30

 

Wedge Antilles sah auf das Datapad, das er in der linken Hand hielt, und nickte, als darauf in großen Buchstaben ALLES KLAR aufblitzte. Er löste die Verbindung zu dem kleinen Scanner, der ihm verraten hätte, wenn irgendwelche Abhörgeräte gegen ihn eingesetzt gewesen wären, und warf Corran das stabförmige Gerät hin. Der ehemalige CSD-Mann wickelte die Schnur um den Stab und schob ihn sich in die Tasche. Wedge hoffte, dass er das Gerät ins Sicherheitsbüro des Stützpunkts würde zurückbringen können, ehe man sein Fehlen bemerkte. Und ich hoffe, dass diese Besprechung beendet ist, ehe irgendwelche Sicherheitsleute hier auftauchen und nachsehen, warum die Wanzen, die Corran ausgeschaltet hat, nicht funktionieren.

Er ließ den Blick über die anderen acht Piloten wandern, die mit ihm in dem kleinen Besprechungsraum versammelt waren. »Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben, ehe man jemanden schickt, der uns beschnüffelt, aber für den Augenblick sind wir sicher. Ich weiß, dass ihr alle über den Plan informiert worden seid, und wir haben auch ein paar gute Simulatoreinsätze hinter uns, aber ich spüre doch ein gewisses Maß an Besorgnis. Sagt mir, was los ist.«

Gavin, der in der vordersten Reihe saß, lehnte sich in seinem Stuhl nach vorn und stützte den Ellbogen auf das Knie. »Das ganze Risiko bei diesem Einsatz liegt bei uns. Wir gehen als Erste hinein und sind eine Woche lang dort, bevor der Angriff beginnt. Wir sitzen dort wie auf einem Präsentierteller, und ich werde den Verdacht nicht los, dass Isard uns an Krennel verraten könnte.«

Wedge nickte. »Wenn sie unseren Tod gewollt hätte, hätte sie uns natürlich auch bei Distna erledigen können, oder auch jederzeit hier. Sie hätte uns sogar als Gefangene zu Krennel bringen können.«

»Aber indem sie uns auf Ciutric absetzen lässt, zeigt sie Krennel die Schwächen seiner Sicherheitsvorkehrungen.« Inyri Forge zupfte an ihrer Unterlippe. »Wenn sie ihm diesen Schwachpunkt aufzeigt, könnte dies Krennel in seiner Erkenntnis bestärken, dass er sie braucht.«

Tycho, der an der einzigen Tür des kleinen Raums stand, meinte: »Indem sie sich mit Krennel verbündet, würde sie ihre Position schwächen. Wenn wir diese Aktion durchziehen, und wenn Isard wesentlichen Anteil an der Beseitigung Krennels und der Befreiung der Gefangenen der Lusankya hat, bringt sie die Regierung der Neuen Republik in eine schwierige Lage. Sie wird in Isards Schuld stehen, aber auf der anderen Seite ist sie diejenige, die für die Entwicklung des Krytos-Virus verantwortlich war. Die Art und Weise, wie über ihr Schicksal entschieden wird, könnte in der Neuen Republik zu erheblichen Spannungen zwischen Menschen und Nichtmenschen führen.«

»Da bin ich ganz Tychos Ansicht, aber ich glaube nicht, dass Isard die Geduld für derartige politische Manipulationen hat.« Corran lehnte sich zurück und zupfte abwesend an seinem langen Schnurrbart, den er sich als Teil seiner Tarnung hatte wachsen lassen. »Ich denke, wir sind uns alle darüber einig, dass sie irgendwie versuchen wird, uns in den Rücken zu fallen, oder nicht?«

Wedge sah, wie alle nickten. »Okay, dann müssen wir jetzt dahinterkommen, wie sie das anstellen will.«

Myn Donos hob die Hand. »Schaut mal, ich habe nicht so viel Erfahrung mit ihr wie ihr anderen, aber nach allem, was ich gehört habe, habe ich den Eindruck, dass sie ein recht pragmatischer Typ ist.«

»Weiter, Myn.«

»Okay, wenn wir uns darüber also einig sind, glaube ich, dass sie die Gruppe, die sie geschlagen hat – also die Sonderstaffel –, dazu benutzen wird, Krennel schweren Schaden zuzufügen. Ihr habt das schon einmal bei Axxila und Ciutric geschafft, also schafft ihr es auch ein zweites Mal und macht Krennel endgültig fertig. Und das deutet für mich darauf hin, dass wir erst dann an der Reihe sind, nachdem wir Krennel aus den Weg geschafft haben.«

Wedge spürte, wie es ihm eisig über den Rücken lief. »Oder sie tut es, bevor wir ihn besiegen, richtet es aber so ein, dass es sich erst dann auswirkt, nachdem uns das gelungen ist.«

Gavin runzelte die Stirn. »Ich glaube, jetzt komme ich nicht mehr mit.«

»Erinnert ihr euch, welches Chaos sie mit dem Krytos-Virus angerichtet hat?« Wedge rieb sich müde mit der linken Hand die Augen. »Sie schafft jemand in das Gebäude, in dem die Gefangenen von der Lusankya untergebracht sind, und infiziert sie mit einem tödlichen Virus, das eine lange Inkubationszeit hat: einen Monat, ein Jahr, vielleicht sogar noch länger. Alle werden Helden sein, alle werden den höchsten Spitzen der Neuen Republik vorgestellt. Und dann löscht die Seuche die gesamte Führung der Neuen Republik aus und stürzt die ganze Nation ins Chaos, während zugleich eine Gesundheitskrise droht. Isard und ein Bündnis ehemaliger Imperialer treten auf den Plan, um wieder Ordnung herzustellen, und bieten ein Mittel an, um die Seuche zu kurieren. Sie schiebt die Schuld für die ursprüngliche Infektion auf ihren Klon, tritt als große Heldin und Retterin der Nation auf und ist plötzlich wieder an der Macht.«

Tödliche Stille legte sich über den Raum, als die Piloten über Wedges Szenario nachdachten. Die Überraschung auf den bleichen Gesichtern spiegelte das Entsetzen wider, das Wedge selbst verspürte. Was ihn am meisten erstaunte, war, dass niemand dem Komplottszenario widersprach, das er entworfen hatte. Wir wissen alle aus eigener Erfahrung, dass sie zu so etwas fähig wäre.

Corran ergriff als Erster das Wort. »Der widerlichste Teil deines Szenarios ist, dass dabei auch die Gefangenen der Lusankya sterben würden. Als ich mit Isard sprach, sagte sie, sie sei froh, dass die Lusankya bei Thyferra zerstört wurde, weil das Schiff durch meine Flucht besudelt worden sei. Die Gefangenen waren ein Teil dieser Entweihung, und ich glaube, wenn sie sie unter ihrer Kontrolle gehabt hätte, hätte sie sie getötet. Sie hat nicht gern Leute um sich, die sie an ihr Versagen erinnern.«

Wedge nickte. »Ein wichtiger Punkt. Tycho?«

»Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass sie durchaus zu so etwas imstande wäre, wie du es geschildert hast. Ich glaube auch, dass es einfachere Methoden gibt, um uns Ärger zu machen. Vielleicht sind die Schutzvorrichtungen der Gefängnisanlage besser, als wir uns das vorstellen, und die Wachen haben Gelegenheit, alle Gefangenen zu töten. Das wäre schrecklich für uns, und vermutlich würde Rotte Zwei bei ihrem Versuch, die Verteidigungsanlagen zu neutralisieren, den Tod finden.«

»Okay, dann fliegen wir eben Simulationen, bei denen wir den Widerstand verstärken.« Der General sah sich im Raum um. »Noch etwas?«

Nrin hob die Hand. »Ich glaube, es ist wichtig, einen Quarantäneplan für die Gefangenen zu haben, um zu verhindern, dass eine etwaige Seuche sich ausbreitet. Außerdem müssen wir ihnen sagen, dass sie in Gefahr sind. Das muss ihnen jemand mitteilen, den sie kennen und dem sie vertrauen, also Tycho oder Corran.«

Corran schüttelte den Kopf. »Äh, das letzte Mal, als ich bei ihnen war, habe ich denen gesagt, dass Tycho ein Verräter sei. Aber ich kann mit ihnen reden.«

»Äh, Corran, General Dodonna kennt mich auch.« Wedge lächelte. »Wir werden beide Nachrichten an ihn aufzeichnen, und jeder wird eine Datacard mit diesen Nachrichten bei sich tragen. Wenn wir fallen, kommen diese Nachrichten trotzdem durch.«

Ein Klopfen an der Tür beendete die Diskussion. Tycho öffnete die Tür und ließ Colonel Vessery ein. »Tut mir Leid, wenn ich störe.«

»Bloß eine Lagebesprechung nach einem Simulatorflug. Wir wollen einige Änderungen vornehmen – eine Art Szenario für den schlimmsten Fall. Wir wollen sehen, wie schlimm es werden kann.«

Vessery nickte. »Gute Idee, aber Sie werden sich beeilen müssen. Die Verhandlungen sind jetzt im Endstadium. Sie werden in zwei Tagen nach Ciutric fliegen, Krennel glaubt, dass Sie zwei Tage im Hyperraum unterwegs sein werden, in Wirklichkeit wird die Reise aber nur etwa sechs Stunden in Anspruch nehmen. Sobald Sie eingetroffen sind, melden Sie sich wie verabredet, und dann geht es los.«

»Danke, Colonel. Wir werden bereit sein.«

»Davon bin ich überzeugt.« Vessery zögerte. »Es war wirklich eine Freude, mit Ihnen allen zu arbeiten. Ich glaube, es gibt da etwas, was Sie in einer solchen Situation sagen: Möge die Macht mit euch sein. Ich hoffe wirklich, dass sie das sein wird. Wenn Sie Erfolg haben, wenn wir Erfolg haben, können wir alle nach Hause zurückkehren.«

 

Als Wedge in der Nähe von Ciutric aus dem Hyperraum kam, versuchte er das, woran er sich aus dem System erinnerte, mit dem in Einklang zu bringen, was er jetzt vor sich sah. Doch er erkannte nichts wieder, nichts löste das Gefühl aus, je hier gewesen zu sein, aber das war vielleicht ganz gut so. Auf Ciutric hatte die Sonderstaffel einen ihrer besten Kameraden, Ibtisam, verloren. Die Erinnerung ließ einen Kloß in seiner Kehle aufsteigen, und er musste schlucken, um das Gefühl loszuwerden.

Er schaltete seine Komeinheit ein. »Wie geht’s, Acht?«

Nrins Stimme klang ein wenig bedrückt. »Alles klar, Colonel Roat.« Er hatte Ibtisam näher als sonst jemandem gestanden – eine besonders bemerkenswerte Tatsache, wenn man die traditionelle Rivalität zwischen Quarren und Mon Calamari bedachte. Ihr Tod war eine schwere Last für Nrin gewesen, und er hatte sich nach einem längeren Urlaub von der Sonderstaffel zu einer Ausbildungseinheit versetzen lassen.

»Das ist gut zu hören, Acht.« Wedge schaltete die Komeinheit auf den Kanal der Raumhafenbehörde, den man ihm gegeben hatte. »Hier Colonel Antar Roat von der Requiem-Staffel. Wir sind insgesamt neun Fahrzeuge und erbitten Landefreigabe.«

»Ciutric Raumhafenbehörde. Wir schalten Sie auf Militärkontrolle. Zielbake kommt jetzt auf eins-drei-neun-drei-acht. Bitte schalten Sie Ihre Autofunktion auf diese Frequenz und initiieren Sie automatische Landeprogramme.«

»Zu Befehl, Ciutric. Führen aus.« Wedge drückte mit dem linken Daumen einen roten Knopf und spürte einen leichten Ruck, als die Computerkontrollen des Defenders die Bake erfassten und die von ihr übermittelten Daten dazu benutzten, Anflug, Landegeschwindigkeit und Vektoren zu errechnen. Wedge lockerte seinen Griff am Knüppel, ließ ihn aber nicht ganz los. Er empfand das Misstrauen aller Piloten gegenüber mechanischen Steuersystemen, und da er sich auf dem Anflug auf feindliches Territorium befand, wollte er sofort die Kontrolle über sein Fahrzeug übernehmen können, sobald er merkte, dass irgendetwas schief ging.

Seine Verkleidung störte natürlich etwas beim Fliegen. Als er die Roat-Identität übernommen hatte, um auf Imperial Center zu landen, war die Kopfprothese ein kompliziertes Gebilde gewesen, das seine rechte Gesichtshälfte von der Stirn über die Wange bis hinters Ohr bedeckt hatte. Ein Stück davon hatte sein Kinn bedeckt und gegen seinen Kehlkopf gedrückt. Auf Imperial Center, wohin man Roat zur chirurgischen Behandlung geschickt hatte, war die Prothese modifiziert und verkleinert worden und hatte anschließend nur noch aus einem Metallteil bestanden, das seine rechte Augenhöhle bedeckt hatte und in einen dünnen Metallstreifen übergegangen war, der zu dem blinkenden Gerät über seinem Kehlkopf führte, das den Klang seiner Stimme veränderte. Die Augenprothese veränderte sein Gesicht hinreichend, sodass er, auch wegen des Bartes, den er sich hatte wachsen lassen, keine Ähnlichkeit mehr mit den verschiedenen Bildern aufwies, die das Imperium über Wedge Antilles in Umlauf gebracht hatte.

Sein Helm verbarg die Modifikationen an seinem Gesicht, aber die andere Veränderung konnte von seiner Flugkombination nicht verdeckt werden. Seine rechte Hand endete in einem klobigen Gebilde, das nur aus zwei dicken Fingern und einem Daumen bestand. Es surrte und klickte, wenn Wedge die Hand bewegte. Das Gerät verlangsamte seine Handbewegung etwas, verfügte aber über einen Schalter, mit dem er es im Gefechtsfall ausschalten konnte, um wieder über seine Hand in vollem Ausmaß verfügen zu können.

So lästig das Zeug auch ist – immer noch besser, als mit einer Ewok-Puppe im Schoß zu fliegen. Seine Magenmuskeln verkrampften sich bei diesem Gedanken. Einer von Wes Jansons typischen Streichen hatte dazu geführt, dass er in der Verkleidung eines Ewok-Piloten hatte fliegen müssen. Wes wird für uns unersetzlich bleiben.

So unangenehm es ihm auch war, die Kontrolle über seine Maschine Krennels Leuten zu überlassen, so brachte die automatische Anlage die Defender doch ohne Zwischenfall herunter. Die Militärkontrolle informierte die Piloten, dass sie die eigentliche Landung selbst würden vornehmen müssen, und wies ihnen Landepositionen zu. Wedge bedankte sich. Seinen Piloten zu erlauben, die Landungen selbst durchzuführen, zeugte von dem hohen Respekt, den die Lotsen der Militärkontrolle vor Piloten empfanden.

Wedge war beeindruckt, dass Krennel selbst mit anderen Stabsoffizieren zur Stelle war, um seine Leute zu begrüßen. Wedge setzte seinen Defender weich auf, schaltete alle Systeme ab und klappte die Ausstiegsluke auf. Er bedankte sich bei dem Techniker, der eine Treppe für ihn heranrollte, nahm, als er auf der Piste stand, den Helm ab und reichte ihn dem Techniker. Er trat vor seine Maschine und blickte dann nach links an der Reihe von Piloten entlang. Als alle Position bezogen hatten, trat er einen Schritt vor und salutierte vor Krennel.

Der Prinz-Admiral erwiderte die Ehrenbezeigung, trat dann vor seine Berater und ging auf Wedge zu. »Colonel Roat, ich bin sehr erfreut darüber, dass Sie sich entschlossen haben, Ihre Defender-Staffel zu mir zu bringen. Sie werden für die Hegemonie von großem Nutzen sein.«

Der Modulator an Wedges Hals überlagerte seine Stimme mit einem leichten Summen. »Es ist uns eine große Freude, den einzigen Mann in der Galaxis zu finden, der den Mut hat, den Funken des Imperiums am Leben zu erhalten.«

»Kommen Sie mit, Colonel, und stellen Sie mich Ihren… Leuten vor.«

Wedge ging im Gleichschritt mit Krennel und stellte ihm Gavin, Hobbie und Myn als Rotte Eins vor. Krennel sprach mit allen, gab aber keinem die Hand. Da seine rechte Hand eine Prothese war, überraschte das Wedge überhaupt nicht. Vielmehr klopfte Krennel den dreien mit seiner Hand aus Fleisch und Blut auf die Schulter und lächelte ihnen zu.

Wedge musste zugeben, dass Krennel gut war. Sein Verhalten zeigte allen, dass er es als ein persönliches Kompliment betrachtete, dass die Piloten sich seiner Hegemonie anschließen wollten. Er begrüßte jeden persönlich und unterhielt sich mit ihm, und Wedge zweifelte nicht daran, dass Krennel sich bei künftigen Gesprächen an Einzelheiten erinnern und diese auch nutzen würde. Er hat Charisma, und das erklärt, dass er so weit gekommen ist.

Als sie sich Rotte Zwei näherten, wurde Krennel langsamer. Tycho und Inyri traten vor. Beide hatten sich das Haar leuchtend rot gefärbt, und das ließ sie wie Bruder und Schwester wirken, und so stellte Wedge sie auch vor. »Prinz-Admiral, das ist Major Teekon Fass und seine Schwester Inyon. Es ist zwar ungewöhnlich, weibliche Piloten in einer Staffel zu haben, aber der Einsatz von Requiem erforderte die besten Piloten, die wir finden konnte. Inyon hat hervorragende Testergebnisse, also habe ich sie in das Programm aufgenommen. Ich hatte nie Anlass, diese Entscheidung zu bedauern.«

»Tatsächlich?« Krennels Lächeln verblasste nur leicht. »Ich sehe mit Interesse einer Demonstration ihres Geschicks entgegen. Ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen.«

Sie gingen weiter und kamen zu Ooryl. »Das ist der Gand Zukvir. Er ist ein Finder, so wie sein Verwandter Zuckuss, der für Lord Vader tätig war. Finder sind am Knüppel eines Raumjägers den meisten Menschen überlegen, und seine Loyalität ist über jeden Zweifel erhaben.«

»Faszinierend.« Krennel wies mit seiner Metallhand auf Nrin. »Und hier haben wir einen Quarren.«

»Ja, Captain Notha Dab.« Wedge lächelte, soweit seine Prothese das zuließ. »Dab war in seiner Ausbildung unermüdlich. Er war derjenige, der sich am meisten für Sie eingesetzt hat, als wir in Erwägung zogen, uns Ihrer Hegemonie anzuschließen.«

»Tatsächlich?« Krennel hob den Kopf. »Und warum haben Sie das getan, Captain Dab?«

Nrins Gesichtstentakel ringelten sich, sodass zwei nadelspitze Fänge zu sehen waren. »In der Neuen Republik darf man keine Mon Cals töten, Prinz-Admiral. Sie werden mir dazu Gelegenheit geben.«

Ein kaltes Lächeln huschte über Krennels Gesicht. »Die Gelegenheit werden Sie bekommen, Captain Dab, und zwar sogar sehr bald, da bin ich ganz sicher.« Der Prinz-Admiral drehte sich zu Wedge herum. »Dass Sie Interspezies-Rivalitäten dazu einsetzen, um den Kampfgeist Ihrer Leute zu fördern, finde ich lobenswert.«

»Sehr liebenswürdig, dass Sie das feststellen, Prinz-Admiral.« Wedge führte ihn zu Corran. Der hatte sich nicht nur einen Schnurrbart wachsen lassen, sondern auch sein Haar schwarz gefärbt. Seine bleiche Haut und die grünen Augen bildeten einen auffälligen Kontrast, der es selbst Wedge schwer machte, ihn zu erkennen. »Das ist Captain Pyr Hand. Unter uns nennen wir ihn meistens Klick.«

»›Klick‹, so wie die Slangbezeichnung für Kilometer?«

Corran nickte.

»Und warum ist das so?«

Corran öffnete beide Augen weit und schloss sie dann langsam, ehe er sie wieder öffnete. »Auf diese Distanz treffe ich jedes Ziel, Prinz-Admiral.«

»Ausgezeichnet.« Krennel wandte sich von der Pilotenreihe ab und führte Wedge zu seinen Beratern. »Nun, Colonel Roat, Ihre Leute haben mich überwiegend sehr beeindruckt. Ich bin sehr froh, Sie bei uns zu haben.«

»Vielen Dank, Prinz-Admiral.« Wedge lächelte. »Ich glaube, Sie werden feststellen, dass wir der Verteidigung Ihrer Hegemonie eine neue Dimension hinzufügen, die Ihnen bis jetzt gefehlt hat.«