
»Alles unter Kontrolle! Keine Waffen!«, rufe ich. Zu Reggie und Violet gewandt, sage ich: »Dieser Typ hat rumgeschnüffelt. Fotos gemacht.«
»Wovon?«, will Violet wissen.
»Keine Ahnung.«
»Und wer ist er?«
»Hat vorhin jemand geschrien?«, fragt Reggie.
Miguel, der das Unterholz absucht, knurrt: »Das war Dr. Azimuth. Er hatte einen Albtraum. Und dann hat er meine Pistole weggeworfen.«
Einer von Wayne Tengs Bodyguards steht neben Violet, doch ich kann mich nicht erinnern, ihn kommen gesehen zu haben. Wenigstens hat er keine Waffe dabei. »Also. Raus damit«, fordere ich den Typ auf dem Boden auf.
»Sie können mich mal. Wenn Sie wollen, können Sie ja die Polizei rufen. Ich hab nichts Gesetzwidriges getan.«
»Unbefugtes Betreten des Grundstücks dürfte durchaus gesetzwidrig sein«, sagt Reggie.
»Ist das hier Privatbesitz?«, fragt der Mann. »Ich muss mir eine bessere Karte über die Grundstücksverhältnisse in der Gegend besorgen. Und wenn mich noch mal jemand anfasst, dann bringe ich Sie alle vor Gericht.«
»Nein, das lassen Sie bleiben«, sage ich und taste seine Manteltaschen ab. Ich tue so, als wollte ich ihn in den Bauch boxen, und er zuckt zur Seite. Dabei ziehe ich ihm die Brieftasche aus der Gesäßtasche.
»Sie rauben mich aus!«
»Wenn ich das täte, würden Sie’s merken.«
Unter den Papieren in der Brieftasche finden sich ein Führerschein und mehrere Visitenkarten, alle mit demselben Namen – Michael Bennett. Auf einer steht: »Michael Bennett, Desert Eagle Investigations, Phoenix, Arizona.«
»Für wen arbeiten Sie?«, frage ich.
»Leck mich. Das würde ich auch nicht sagen, wenn ich’s wüsste.«
Ich sehe, dass Jane, Daveys Frau, und ein paar andere Angestellte der Lodge durch den Wald heraufkommen.
»Sie wissen nicht, wer Ihr Auftraggeber ist?«
»Es lief über einen Mittelsmann. Das ist gängige Praxis.«
Del bückt sich, in der Hand, wie ich zu spät merke, ein gezogenes Kampfmesser. Einen Augenblick befürchte ich, er will den Mann erstechen, doch er schneidet bloß den Trageriemen der Kamera durch und sagt: »Was dagegen, dass ich mir die mal ansehe?«
»Ja, allerdings. Lassen Sie die Finger davon«, sagt der Mann.
»Hat das Ding Selbststabilisierung?«
»Verdammt noch mal, geben Sie sie wieder her!« Der Mann versucht sich aufzusetzen. Ich habe ihn immer noch am Kragen gepackt.
»Wie lautet Ihr Auftrag?«, frage ich ihn.
»Ich fotografiere Tiere …«
»Und das hier sind die Bilder?«, fragt Del und zieht die Speicherkarte heraus. »Passen Sie mal auf.«
Die meisten anderen rufen »Nicht!«, während Del die Speicherkarte zusammenknickt und dann fallen lässt. »Ups«, sagt er.
Doch dann wird ihm klar, dass er es uns gerade vermasselt hat, herauszufinden, was der Typ hier fotografieren wollte.
Das wird auch dem Mann selbst klar. Er steht auf, klopft den Staub von der Kleidung und nimmt Del die Kamera weg. Sieht mich an und sagt: »Brieftasche.«
Ich gebe sie ihm. Del macht ein betretenes Gesicht.
»Meine Herren, meine Damen«, sagt der Fotograf und wendet sich zum Gehen.
»Sollten Sie noch mal hier aufkreuzen, trete ich Sie in den Arsch«, sagt Reggie.
»Genau, du Wichser«, ruft Miguel aus dem Unterholz.
»Wahrscheinlich wollte er Fotos von unserem Schiedsrichter machen«, sagt Reggie und zündet einen Joint an. Wir sitzen zu zweit auf der Veranda seiner Hütte. Nachdem sich Michael Bennett von der Desert Eagle Agency, oder wer auch immer er ist, aus dem Staub gemacht hat und ich ihm den Hügel hinauf gefolgt bin, um sein Kennzeichen zu notieren, habe ich bei Reggie vorbeigeschaut und ihn gefragt, ob er einen Augenblick Zeit habe.
»Wer ist der Schiedsrichter?«, frage ich.
»Sie werden es beizeiten erfahren.« Er bietet mir den Joint an.
Ich nehme nur noch selten Drogen, denn mit zunehmendem Alter kann ich auch ohne sie extrem launisch und wankelmütig sein, aber ich habe mir auch nie richtig angewöhnt, sie auszuschlagen. Ich nehme einen tiefen Zug, und im nächsten Moment stellt sich ein künstliches Glücksgefühl ein.
Warum nehme ich keine Drogen mehr?
»Ich hab auch Alphablocker, wenn Sie welche wollen«, sagt Reggie. »Wegen der anderen Sache.«
»Welcher anderen Sache?«, frage ich, als ich den Rauch ausgestoßen habe.
»Sie wissen schon – die Albträume.«
Dazu sage ich nichts.
»Waren Sie beim Militär?«, will Reggie wissen.
»Nein.«
»Echt schade. Bei den Veteranen werden bezüglich posttraumatischer Belastungsstörungen gerade ein paar coole Sachen ausprobiert. Ich könnte meinem Doc sagen, dass er mal mit Ihnen am Telefon sprechen soll.«
»Reggie«, sage ich zu ihm. »Was zum Teufel haben Sie vor?«
»Wobei?«
»Bei dieser ganzen Sache. Der Erkundungstour.«
Er lacht. »Sehe ich aus wie jemand, der weiß, was er vorhat?«
»Ja«, sage ich. »Auf jeden Fall. Sie haben das einzige rentable Unternehmen in dieser ökonomischen Wüste. Sie haben Freunde. Sie haben genügend Beziehungen, um jemanden wie Tyson Grody von Ihrer verrückten Monster-Expedition zu überzeugen. Also warum haben Sie das Ganze geplant?«
Reggie steckt sich den Joint in die unversehrte Mundhälfte, um ihn wieder anzuzünden. »Also, ich will ja nicht behaupten, dass das Geld überhaupt keine Rolle spielt. Ich hätte nichts dagegen, hier wegzukommen. Nach Kambodscha zu gehen und am Strand zu leben. Aber ich habe auch persönliche Gründe.«
»Zum Beispiel?«
»Ein Freund von mir hatte die Idee.«
»Sie meinen Chris junior?«
»Sie haben also von ihm gehört.«
»Ja«, sage ich. »Ich hab gehört, dass der Schwindel um das Ungeheuer seine Idee war. Ich hab aber auch gehört, Sie hätten ihn umgebracht.«
Falls ihn das erschüttert, lässt er es sich nicht anmerken. »Jaja«, sagt er und atmet aus. »Das glauben alle.«
»Stimmt es?«
»Nein. Ich habe Chris junior geliebt – er war so was wie ein kleiner Bruder für mich. Wenn ich einen kleinen Bruder hätte haben können, der nicht so verkorkst ist wie ich.«
»Und warum glauben alle, dass Sie’s waren?«
»Weil ich dadurch an diesen Besitz gelangt bin.« Er deutet auf den See. Der gläserne See, in dem sich der nadelspitze Mond spiegelt, sieht atemberaubend aus. Die feuchte Luft ist von den Geräuschen einer lebendigen Umgebung erfüllt: Frösche, Zikaden oder so was. Vielleicht Hechte, die mit Seetauchern kämpfen.
»Was ist genau passiert?«
»Ich hab nicht den geringsten Schimmer«, sagt Reggie und reicht mir den Joint. »Ich war hier – in der Hütte –, hab mit Del, Miguel und einem anderen Typ, der nicht mehr hier arbeitet, Poker gespielt, und wir haben die Schüsse gehört.«
»Chris junior wurde hier erschossen?«
Reggie streckt den Finger aus. »Da unten. Auf dem Pier. Chris junior und dieser andere Mann, ein Geistlicher. Doch wir haben die beiden erst am nächsten Tag gefunden. Wir sind rausgegangen, als wir die Schüsse hörten, aber wir konnten nichts sehen und dachten, es wäre bloß irgendein Trottel, der besoffen rumballert oder nachts jagt.«
Also hat man Chris junior auf demselben Pier erschossen, auf dem das Foto gemacht wurde. Mit Reggie ganz in der Nähe.
Doch was bedeutet das? Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Del und Miguel eine Mordanklage riskieren, um Reggie ein falsches Alibi zu geben. Vielleicht, aber dann müsste ihnen das, was sie für ihn – oder mit ihm – tun, wirklich gut gefallen, oder sie müssten ihn wirklich lieben. Die meisten Leute würden sich gut überlegen, ob sie sich in einen Mordfall hineinziehen lassen, besonders wenn das jemandem, von dem sie bereits wissen, dass er zu einem Mord fähig ist, einen Grund gibt, sich auch ihren Tod zu wünschen.
Aber vielleicht wussten sie gar nicht, dass sie ihm ein falsches Alibi gaben. Mit einem anständigen Zielfernrohr hätte Reggie Chris junior und Pfarrer Podominick von seiner Hütte aus erschießen können. Durchs Badezimmerfenster oder so, und dann hätte er das Gewehr verstecken, zur Pokerpartie zurückommen und sich erkundigen können, was das für ein Geräusch gewesen sei.
»Sie müssen verstehen«, sagt Reggie, »dass Chris junior nicht hier gewohnt hat. Christine wollte das nicht, wegen der Schule für Autumn und allem, deshalb hat die ganze Familie in Ely gewohnt. Chris hat ihr nicht mal erzählt, dass er an jenem Abend herkommen wollte. Hat gesagt, er fährt zu Sears. Auch uns hat er es nicht erzählt. Christine rief ungefähr eine Stunde nach seinem Tod hier an und fragte, ob er da gewesen wäre, und wir sagten in gutem Glauben nein. Wir wissen immer noch nicht, was er oder Pfarrer Podominick hier draußen zu suchen hatten.«
»Ist Ihnen an jenem Abend irgendwas aufgefallen?«
»Nee. Nur die beiden Schüsse. Die Polizei glaubte, sie wären vom See oder vom Ufer aus abgegeben worden.«
»Haben Sie ein Boot gehört?«
»Nein, aber das ist ohne Bedeutung. Hier in der Gegend benutzen viele Leute Elektromotoren, um sich an die Fische ranzupirschen. Und alle haben Kanus.«
»Könnte ihn jemand von Ford aus erschossen haben?«
»Keine Ahnung. Ich hätte das nicht gekonnt.«
»Kann es sein, dass einer von Debbie Schnekes Jungs Chris junior umgebracht hat?«
»Nein. Die hatte sie damals noch nicht.«
»Könnte sie es selbst gewesen sein?«
»Nee. Nicht Debbie. Zu der Zeit war sie noch nicht so übel drauf wie heute.«
»Nicht mal direkt nach Benjys Tod?«
Als Reggie den Joint wieder angezündet hat, salutiert er damit. »Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht. Aber ich glaube das nicht, nein. Natürlich kann man keinen Jungen umbringen und erwarten, dass seine Mutter danach unverändert ist. Und Benjy war ein toller Junge – ich kannte ihn, weil er mit Autumn zusammen war. Er hat sich alles Mögliche von uns gefallen lassen. Aber Debbie ist erst später richtig durchgedreht, und ich glaube, da spielte noch was anderes eine Rolle. Aber das weiß ich eigentlich nicht. Beim Tod der beiden Kinder waren wir schon nicht mehr zusammen.«
Plötzlich fühle ich mich total bekifft. »Sie waren mit Debbie Schneke zusammen?«
»O ja. Immer mal wieder, etwa sechs Jahre lang. Manchmal mehr schlecht als recht, aber trotzdem. Damals war sie wirklich noch ein anderer Mensch.«
Wie bei allem in dieser seltsamen Geschichte weiß ich nicht, was ich davon halten soll. »Warum haben Sie den Leuten, die herkommen sollten, nichts von Benjy und Autumn erzählt?«, frage ich. »Als Anreiz, meine ich. Warum wurde ihr Tod nicht in dem Dokumentarfilm erwähnt?«
»Herrgott, ich würde Autumns Tod nie für so einen Unsinn ausschlachten. Ich bin auf das Mädchen total abgefahren. Ich hätte mein Leben für sie gegeben. Mit dem Dokumentarfilm hatte ich jedenfalls nichts zu tun.«
»Außer dass Sie ihn verschickt haben.«
»Ja, das schon. Aber gedreht hat ihn Chris junior ganz allein.«
»Sie waren an dem ursprünglichen Schwindel nicht beteiligt?«
»Nein. Ich wusste zwar davon, hatte aber den Eindruck, dass Chris junior das Ganze allein durchziehen wollte. Vielleicht wollte er auch bloß nicht, dass ich daran beteiligt bin. Er war siebenunddreißig oder so. Ich bin zweiundsechzig. Ich kannte seinen Dad schon vor seiner Geburt – ich habe hier gewohnt, seit er ungefähr fünfzehn war. Ich dachte, er wollte die Chance haben, mal was ganz allein auszuprobieren.«
»Und das hat so gut geklappt, dass Sie’s jetzt versuchen.«
Reggie schüttelt den Kopf. »Ich probier das Ganze auch aus, weil die Sache den Bach runtergegangen ist. Wie gesagt: Es geht hauptsächlich um das Geld. Aber nicht nur. Irgendwas oder irgendwer hat Autumn umgebracht, und dann hat jemand Chris junior erschossen. Wenn ich auf dieser Tour rausfinde, wer oder was das war, dann hat sich das Ganze auch ohne Geld gelohnt.« Seine Augen sind tränenfeucht. Beide. »Hey, wollen Sie eine Dr. Pepper?«
»Nein danke.«
»Aber ich trinke eine.«
»Nur zu.«
Als er wiederkommt, frage ich: »Reggie, gibt’s überhaupt einen Grund zu der Annahme, dass es im White Lake ein Ungeheuer gibt?«
Er wirkt überrascht. »Ja, natürlich. Sonst würde ich das hier nicht tun.«
»Zum Beispiel?«
»Also, erstens, weil Chris junior daran geglaubt hat. Das weiß ich, weil er sich kurz vor seinem Tod diese ganze Ausrüstung besorgt hat, um das Ungeheuer zu fangen – riesige Netze und Haken und was nicht alles. Das meiste davon ist erst nach seinem Tod ans Licht gekommen, aber es war ihm ernst. Er hat sich für irgendwas gerüstet.«
»Okay. Gibt’s noch einen anderen Grund?«
»Na ja«, sagt Reggie, »ich will nicht unbedingt behaupten, dass es diese Scheißviecher im White Lake gibt, aber ich hab so eins schon mal gesehen.«