Ich kann/muss immer noch mehr erreichen!
Wer rastet, der rostet und hat natürlich Angst, abgehängt zu werden und den Anschluss zu verpassen. Die Möglichkeiten weiterer Perfektionierung, weiterer Stufen des Erfolges, der Karriere liegen immer noch vor einem. Man hat den sogenannten Biss zu haben. Mit dieser Überzeugung ist man weder allein, noch außerhalb des Zeitgeistes. Seit der Aufklärung und seit dem Eintritt in das technisch-wissenschaftliche Zeitalter ist der Fortschritt immer vor einem, und die Unzulänglichkeit des schon Erreichten ist die Triebfeder für weiteren Fortschritt. Das kann in einer individuellen Biographie ein guter Start sein, über weite Strecken auch vorwärtsbringen. Irgendwann stellen sich aber Bedenken ein, ob man seinem Grundsatz auf Dauer (wie lange ist die Dauer?) treu bleiben kann. Jetzt ist der Zeitpunkt der Ängstlichkeit gekommen: gute Gelegenheit zu zaudern und zu überdenken, was aus der eigenen Überzeugung werden soll. Ist diese Angst jedoch ein Skandal, beginnt der Kampf.