PRESSIA

Boote

Sie betreten das Haus, die Eingangshalle mit den weißen Wänden, dem blumengemusterten Teppich, der breiten Treppe in den ersten Stock. Pressia hat plötzlich das Gefühl, in eine Falle getappt zu sein. Sie hält sich immer noch die Flasche gegen den Kopf. Ihre Finger sind schon steif, und ihr ganzer Körper schmerzt. Sie wirft einen Blick in das Esszimmer und ist wieder fasziniert von dem strahlenden Kronleuchter, der zitternd über der langen Tafel hängt. Sie hört Schritte von oben – Ingerships Frau? Der Kronleuchter erinnert Pressia an ihren Großvater, das Bild von ihm im Krankenhausbett. Sie versucht sich an das Gefühl von Hoffnung zu erinnern, doch dann fällt ihr das Besteckmesser ein, die Latexhandschuhe, das Brennen in ihrem Magen und wie sich die Tür nicht öffnen ließ. Es machte nur Klick, und dann wird daraus der Abzug der Waffe in ihrer Hand, der Rückstoß bis in die Schulter. Sie schließt für eine Sekunde die Augen und öffnet sie wieder.

Die beiden Soldaten zielen immer noch mit ihren Waffen auf sie. Ingership erscheint oben an der Treppe und kommt herunter, um sie zu begrüßen. Er ist ein wenig unsicher auf den Beinen und hält sich an dem Geländer aus Mahagoni fest. Auf einer Wange sind Kratzspuren. Pressia denkt an Ingerships Frau. Ist sie in diesem Zimmer eingesperrt? Hat es einen Kampf gegeben?

»Lasst eure Waffen hier«, sagt Ingership. »Meine Männer werden ihre auch ablegen. Wir sind keine Barbaren.«

»Nur, wenn wir dich abtasten dürfen«, entgegnet Bradwell.

»Meinetwegen. Vertrauen ist ein unterschätztes Gut, wenn du mich fragst.«

»Sieht so aus, als hättest du uns erwartet«, sagt Partridge.

»Es gibt gewisse Dinge, die das Kapitol mir mitzuteilen geruht. Außerdem bin ich einer der Vertrauten deines Vaters.«

»Tatsächlich?«, entgegnet Pressia zweifelnd. Nach dem Wenigen zu urteilen, das Pressia über Ellery Willux weiß, bezweifelt sie, dass er irgendwelche Vertrauten hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht jemanden wie Ingership. Willux scheint ganz und gar nicht von der vertrauensseligen Sorte zu sein.

»Sämtliche Waffen auf das Tischchen dort«, sagt Ingership und zeigt auf einen schmalen langen Tisch an der Wand.

Sie legen ihre Gewehre und Messer und Haken ab, und die Rekruten folgen nervös ihrem Beispiel. El Capitán tastet seine eigenen Soldaten ab. Er sieht ihnen dabei in die Augen, doch sie weichen seinen Blicken aus. Pressia vermutet, dass er ihre Loyalität einzuschätzen versucht. Sie haben nicht auf ihn geschossen, als er draußen das Feuer eröffnet hat. Lediglich einer von ihnen hat auf den Wagen gefeuert. Heißt das, ihre Loyalität ist geteilt? Wenn Pressia eine von ihnen wäre, würde sie das Gleiche machen – für beide Seiten spielen, versuchen zu überleben.

Bradwell tastet Ingership ab. Pressia nimmt sich vor, ihn später zu fragen, wie es war. Wie viel von ihm ist echt? Erstreckt sich die Metallhälfte von ihm über die ganze Körperhälfte? Möglich wäre es, überlegt sie. Pressia fragt sich, was Bradwell jetzt von ihr denkt. Auf ihrer Wange spürt sie noch die Berührung seiner warmen Haut, das Klopfen seines Herzens. Ihre Finger erinnern sich an seine aufgesprungene Lippe. Sie hat ihm gesagt, dass er nicht sterben soll, und er hat versprochen, es zu versuchen. Empfindet er das Gleiche für sie wie sie für ihn? Ist er genauso Hals über Kopf in sie verliebt? Sie hat so viel verloren, und sie weiß, dass sie es nicht ertragen könnte, ihn jetzt auch noch zu verlieren. Niemals.

Die Soldaten durchsuchen sie nach Waffen. Pressia steht neben Lyda. Die Soldaten streichen rasch über ihre Körper.

»Ich mag es nicht, beschossen zu werden«, sagt Ingership zu El Capitán.

»Wer mag das schon?«, sagt El Capitán.

»Wer mag das schon?«, sagt Helmud.

»Die Soldaten werden mich begleiten, sicherheitshalber«, sagt Ingership. »Die Mädchen warten im Wohnzimmer.«

Pressia versteift sich. Sie sieht Lyda an, und Lyda schüttelt den Kopf. Das Wohnzimmer liegt zu ihrer Linken, ein Raum voller Polstermöbel und dicker Plüschkissen und Vorhänge.

»Nein danke«, sagt Pressia. Sie denkt an das Hinterzimmer des Friseurladens, den Schrank, in dem sie sich verstecken sollte. Kein Versteckspiel mehr. Sie denkt an den Smiley, den sie in die Asche gemalt hat. Längst verschwunden, Ascheschicht auf Ascheschicht. Sie wird sich nicht wieder verstecken oder verstecken lassen.

»Ihr wartet im Wohnzimmer!«, sagt Ingership so laut, dass Pressia zusammenzuckt.

Lyda sieht Pressia an, dann erwidert sie gelassen: »Wir tun, was wir für richtig halten.«

Ingership läuft dunkelrot an. Er sieht der Reihe nach zu El Capitán, Bradwell, Partridge. »Nun?«, sagt er. Offensichtlich erwartet er, dass die drei etwas unternehmen.

Sie sehen sich an.

Bradwell zuckt die Schultern. »Was, nun? Sie haben die Antwort gehört.«

»Ich werde nicht zulassen, dass ihre Sturheit uns aus der Spur wirft.« Er dreht sich auf der Treppe um und geht nach oben, eine Stufe nach der anderen. Oben angekommen, zieht er einen Schlüssel an einer Kette aus der Hosentasche und schließt eine Tür auf.

Sie betreten ein Zimmer, das im ersten Moment aussieht wie ein großer Operationssaal, steril und ganz in Weiß. Unter den Fenstern steht ein Tresen mit Metallschalen, Tupfern, kleinen Messern, Gaze und einem Behälter mit Narkosemittel. Sie treten alle an den OP-Tisch. Pressia vermutet, dass sie hierhergebracht wurde, dass sie ihr hier die Wanzen eingepflanzt haben und den Ticker. Sie kann sich an nichts von alldem erinnern, mit Ausnahme der Tapete vielleicht. Sie ist hellgrün mit kleinen Booten. Sie kommen ihr seltsam vertraut vor. Ist es das, was sie gesehen hat, als sie für einen Moment zu sich kam, auf dem OP-Tisch? Kleine Boote mit geblähten weißen Segeln?

»Du operierst regelmäßig hier oben?«, fragt Bradwell.

»Ziemlich«, räumt Ingership ein.

Die Soldaten sehen nervös aus. Ihre Aufmerksamkeit ist geteilt zwischen Ingership und El Capitán – wer von beiden wird als Nächstes einen Befehl in ihre Richtung bellen?

»Geh und hol meine liebe Frau«, sagt Ingership zu einem der beiden.

Der Soldat nickt und verschwindet für einen Moment. Am Ende des Gangs klopft er an eine Tür, Stimmen ertönen, Schlurfen. Eine Tür wird geschlossen. Er kehrt mit Ingerships Frau zurück. Ihre Hände und ihr Gesicht sind immer noch mit dem weißen Ganzkörperstrumpf bedeckt, der lediglich Augen und Mund freilässt. Sie trägt immer noch die Perücke aus honiggelbem Haar, dazu einen langen Rock und eine weiße Bluse mit hohem Kragen. Blut ist durch den Strumpf in die Bluse und den Rock gesickert und schimmert dunkel. Der Strumpf ist an einer Hand gerissen, sodass ihre Finger frei liegen. Einige sind blau und geschwollen, als wären sie verdreht worden. Auf diese Weise ist Ingership möglicherweise an die Kratzer im Gesicht gekommen. Der Strumpf ist außerdem auf einer Seite ihres Gesichts zerrissen und gibt den Blick auf blasse Haut frei, eine dunkle Schwellung und zwei Narben, die aussehen wie frische Verbrennungen. Pressia versucht sich den Wortlaut dessen in Erinnerung zu rufen, was Ingerships Frau in der Küche zu ihr gesagt hat.

Ich passe auf, dass dir nichts passiert.

Hat Ingerships Frau ihr geholfen? Und wenn ja, wie?

Ingership deutet auf einen kleinen Lederhocker in einer Ecke. Seine Frau hastet durch den Raum und nimmt darauf Platz. Als sie sitzt, sieht sie aus wie eine in einen Strumpf gehüllte Puppe, wie die, die Kinder gerne als Symbol für Reine benutzen und anzünden. Doch die Augen von Ingerships Frau sind äußerst lebendig. Sie zucken hierhin und dorthin und stehen keinen Moment still. Sie sieht allen in die Gesichter, dann bleibt sie an Bradwell hängen, als würde sie ihn wiedererkennen und als wollte sie, dass er sie auch wiedererkennt. Doch das scheint nicht der Fall zu sein. Schließlich sieht sie Pressia an.

Pressia nickt ihr zu, unsicher, wie sie die ausdruckslosen Gesichtszüge deuten soll.

Ingerships Frau erwidert das Nicken. Dann senkt sie den Blick, starrt auf ihre verschränkten Finger. Erwartet sie von Pressia, dass sie ihr hilft?

»War das hier vielleicht mal ein Kinderzimmer?«, fragt Lyda leise, möglicherweise, um die Situation ein wenig zu entschärfen.

»Wir dürfen uns nicht fortpflanzen«, sagt Ingership. »Offizieller Befehl. Nicht wahr, Liebling?« Pressia ist verwirrt. Offizieller Befehl? Dann wechseln Partridge und Lyda einen Blick. Sie kennen die Gesetze gut genug. Pressia vermutet, dass nur manche sich fortpflanzen dürfen.

»Die Dose?«, sagt Ingership zu seiner Frau.

Ingerships Frau erhebt sich und nimmt etwas vom Tresen, eine kleine runde Metalldose mit einem Knopf darauf. Die Dose ist durch ein Kabel mit einer Steckdose in der Wand verbunden. Ingerships Frau geht mit der Dose zurück zu ihrem Stuhl und setzt sich wieder. Die Dose ruht in ihrem Schoß.

Bradwell springt vor. »Das ist er, oder?«

Die plötzliche Bewegung erschreckt Ingerships Frau, und sie drückt die Dose mit dem Schalter an ihre Brust.

»Ganz ruhig, ja?«, sagt Ingership. »Meine Frau ist ziemlich scheu dieser Tage.« Er holt mit der Hand in ihre Richtung aus, und sie duckt sich. »Seht ihr?« Sie erinnert Pressia an den Hund, der in ihrer Straße gelebt und den sie manchmal gefüttert hat, bis er von der OSR erschossen wurde.

»Wir haben, was du willst«, sagt Partridge. »Bleiben wir einfach alle ruhig, okay?«

»Was glaubst du eigentlich, wohin du von hier aus gehst?«, fragt Ingership. »Das ist es nämlich, was ich nicht verstehe. Hier draußen gibt es keine Zukunft. Du könntest immer noch zurückgehen, weißt du? Du könntest Buße tun. Dein Vater würde dich wieder in die Gemeinde aufnehmen. Für diese anderen hier hat er keine Verwendung.« Er winkt abfällig in Richtung der restlichen Gruppe. »Du hingegen, du könntest ein richtiges Leben haben.«

»Ich will aber nicht zurück in die Gemeinde«, sagt Partridge. »Ich sterbe lieber, als dass ich zurückgehe.«

Pressia glaubt ihm. Sie hat ihn unterschätzt, möglicherweise seinen Mangel an Erfahrung in dieser Welt mit Schwäche verwechselt.

»Jede Wette, dein Wunsch geht in Erfüllung«, sagt Ingership gleichmütig.

»Hör auf! Entschärf das Ding einfach!«, brüllt El Capitán ihn an.

»Und du«, sagt Ingership, »mit dem Idioten auf dem Rücken. Was meinst du, was aus dir wird? Du wirst niemals gewinnen. Nichts von dem, woran du glaubst, existiert. Deine Soldaten sind nicht mal deine eigenen Soldaten. Diese Welt gehört dem Kapitol, wohin du auch blickst.«

El Capitán sieht die beiden Soldaten an. »Mach dir deswegen keine schlaflose Nacht, Ingership. Weißt du, ich komme zurecht.«

»Zurecht«, sagt Helmud.

»Meine Frau spielt verrückt, seit du hier gewesen bist, Pressia«, sagt Ingership. »Sie ist sehr schnippisch. Ein grausamerer Mann als ich hätte sie in die Wüste geschickt und sterben lassen. Aber ich war freundlich. Ich ließ sie Buße tun und habe ihr vergeben. Und seht sie euch an – wie zivilisiert sie ist. Würde ich ihr in diesem Augenblick befehlen, den Schalter umzulegen, sie würde es tun. Obwohl sie von Natur aus eine sehr feinfühlige Person ist, würde sie gehorchen.« Er sieht seine Frau gebieterisch an. Das alles ist eine einzige Show, doch Pressia ist nicht sicher, ob er sie ihretwegen aufführt oder für das Kapitol oder ob es etwas Persönliches ist, dass er sich so vor seinem Publikum aufspielt.

Ingership macht einen Schritt auf Pressia zu, und sie drückt die Pillenflasche fest gegen ihre Schläfe. »Was, wenn ich euch sagen würde, dass sie kommen? Dass sie auf dem Weg hierher sind? Spezialkräfte. Verstärkung. Und nicht nur ein halbes Dutzend, nein, ein ganzer Zug.«

»Das ist eine Lüge«, sagt Lyda. »Wenn Willux wollen würde, dass Spezialkräfte hier sind, wären sie längst da.« Pressia ist nicht sicher, ob das stimmt oder nicht, doch sie bewundert Lydas Selbstsicherheit.

»Redest du mit mir?«, fragt Ingership. Er geht zu Lyda und versetzt ihr mit dem Handrücken einen Schlag ins Gesicht. Sie wird herumgewirbelt und stützt sich an der Wand ab, um nicht zu fallen. Pressia spürt heiße Wut in sich aufsteigen.

Partridge packt Ingership am Revers seiner Uniform. »Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind?«, brüllt er ihn an. Sein Griff ist so eisern, dass er Ingership die Luft abschnürt.

Ingership ist unbeeindruckt. »Du stehst auf der falschen Seite, Junge«, grunzt er. Ohne seine Frau anzusehen sagt er: »Drück auf den Knopf.«

»Nein!«, ruft Bradwell.

Ingerships Frau drückt behutsam auf den Knopf, nervös, wie es eine schreckhafte Person tun würde.

»Sie ist noch jung«, sagt Bradwell leise. »Sie hat eben erst ihre Mutter verloren. Stell dir das vor. Ein Kind ohne Mutter.« Pressia begreift, was er vorhat. Ingerships Frau darf keine Kinder haben. Aber sie war einmal schwanger. Warum sonst die Tapete in diesem Raum, die man in ein Kinderzimmer kleben würde? Bradwell spielt auf diese Erinnerung an, eine Schwachstelle bei Ingerships Frau. »Hab Erbarmen mit ihr. Lass sie leben.«

»Drück den Knopf!«, brüllt Ingership ein letztes Mal.

Sie sieht ihren Mann an, dann tut sie, was er ihr befohlen hat. Sie drückt den Knopf. Pressia atmet tief ein, und Bradwell stürzt sich auf Ingerships Frau, schlägt ihr die Dose aus der Hand, wo sie zerspringt. Alles im Raum erstarrt. Es gibt keine Explosion.

Pressia hört ein dumpfes Klicken – eines in jedem Ohr, und plötzlich ist ihr Gehör nicht mehr so gedämpft. Ihre Sicht setzt für einen Sekundenbruchteil aus, und noch bevor sie schreien kann, ist sie wieder da – klar und deutlich und nicht mehr umwölkt.

Partridge stößt Ingership von sich und gegen die Wand.

»Was war das?«, fragt er.

»Ich lebe. Ich sehe und höre wieder klar. Alles klingt viel lauter – selbst meine eigene Stimme.« Pressia lässt die Hand mit der Pillenflasche sinken.

Ingerships Frau steht auf. »Ich habe den Ticker nicht aktiviert. Ich habe die Verdrahtung umgedreht, sodass die Wanzen deaktiviert werden, wenn jemand den Knopf drückt. Ich sagte doch, ich würde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.« Sie sieht Pressia an. »Du kannst mir glauben.«

»Dafür werden sie uns umbringen!«, brüllt Ingership seine Frau an. Er ringt nach Atem und lehnt immer noch an der Wand. »Weißt du das? Sie werden uns umbringen!«

»Im Moment denken sie, dass sie tot ist«, entgegnet Ingerships Frau. »Wir haben Zeit zu fliehen.«

Ingership starrt seine Frau fassungslos an. »Du hast das alles geplant?«

»Ja.«

»Du hast sogar gezögert, bevor du den Knopf gedrückt hast, während ich gewürgt wurde, damit sie denken, du willst sie nicht töten?«

»Ich bin eine einfühlsame Person.«

»Du warst mir ungehorsam! Du hast mich verraten!«, brüllt Ingership.

»Nein«, sagt sie in abweisendem, lässigem Ton. »Ich habe uns gerettet, sodass wir Zeit haben zu fliehen.«

»Zu fliehen? Wohin? In diese Welt? Sollen wir selbst Unglückselige werden?«

Ingerships Frau scheint schwindlig zu werden. Sie greift nach den Vorhängen über dem Tisch und hält sich daran fest, um nicht zu fallen. Ihr Gesicht unter dem Strumpf ist verzerrt, und sie stößt einen Schrei aus.

Pressia sieht Lyda an. Sie hat einen blutigen Striemen auf der Wange von Ingerships Ring. »Sie hat mich gerettet«, sagt Pressia.

Ingership springt zum Tresen und zerrt eine Pistole aus einer Schublade. Er richtet sich auf, zielt auf Partridge. »Ich könnte dich hier und jetzt töten, ohne die Augen und Ohren des Kapitols, und dein Daddy würde es nie erfahren. Los, packt sie!«, brüllt er seine Soldaten an.

Doch die Soldaten bewegen sich nicht. Sie sehen El Capitán an, dann Ingership.

»Sie respektieren dich nicht, Ingership, nicht mal mit einer Waffe in der Hand«, sagt El Capitán. »Habe ich recht?«

Die Soldaten rühren sich immer noch nicht.

»Dann töte ich euch eben selbst, einen nach dem anderen!«, kreischt Ingership und zielt auf Bradwells Gesicht. »Glaubst du im Ernst, er weiß nicht, wer du bist?«

»Wovon redest du?«, fragt Bradwell.

»Willux weiß alles über dich und deine Leute.«

Bradwell verengt die Augen zu schmalen Schlitzen. »Meine Eltern? Was weiß er über meine Eltern?«

»Glaubst du im Ernst, er lässt sich von ihrem Sohn herausfordern?

»Was weiß er über meine Eltern?«, fragt Bradwell drohend und macht einen Schritt auf Ingership zu, trotz der auf ihn gerichteten Waffe. »Erzähl es mir!«

»Er hätte nichts dagegen, dich zu seiner Sammlung zu stecken. Kleine Erinnerungsstücke. Ich für meinen Teil hätte dich aber lieber tot als lebendig.«

»Seiner Sammlung?«, fragt Partridge.

Ingerships Frau klammert sich zu schwer an die dünnen Vorhänge. Sie lösen sich von den Haken. Sie stolpert zurück und verliert beinahe das Gleichgewicht. Sie dreht sich hinter ihren Mann, scheinbar gefangen in dem gazeartigen Stoff wie in einem Kokon, doch in ihrer Hand blitzt etwas auf.

Ein Skalpell.

Sie macht einen Schritt nach vorn, und der Vorhang gleitet von ihr herunter wie ein abgestreiftes Kleid. Sie rammt ihrem Mann das Skalpell in den Rücken.

Er schreit auf und lässt die Waffe fallen. Sie schlittert über den Boden. Ingership krümmt sich und bricht zusammen. Lyda hebt die Waffe auf und zielt damit auf Ingership, der sich am Boden in seinem eigenen Blut windet.

Bradwell kniet neben ihm nieder. »Was ist mit meinen Eltern?«, fragt er. »Was hat Willux dir über meine Eltern erzählt?«

»Frau!«, kreischt Ingership. Doch es ist nicht klar, ob er um Hilfe schreit oder vor Wut.

»Meine Eltern!«, schreit Bradwell. »Sag mir, was Willux über sie erzählt hat!«

Ingership kneift die Augen zusammen. »Frau!«, ruft er ein weiteres Mal.

Sie steckt die Fingernägel in den Riss ihres Ganzkörperstrumpfs an der Wange und reißt sich das Material vom Gesicht. Sie stößt einen lauten Schrei aus, als sie die Perücke herunterreißt und darunter feines, mattbraunes Haar zum Vorschein kommt. Ihr Gesicht ist bedeckt mit alten Narben, aber auch mit frischen Schwellungen, neuen Narben und Verbrennungen. Sie muss früher sehr schön gewesen sein.

»Frau!«, ruft Ingership am Boden liegend. »Hol die Pillen, schnell!«

»Sie sind wertlos«, sagt Partridge.

Ingership dreht sich auf die Seite. »Frau, komm her. Ich brauche dich. Ich brenne!«

Ingerships Frau torkelt zur Wand. Sie lehnt sich mit der Wange dagegen und berührt die Tapete, ganz leicht, nur ein einziges Boot, nur eines.

Für einen Moment scheint es, als wäre damit alles zu Ende. Bradwell steht auf und blickt auf Ingership hinab. Ingerships Augen starren blicklos ins Leere. Er stirbt. Bradwell wird von ihm nichts mehr über seine Eltern erfahren. Er geht zu Pressia und zieht sie an sich. Sie steckt den Kopf unter sein Kinn. Er hält sie fest an sich gedrückt. »Ich dachte, sie hätte dich umgebracht«, sagt er. »Ich dachte, du wärst tot.«

Pressia hört seinen Herzschlag. Es ist wie ein leises Trommeln. Er lebt und Ingership ist tot, seine Augen sind leer. Sie denkt an ihren Großvater und seine Arbeit als Leichenbestatter, und sie hat das Gefühl, als müsste sie ein Gebet über dem Toten sprechen, doch sie kennt keine Gebete. Ihr Großvater hat ihr erzählt, dass sie früher bei Beerdigungen gebetsartige Gesänge gehabt haben. Er hat ihr erzählt, die Gesänge wären als Trost für die Hinterbliebenen gedacht gewesen, um ihnen zu helfen, über den Verlust hinwegzukommen. Sie kennt keinen dieser Gesänge. Sie denkt an das Lied, das ihre Mutter für sie gesungen hat. Das Schlaflied. Das Kinderzimmer ohne Baby darin lässt sie an ihre Mutter denken, das Bild, das sie auf dem Monitor gesehen hat, die Aufzeichnung ihrer Stimme. Und Pressia öffnet den Mund und singt leise.

Pressias Gesang überrascht Partridge nicht. Es ist, als hätte er seit vielen Jahren darauf gewartet, ihn zu hören. Ihre Stimme ist schwer von Trauer, und es dauert einen Moment, bis Partridge die Melodie erkennt. Dann dämmert es ihm – es ist das Lied, das seine Mutter abends für ihn und Sedge gesungen hat. Das Schlaflied, das gar kein Schlaflied war. Sondern eine Liebesgeschichte. In Pressias Gesang hört er die Stimme seiner Mutter. Sie singt von einer zugeworfenen Verandatür, von einem im Wind wehenden Kleid. Er erinnert sich an die Nacht des Balls, das Gefühl von Lydas Atem unter dem eng sitzenden Kleid. Sie scheint ebenfalls von dem Lied gefangen zu sein, denn sie legt ihre Hand in seine, in die verbundene mit dem fehlenden kleinen Finger. Er weiß, dass dies nicht das Ende der Schlacht ist, doch für einen Moment kann er sich wenigstens einreden, sie wäre vorbei. Er beugt sich zu ihr hinunter. »Dein Vogel«, sagt er. »Dein Drahtvogel – haben sie ihn in der Gründerhalle ausgestellt?«

Lyda will ihn fragen, was jetzt aus ihnen wird. Wohin werden sie gehen? Was ist der Plan? Doch die Worte kommen nicht über ihre Lippen. Sie kann nur an den Drahtvogel denken, den einsamen Vogel, der so wunderbar in seinem Drahtkäfig schaukelt. »Ich weiß es nicht«, sagt sie. »Ich bin jetzt hier.« Es gibt keine Rückkehr ins Kapitol.

Ingerships Frau heißt Illia. Sie denkt an ihren Namen, daran, wieder Illia zu sein. Sie ist nicht mehr Ingerships Frau, weil Ingership jetzt tot ist. Sie denkt an Mary, das Mädchen aus dem Lied, auf der Veranda. Geh nicht, möchte sie dem Mädchen zurufen. Das Blut ihres Mannes ist jetzt auf ihren Schuhen. Sie berührt die Boote an der Wand des Kinderzimmers und denkt an das Boot ihres Vaters und daran, wie sie es mit Eimern leer geschöpft haben, als sie noch ein kleines Mädchen war. Sie fühlt sich unsicher auf den Beinen, als stünde sie auf dem schaukelnden Boot. Sie hört ihren Vater sagen: »Der Himmel ist wie Blei. Nur ein Sturm kann ihn heilen.«

El Capitán sieht die Soldaten an. Er kann sich denken, was sie ihm zu erzählen haben. Dass noch andere hier leben, und dass sie wahrscheinlich alle genauso geschunden wurden wie Ingerships Frau. Dass sie irgendwo draußen auf dem Land leben. Dass sie nicht viel zu essen haben, was nicht giftig ist. Dass einige von ihnen demnächst sterben werden. El Capitán legt die Hände auf den Tresen unter dem Fenster, um das Gewicht seines Bruders besser zu verteilen. Von hier aus kann er ein paar Überreste des alten Highways erkennen. Der Friedhof der Anstalt war auch irgendwo da draußen. Einmal war er während eines Gewitters mit seiner Mutter da. Sie wollte sich ihr Grab aussuchen. Er blieb vor dem Tor im strömenden Regen stehen und wartete auf sie. Er hielt Helmud an der Hand, weil sein kleiner Bruder Angst hatte vor den Blitzen. Auf dem Nachhauseweg sagte sie: »Ich brauche bestimmt so bald kein Grab. Ich sterbe als alte Frau. Lass den Kopf nicht hängen.« Doch sie hatte schon einen Termin in der Anstalt wegen ihrer Lungen. Das Datum stand fest, und sie waren nicht sicher, ob sie zurückkehren würde. »Du bist der Chef, bis ich zurück bin«, sagte sie zu El Capitán. »Du trägst die Verantwortung.« Und das tut er seitdem. Mehr noch, er ist Helmud. Wenn er Helmud hasst, dann hasst er sich selbst. Und wenn er seinen Bruder liebt? Funktioniert es auch andersrum? Die Wahrheit ist, dass Helmuds Gewicht ihn nur stärker gemacht hat. Es hält ihn auf dem Boden, und er ist sicher, ohne Helmud wäre er inzwischen längst vom Planeten geschwebt.

Helmud spürt die Rippen seines Bruders zwischen den Knien, sein Herz, das vor dem eigenen schlägt. Er sagt: »Runter … weiterfahren. Auf dem Wind … steig ein.« Das Herz seines Bruders wird für immer jeden Ort einen Schlag vor seinem eigenen Herzen erreichen. So wird er seinen Weg durch die Welt machen – das Herz seines Bruders, ein Schlag, dann seines. Ein Herz auf einem Herzen. Ein Herz führt. Ein Herz folgt. Zwillingsherzen, aneinandergefesselt.

Bradwell erinnert sich an das Lied. Art Walrond, der trunksüchtige Physiker, der vertrauensselige Informant seiner Eltern, ließ es immer in seinem Cabrio laufen. Bradwell erinnert sich, wie er mit Walrond und dem nach Walrond benannten Hund umhergefahren ist und wie der Wind ihre Haare zerzaust hat. Walrond ist lange tot, genau wie Bradwells Eltern. Willux kannte Bradwells Eltern. Was hätte Ingership gesagt, wäre er noch am Leben? Bradwell wünschte, er wüsste es. Doch er denkt nicht allzu lange darüber nach, denn Pressias Stimme reißt ihn in die Gegenwart zurück. Sie hat die Wange gegen seine Brust gepresst, und er spürt das Lied auf seiner Haut. Die zarten Vibrationen, die Bewegungen ihres Kiefers, die Sehnen in ihrem Nacken, die Stimmbänder – das zerbrechliche Instrument, das in ihrer Kehle klimpert. Eine Erinnerung hat sich gebildet und wird auf seiner Haut bleiben: ihr leises, schnelles Atmen, jeder Ton in die Länge gezogen, das Lied, das über ihre Lippen schwebt, die Augen für die Zukunft verschlossen. Es ist ein Schwelgen, der Gedanke an diese Zukunft, und er würde es nicht tun, wäre da nicht Pressia. Was, wenn sie es schaffen, das Kapitol zu besiegen? Könnte er mit ihr zusammenbleiben? Mit ihr leben? Kein Hund, kein Cabrio, kein Kinderzimmer mit Schiffchentapete an den Wänden, sondern mehr als all das zusammen.

Partridge muss weg hier. Er kann es nicht länger ertragen. Seine Mutter ist tot, und er hört ihre Stimme aus Pressias Mund.

Lyda streichelt ihm über den Arm.

Er schüttelt den Kopf und zieht den Arm weg. »Nein.« Er muss allein sein.

Er verlässt das Zimmer. Durchquert den Flur. Dort ist eine Tür. Er öffnet sie und findet sich im Kommunikationsraum wieder. Hell beleuchtet, sämtliche Geräte arbeiten, ein riesiger Bildschirm, der einen leeren blauen Hintergrund zeigt, eine Konsole voller Instrumente, Kabel, Tastatur, Lautsprecher.

Er hört die Stimme seines Vaters Befehle erteilen. Andere Menschen antworten ihm. »Jawohl, Sir. Sofort, Sir.« Und dann sagt jemand: »Jemand ist da.«

»Gottverdammt, Ingership!«, sagt die Stimme seines Vaters. »Endlich!«

»Ingership ist tot«, sagt Partridge.

Das Gesicht seines Vaters erscheint auf dem Bildschirm vor dem blauen Hintergrund, seine wässrigen, unsteten Augen, der leicht gelähmte Kopf, die Hände auf der Konsole vor sich ausgebreitet. Eine Hand ist tief gerötet und roh, als hätte er sie sich kürzlich verbrüht. Er sieht blass und kurzatmig aus. Seine Brust ist eingefallen. Mörder.

»Partridge«, sagt sein Vater leise. »Partridge, es ist vorbei. Du bist einer von uns. Komm nach Hause.«

Partridge schüttelt den Kopf.

»Wir haben deinen guten Freund Silas Hastings, und dein Freund Arvin Weed war uns sehr behilflich. Wir hätten niemals erfahren, woran er arbeitet, wenn wir ihm nicht ein paar Fragen über dich gestellt hätten. Sie würden dich beide gerne sehen.«

»Nein!«, ruft Partridge.

»Das war ein Versehen, draußen in den Wäldern mit Sedge und deiner Mutter«, flüstert sein Vater drängend. »Ein Unfall. Es war unbesonnen. Aber wir leisten dafür Sühne, jetzt in diesem Moment. All das ist jetzt vorbei.«

Jetzt sieht Partridge, dass die Haut am Hals seines Vaters ebenfalls versengt ist, als wäre es nur noch eine dünne Membran. Degeneriert seine Haut etwa? Ist das ein weiteres der Symptome, die seine Mutter erkannt hätte?

Unbesonnen?, denkt Partridge. Sühne? All das ist jetzt vorbei?

»Ich habe dich und deine Halbschwester zusammengebracht. Siehst du das denn nicht? Es war ein Geschenk.«

Partridge kann kaum atmen. Sein Vater hat es tatsächlich arrangiert. Er wusste von Anfang an, was Partridge tun würde. Er hat Partridge manipuliert wie eine Marionette.

»Du hast jetzt, was wir hier brauchen. Es wird vielen von uns helfen. Das hast du sehr gut gemacht.«

»Du hast keine Ahnung, stimmt’s?«

»Was?«, fragt sein Vater. »Wovon keine Ahnung?«

»Das ist erst der Anfang.«

»Partridge«, sagt Ellery Willux. »Partridge, hör mir zu.«

Doch Partridge verlässt den Raum und rennt die Treppe hinunter. Er öffnet die Eingangstür, und aus einem Bedürfnis heraus rennt er die Verandatreppe hinunter und springt auf das Dach der schwarzen Limousine. Dort steht er und starrt zum Horizont, so weit sein Auge reicht. Es fühlt sich an wie ein neuer Anfang.

Er dreht sich um und sieht zum Haus, dem großen gelben Monstrum, dem bedrückenden Himmel dahinter, und dann fällt sein Blick auf das blutige weiße Handtuch, das im Fenster weht. Der Wind überrascht ihn manchmal immer noch.

Als das Lied zu Ende ist, herrscht einen Moment Schweigen. Wie lange genau, vermag Pressia nicht zu sagen. Die Zeit spielt nicht länger eine Rolle. Sie hebt und senkt sich. Pressia geht zum Fenster, und Bradwell steht hinter ihr. Er schlingt den Arm um ihre Taille, sieht über ihre Schulter nach draußen. Keiner von beiden kann jetzt noch weiter weg vom anderen sein. Auch wenn sie dieses Gefühl beide noch nicht in Worte gefasst haben, sind sie fest aneinandergebunden, noch fester, seit sie einander fast verloren hätten.

Dann nimmt das Leben seinen Lauf, weil es muss. El Capitán und die Soldaten heben Ingership an den Armen hoch und schleifen ihn aus dem Zimmer. Seine Schuhe ziehen eine blutige Spur über den Boden.

Lyda war aus dem Raum gegangen und kommt jetzt wieder herein. »Wo ist Partridge?«, fragt sie aufgeregt. »Weiß jemand, wo er hingegangen ist?«

Niemand weiß etwas, und so geht sie wieder nach draußen.

Ingerships Frau hebt den Vorhang vom Boden auf und faltet ihn zusammen. Sie sieht Pressia an. »Du bist wegen mir zurückgekommen«, sagt sie.

»Und du hast mir das Leben gerettet«, antwortet Pressia.

»Ich wusste es gleich in dem Moment, als ich dich zum ersten Mal sah«, sagt Ingerships Frau. »Manchmal, wenn man einen anderen Menschen trifft, weiß man einfach, dass sich das Leben von diesem Moment an grundlegend ändert.«

»Das stimmt«, sagt Pressia. Für sie waren diese anderen Menschen Bradwell und Partridge. Sie wird nie wieder die Gleiche sein.

Ingerships Frau nickt und sieht Bradwell an. »Du erinnerst mich an einen Jungen, den ich einmal gekannt habe, aber das ist Ewigkeiten her.« Sie blickt an ihm vorbei ins Leere. Sie streicht über den weichen Stoff des Vorhangs, dann wendet sie sich um, verlässt das Zimmer, entfernt sich durch den Flur.

Damit sind Bradwell und Pressia allein im Operationssaal. Pressia dreht sich zu ihm um. Er küsst sie auf die Lippen, zärtlich, und sie spürt die Hitze auf seiner Haut, den Druck seiner weichen Lippen auf ihren.

»Jetzt bist du an der Reihe«, flüstert er. »Jetzt musst du mir versprechen, nicht zu sterben.«

»Ich will es versuchen«, sagt Pressia. Der Kuss kommt ihr ohnehin vor wie ein Traum. Gab es ihn? War er real?

Dann erinnert sie sich an die kleine lautlose Glocke. Sie greift in die Tasche und zieht sie hervor. Legt sie auf die Handfläche und reicht sie ihm. »Es ist ein Geschenk«, sagt sie. »Man denkt, man hat jede Menge Zeit, und dann hat man doch keine. Es ist nicht viel, aber ich möchte es dir schenken.«

Er nimmt die Glocke, schüttelt sie, doch sie macht kein Geräusch. Er hebt sie hoch und hält sie an sein Ohr. »Ich höre das Meer«, sagt er.

»Ich würde gerne das Meer sehen, eines Tages«, sagt sie.

»Hör mal.« Er hält die Glocke an ihr Ohr. Sie schließt die Augen. Gedämpftes Sonnenlicht fällt durch das Fenster. Sie kann die Wärme auf ihrer Haut spüren. Sie hört ein gedämpftes Rauschen – das Meer? »Ist das das Meer? Klingt es so?«

»Nein, eigentlich nicht«, sagt Bradwell. »Das Geräusch des Meeres passt nicht in eine kleine Glocke.«

Pressia öffnet die Augen und blickt durch das Fenster hinaus in den grauen Himmel. Die Luft ist erfüllt von Ruß, und dann hört sie Partridges Stimme ihre Namen rufen.

Und sie riecht Rauch. Frischen Rauch. Irgendwas hat angefangen zu brennen.