19
Wedge Antilles wartete, bis der letzte Pilot der Sonderstaffel Platz genommen hatte, und bedeutete Nawara Ven dann mit einem knappen Kopfnicken, dass er die Beleuchtung im Konferenzraum dämpfen solle. Dann betätigte er ein paar Tasten auf seinem Datapad, worauf der damit verbundene Holoprojektor das Bild eines Sonnensystems lieferte. In seinem Herzen hing ein gelber Stern, den sieben Planeten umkreisten, drei davon außerhalb eines Asteroidengürtels etwa in der Mitte zwischen den äußeren Rändern des Systems und seinem Zentralgestirn.
»Was ihr hier seht, ist das System Corvis Minor. Der dritte und der vierte Planet sind bewohnt. Der dritte ist weitgehend von Wüsten bedeckt und hat lediglich an den Polen gemäßigte Zonen, während es sich beim vierten Planeten um eine wasserreiche tropische Welt handelt. Beide produzieren einige exotische xenobiologische Produkte, die innerhalb der Hegemonie und auch außerhalb als Luxusgüter verkauft werden, wobei der gesamte Außenhandel der Hegemonie über Liinade III oder Ciutric läuft. Die Bevölkerungen dieser Welten sind klein und gutartig. Ein Sternenzerstörer der Victory-Klasse ist im Orbit um den vierten Planeten stationiert. Der Name des Schiffes lautet Aspiration; es kam gleich nach Endor zur imperialen Flotte und wurde von Krennel übernommen, als er sich zum Führer der Hegemonie erklärte.«
Wedge betätigte eine andere Taste, und das Bild verschob sich. Es konzentrierte sich jetzt auf den fünften Planeten außerhalb des Asteroidengürtels. Dann zoomte es und zeigte einen Gasriesen mit einem halben Dutzend Monden. »Um diesen Planeten geht es uns, oder genauer gesagt, um einen seiner Monde. Die uns zur Verfügung stehenden astronomischen Daten über diesen Abschnitt des Systems sind äußerst lückenhaft, aber die Computersimulationen lassen vermuten, dass dieser Mond, Distna, der nach der Frau des Entdeckers benannt wurde, möglicherweise hohl ist. Er hat halbe Standardschwerkraft, etwas Atmosphäre und könnte das Äquivalent eines Weltraumdocks sein. Es ist nicht auszuschließen, dass Krennel seine Pulsar-Station im Inneren dieses Mondes baut oder vielleicht sogar die Station in den Mond einbaut.«
Tycho strich sich mit der Hand übers Kinn. »Wenn die Station tatsächlich in diesen Mond eingebaut wird, würde seine Kruste eine wesentlich wirksamere Panzerung darstellen, als sie der Todesstern jemals hatte.«
Hobbie stöhnte. »Wie kommt es eigentlich, dass wir nie diese Superwaffen bekommen, die ein Problem so einfach aus der Welt schaffen könnten?«
Wedge lächelte. »Das liegt daran, Hobbie, dass wir auf Mut, Dreistigkeit und Geschick bauen und nicht auf Kapitaleinsatz.«
»Dann vermute ich also richtig, dass die Gerüchte nicht zutreffen, dass Soldaufbesserungen geplant sind?«
Wedge fiel in das Gelächter der anderen ein und räusperte sich dann, um sie wieder auf das Thema zu bringen. »Unser Einsatz wird recht einfach sein. Wir geleiten eine T-Sechs-Fünf-R in das System. Wir unternehmen einige Aufklärungsflüge über Distna, um möglichst viele Daten zu sammeln, und verschwinden dann wieder. In diesen Systembereich zu springen, wird wegen des Gasriesen, der verschiedenen Monde und des Asteroidengürtels recht schwierig sein. Wir haben eine beschränkte Zahl von Eingangs- und Ausgangsvektoren, die sich noch dazu verändern werden; wir müssen also eine Vielfalt von Ausgangslösungen erarbeiten.«
Corran hob die Hand. »Zwei Fragen.«
»Nur zu.«
»Erstens, wer soll den Schnüffler fliegen?«
Wedge deutete auf den Quarren, der neben Tycho saß. »Für diejenigen von euch, die ihn noch nicht kennen – das ist Nrin Vakil. Er war Pilot bei der Sonderstaffel, ehe die meisten von euch zu uns gekommen sind. Die Neue Republik hat ihn zwischenzeitlich anderweitig eingesetzt, aber er kann hervorragend mit dem Aufklärungsschiff umgehen. Er wird bei diesem Einsatz Sonderstaffel Alpha sein.«
Nrin hob die Hand, und Hobbie lehnte sich zu ihm hinüber und schlug ihm auf die Schulter. Die anderen Piloten nickten und murmelten ihre Zustimmung. Wedge nahm an, dass die anderen Nrin nach der Besprechung ausfragen würden. Da Nrin meist etwas mürrisch ist, werden sie erfahren, dass all die Strapazen, mit denen sie konfrontiert waren, im Vergleich zu der Anfangszeit der Staffel fast belanglos waren.
»Deine zweite Frage, Corran?«
»Der Victory um den vierten Planeten wird uns keine Probleme bereiten?«
»Die Aspiration wird ihre Position wegen der schwierigen Hyperraumnavigation bei solchen Mikrosprüngen vermutlich nicht verlassen. Thrawn hat zwar derartige Sprünge durchaus zu seinem Vorteil eingesetzt, aber hier zu landen, würde bedeuten, dass der Vic ohne äußerst komplizierte Manöver nicht wieder hinausspringen und die bewohnten Welten verteidigen könnte. Das Problem ließe sich natürlich lösen, wenn er mit Sublichtantrieb fliegen würde, aber das würde wesentlich länger dauern, als wir in dem System sein werden. Und wenn er den Sprung wagt, werden wir Distna dazu benutzen, um uns vor seinen Kanonen abzuschirmen, uns schleunigst zum Asteroidengürtel begeben und auf Ausflugvektor gehen.«
»Sonst noch Fragen?«
Khe-Jeen hob die Hand. »Gibt es Berichte über Jäger, die auf Distna stationiert sind?«
»Nein, aber die Nachrichtenlage in dem Punkt ist ziemlich dürftig.« Wedge seufzte. »Hört zu, Leute, wir könnten dort draußen auf alles Mögliche stoßen, und das werdet ihr auch bei den Simulationen merken, die wir in den nächsten zwei Tagen durchexerzieren werden. Wir rechnen nicht mit irgendwelchen Heldentaten, wir gehen da bloß hin, um Daten zu beschaffen. Klar, wir fliegen mit der ganzen Staffel und nicht bloß mit einer Rotte, um dem Schnüffler Geleitschutz zu geben, wir sind also auf Kampfhandlungen vorbereitet. Trotzdem ist das ein Aufklärungseinsatz, kein Angriff. Wir werden kämpfen, wenn es nötig ist, und dann wieder abziehen.«
Er sah sich im Raum um und wartete, bis allen bewusst geworden war, was er gerade gesagt hatte. »Okay, in zwei Tagen werden wir also um etwa einundzwanzig Uhr Ortszeit im Corvis-Minor-System sein. Sechs Stunden später solltet ihr alle wieder gesund und wohlbehalten hier sein.«
Janson lachte. »Und achtundvierzig Stunden später sind wir im Corvis-Minor-System zurück und bringen unseren Auftrag zu Ende, indem wir diese Station sprengen.«
»Könnte schon sein, Wes, könnte schon sein.« Wedge drückte eine Taste an seinem Datapad. »Okay, ihr habt alle Einzelheiten in euren Datapads. Die Simulationen beginnen in einer Stunde. Leute, lasst uns hier saubere Arbeit leisten, damit wir wegen Distna keine Probleme kriegen.«
Corran ließ sich vor dem Simulatorcockpit zusammensacken und schloss die Augen, damit ihm der Schweiß nicht hineinrinnen konnte. Dieses letzte Manöver, das dritte der Staffel, war eine echte Plackerei gewesen. Der erste Aufklärungsflug über Distna hatte minimale elektromagnetische Strahlung erkennen lassen, aber dabei waren ein paar Spitzen aufgetreten, die eine nähere Untersuchung erforderten. Als Nrin näher ran ging, schossen Abfangjäger und TIEs aus Distna heraus und griffen die Sonderstaffel an. In der Simulation hatten sie es mit einem ganzen Geschwader zu tun, so dass sie drei zu eins in der Minderzahl waren. Die schnelleren Interceptors besetzten ihre Ausgangsvektoren und trieben die Sonderstaffel zu den wartenden TIEs zurück.
Er schlug die Augen auf, als Gavin mit einem gequälten Grunzlaut neben ihm auf den Boden rutschte. »Saubere Arbeit, Corran. Wie viel von den Augäpfeln hast du erwischt, fünf?«
»Ja, aber du hast zwei Schielaugen vaporisiert, und das hat uns den Durchbruch erlaubt.«
Asyr sackte neben Gavin auf den Boden und legte ihm die Hand auf den Schenkel. »Du hättest nicht auf mich warten sollen, Gavin. Du hättest verduften sollen, als du die Gelegenheit dazu hattest.«
Der junge Mann zuckte die Achseln. »Die Sache war doch gelaufen. Die haben uns fertig gemacht. Ich hatte nichts zu verlieren.«
Asyrs Krallen verhakten sich in dem orangefarbenen Stoff von Gavins Kombination. »Hör zu, Gavin Darklighter, du darfst diese Simulationen nie als Spiel betrachten. Wenn meine Maschine dort draußen außer Gefecht gesetzt wird, dann möchte ich nicht, dass du gegen den Befehl handelst und da bleibst, um mich zu schützen, obwohl wir beide nicht die leiseste Chance haben. Wenn ich sterben muss, dann möchte ich wissen, dass du weiterlebst. Du musst mir versprechen, dass du das tun wirst.«
Der Quarren Nrin Vakil kam jetzt auf sie zu. Seine Stiefelabsätze hämmerten auf den Fliesenboden. »Captain Sei’lar, Sie sollten von Captain Darklighter kein solches Opfer verlangen. Zwingen Sie ihn nicht, einen solchen Eid zu leisten.«
Man konnte das unsägliche Leid, das Nrin erduldet hatte, in seinen Worten fast körperlich spüren. »Spricht da die Erfahrung, Major Vakil?«
Nrin nickte langsam; seine Mundtentakel schlangen sich dabei ineinander und lösten sich dann langsam wieder. »Als ich bei der Staffel war, gab es da eine Pilotin, eine Mon Calamari, sie hieß Ibtisam. Sie ist auf Ciutric gestorben. Krennels Piloten haben sie getötet. Ich habe eine ganze Menge von ihnen erledigt, aber sie ist nicht durchgekommen.« Die Schultern sackten ihm nach vorn, und er lehnte sich an Corrans Simulator. »Ibtisam und ich waren Freunde gewesen, sehr enge Freunde.«
Nrin kauerte sich nieder, stützte die Arme auf die Knie und sah Asyr an. »Wenn Ibtisam mir ein solches Versprechen abgenommen hätte, wäre das mein Untergang gewesen. Ich hätte sie nicht im Stich lassen können, aber es hätte mich umgebracht, mein Versprechen brechen zu müssen. Tief im Herzen wissen wir alle, was wir tun müssen. Wir müssen uns gegenseitig vertrauen, dass wir es auch tun, und dass wir uns und unserem Einsatz die Treue halten.«
Corran nickte langsam. Die Vorstellung, den Tod der Kameraden zu überleben, war noch qualvoller als die Vorstellung, selbst im Kampf zu fallen. Der Tod eines Kameraden war immer ein schwerer Schlag, und man wollte dann nicht mehr weiterleben, musste sich bewusst anstrengen, den Kampf fortzusetzen. Die Rebellion hatte alle auf ein gemeinsames Ziel eingeschworen – eine Zukunft, die für alle erstrebenswert war, aber die vielen Opfer, die sie auf dem Weg dorthin bringen mussten, ließen diese Zukunft manchmal in einem düsteren Licht erscheinen.
»Apropos Einsatz, Sie haben diesen Aufklärer ja wirklich prima in der Hand.« Corran klopfte Nrin auf die Schulter. »Verbringen Sie viel Zeit in diesen Dingern?«
»Manchmal, aber hauptsächlich bei Übungen.« Nrin blickte auf seine Hände hinab. »Nach Ciutric habe ich mich von der Staffel beurlauben lassen, um ein wenig nachzudenken. Mir ist schnell klar geworden, dass ich die Rebellion nicht verlassen konnte, dazu ist sie viel zu wichtig. Aber zugleich ist mir auch klar geworden, dass ich keine Kampfeinsätze mehr fliegen wollte. Das heißt nicht, dass ich das nicht getan habe, aber ich habe mich dann zu einer Ausbildungsstaffel versetzen lassen. Indem ich Piloten ausgebildet und sie dann zum Sterben in den Weltraum geschickt habe, musste ich mich nicht mehr mit dem Schmerz ihres Todes auseinander setzen.«
Gavin legte seine Hand auf die Asyrs. »Aber jetzt fliegen Sie wieder Einsätze.«
»Allerdings. Die Gefahr, die Thrawn darstellte, hat die Neue Republik dazu veranlasst, ihre Einsatzpläne zu überdenken…«
»Und jetzt sitzen Sie wieder in einem Cockpit.« Corran machte eine rollende Kopfbewegung, um seine Nackenmuskeln zu lockern. »Ist das Ihr erster Kampfeinsatz? Das hat nämlich in dem Simulator ganz und gar nicht so ausgesehen.«
»Ich habe an ein paar Gefechten gegen Thrawn teilgenommen.« Der Quarren zuckte die Achseln. »Ich verspüre nicht mehr den gleichen Drang, Blut zu vergießen, wie früher einmal. Und ich weiß auch, dass ich für manche Einsätze geeigneter bin als andere. Ich akzeptiere meine Verantwortung.«
»Freuen Sie sich, dass Sie wieder bei der Sonderstaffel sind?«
Nrin zögerte kurz, ehe er auf Asyrs Frage antwortete. »Ja, ich glaube schon. Die Sonderstaffel hat eine stolze Tradition, und es hat mir Spaß gemacht, ihr anzugehören. Man bekommt nur selten eine zweite Chance. Ich kann jetzt den Tod von Ibtisam mit einer gewissen Distanz betrachten und auf die Weise meinen Schmerz besser verarbeiten.«
Corrans Augen verengten sich. »Und zurückzukommen und gegen Krennel zu kämpfen – das muss doch auch befriedigend sein?« Die Tentakel des Quarren schoben sich ein wenig auseinander, sodass man zwei nadelspitze Fangzähne sehen konnte. »Ja, dieser Aspekt ist mir nicht entgangen.« Nrin stand auf, hielt Corran die Hand hin und zog ihn in die Höhe. »In der alten Sonderstaffel haben wir häufig bei einem Krug Lum über diese Einsätze geredet. Ist das immer noch zulässig?« Corran streckte sich. »Trinken? Sonderstaffel?« Nrin riss die Augen auf. »Haben die Dinge sich so verändert?« Gavin lachte. »Was er eigentlich fragen wollte, ist, ob wir immer noch Lum trinken. Nee. Heutzutage halten wir uns mehr an Lomin-Ale.« Er stand auf und war Asyr beim Aufstehen behilflich. »Gehen Sie voran, Major, dann werden Sie sehen, dass manche Traditionen sich bei der Sonderstaffel sehr gut gehalten haben.«
Wedge warf einen Blick auf die Zahlengruppen, die über der Holoprojektorplattform schwebten. »Ich weiß nicht, Tycho. Mir gefallen diese Verluste bei der letzten Runde gar nicht. Fünf Piloten verloren!«
Tycho, der den Reißverschluss seiner schwarzen Fliegerkombination bis zum Bauch aufgezogen hatte, kratzte sich am Hals. »Die sind mit sechsunddreißig Jägern auf uns losgegangen, und wir haben fünfundzwanzig davon erledigt. Das ist doch ein gutes Verhältnis; und Nrins Schnüffler hat sich intakt mit seinen Daten absetzen können. Mir gefallen die Ergebnisse der Übung auch nicht, aber die Leistung war nicht schlecht.«
Wedge lehnte sich zurück und tippte sich mit dem Griffel an die rechte Wange. »Du hast Recht, wir haben die Computerprojektion übertroffen, und das heißt, dass wir imstande sind, den Einsatz innerhalb akzeptabler Parameter für den schlimmsten Fall durchzuführen.«
»innerhalb akzeptabler Parameter für den schlimmsten Fall? Was ist, hast du Fieber, Wedge?«
»Würde der Einsatz unter diesen Voraussetzungen abgeblasen werden?«
»Wahrscheinlich nicht.« Tycho runzelte die Stirn. »Aber was ist das für eine Formulierung?«
Wedge warf den Griffel auf sein Datapad. »Einsätze werden auf Risikobasis bewertet, um festzulegen, ob wir fliegen oder nicht. Man erlaubt uns nur Verluste innerhalb akzeptabler Grenzen, damit die Leute in der Neuen Republik nicht glauben, dass zu viel Blut vergossen wird, um damit zu wenig zu gewinnen.«
Tycho fiel die Kinnlade herunter, und er sah Wedge einen Augenblick lang mit offenem Mund an, ehe er ihn wieder zuklappte. »Äh, für uns Piloten ist das zulässige Maß an Blutvergießen doch Null, oder? Ganz besonders, wenn es unser Blut ist.«
»So sehe ich das auch. Soweit ich das erkennen kann, wäre es äußerst nachteilig für die Neue Republik, die Sonderstaffel zu verlieren, und ich bin ganz eindeutig dafür, dass die alles tun, um unser Leben zu bewahren. Sozusagen Bilanz zu ziehen und unser Leben gegen die Entdeckung einer Superwaffe aufzurechnen, ist nach meinem Gefühl ziemlich kurzsichtig.« Er schüttelte den Kopf. »Ich meine, du und ich, wir beide haben ja schließlich schon Todessterneinsätze überlebt, aber da hatten wir etwas mehr Hilfe als bloß die Kameraden von der Sonderstaffel.«
»Stimmt, aber das ist bloß ein Aufklärungseinsatz. Man verlangt von uns ja nicht, dass wir das Ding erledigen, wir sollen bloß nachsehen, ob es dort ist.«
»Und wenn Jansons Vorhersage stimmt, wird das dann unser nächster Einsatz sein.«
»Und wann hat Janson je mit einer seiner Vorhersagen Recht gehabt?«
»Nun, in dem Punkt will ich mich mit dir nicht anlegen.« Wedge betätigte ein paar weitere Tasten an seinem Datapad, worauf die Ziffernpaare verschwanden. »Also, das wäre dann alles. Ich habe gerade der Einsatzleitung den Erhalt unserer Befehle und Einsatzdaten bestätigt. Wenn wir also bei künftigen Simulationen keine ernsthaften Probleme mehr entdecken, ist alles klar. Wir machen einen kurzen Abstecher durch das Corvis-Minor-System, kehren zurück und erwarten dann die Befehle unserer Herrn und Meister.«
Tycho stand auf und streckte sich. »Dann geht es jetzt wieder in die Simulatoren?«
»Allerdings. Dieses Szenario für den schlimmsten Fall – ich möchte das noch einmal durchspielen.« Wedge nickte ernst. »Ich möchte es so lange durchspielen, bis es der schlimmste Fall für Krennel wird und nicht für uns.«
Die von Wedge auf Liinade III in den Computer der Sonderstaffel eingegebene Bestätigung wanderte durch ein Verschlüsselungsprogramm und anschließend in die Warteschlange für das HoloNet. Im HoloNet wurde sie praktisch ohne Zeitverzug an ihren Bestimmungsort weiter befördert, dort decodiert und zu Admiral Ackbar geschickt.
Während dieser Prozedur, also während die Nachricht sich in die Warteschlange einreihte und dann später durch das Computernetz auf Coruscant wanderte, wurden Kopien davon erzeugt und anderen Informationssendungen beigefügt. Sie schossen durch das HoloNet zu einem anderen Bestimmungsort, wo die tarnenden Nachrichten entfernt und die Nachricht der Sonderstaffel decodiert, mit der decodierten Version der Neuen Republik verglichen und schließlich zur Wiedergabe an einen Holoprojektor übermittelt wurde.
In ihrem düsteren Allerheiligsten lehnte Ysanne Isard sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander, als sie zum zweiten Mal die schlichte Textnachricht las, die grün über ihrem Holoprojektor in der Luft hing. »›Corvis Minor, der Mond Distna, einundzwanzig Uhr Lokalzeit, zwei Tage‹. Hervorragend, besser als ich zu hoffen gewagt hätte. Jetzt habe ich die Sonderstaffel genau da, wo ich sie haben will.«