5

 

Wedge Antilles fröstelte und wusste, dass das nicht nur daher kam, dass die Leichenhalle gekühlt wurde. Auf der anderen Seite der großem Sichtplatte aus Transparistahl, die ihn von dem ganz mit rostfreiem Stahl und Kacheln ausgestatteten Saal trennte, in dem Droiden Autopsien vornahmen, sah Wedge mehrere Reihen kleiner Türen, hinter denen die Toten auf diejenigen warteten, die die traurige Pflicht hatten, sie zu identifizieren. Zwei Droiden, ein Zwei-Einsbe und ein Emde-Eins, legten Urlor Settes in ein Leichentuch gehüllten Körper auf eine der gekühlten Platten und schoben die Tür dahinter mit einem kaum hörbaren Klicken zu.

Wedge wandte sich ab und sah die beiden anderen Insassen des Raumes an. Corran Horn saß zusammengesunken auf einem Stuhl und hatte sein Gesicht in beiden Händen vergraben. Die Vorderseite seines Jacketts war mit Blut verspritzt, und die beiden Ärmelaufschläge und das Knie, auf das er sich neben der Leiche niedergelassen hatte, zeigten je einen kleinen Halbmond aus Blut. Corrans Reaktion auf den Tod Settes schien Wedge durchaus angemessen – der Tod war wie ein Schock eingetreten, und es war nie angenehm, einen Freund zu verlieren.

Außerdem kannte er Corran gut genug, um zu wissen, dass das, was er hier sah, mehr als nur Schockwirkung war. Settes Tod ist für ihn so etwas wie eine Niederlage. Vor Thrawn, bevor wir Thyferra befreit haben, hat Corran einen Eid abgelegt, alle Leute zu befreien, die zusammen mit ihm auf der Lusankya gefangen waren. Settes Tod ist für ihn eine Niederlage und ein Hinweis, dass er vielleicht auch weiterhin nicht imstande sein wird, sein Versprechen zu erfüllen.

Die Frau, die neben Corran saß, strich ihm mit der Hand über den Rücken. Sie trug ihr dunkelblondes Haar hochgesteckt und war mit einem himmelblauen Kleid und einem kurzen schwarzen Jäckchen bekleidet. Sie war Gast bei der Party gewesen und hatte dort sofort die Initiative ergriffen. Wedge bewunderte die Willensstärke, die sie inmitten des chaotischen Geschehens an den Tag gelegt hatte, aber genau diese Willensstärke war es, die er von Iella Wessiri immer erwartete und umso mehr bewunderte, je öfter er sie erlebte.

»Corran«, sagte sie leise, »du hast nicht den geringsten Anlass, dich für den Tod dieses Mannes verantwortlich zu fühlen. Du hast ihn nicht getötet.«

Corran blickte auf. Seine Augen waren rot gerändert. »Der Droide hat das anders dargestellt.« Er deutete auf ein kleines Kästchen mit ein paar Drähten daran, das der Emde-Eins, der die Autopsie durchgeführt hatte, auf das Tischchen aus rostfreiem Stahl in dem Raum gelegt hatte. »In dem Augenblick, in dem ich seinen Namen ausgesprochen habe, habe ich ihn zum Tode verurteilt. Ebenso gut hätte ich einen Blaster auf ihn richten und den Abzug betätigen können.«

»Jetzt hör mir gut zu, Corran Horn, und lass dir sagen, dass das Unsinn ist.« Iellas Stimme klang jetzt scharf, und ihre braunen Augen funkelten zornig. »Die Person, die dieses Gerät gebaut hat, die Person, die es deinem Freund eingesetzt hat – diese Person hat ihn getötet.«

Corrans Augen verengten sich. »Das sagt mir mein Verstand auch, Iella, aber mein Herz…« Er schlug sich mit der Faust auf die Brust. »Mein Herz fühlt sich dennoch schuldig. Wenn wir schneller gehandelt hätten, die Gefangenen gefunden und befreit hätten, dann vielleicht…«

Wedge schüttelte den Kopf. »Du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt, Corran. Du weißt genau wie ich, wie viel Zeit und Energie wir darauf verwendet haben, die Gefangenen der Lusankya ausfindig zu machen. Während ich mit der Gespensterstaffel unterwegs war, habt ihr euch alle redlich bemüht. Iella und der Geheimdienst der Neuen Republik haben euch unterstützt. Ihr habt alles getan, was in eurer Macht stand, mehr war nicht möglich.«

»Aber wir haben sie nicht gefunden.«

»Nein, ihr habt sie nicht alle gefunden – zweihundert, vielleicht dreihundert Individuen in einer Galaxis mit Tausenden und Abertausenden von Planeten. Die Neue Republik hat nicht einmal mit drei Viertel der alten Welten des Imperiums Verbindung, und du weißt genauso gut wie ich, dass es sich dabei meist um nichtssagende Formalitäten handelt. Als Isard die Gefangenen in alle Winde verstreut hat, hat sie das getan, weil sie ganz genau wusste, dass wir sie haben wollten. Und sie war raffiniert genug, um Schritte zu unternehmen, die sicherstellten, dass wir sie nie finden können.«

Wedge runzelte die Stirn. »Das Geheimnis, wohin sie sie gebracht hat, ist mit ihr gestorben, als du und Tycho ihre Raumfähre bei Thyferra abgeschossen habt. Ihr habt nicht gewusst, dass sie die Gefangenen versteckt hat, also konntet ihr auch nicht mit diesem Ergebnis rechnen.«

Iella nickte zustimmend. »Und außerdem hättet ihr sie ja unmöglich am Leben lassen können, sie entkommen lassen. Diese Frau musste unschädlich gemacht werden, und du weißt ganz genau, dass jeder Einzelne, der einmal auf der Lusankya gefangen war, ebenfalls dieser Meinung gewesen wäre.«

Wedge spürte, wie ihm bei diesen Worten Iellas ein Klumpen in der Kehle aufstieg. Iellas Mann, Diric, war einmal ebenfalls Gefangener auf der Lusankya gewesen, aber das war erst nach seinem Tode bekannt geworden. Ysanne Isard hatte Dirics Willen gebrochen und ihn zu einem ihrer Agenten gemacht. Sie hatte ihn auf einen Amtsträger des Imperiums angesetzt, der im Begriff war, zur Neuen Republik zu desertieren, einen Gefangenen, den Iella bewachte, Iella war gezwungen gewesen, ihren eigenen Ehemann zu töten. In ähnlicher Weise gezwungen, wie Corran gezwungen gewesen war, den Tod seines Freundes auszulösen.

Corran griff nach Iellas linker Hand und drückte sie. »Du hast natürlich Recht. Beide habt ihr Recht. Das weiß ich. Aber mich wird das dennoch so lange bedrücken, bis wir die anderen Gefangenen gefunden haben.« Seine Stimme wurde leiser. »Oder wenigstens erfahren, was mit ihnen geschehen ist.«

Iella stand auf und ging zu dem Tisch hinüber. Sie griff nach dem kleinen Kästchen mit den Drähten daran und drehte es prüfend zwischen den Fingern. »Nun, damit haben wir immerhin einen guten Anfang. Das ist ein hässlicher kleiner Apparat. Er besteht zum größten Teil aus handelsüblichen Bauteilen, aber ich sehe da auch ein paar spezielle Teile. Wer das gebaut hat, hat sich auf sein Handwerk verstanden.«

Wedge warf einen finsteren Blick darauf. »Ich weiß, dass dieses Ding hier Sette umgebracht hat, aber wie hat es funktioniert?«

Iella klappte das Kästchen auf. Es war nicht viel größer als ein Spiel Sabacc-Karten und enthielt ein paar Computerchips, zwei Energiezellen, einige Elektronikbauteile, einen kleinen Motor, einen Metallzylinder mit ein paar Löchern darin und ein Gewirr von Drähten in allen Farben des Regenbogens. Iella drückte einen kleinen Knopf, und der etwa zwanzig Zentimeter lange Zylinder klappte hoch.

»Eine vorläufige Analyse hat ergeben, dass dieser Zylinder eine dünnwandige Glaskapsel mit zwei hoch wirksamen Präparaten enthielt – genauer gesagt eines davon ein Arzneimittel, das andere ein natürliches Gift, das allerdings in den hier benutzten Mengen nur selten vorkommt. Es handelte sich um ein haemotoxisches Gift – es wirkt wie Säure und frisst die Kapillarwände auf, was zu der Blutung aus den Augen, der Nase und dem Mund führte, die ihr gesehen habt. Das Präparat hat Settes Blutdruck in die Höhe gejagt und das Toxin binnen Sekunden durch seinen Kreislauf gepumpt. Die eigentliche Todesursache war ein massiver Gehirnschlag, als das Toxin sämtliche Blutgefäße in seinem Gehirn zum Platzen brachte.«

Wedges Schulterbewegung ließ sein Unbehagen erkennen. »Das Kästchen war irgendwie mit seinem Kreislauf verbunden?«

Iella zeigte ihm die Unterseite des Kästchens dicht unter dem Metallzylinder. »Die haben einen Katheter unmittelbar in seine Aorta eingesetzt. In dem Augenblick, in dem die Mischung in seinen Blutstrom gelangte, war das Gift auch schon in seinem ganzen Körper verteilt.«

Corran erhob sich aus seinem Stuhl, trat an den Tisch und stützte sich schwer darauf. »Die Drähte kamen von einem Nervenkoppler – wie man sie bei kybernetischen Ersatzorganen benutzt. Das Gerät war mit Urlors Gehörnerven abgekoppelt und hat alles aufgenommen, was er gehört hat. Als ich Urlors Namen aussprach und der Chip das Stimmmuster mit dem gespeicherten Stimmmuster seines Namens verglich, wurde dadurch eine Nadel ausgelöst, die durch den Zylinder stach und das tödliche Präparat in seinen Kreislauf einspeiste.«

Wedge nickte langsam. »Und du nimmst an, dass die dein Stimmmuster während deiner Zeit auf der Lusankya aufgenommen haben?«

»Vielleicht. Aber wahrscheinlich nicht.« Corran zuckte träge die Achseln. »Wir haben dort nur selten unsere Namen gebraucht. Damit hätten wir den Imps nur nützliche Hinweise gegeben. Ich nehme eher an, dass die ihn aus einem der vielen Berichte haben, die ich über meine Zeit auf der Lusankya geliefert habe.«

General Antilles spürte ein eisiges Gefühl in der Magengrube. »Diese Berichte unterliegen aber doch immer noch der Geheimhaltung, oder?«

»Ja, soweit mir bekannt ist, schon.«

Iella nickte. »Ja, so ist es, und das bedeutet, dass derjenige, der das hier getan hat, Zugang zu Geheimunterlagen hat. Aber das ist ja eigentlich keine Überraschung, oder?«

Wedge hob die rechte Augenbraue. »Nein?«

»Denk doch nach. Urlor Sette erscheint bei einer Party, die zu Ehren der Sonderstaffel veranstaltet wird – einer Party, von der ihr selbst erst heute Nachmittag erfahren habt. Diese Party hat sich ganz sicherlich nicht sehr weit herumgesprochen, aber unser Täter hat es geschafft, ihn hier hereinzubringen.«

Iella legte den Giftinjektor beiseite. »Wir müssen davon ausgehen, dass die Person, die von Isard damit beauftragt wurde, die Gefangenen zu verstecken, eine ziemlich hohe Position in ihrem Geheimdienst einnahm. Kirtan Loors Informationen haben uns zwar ziemlich viel Material über Isards Geheimdiensttätigkeit auf Coruscant geliefert, aber die jüngsten Ereignisse während der Thrawn-Krise deuten darauf hin, dass wir nicht alles bekommen haben, also darf man wohl annehmen, dass immer noch gewisse geheime Informationen an den Feind gelangen.«

Wedge seufzte und nickte dann. »Eine gute Analyse. So gründlich hatte ich gar nicht darüber nachgedacht.«

»Du bist nicht dazu ausgebildet, Analysen vorzunehmen, Wedge. Du lieferst Informationen für den Geheimdienst oder führst Pläne aus, die aufgrund dieser Informationen formuliert worden sind. Mit Interpretationen und Analysen bis du nicht befasst.« Iella sah ihn mit einem Lächeln an. »Wenigstens war das so, so lange du deine Sterne nicht hattest, General.«

»Für dich immer noch Wedge.« Er senkte den Blick. »Zumindest nehme ich an, dass das für mich immer noch zulässig ist.«

»Aber klar.« Sie blinzelte ihm zu. »Ich hatte auch nicht angenommen, dass du dir deinen Rang zu Kopfe steigen lässt.«

»Nein, aber es sieht so aus, als müsste ich in Zukunft öfter meinen Verstand einsetzen.«

»Bloß auf andere Weise, Wedge.« Iella drehte sich zur Seite und legte Corran die Hand auf die Schulter. »Corran, du solltest jetzt gehen. Wedge kann dich nach Hause bringen. Hier gibt es für dich nichts mehr zu tun. Bis die Droiden die abschließende Analyse des Toxins und des Apparats bringen, werden Stunden vergehen.«

Wedge nickte. »Das mache ich gerne, Corran. Du wirkst völlig erschöpft, wie ein total ausgepumpter Hutt-Ringer.«

»Ja, und ich fühle mich auch wie einer, der eine ganze Anzahl Kämpfe verloren hat.« Corran stemmte sich hoch. »Aber ich brauche kein Fahrzeug. Ich möchte ein Stück zu Fuß gehen.«

Wedge deutete mit einer Kopfbewegung auf die Tür. »Ich könnte mir auch ein wenig die Beine vertreten.«

»Nein, wenn es dir nichts ausmacht, wäre ich gern allein.« Corran lächelte verlegen. »Schaut mal, ihr seid beide wirklich gute Freunde, und ich weiß eure Besorgnis zu schätzen, aber ich muss jetzt ein wenig nachdenken.«

Wedge setzte zu einer Antwort an, aber ein leichtes Kopfschütteln Iellas hielt ihn davon ab, etwas zu sagen. Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Na schön, du weißt ja, wie du mich über das Kom erreichen kannst. Wenn du mit mir reden möchtest oder dich verlaufen hast oder eine Kneipe zertöppern willst – du brauchst es bloß zu sagen.«

»Und ich will auch dabei sein, wenn es darum geht, Kneipen zu zertöppern.« Iella drückte Corran mit beiden Armen an sich. »Geh jetzt nach Hause und ruh dich aus. Bis morgen Mittag wissen wir alles, was wir wissen müssen.«

»Danke, Iella.« Corran gab ihr einen KUSS auf die Wange, drehte sich dann zu Wedge herum und vollführte eine legere Ehrenbezeigung. »Ich melde mich morgen, General.«

»Sag einfach Emdrei Bescheid, wo du bist, das reicht schon.« Wedge erwiderte die Ehrenbezeigung und lächelte. »Ich glaube nicht, dass Mirax erbaut wäre, wenn ich dich tatsächlich auf den Stützpunkt bestellen würde. Gute Nacht.«

Wedge sah Corran schweigend nach, wie dieser den Raum verließ, und drehte sich dann zu Iella herum. »Und du glaubst wirklich, du hast bis morgen genügend Material, dass wir mit der Fahndung nach den Verantwortlichen anfangen können?«

»Wir werden jedenfalls einige Hinweise haben.« Sie tippte mit dem Finger auf den Apparat. »Die Bauteile hier sind ziemlich primitiv, und das bedeutet, dass sie wahrscheinlich auch auf der Welt hergestellt worden sind, auf der man das Gerät gebaut hat. Wenn man die hohen interstellaren Frachtkosten bedenkt, lohnt es sich nicht, billiges Zeug wie das hier zu importieren. Die entscheidenden Teile freilich – die Chips und der Katheter – kommen möglicherweise von woanders. Die Sprachspeicher sind auch nicht so kompliziert, aber sie erfordern immerhin technische Erfahrung und auch geeignete Labors. Sobald wir erst eine Welt gefunden haben, können wir anfangen, nach entsprechenden Labors und Leuten zu suchen.«

Wedge fuhr sich mit der Hand über das Kinn. »Und was ist mit dem Toxin?«

»Das könnte von auswärts geliefert sein, von irgendwelchen Lebewesen abgezapft, die man importiert hat, möglicherweise auch synthetisch hergestellt. Wir wollen für den Anfang einmal. davon ausgehen, dass es sich nicht um einen synthetischen Stoff handelt – die sind meist nicht ganz so wirksam wie die natürlichen Präparate. Am leichtesten könnten wir die Spur finden, wenn das Toxin von exotischen Lebewesen auf einem Planeten entnommen wurde, auf dem diese Lebewesen nicht zu Hause sind. Die meisten Welten haben Vorschriften, dass exotische Xenobiologika registriert werden müssen, damit solche Ermittlungen möglich sind.«

»Das klingt aber nach viel Arbeit.« Wedge schüttelte den Kopf. »Wo fangen wir da an?«

»Wir?«

»Hey, du hast doch gesagt, meine Sterne auf dieser hübschen Plakette bedeuten, dass ich meinen Verstand jetzt in anderer Weise einsetzen muss. Damit kann ich ja ebenso gut jetzt anfangen.«

Iella sah ihn aus halb geschlossenen Augen an und lächelte dann. »Nun, die Droiden werden eine Weile für die Analyse brauchen, und dann werden die Computer Listen ausspucken, Querverbindungen herstellen und uns dann aller Wahrscheinlichkeit nach ein paar tausend wahrscheinliche Kandidaten liefern. Wenn sie diese Liste zusammengestrichen haben, nehmen wir sie uns vor. Wir legen die Parameter für unsere Suchaktion fest, rufen zusätzliche Daten ab und schränken damit die Suche weiter ein.«

»Also gibt es nichts zu tun, bis die Liste fertig gestellt ist?«

»Du liebe Güte, du hast offenbar noch nie Detektivarbeit geleistet, oder?«

Wedges Gesicht rötete sich leicht. »Ah, ihr beide, du und Corran, seid doch diejenigen, die vom CSD ausgebildet worden sind, nicht ich.«

»Und Corran hat ganz offensichtlich deine Ausbildung vernachlässigt.« Iella kam um den Tisch herum und hakte sich bei Wedge ein. »Jede gute Ermittlung beginnt damit, eine verlässliche Kaf-Quelle ausfindig zu machen – am besten eine Sorte, die einen auch während der ithorianischen Inszenierung einer gamorreanischen Oper wach hält.«

»Ist das nicht die Sorte Kaf, die in der Neuen Republik als Suchtmittel betrachtet wird?«

Sie lachte. »Ich glaube, jemand hat versucht, eine entsprechende Gesetzgebung durchzubringen, aber die Leute im Senat leben von dem Zeug, und deshalb ist der Antrag verschwunden.«

»Wahrscheinlich ist die Datacard in einen Topf von dem Zeug gefallen.« Wedge lächelte. »Dem Geschmack hat das wahrscheinlich nicht geschadet.«

»Nun, wir müssen einfach sehen, ob wir eine Kneipe finden, wo es heißen, starken Kaf nach deinem Geschmack gibt. Und sobald wir das geschafft haben, kaufen wir ein paar Liter, kommen wieder hierher zurück und machen uns an die Arbeit.«

Wedge nickte und warf einen letzten Blick auf die Vorrichtung, die Urlor Sette getötet hatte. »Soll ich dir sagen, was mir an diesem Ding hier und dem ganzen Mord die meiste Angst einjagt?«

»Was?«

»Die Art, wie das alles abgelaufen ist, so frech und offensichtlich – daraus kann man schließen, dass die Verantwortlichen wollten, dass wir ihre Spur aufnehmen und sie uns vornehmen.«

Iellas Augen verengten sich. »Die meisten Leichenbeschauer würden es als Selbstmord bezeichnen, sich freiwillig der Verfolgung durch die Sonderstaffel auszusetzen.«

»Richtig, und das bedeutet, dass diese Leute glauben, mit uns fertig werden zu können, dass sie verrückt genug sind, um das zu glauben, oder einfach, dass sie kolossalen Hass gegen uns empfinden.«

»Nicht gerade eine besonders angenehme Vorstellung.« Iella zog Wedge zur Tür. »Gehen wir uns jetzt diesen Kaf besorgen. Wir sparen uns ein wenig davon auf, und sobald wir herausgefunden haben, hinter wem wir eigentlich her sind, bespritzen wir ihn damit, bis er schmilzt.«