Kapitel 42
Von: Beth Fremont
An: Jennifer Scribner-Snyder
Gesendet: Di., 16. 11. 1999, 10:16 Uhr
Betreff: Du
Hey, wie geht’s dir?
Von Jennifer an Beth: Gut. Normal. Wie immer.
Von Beth an Jennifer: Wirklich?
Von Jennifer an Beth: Wirklich? Nein.
Ehrlich gesagt fühle ich mich wie ein Kamikaze-Flieger. Ich laufe hier herum und tue so, als wäre alles ganz normal, während ich in Wirklichkeit etwas in mir trage, das die Welt, wie ich sie bisher kannte, verändern – vielleicht sogar zerstören – wird.
Von Beth an Jennifer: Zerstören klingt doch ein bisschen zu heftig.
Von Jennifer an Beth: Jeder erzählt mir, dass sich alles ändern wird, wenn das Baby erst mal da ist, dass mein ganzes Leben völlig anders sein wird. Und das, denke ich, heißt indirekt doch auch, dass es mein jetziges Leben dann nicht mehr geben wird. Dass es zerstört sein wird.
Von Beth an Jennifer: Als du dich in Mitch verliebt hast, da hat er doch dein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, oder nicht? Aber er hat es wohl kaum zerstört.
Von Jennifer an Beth: Doch, hat er, aber das war okay. Mein Leben vor Mitch war ätzend.
Von Beth an Jennifer: Welch düstere Gedanken! Wenn du im Bettchen neben dem Waisenkind Annie gelegen hättest, wäre der Film kein Musical geworden.
Von Jennifer an Beth: Und hätten wir dann irgendwas verpasst?