Krieg gegen Abodriten und Basken
819 warf Ludwig ein Heer über die Elbe geben die Abodriten. Man schleppte ihren abtrünnigen Fürsten Sclaomir (809–819) nach Aachen, nahm sein Land und verbannte ihn; wenig später jagte man ihn wieder zurück, aber noch in Sachsen erlag er einer Krankheit, immerhin inzwischen mit dem Sakrament der hl. Taufe versehen; war das Slawenvolk an der Elbe doch durchaus noch heidnisch und Ludwigs Oberhoheit noch 838 und 839 schweren Aufständen ausgesetzt (S. 95).
Auch wider die aufmüpfigen Basken oder die mit ihnen verwandten Waskonen errang der Fürst, ja so oft als friedfertig gepriesen, 819 einen blutigen Sieg.
Seit dem Fiasko von Roncevaux war die Gascogne für die Franken eine Art Niemandsland, vom Grafen von Toulouse nur mühsam überwacht. Ludwig selbst besuchte als Kaiser zwar nie mehr das Land seiner frühen Schlachterfahrung, setzte aber das Grenzgebiet zum islamischen Spanien 816 der verstärkten Kontrolle eines Grafen von Bordeaux und Herzogs der Waskonen aus. Und 819 stellte sein Sohn Pippin durch einen Kriegszug in die Gascogne, im Frühmittelalter ein eigenes Herzogtum, »die Ruhe in dieser Provinz so vollständig her, daß man keinen Empörer oder Ungehorsamen mehr darin fand«; indes der Regent – wie wieder Reichsannalist und Astronomus melden – »in der üblichen Weise« sich »der Jagd in den Ardennen« zuwandte. – Mit den Mauren freilich gab es in den zwanziger Jahren stets erneute Zusammenstöße.33