63. KAPITEL

Die Ladefläche des Pickup war voller Schnee, doch Nick kletterte über die Ladeklappe hinauf.

„Könnten Sie mir die Schaufel reichen, Pater?“

Der Priester stand wie in Trance da und blickte auf Nicks Beine, die im hohen Schnee versanken. Er hatte die Hände wie zum Gebet mit verschränkten Fingern an die Brust gelegt. Der Wind zerrte an seinem dunklen, welligen Haar. Seine Wangen waren gerötet und die blauen Augen wässerig.

„Pater Keller, die Schaufel bitte!“ bat Nick erneut und deutete darauf, als der Pater schließlich den Blick hob.

„Ja, sicher.“ Er holte sie von dem Baumstamm, an den sie sie gelehnt hatten. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas ist, das Ihnen nützen kann.“

„Wir werden sehen.“

Nick musste sich hinabbeugen, um die Schaufel zu greifen, da Pater Keller sie ihm nicht hochreichte. Das Verhalten des Priesters erhöhte seine Anspannung. Hier stimmte etwas nicht, das spürte er. Er stieß die Schaufel heftig in den Schnee und ermahnte sich, es langsamer angehen zu lassen, wenn er etwas finden wollte. Vorsichtig hob er den Schnee in kleinen Portionen über die Seite der Ladefläche, um keine Beweise wegzuwerfen.

Die selbstgemachten hölzernen Aufbauten quietschten und knarrten im Wind. Die Kälte durchdrang Nicks Jacke, reizte seine Augen, stach ihm ins Gesicht und ließ seine Ohren rot anlaufen. Trotzdem rann ihm Schweiß über den Rücken. Seine Handflächen schwitzten in den dicken Lederhandschuhen, die er bei der Schaufel im Lagerschuppen gefunden hatte.

Plötzlich stieß er auf etwas Hartes, Schneeverkrustetes. Das dumpfe Geräusch machte auch Pater Keller aufmerksam, der an die Ladeklappe kam und in das Loch blickte, das Nick gegraben hatte.

Vorsichtig legte Nick das Objekt mit der Schaufel grob frei, warf sie dann beiseite, fiel auf die Knie und wischte mit den Handschuhen, bis er die Konturen des Objektes ertastete, ohne zu erkennen, was es war. Es war von einer Schnee- und Eiskruste umhüllt. Demnach war es warm gewesen, als es in den Schnee geworfen wurde.

Schließlich entdeckte Nick etwas, das nach Haut aussah. Hektisch versuchte er das Eis wegzukratzen, brach schließlich einen großen Brocken ab und wich erschrocken zurück.

„Großer Gott!“ sagte er, und sein Magen rebellierte.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Pater Keller angewidert zurücktrat.

In den Schnee eingebettet lag ein toter Hund, das schwarze Fell abgezogen, die Haut zerschnitten und zerfetzt, die Kehle durchtrennt.