Kapitel 29
Beth war da gewesen. An ihrem Schreibtisch. Im gleichen Raum wie er, zur gleichen Zeit. Und hatte dabei an jemand anderen gedacht. An niemand Geringeren als einen von den Werbeleuten. Lincoln hasste die Typen aus der Werbeabteilung. Jedes Mal, wenn WebShark einen schmutzigen Witz abfing, stammte der garantiert aus der Werbeabteilung. Diese Geschäftsleute. Lincoln hasste Geschäftsmänner. Außer Justin. Und wenn er ehrlich war, würde er vermutlich auch Justin hassen, wenn er ihn nicht kennen würde.
Einmal musste er in der Werbeabteilung ein Festplattenlaufwerk umbauen, dafür hatte er ein paar Stunden gebraucht, und als Lincoln am nächsten Tag sein Sweatshirt anziehen wollte, roch es immer noch nach Drakkar Noir. Kein Wunder, dass meine Mutter mich für schwul hält.
Eifersucht, dachte er, als er an diesem Abend an Beths Schreibtisch vorbeiging – Kaffeebecher, Halloween-Süßigkeiten, ein Discman –, ich bin eifersüchtig. Und nicht mal auf ihren Freund. Nichts lag ihm ferner, als zu glauben, dass er in derselben Liga spielte wie Chris, und daher konnte er auf ihn gar nicht eifersüchtig sein. Aber irgend so ein Typ, der in der Werbebranche arbeitete, der versuchte, Geld zu machen, der die Leute mit unangemeldeten Anrufen überfiel …
Lincoln nahm sich einen Mini-Riegel von Mr Goodbar und wickelte ihn aus. Beth hatte hier gesessen, während er an den Tischen der Korrektoren gearbeitet hatte. Er hätte sie gesehen, wenn er nur hochgeschaut hätte.