Wie Sie Ihre Seele zum Klingen bringen können

 

 

Für die positiven Wirkungen der Musik ist nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Musik entscheidend. Die wohl maßgebliche Frage ist: Welche Musik tut Ihnen gut, bei welcher Musik kann Ihre Seele am besten auftanken? Und im Grunde genommen enthält diese Frage auch schon die Antwort: die Musik, die Ihnen liegt und bei der Sie das Gefühl haben, innerlich auftanken zu können – egal, was gerade im Trend ist oder andere Menschen darüber denken. Es geht nur um Sie!

Betrachtet man die praktischen Möglichkeiten, mit Musik innerlich aufzutanken, so kann das Musik-Erleben entweder rein rezeptiv passiv oder aber aktiv sein:

 

Die Intensität des Musikerlebnisses ist in der Regel beim aktiven Musizieren oder Tanzen größer als beim bloßen Zuhören. Dies ist nicht nur durch die eigene körperliche Beteiligung so, sondern auch, weil unsere Aufmerksamkeit dann meist ungeteilt bei der Musik und den erforderlichen Bewegungen ist. Es kann jedoch auch sehr intensiv sein, sich hörend ganz und gar der Musik zu widmen und von ihr ergreifen zu lassen. Hierzu nun einige praktische Tipps:

 

  • Finden Sie heraus, bei welcher Musik Sie seelisch am leichtesten und besten auftanken. Erlauben Sie sich auch, mit Musik zu experimentieren, die Ihnen noch nicht so vertraut ist, wie möglicherweise gregorianische Gesänge oder Sitarmusik. Geben Sie vor allem klassischer Musik von Bach, Mozart, Schubert oder Beethoven eine Chance, falls diese nicht sowieso schon zu Ihren inneren Kraftquellen gehört.
  • Achten Sie auch darauf, welche Musik zu welchen Situationen oder Tageszeiten für Sie am besten geeignet ist. Ich persönlich beginne den Tag beispielsweise am liebsten mit Barockmusik, während mir abends in der Regel eher nach Chopin, Schubert oder Beethoven zumute ist.
  • Legen Sie sich eine Sammlung Ihrer persönlichen »Seelenmusik« zu. Am besten haben Sie eine Auswahl Ihrer Lieblingsstücke auch auf Reisen dabei – auf einem MP3-Player oder auf Discman und CD. So können Sie auch unterwegs leicht mit »Ihrer« Musik innerlich auftanken.
  • Gönnen Sie sich immer wieder «Musik-Auszeiten«, in denen Sie ausschließlich »in Klängen baden«. Am besten bei einem Konzert- oder Opernbesuch, der Ihnen ermöglicht, sich ohne Ablenkungen ganz der Musik hinzugeben, sich von ihr ergreifen und bereichern zu lassen. Natürlich können Sie solch ein Konzert auch daheim genießen – vielleicht mit einem Kopfhörer. Dies gelingt Ihnen umso intensiver, wenn Sie dabei keiner anderen Tätigkeit nachgehen. Oder Sie löschen bis auf eine Kerze die Lichter,  machen es sich in einem Sessel bequem, schließen die Augen und tauchen ein in die Welt der Klänge.
  • Bewusst eingesetzt, kann auch «Musik zwischendurch« ausgleichend und stabilisierend sein. Dazu reichen ein paar Minuten in den Arbeitspausen oder auch auf Autofahrten. Gerade im sowieso schon stressigen Straßenverkehr kann es seelisch gesünder sein, persönlich wohltuender Musik zu lauschen, als dem, was Radiosender auswählen und was meist von Werbung, Staumeldungen und unerfreulichen Nachrichten unterbrochen ist. Natürlich ist es wichtig, sich über die Verkehrssituation und das Tagesgeschehen zu informieren, doch in der Regel reichen hierfür ein paar Minuten. Die Frage bleibt, womit füttere ich mich in der übrigen Zeit akustisch? Und wenn Sie abends mal erschöpft, ausgelaugt und mit dem Kopf noch voller Probleme nach Hause kommen, so werden Sie in einem zehnminütigen »musikalischen Bad« Ihr inneres Gleichgewicht schneller wiederfinden als in zwei Stunden vor dem Fernseher!
  • Manche Menschen haben gute Erfahrungen damit gemacht, spezielle konzentrationsfördernde Musik als kaum hörbare Hintergrundsmusik während der Arbeit laufen zu lassen (so genannter Klangteppich). Besonders geeignet sind hierfür die schon erwähnten Alpha-Gehirnwellen-fördernden Largo- und Adagiostücke aus der Barockzeit oder auch moderne Kompositionen wie beispielsweise Silence der Gruppe Sandelan. Lassen Sie sich hierzu am besten in einem Fachgeschäft beraten, hören Sie in die verschiedenen Kompositionen hinein, und folgen Sie Ihren eigenen Geschmack. Wichtig ist allerdings, dass es möglichst unspektakuläre, unaufdringliche Stücke sind, die Sie nicht ablenken. Doch auch hier gilt es, festzustellen, wann ein solcher Klangteppich hilfreich ist, und wann Sie besser in Ruhe arbeiten.
  • Mit Sicherheit eine der intensivsten Formen, Musik zu erleben, ist es, ein Instrument zu spielen. Aktiv Musik zu machen, kann zu den beglückendsten Erfahrungen im Leben gehören. Wer die  Gelegenheit hatte, ein Instrument richtig zu erlernen, wird dies vermutlich wissen. Und wer im Stillen noch den Wunsch dazu hegt, dem sei gesagt: Dazu ist es nie zu spät. Auch wenn Sie vielleicht keine »Konzertreife« mehr erlangen, so lässt sich nahezu jedes Instrument bis ins hohe Alter zur Liebhaberei erlernen.
  • »Menschen, die viel singen, sind seelisch gesund«, sagt man, und wer viel singt, lacht meist auch viel. In Deutschland wird außer in Fußballstadien und bei Beerdigungen kaum noch gesungen (und deshalb scheint vielen wohl auch das Lachen vergangen zu sein). Wer Kinder hat, wird viele Anlässe finden, mit ihnen zu singen, nicht nur zum Einschlafen oder zur Weihnachtszeit. Vielleicht können Sie in einem Chor die Erfahrung machen, wie bereichernd das Singen in einer Gemeinschaft sein kann – eine der leichtesten Möglichkeiten, Endorphine zu erzeugen. Und wer es einmal probiert hat, hört in der Regel nicht mehr damit auf.
  • Beim Tanz wird der ganze Körper zum Musikinstrument. Ob beim Standardtanz, beim Tango Argentino oder bei einer Samba – sich rhythmisch zur Musik zu bewegen, ist für viele ein Seelenbad in Endorphinen, eine der intensivsten Formen, zu sich zu finden. Auch hier ohne Altersbeschränkung! Ich habe schon leidenschaftliche Tänzer erlebt, die erst mit 70 Jahren damit begonnen haben. Probieren Sie es aus – es sei denn, Sie wissen schon aus Ihrer Erfahrung, das Tanzen partout nichts für Sie ist und Ihnen mehr Stress als Freude bereiten würde. Dann wählen Sie stattdessen lieber eine der vielen anderen Möglichkeiten, musikalisch aufzutanken.
  • Last but not least: So merkwürdig es klingen mag, gönnen Sie sich bewusst auch «musikfreie Zeiten«, in denen Sie nur dem Klang der Stille lauschen – der feinsten »Seelenmusik« überhaupt! (Mehr dazu erfahren Sie ab S. 196.)

 

Hier nun noch eine Auswahl von Musikstücken, die von vielen Menschen als bereichernd beschrieben werden – vielleicht ist auch etwas für Ihre Seele dabei:

 

  • J. S. Bach: Orgelmusik, Wohltemperiertes Klavier, Violinkonzerte, Cellosonaten, h-Moll-Messe, Johannespassion
  • Mozart: Klavierkonzerte und -sonaten, C-Dur-Messe
  • Beethoven: Klaviersonaten, Violinkonzerte
  • Chopin: Preludes, Nocturnes
  • Schubert: Klaviersonaten, Forellenquintett
  • Pergolesi: Stabat mater, Magnificat
  • Vivaldi: Concerti con titoli
  • Keith Jarret: The Köln Concert
  • David Darling: The River, Amber, Eight String Religions
  • Sandelan: Silence
  • Gesänge aus Taizé
  • Gregorianische Gesänge
  • Sitarmusik von Ravi Shankar

 

Musik, Gesang und Tanz: Festhalten und mitnehmen möchte ich

 


Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
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