32 Die Fremde
Hinter mir stieß Shirin einen scharfen Laut aus. »Verdammt, er ist nicht unter ihnen.«
Ranuken warf einen Blick an der scharfen Einbruchstelle des Wolkenspiegels vorbei. »Dafür aber jede Menge andere Nasen, die nicht gerade den Eindruck machen, in Picknicklaune zu sein.«
Ich drängte mich vor ihn. Bleib erst einmal außerhalb dieses Spiegelgebildes. Keine Sorge, ich will dich nicht abschieben, sondern vermeiden, dass sie Rufus sehen. Ihr beiden seid mein Joker. Tu mir den Gefallen und sorg dafür, dass Rufus nicht vor Wut herumbrüllt.
Aus den Augenwinkeln nahm ich noch wahr, wie Ranuken Rufus’ Jackensaum packte und ihn dem sich wehrenden Jungen in den Mund zwang. Dann flogen die beiden außer Sichtweite.
Betont langsam landete ich auf dem spiegelglatten Hallenboden und schloss meine Schwingen, obwohl mir keineswegs danach zumute war, dann senkte ich das Katana, damit niemand sich unnötig herausgefordert fühlte. Um mich herum fand ich lauter Gesichter, die mir auf den Versammlungen seit dem ersten Angriff des Schattens vertraut geworden waren. Jetzt hatte ich jedoch das Gefühl, vor Fremde zu treten, Schattenschwingen, mit denen mich kein gemeinsames Interesse verband. Jemand hatte sie davon überzeugt, dass wir Gegner waren, und dieser Jemand hatte hervorragende Arbeit geleistet. Nikolai war in keiner Hinsicht zu unterschätzen.
Solveig trat zwischen den anderen hervor und musterte mich verächtlich. »Nachdem du hier mit Gewalt eingedrungen bist, muss ich dich wohl gar nicht erst fragen, auf welcher Seite du bei diesem Kräftemessen stehst, Samuel. Außerdem hast du deine Wächterin ja gleich mitgebracht.« Sie deutete auf Shirin, die neben mir auf den gläsernen Boden sank wie ein schwarzer, vom Flug erschöpfter Vogel. »Es hatte sich ja bereits abgezeichnet, dass du Asami genauso hörig bist wie er dir, trotzdem trifft mich dein Verrat. Schließlich bist du der Erste unter uns gewesen, der sich gegen die Herrschaft der Älteren aufgelehnt hat.«
»An meiner Haltung hat sich nichts geändert«, stellte ich klar. »Ich bin aus einem anderen Grund in diese Halle eingedrungen: Ich suche jemanden. Nikolai hat ein Mädchen aus der Menschenwelt geraubt …«
Solveigs dröhnende Lache ließ mich verstummen. »Das haben dir die Alten also erzählt, um dich vor ihren Karren zu spannen! Und du armseliger Idiot fällst darauf herein.«
»Die ganze Angelegenheit ist sehr viel komplizierter, als du denkst. So kompliziert, dass es unmöglich ist, sie in wenigen Sätzen zusammenzufassen.« Ich strich mein zerzaustes Haar aus den Augen. »Wenn du mir die Gelegenheit gibst, dir meine Erinnerung zu zeigen, dann wirst du begreifen, was hier in Wirklichkeit vor sich geht.«
Solveig hob die Fäuste an, als wollte sie mir allein für den Vorschlag einen Hieb mitten ins Gesicht verpassen. In ihren Augen war ich nicht mehr als ein Lügner und Wendehals.
»Wag es ja nicht, dich mir auf mentalem Weg zu nähern! Für wen hältst du mich? Für ein dummes Gör, das weiterhin auf die Tricks der Alten reinfällt? Nikolai hat uns darüber aufgeklärt: Du tust so, als wolltest du mir etwas zeigen, und in Wirklichkeit nutzt du die Gelegenheit, um in meinen Gedanken herumzupfuschen. Wir kennen mittlerweile die Techniken der Wächter, mit denen sie uns jahrhundertelang an der Leine gehalten haben, deshalb versperren wir die mentalen Wege, sobald das Spiegelglas dieser Festung euren Zugriff nicht länger abwehrt. Glaub mir, ich brauche weder deine Erklärungen noch die der Wächter und Alten, die unentwegt versuchen, uns zu erreichen. Wer etwas zu sagen hat, sagt es laut. Ja, dazu fällt dir nichts mehr ein, was, Samuel? Ich weiß genau, was gespielt wird. Vergiss das besser nicht, wenn du mir gegenüberstehst.«
»Du weißt rein gar nichts und genau darin liegt das Problem.« Obwohl Shirins Stimme sanft und beruhigend klang, verzogen alle das Gesicht, als hätte sie eine wüste Beleidigung ausgestoßen. »Du glaubst vielleicht, endlich deine eigene Herrin zu sein, aber in Wirklichkeit führst du nur den Willen desjenigen aus, der die Sphäre schon einmal ins Verderben gestürzt hat: des Schattens. Er benutzt dich und die anderen für seine Zwecke.«
»Wächterpack wie du hat hier rein gar nichts zu melden!« Es fehlte nicht viel, und Solveig hätte ausgespuckt.
Shirin blieb ruhig, sogar dann, als Solveig angriffslustig auf sie zutrat. »Ich bin keine Wächterin mehr, erinnerst du dich?«
»In Kriegszeiten nehmen sie dich bestimmt gern wieder in ihre Reihen auf.« Solveig verpasste Shirin einen Stoß vor die Brust. Nur ganz leicht, mehr eine Drohgebärde als ein ernst gemeinter Angriff, doch er reichte aus, um Shirin aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ihre fein leuchtende Aura flackerte, als würde sie gleich wie eine Kerze im Wind erlöschen.
Shirin!
Sie schüttelte den Kopf. Lass nur, es geht schon wieder. Dieses Mädchen hatte nicht vor, mir etwas anzutun, sie konnte ja nicht ahnen, wie schwach ich bin. Wir müssen sie beruhigen, ihnen klarmachen, dass sie missbraucht werden. Wenn er auftaucht, werden wir dazu keine Chance mehr haben.
Unterdessen trat Gyula neben Solveig, eine Schattenschwinge mit dem Gesicht eines zu früh erwachsen gewordenen Jungen, dessen wütender Blick mir noch allzu gut aus den Versammlungen in Erinnerung geblieben war. Er hatte sein braunes Haar raspelkurz geschnitten und trug einen Stab mit einer Bernsteinspitze in der Hand.
»Warum verschwendest du überhaupt Worte an dieses Pack? Wir wollten, dass sie zu uns kommen, damit wir an ihnen ein Exempel statuieren. Jetzt sind sie da, und was machst du? Du plauderst, während Nikolai offenbar etwas Besseres zu tun hat, als uns zur Seite zu stehen, nachdem er seine Klappe so weit aufgerissen hat. Ich sage: Zeigen wir ihnen endlich unsere Überlegenheit, mit der notwendigen Härte und ohne Zögern, so wie es geplant war.«
Voller Herablassung tippte Solveig sich an die Stirn. »Mit ›ihnen‹ meinst du wohl diese zwei heruntergekommenen Gestalten und die halbe Portion Ranuken, der sich draußen vor der Öffnung versteckt? Denkt wohl, ich habe ihn nicht gesehen, als er wie ein Wiesel um die Ecke geguckt hat. Die sind nicht mehr als Asamis Lockvögel, du Schwachkopf. Da draußen hockt die gesammelte Wächterschaft, an die will ich ran. Also, Samuel, was muss ich Asamis geliebtem Vögelchen antun, damit es seinen Herrn zur Hilfe herbeipfeift?« Selbstsicher bis in die Zehenspitzen zeigte sie mit dem Finger auf mich.
Langsam verlor ich die Nerven. Sollten Solveig und ihre Kumpane doch stur an ihrem Irrweg festhalten. »Vergiss es, Mädchen«, fuhr ich sie an. »Du und deine Dramen, ihr seid mir im Augenblick ziemlich egal. Ich bin wegen meiner Freundin hier. Wenn dir der Sinn danach steht, dich mit Asami anzulegen, dann solltest du den Mut aufbringen, ihn ehrlich herauszufordern, anstatt feige in Nikolais Versteck zu lauern. Ich habe in der Zwischenzeit Wichtigeres zu tun.« Ohne Solveigs vor Verblüffung aufschnappenden Mund zu beachten, rief ich aus vollen Lungen: »Mila! Ich bin hier und ich werde nicht ohne dich gehen, egal wo Nikolai dich versteckt hält. Ich komme zu dir, versprochen.«
»Hör auf mit dem Unsinn, hier gibt es niemanden namens Mila.«
Solveig verpasste mir einen Stoß gegen den Oberarm. Ohne sie zu beachten, rief ich erneut Milas Namen. Als Solveig jedoch die Hand hob, um mir eine Ohrfeige zu verpassen, reichte es. Ehe sie sich versah, hatte ich ihr Handgelenk gepackt und es umgedreht.
»Ich lasse mich nicht schlagen«, erklärte ich, während ihr Tränen in die Augen stiegen. »Ich will jetzt sofort wissen, wo Nikolai sie in diesem überdimensionalen Spiegelkasten versteckt hat. Und ihr anderen bleibt stehen, wo ihr seid. Gyula, senk deinen Speer, sonst verliere ich gleich die Geduld.«
Ich deutete lediglich an, dass ich ansonsten das Katana auf Solveig niedergehen lassen würde, aber die erhobene Klinge reichte als Drohung aus, um die anderen Schattenschwingen auf Distanz zu halten – vorerst zumindest. Mit zu Fäusten geballten Händen und unheilvoll flackernden Auren standen sie da. Sogar Gyula, Solveigs selbst ernannter Leibwächter, gehorchte, wenn auch nur widerwillig. Die Stimmung war auf dem Siedepunkt, es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in einen Kampf münden würde, egal ob ich Solveig in meiner Gewalt hatte oder nicht. Ich wollte gerade Asamis Unterstützung einfordern, als mir plötzlich der Grund unter den Füßen weggezogen wurde.
»Wer bist du, dass du dir das Recht herausnimmst, gewaltsam bei uns einzudringen und uns dann auch noch zu bedrohen?«
Es war Milas Stimme.
Ihr vertrauter Klang traf mich so unerwartet, dass ich einen Moment lang brauchte, um ihre Frage zu verstehen, und selbst dann bekam ich beides nicht zusammen. Was mich jedoch nicht im Entferntesten kümmerte. Auf einer gläsernen Balustrade stand wahrhaftig meine Mila, das Gesicht voller Leben und zu meiner Erleichterung ohne jede Spur von Gewalteinwirkung. Nein, so selbstsicher trat kein Mädchen auf, das unter Druck zerbrochen war. Ganz im Gegenteil, sie sah wunderschön aus mit ihren erröteten Wangen, den ernst dreinblickenden Nussaugen und dem Kleid aus Silber und Rot, das ihre Figur umschmiegte. Die Farben auf dem Stoff schienen miteinander zu ringen, waren in taumelnder Bewegung, übertünchten sich gegenseitig, als gelte es, die jeweils andere Farbe auszulöschen, um sich in der nächsten Sekunde aneinanderzuschmiegen wie ein Liebespaar.
Ich stand da, vollkommen erstarrt. Für die Dauer einiger Herzschläge existierten weder die sich windende Solveig noch die stetig näher rückenden Schattenschwingen, aus deren Mienen der nackte Hass sprach.
»Mila«, flüsterte ich.
»Wer auch immer du bist, du solltest sofort gehen. Verlass unsere Heimatstatt.«
Wer auch immer ich war?
Sie erkannte mich nicht, hielt mich für einen Eindringling, einen Fremden voller schlechter Absichten. Unmöglich. Mila würde mich immer erkennen, sie hatte längst erkannt, wer ich in Wirklichkeit war, als ich selbst noch nicht die leiseste Ahnung hatte.
»Du bist eine von Nikolais Spiegelungen, richtig? So wie er die Wolken gespiegelt hat, hat er auch ein Mädchen erschaffen, das zwar wie Mila aussieht, aber klingt wie er«, versuchte ich mir ihre Reaktion zu erklären. »Die wahre Mila weiß genau, wer ich bin.«
Ihre dunklen Augenbrauen fuhren zusammen. »Du redest wirres Zeug, ich bin gewiss keine Spiegelung. Ich bin Mila und ich habe dich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Kein großer Verlust, möchte ich meinen.«
Milas Worte wirkten wie eine Zauberformel, die die Verbindung zwischen mir und der Welt kappte. Von einem Moment zum anderen fühlte ich mich, als hätte man mich in ein luftdichtes Gefäß gesperrt, in dem ich mich wie ein verletztes Tier aufführen konnte, ohne dass nach außen eine Regung erkennbar wurde.
Samuel, versuchte Shirin mich zu erreichen, doch ich wehrte ihre Annäherung ab.
Inzwischen wanderte Milas Blick zu Solveig, die sich – ohne dass ich es bemerkt hatte – aus meinem Griff befreit hatte. »Nikolai hat dir gesagt, dass sie versuchen werden, dich mit Lügen abzulenken, um euch in Ruhe auszuspionieren, bevor sie angreifen. Vermutlich wartet dieser Junge nur auf eine Chance, zu den Wächtern zurückzukehren und ihnen zu berichten, was für ein unentschlossener Haufen ihr doch seid, unfähig, Stärke zu demonstrieren. Du solltest ihn töten, Gewalt ist die einzige Sprache, die sie verstehen.«
Warum soll Solveig mich noch töten? Das hast du doch schon getan, wollte ich Mila sagen, aber es gelang mir nicht. Unablässig starrte ich sie an, begriff, dass es sie nicht kümmerte, was aus mir wurde, denn ich war ja ein Niemand für sie. Ich betrachtete ihren hasserfüllten Ausdruck, als die schimpfende Solveig Gyula seinen Speer aus der Hand riss, las von ihren Lippen, wie sie die junge Schattenschwinge dazu anstachelte, weit mit der Waffe auszuholen, studierte ihr Kleid, das nun fast reines Silber war, von einem filigranen roten Muster am Halsausschnitt abgesehen. Ich war ein Fremder für Mila, nein, viel mehr als das: Ich war ein Feind, den sie tot sehen wollte. Darauf hätte mich niemand vorbereiten können.
Solveigs Speer nahte und ich schloss die Augen.
Doch der zu einer Spitze geschliffene Bernstein erreichte meine Brust nicht, obwohl sie sauber darauf gezielt hatte. Stattdessen erklang das Poltern von Holz, gefolgt von Nikolais Stimme.
»Es stimmt, ich will Samuels Tod, aber ich will derjenige sein, der ihm ein Ende bereitet.«
Von Solveig kam ein wütendes Knurren. »Dann sag das gefälligst auch deinem nutzlosen Menschenkind, schließlich war es ihre Idee. Deine Gefährtin scheint nicht wirklich zu wissen, was in dir vorgeht.«
Diese Worte rissen mich aus meiner Gleichgültigkeit, bevor ich jedoch die alles entscheidende Frage stellen konnte, drängte Shirin sich vor mich. »Mila ist deine Gefährtin?«, fragte sie Nikolai, dessen Fuß auf dem Speer stand, den er Solveig aus der Hand geschlagen hatte. Er wirkte weder verwundet noch irgendwie geschwächt, sondern strahlte hell und klar. »Du hast sie nicht bloß benutzt, um wieder zu Kräften zu kommen, sondern hast sie als Gefährtin angenommen? So etwas wäre dem Schatten nie passiert.« Der Ton, mit dem Shirin dies aussprach, verriet nicht bloß ihre Verachtung, sondern auch einen alten Schmerz über die Liebe, die der Schatten ihr verwehrt und womit er sie an ihre Grenzen getrieben hatte.
Nikolai musterte sie einen Moment lang kalt, als wäre sie nicht mehr als eine lästige Nebenfigur und nicht etwa seine Liebesgespielin aus der Vergangenheit. »Dem Schatten ist dafür etwas ganz anderes passiert, wie du weißt. Eigentlich solltest du genau wie er der Vergangenheit angehören, anstatt hier wilde Behauptungen in die Welt zu setzen. Steht dir übrigens gut, die Klinge unter deinem Herzen. Anstatt mich zu beleidigen, solltest du dankbar sein, überhaupt etwas von mir bekommen zu haben, wenn es für die Liebe nicht gereicht hat.«
Der Angriff glitt an Shirin ab. »Das, was zwischen uns war, gehört in die Vergangenheit. Es ist Zeit für einen Schlussstrich.«
Nikolai verzog nur verächtlich den Mund, dann wendete er sich Mila zu. Die Balustrade hatte sich vor ihr geöffnet, und mit jedem Schritt, den sie hinabsetzte, erschien eine neue gläserne Stufe mitten in der Luft. Dass es nicht Nikolai war, der diese Treppe schuf, sondern Mila, verriet seine Forderung: »Bitte zieh dich zurück, ich will nicht, dass dir etwas zustößt.«
Widerwillig blieb Mila stehen. »Aber ich möchte bei dir sein, ganz gleich, was geschieht.« Sehnsucht, viel mehr noch: Verlangen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Es war ihr ernst, und ich kam nicht umhin, mich zu fragen, ob es mich weniger um den Verstand gebracht hätte, sie verletzt vorzufinden, als so verändert. Shirin griff nach meiner freien Hand und ich ließ es geschehen. Es gab ohnehin nichts, was in diesem Moment noch von Bedeutung gewesen wäre. Ich hatte Mila verloren.
»Ruf Asami, damit wir diese Schmierenkomödie endlich über die Bühne bringen«, forderte Nikolai mich auf, während Mila auf der Treppe weder einen Schritt vor- noch zurücksetzte. »Ich habe noch anderes zu erledigen, als mich mit ein paar Schattenschwingen herumzuärgern, die schon bald das Zeitliche segnen werden. Meine Gefährtin ruft nach mir.«
Ich holte blind aus und schlug ihm so fest ins Gesicht, dass sein Wangenknochen mit einem Krachen brach. Blitzschnell stürzte Solveig vor, doch ich war schneller und rammte ihr den Griff des Katanas in die Leibesmitte, und bevor Gyula auch nur zum Angriff ansetzte, durchhieb ich seinen Speer, den er gerade erst vom Boden aufgehoben hatte. Ich fuhr herum, doch Nikolai hatte sich bereits abgestoßen und hielt im Flug auf Mila zu. Sie streckte die Arme nach ihm aus und er nahm sie mit sich, hinauf zur Decke der Halle, die sich immer weiter in die Höhe schraubte, während sich über unseren Köpfen eine neue Glasdecke auftat.
Ich wollte ihm nachsetzen, das Hindernis zwischen mir und meinem Ziel mit dem Schwert zertrümmern, doch Gyula sprang auf mich zu und es brauchte einen Moment, um ihn abzuschütteln. Milas Gewand wickelte sich um Nikolais Beine, dann verschwanden sie aus meiner Sicht. Ich blickte ihnen zu lange nach, denn bevor ich mich versah, stand auch schon eine weitere Schattenschwinge mit erhobenen Fäusten vor mir, umringt von Gleichgesinnten. Gerade noch rechtzeitig packte Shirin mich und zog mich zu dem Spalt in der Außenwand, durch den wir ins Freie stürzten, gefolgt von einer Schar Schattenschwingen, die vor Kampfeslust brüllten.