Vom Segen des Geniessens
Genießen ist eines der grundlegenden Mittel für die Förderung unserer seelischen und körperlichen Gesundheit. Je intensiver und vielfältiger die Sinneseindrücke sind, die die Lustareale in unserem Gehirn erreichen, umso größer ist die Ausschüttung an stimmungsfördernden Hormonen im Körper. Egal, was Sie genießen: Biochemisch sind die Wirkungen aller Genüsse gleich:
- Schon in der Phase vor dem eigentlichen Genuss, der Phase des Begehrens und der Vorfreude, erzeugt das Vorderhirn das Lustmolekül Dopamin, das uns unterstützt und anhält, die Quelle des Genusses zu erreichen.
- Alles, was Ihnen gut tut, was Sie genießen und was Ihnen Spaß und Freude bereitet, erzeugt eine Menge Endorphine und Enkephaline. Das sind natürliche körpereigene Glückshormone, die schon im Kapitel Bewegung (S. 90) dargestellt wurden.
- Je mehr Sinne an einem Genuss beteiligt sind, umso mehr steigt auch der Spiegel des Wohlfühlhormons Serotonin im Gehirn, das Stimmungstiefs vertreibt und für gute Laune sorgt.
Außerdem hilft uns bewusstes Genießen, im Augenblick zu verweilen und in die Gegenwart »einzutauchen«. Sie erinnern sich: Die Seele lebt im Jetzt. Bewusster Genuss holt uns ins Jetzt! Es ist sehr schwer, etwas intensiv mit allen Sinnen auszukosten und gleichzeitig über vergangene oder zukünftige Probleme zu grübeln. Daher kann bewusst empfundene Lust zu einer inneren Kraftquelle werden, die unsere seelische Energie und Lebensfreude mehrt. Vorausgesetzt allerdings, es gelingt uns, intensiv zu genießen.