89. KAPITEL
Timmy sah seinen Schlitten stromabwärts treiben. Das helle Orange leuchtete im Mondlicht. Er kauerte sich in den Schnee hinter die großen Schilfhalme am Flussufer. Die vielen Sprungübungen auf Cuttys Hügel hatten sich ausgezahlt, obwohl seine Mom ihn umbringen würde, wenn sie davon erfuhr.
Er war ziemlich zuversichtlich, merkte aber, dass er beim Sprung einen Schuh verloren hatte. Sein Knöchel tat weh und sah komisch aus, aufgedunsen und etwa doppelt so groß wie der andere. Dann sah er den schwarzen Schatten wie eine Spinne den Hang herunterkommen. Er bewegte sich schnell, hielt sich an Wurzeln und Ranken fest, streckte sich und ergriff Felsen und Aste.
Timmy sah dem Schlitten nach und bedauerte jetzt, dass er nicht darin geblieben war. Der Fremde kam ans Flussufer und sah ebenfalls dem Schlitten nach. Der war schon so weit abgetrieben, dass man nicht mehr hineinschauen konnte. Vielleicht glaubte der Fremde, er sei im Schlitten, jedenfalls hatte er es nicht mehr eilig. Er stand nur da und starrte auf den Fluss. Vielleicht überlegte er gerade, ob er dem Schlitten nachspringen sollte?
Hier unten wirkte der Mann kleiner. Und obwohl es zu dunkel war, um sein Gesicht zu erkennen, sah Timmy, dass er keine Maske mehr trug.
Timmy duckte sich tiefer in den Schnee. Die Brise vom Wasser brachte feuchte Kälte mit. Er fror, dass ihm die Zähne klapperten und er wieder am ganzen Körper zu zittern begann. Sobald der Fremde verschwunden war, würde er dem Weg folgen. Es sah nach einem steilen Anstieg aus, aber das war besser, als wieder durch das Gehölz zu laufen. Außerdem führte der Weg ja irgendwohin.
Der Mann schien aufzugeben, fummelte in seiner Tasche herum, fand, was er suchte, und zündete sich eine Zigarette an. Dann drehte er sich um und kam direkt auf Timmy zu.