65

Sarah glaubte, dass sie das Lenkrad des Autos festhielt.

Doch als sie die Augen öffnete, sah sie, dass ihre Hände eine sonderbare Sanduhr umklammerten.

Das konnte wohl nur ein Traum sein.

Ein unbekannter Raum? Ein alter Typ im Bademantel, der auf dem Boden schlief?

Sie fühlte sich gut, nicht einmal benommen vom Alkohol, und seltsam leicht und frei, wie man sich in Träumen vom Fliegen fühlt.

Sarah stand auf und sah sich um.

Moment mal …

Sie stampfte mit dem Fuß auf. Spürte den Boden nicht.

Moment mal …

Wo war die Garage?

Das Auto?

Der Song?

Plötzlich erinnerte sie sich an die Dunkelheit, die sich auf sie gesenkt hatte, so erdrückend, dass sie sterben wollte.

Aber war sie nun tatsächlich tot?

Und wo war sie gelandet?

Sarah verließ das Lagerhaus, ging einen Korridor entlang, blickte in einen anderen, kleineren Raum. Schrak entsetzt zurück. Dort standen vier Männer um eine große Wanne herum – aber niemand bewegte sich. Und alles war vollkommen still. Sarah kam sich plötzlich vor wie in einem Zombie-Alptraum und lief rasch zurück in die Halle, in der sie erwacht war. Wo der alte Typ inzwischen aufgestanden war und umherwanderte.

»Wer sind Sie?«, kreischte Sarah.

Er starrte sie aufgebracht an.

»Und wer bist du?«, fauchte er. »Wie bist du hier reingekommen?«

Sarah hatte nicht mit einer Antwort gerechnet – und schon gar nicht mit einer erbosten. Ihr wurde angst und bange.

Wenn das nun gar kein Traum war?

Was hatte sie getan?

Neben einer Laderampe entdeckte sie eine Tür, die offen stand. Panisch rannte Sarah hinaus in die Winternacht.

Auf der Straße stand ein Auto. Die Scheinwerfer waren eingeschaltet, aber es bewegte sich nicht. Die Tankstelle in der Nähe schien geöffnet zu haben, aber der Mann an der Zapfsäule hielt den Tankstutzen hoch wie ein Wachmann sein Gewehr und rührte sich nicht. Doch am verwirrendsten waren die Schneeflocken: Sie hingen reglos in der Luft, und als Sarah sie berührte, spürte sie rein gar nichts.

Sie sank zu Boden und rollte sich ein, hielt sich die Augen zu, versuchte zu begreifen, ob sie lebendig oder tot war.

Der Stundenzaehler
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