8
»Habe verstanden, Neun. Vier Schielaugen geblendet.« Wedge Antilles blickte auf seine Hecksensoren. »Gate, gibt es dort hinten sonst noch etwas?«
Gate, Wedges R5-Astromech-Droide, drehte seinen an einen Blumentopf erinnernden Kopf herum und trillerte dann verneinend. Die Sensoren zeigten außer dem Rest der Staffel, die ihnen folgte, nichts an. Wedge warf einen Blick auf das Chronometer der Kommandokonsole. »Kopf hoch, Sonderstaffel. Geschätzte Ankunftszeit dreißig Sekunden. Erster Durchflug, auf alles schießen, was auf uns schießt. Rotte Eins zieht feindliches Feuer auf sich. Rotte Zwei übernimmt Feindbeschuss.«
»Zu Befehl, Führer«, kam Jansons knappe Antwort.
Wedge zog den Knüppel seines X-Wing nach hinten und brachte damit die Nase seiner Maschine nach oben, um die letzte Hügelkette zwischen ihm und dem Ziel zu überfliegen. Die XV-Anlage befand sich auf einer kleinen Bodenerhebung mitten in einem weiten Tal. In der Ferne konnte Wedge eine Anzahl kleiner Ansiedlungen sehen und ein Stück dahinter, noch weiter verteilt, schwach beleuchtete Farmgebäude mitten in ihrem jeweiligen Weideland. Man hatte das Xenoveterinär-Institut so angelegt, dass der Abstand zu den einzelnen Gemeinden, die es bediente, etwa gleich war, und das erleichterte den Einsatz der Sonderstaffel, indem es die Gefahr reduzierte, dass andere Gebäude getroffen wurden.
Wedge steuerte seinen Jäger in das Tal und näherte sich dem Institut. Er verstärkte seine vorderen Schilde, überflog die große Scheune mitten auf dem Gelände und sah sich dabei nach irgendwelchen Auffälligkeiten um, entdeckte aber nichts. Als er die Scheune passiert hatte, zog er die Maschine über die Steuerbord-S-Fläche nach oben, nahm Gas weg und beschrieb einen engen Bogen.
»Drei bekommt von der Scheune Feuer.«
Janson bestätigte den Bericht. »E-Web im Dachgeschoss. Kein sauberes Ziel.«
Wedge brachte den X-Wing in die Horizontale. »Führer, übernehme.«
Dann nahm er den Schub zurück und schaltete seine Repulsoraggregate ein. Der X-Wing senkte sich bis auf eine Höhe von 20 Metern und kippte dann seitlich ab, so dass Wedge zwei Soldaten erkennen konnte, die den schweren Blaster bedienten. Sie standen im Dachgeschoss der Scheune und feuerten aus einer Tür, die sonst wohl dazu benutzt wurde, Heu in die Scheune zu bringen, und ihre grünen Blasterstrahlen trafen dabei gelegentlich die Schilde eines vorüberfliegenden X-Wing.
»Infanteriewaffen können selten etwas gegen Raumjäger ausrichten.« Wedge schüttelte den Kopf und schob sein Fadenkreuz auf die beiden Soldaten. »Was freilich umgekehrt nicht zutrifft.«
Die Laser des X-Wing feuerten hintereinander und bepflasterten das Obergeschoss der Scheune mit kohärentem Licht. Die Laserstrahlen bohrten sich durch die dünnen Blechwände und kamen auf der anderen Seite wieder heraus. Zwei rote Energiepfeile bohrten sich durch den schweren Blaster selbst, als der Soldat gerade seine Waffe auf Wedge richtete. Der Blaster explodierte, tötete den Soldaten sofort, kippte um, und der zweite Soldat stürzte in die Tiefe.
Der Mann rappelte sich hoch und versuchte hinkend das Hauptgebäude zu erreichen, kam aber nicht sehr weit. Aus dem Schatten eines kleineren Gebäudes zuckte ein blauer Ionenblitz und traf ihn an der Brust. Er brach zusammen, worauf zwei schwarze Gestalten herangehuscht kamen, um nach ihm zu sehen. Andere Gestalten, die eher wie Schatten als wie Wesen aus Fleisch und Blut aussahen, rückten näher. Eine Gruppe umringte das Hauptgebäude, während eine zweite, kleinere sich auf die Scheune zu bewegte.
Eine kleine Explosion blitzte an der Scheunentür auf, und die Tore wurden weggerissen. Zwei Schatten schoben sich vor, warfen etwas, dann erhellten zwei weitere Explosionen den Innenraum der Scheune. Schatten hetzten ins Innere, und dann zuckten weitere blaue Ionenblitze durch die Dunkelheit.
Eine ähnliche Folge von Explosionen beleuchtete das Hauptgebäude. Wedge sah, wie eine Gestalt aus einem Fenster im Obergeschoss kletterte und über den Balkon rannte. Die Gestalt sah sich um, entdeckte den X-Wing, hob einen Blaster und gab zwei Schüsse ab. Beide trafen zischend und funkensprühend den vorderen Schild des Jägers und entlockten Wedge ein Lächeln. »Gut gezielt.«
Die Gestalt duckte sich hinter die niedrige Balkonbrüstung. Wedge richtete sein Fadenkreuz auf die Mauer und gab schnell hintereinander ein paar Laserschüsse ab, die große Löcher in das Mauerwerk rissen. Er sah, wie der Mann sich wieder aufrichtete und zu laufen anfing, aber dann trafen ihn ein paar Ziegelbrocken, die die Schüsse aus der Mauer gerissen hatten, und er ging zu Boden.
Wedge schaltete seine Kom-Einheit auf die taktische Bodenfrequenz. »Katarn-Führer, hier Führer Sonderstaffel. Ich habe einen Mann im ersten Stock des Hauptgebäudes außer Gefecht gesetzt.«
»Ist noch etwas von ihm übrig, Wedge?«
»Ich glaube, er ist noch ganz, Page. Ich war sanft.«
»Verstanden. Ich schicke jemanden hinauf. Kapp meldet die Scheune als klar, Bodenlage ist also stabil. Ich rufe jetzt unsere Übernahme-Crew. Ich nehme an, Sie werden jetzt landen wollen.«
»Verstanden, komme.« Wedge schaltete sein Kom auf die Staffelfrequenz zurück. »Zwei, ich gehe jetzt hinunter. Ich brauche Deckung aus der Luft. Rotte Zwei soll den Transport einleiten.«
»Zu Befehl, Führer.«
Wedge steuerte seinen X-Wing auf einen Punkt, der einigermaßen in der Mitte zwischen Scheune und Hauptgebäude lag. Er setzte die Maschine sanft auf und ließ die Landekufen des X-Wing etwas in das weiche Erdreich einsinken, ehe er die Luke aufklappte und die Maschinen abstellte. Er nahm den Helm ab, kletterte an den Rand seines Cockpits und sprang hinunter. Er strebte auf das Hauptgebäude zu, aber ein Mann in Schwarz hielt ihn auf.
»Das Zeug dort kann ich Ihnen später zeigen, General.« Captain Page begrüßte Wedge mit einem grimmigen Lächeln und zog ihn dann am Ellbogen in die andere Richtung. »Kapp hat gemeint, Sie würden vielleicht zuerst in die Scheune sehen wollen.«
»Ich habe schon gesehen, was ein X-Wing an einem E-Web ausrichten kann, vielen Dank.«
»Ich weiß, aber ich will Ihnen etwas anderes zeigen.«
Die beiden Männer eilten im Laufschritt auf die Scheune zu, an deren Tür ein Ithorianer und ein Sullustaner Wache hielten. Von einem Haufen Stroh stieg ein wenig Rauch auf, dessen Geruch aber von dem Gestank verbrannten Fleisches überlagert wurde. Jemand hatte eine ausgefranste Decke über die Umrisse einer menschlichen Gestalt geworfen, von der Wedge annahm, dass es sich um den E-Web-Kanonier handelte.
Nach ein paar Schritten wurde ihm klar, weshalb Kapp Dendo gewollt hatte, dass er zuerst die Scheune aufsuchte. Der Devaronianer, der einen geschwärzten Sturmtruppenpanzer und einen Helm trug, in den er Löcher geschnitten hatte, um Platz für seine Hörner zu schaffen, kauerte neben einer skelettartigen Menschengestalt. Wedge sah, wie der Rest des Kommandoteams in eigentlich für Nerfs bestimmten Boxen arbeitete und die Leute befreite, die darin angekettet gewesen waren. Sie gaben sich alle Mühe, den Leuten nicht wehzutun, und trugen sie in die Mitte der Scheune.
Der Gestank aus den Boxen war schier unerträglich. Diese Leute mussten in ihrem eigenen Dreck leben. Die Handgelenke des Mannes, um den Kapp sich gerade bemühte, waren von den Handschellen, die sich tief in sein Fleisch gegraben hatten, blutig. Die langen Nägel des Mannes starrten ebenso wie sein Gesicht vor Schmutz. Wedge beugte sich vor, als er sah, wie sich in dem grauen Haar und dem Bart des Mannes etwas bewegte, zuckte aber nicht zurück.
Ein Twi’lek, der an einem Wasserhahn stand, hielt ein kleines Gefäß in der Hand und wirbelte es herum. Die klare Flüssigkeit wurde blau. »Scheint sauber zu sein.«
Kapp nickte. »Gut. Füllen Sie eine Flasche und bringen Sie sie mir. Und geben Sie den anderen Wasser.« Er sah wieder auf den Mann, der vor ihm auf dem Boden lag. »Jetzt wird alles gut.«
Der Mann streckte die Hand aus und krallte sie in Wedges Kombination. »Ist das ein Traum? Ich kenne Sie.«
Wedge kauerte neben dem Mann nieder und tätschelte seine Hand. »Könnte sein. Waren Sie bei der Rebellion?«
»Bodentruppen. Die haben mich bei Hoth erwischt. Ich bin Lag Mettier.«
Wedge runzelte die Stirn. Der Name klang vertraut, aber er wusste nicht recht, wo er ihn hintun sollte. Es war durchaus möglich, dass er den Mann von Hoth her kannte, aber das Bild, das sich dabei vor sein inneres Auge schob, zeigte ihm einen viel jüngeren Mann, blond, kräftig gebaut. »Sie haben doch Dack Kalter gekannt, oder?«
»Dack, ja, Dack habe ich gekannt.« Lag ließ sich von Kapp beim Aufsetzen helfen und nahm dann die Flasche mit Wasser entgegen, die der Twi’lek ihm hinhielt.
Dann sah er wieder Wedge an. »Sie kennen ihn?«
»Kann sein. Aber damals hat er nicht so ausgesehen.«
Der Devaronianer nickte und sah sich unter den Leuten um, die stöhnend durch die Scheune taumelten. »Die hat man hier alle schrecklich misshandelt. Ich vermute, dass sich in den letzten paar Tagen niemand um sie gekümmert hat. Vielleicht schon seit einer Woche. Wir trafen kaum auf Widerstand.«
Page kauerte sich nieder und nickte. »Das Hauptgebäude sieht so aus, als wäre es gesäubert. Wir lassen ein Forensik-Team kommen, das sich dort umsehen soll.«
Lag ließ die Flasche sinken, und man konnte im schwachen Licht die Tropfen in seinem Bart glitzern sehen. »Das wird nichts bringen. Dafür hat sie bestimmt gesorgt.«
Wedge sah ihn fragend an. »Was reden Sie da?«
Lag ließ die Flasche langsam auf seinen Schoß sinken. Er hatte sichtlich nicht mehr die Kraft, sie zu halten. »Sie hat gesagt, Sie würden irgendwann einmal auf diese Anlage hier stoßen, und da wollte sie sicher sein, dass Sie hier nichts finden, was Ihnen weiterhilft.« Seine graue Zunge leckte über seine aufgesprungenen Lippen. »Die anderen haben die hier herausgeholt und uns hier gelassen. Sie hat gewollt, dass Sie uns hier tot vorfinden. Das hat sie uns gesagt.«
Wedge war Lag dabei behilflich, die Flasche wieder an seine Lippen zu führen. »Diese Frau, von der Sie da sprechen, wer ist das?«
Lag schluckte und fröstelte dann. »Eisherz.«
Wedge hatte das Gefühl, sein Blut würde zu Eis erstarren. »Ysanne Isard war hier?«
»Vor einer Woche, vielleicht waren es auch zwei.«
»Sind Sie da sicher?« Wedge legte dem Mann die Hand auf die Schulter. »Wir haben sie auf Thyferra getötet, das ist jetzt fast zwei Jahre her.«
»Wenn Sie das haben, dann haben Sie keine ganze Arbeit geleistet.« Ein gequältes Lächeln huschte über Lags schmutzverkrustete Züge. »Sie hat wesentlich lebendiger ausgesehen als ich und noch ein gutes Stück gefährlicher.«
Prinz-Admiral Krennel betrat mit langen Schritten die abgedunkelte Höhle von einem Raum, in dem Isard hauste. Die Formulierung war nicht ganz passend, das wusste Krennel, aber als leben konnte man das nicht bezeichnen, was Isard da zwischen den verschiedenen Computern und sonstigen Gerätschaften tat. Die Leuchtplatten an der Decke reichten kaum aus, um die Schluchten aus Faserplastkisten auch nur einigermaßen zu beleuchten, so dass es schier unmöglich war, sich in dem Labyrinth zu bewegen.
Er bog um eine Ecke und fand Isard auf einem mächtigen Sessel im Herzen einer kleinen Arena sitzen. Rings um sie tanzten auf Monitorschirmen und Holoprojektoren zahllose Bilder. Ihre Finger zuckten über Tastaturen in beiden Armlehnen des Sessels. Bei jedem Tastenschlag veränderte sich ein anderes Bild, oder das Volumen einer Vignette vergrößerte sich und verdrängte alle anderen. Sie drehte sich in dem Sessel herum, und ihr Blick, der über die Bilder schweifte, veränderte sich.
Als Krennel vor ihr stand, hielt sie in ihrer Bewegung inne. Sein Auftauchen schien sie zu überraschen, aber dann huschte ein Grinsen über ihre Lippen, und sie zog die Beine an, nahm auf dem Sessel eine bequemere Position ein. Ihr Blick erfasste das Datapad, das Krennel in seiner künstlichen rechten Hand hielt. »Ich sehe, Sie haben meinen Bericht erhalten.«
Zorn wallte in Krennel auf, aber er hielt ihn im Zaum. Er warf das Datapad geringschätzig auf den Boden und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ich habe den Bericht erhalten. Ich habe ihn gelesen. Ich bin nicht einverstanden. Sie dürfen Ihren Plan nicht umsetzen.«
Isard lachte prustend und drückte dann einen Knopf auf einer ihrer Tastaturen. Der Holoprojektor an Krennels rechter Seite zeigte das Bild einer Anlage mit mehreren Gebäuden, einen dazwischen parkenden X-Wing und eine Anzahl Gestalten, die zwischen den Gebäuden hin und her gingen. Die Gestalten und der X-Wing waren in Rot und Gelb wiedergegeben, und Krennel nahm deshalb an, dass er das Bild von Infrarotkameras sah.
»Sie haben zugelassen, dass man Ihre Anlage auf Commenor angreift.«
Isard nickte. »Diese Aufzeichnung ist sechs Stunden alt. Ich hatte erwartet, dass die in etwa einer Woche eintreffen, nicht so schnell. Vermutlich sind also einige von den Gefangenen, die ich dort gelassen habe, noch am Leben. Schade, aber mir hätten sie keinen Nutzen mehr gebracht. Sie wissen nichts von Bedeutung – nichts, was über das hinausgeht, was die Rebellen erfahren sollen.«
Krennel nickte knapp. »Was sie wissen, könnte bei der Neuen Republik den Verdacht aufkommen lassen, dass Ihre restlichen Lusankya-Gefangenen auf einer meiner Welten untergebracht sind. Und das könnte ausreichen, dass mir die Neue Republik auf den Pelz rückt.«
»Oh ja, das erwarte ich.« Isards Lächeln wurde breiter.
»Das kann ich keineswegs zulassen. Ich bin nicht bereit, auch nur eine meiner Welten zu verlieren.« Krennel kniff die Augen zusammen. »Sie sind jetzt seit zwei Wochen hier, haben Material angefordert, das ein Vermögen gekostet hat, haben Zahlungen an Agenten überall in der ganzen Galaxis geleistet und bis jetzt nichts anderes erreicht als den Verlust von Personal und Gefangenen an die Neue Republik. So dürfen wir doch nicht mit unseren Feinden umgehen.«
Isard schüttelte langsam den Kopf. »Ich hätte gedacht, dass Sie etwas aus der Lektion gelernt haben, Prinz-Admiral, die Großadmiral Thrawn erst vor kurzem erteilt wurde.«
Sie sagte das so bedächtig, dass sein Zorn verflog und er sie fragend ansah. »Und das soll heißen?«
»Thrawn ist gestorben, weil er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass jemand in der Lage wäre, ihn zu besiegen. Die wachsende Zahl seiner Siege hat diese Einstellung zwar gerechtfertigt, aber zugleich hat ihn diese Überzeugung unvorsichtig werden lassen.« Sie presste die Hände gegeneinander. »Schauen Sie sich die Neue Republik an. Die haben den Imperator getötet. Sie haben das Imperiale Zentrum eingenommen. Sie haben Thrawn vernichtet. Und jetzt halten sie sich für unbesiegbar. Und genau wegen dieser Schwäche werden wir sie besiegen.«
»Ich habe nie daran geglaubt, dass es die richtige Taktik wäre, einen Gegner einzulullen und ihm ein falsches Gefühl der Sicherheit zu vermitteln«, brauste Krennel auf.
»Dann sollten Sie folgendes glauben, Prinz-Admiral: Sie werden eine Welt an die Neue Republik verlieren.« Isards Tonfall wurde eisig. »Ich kenne Ihre Stärken und ich kenne deren Stärken. Sie können sie nicht aufhalten, Sie können sie lediglich dazu zwingen, für die Eroberung dieser Welt mehr Mittel einzusetzen, als sie wollen. Und die Welt, die ich ausgewählt habe, ist eine kleine Welt, eine schlichte Welt, eine ohne jeden Wert außer dem einen, dass sie eine Perle in dem Diadem ist, das Sie als Prinz-Admiral tragen. Indem ich das Schlachtfeld ausgewählt habe, kann ich bestimmen, wie die Schlacht verlaufen wird und wie wir die Neue Republik für ihren Sieg bezahlen lassen.«
»Sie haben Unrecht, Isard.« Krennel wandte sich von der Szene auf Commenor ab und sah ihr gerade in die Augen. »Nur wenn wir uns ihnen zum Kampf stellen, werde ich sie überzeugen können, dass es zu viel Umstände bereitet, mich zu besiegen. Das kann und werde ich tun.«
Isard zuckte die Achseln. »Ich hatte vermutet, dass Sie so denken, und habe entsprechend geplant. Aber unsere politische Übereinkunft bleibt doch bestehen, oder?«
Krennel zögerte einen Augenblick lang und nickte dann. »Ja. Ihr Abgesandter soll sich mit den Führern der ehemaligen Bewohner von Alderaan treffen. Ich kann denen ein neues Zuhause bieten.«
»Und Sie werden eine Erklärung abgeben, in der Sie Ihr Bedauern über die Zerstörung von Alderaan aussprechen?«
Er zuckte unbehaglich mit den Achseln. »Wenn es unbedingt notwendig ist, ja.«
»Gut. Wir werden also Folgendes tun: Wir werden unsere Verhandlungen weiterlaufen lassen, aber nicht eindeutig erklären, um welche Welt es sich handelt. Wir sagen, wir wollen herausfinden, welche Art von Welt die Alderaaner haben möchten, und dann eine passende aussuchen. Wir werden andeuten, dass unsere Großzügigkeit ein Friedensangebot zwischen Ihrem Reich und der Neuen Republik ist – vielleicht sogar andeuten, dass Sie möglicherweise daran interessiert sein könnten, der Neuen Republik beizutreten. Und dann, wenn die Neue Republik angreift, werden wir feststellen, dass die Welt, die sie Ihnen wegnimmt, genau die gewesen wäre, die Sie den Alderaanern geben wollten. Das sollte letztere ärgern und ihre Unterstützung für die Neue Republik schwächen. Schließlich müssen die Leute, die schon so viel gelitten haben, jetzt noch mehr leiden.«
»Das sollte funktionieren.« Krennel nickte langsam und sah Isard dann mit einem schiefen Lächeln an. »Sie verstehen sich sehr gut darauf, Menschen politisch zu manipulieren – fast so gut wie ich mich darauf verstehe, sie zu töten. Wenn Sie sich auf das beschränken, worin Sie gut sind, werde ich das Gleiche tun, und unsere Partnerschaft sollte lang anhalten.«
»Ich werde mich mit dem größten Vergnügen beschränken, Prinz-Admiral, wenn Sie mir eine Bitte erfüllen.«
»Und die wäre?«
Sie lächelte eisig. »Falls die Sonderstaffel ihre nächste Auseinandersetzung mit Ihnen überlebt, überlassen Sie deren Vernichtung ganz mir.«
Krennel erwiderte ihr Lächeln vorsichtig. »Und wenn sie es nicht überlebt?«
»Nun, Prinz-Admiral, dann werde ich einfach größere und bessere Ziele für Sie finden.« Isard senkte das Haupt vor ihm. »Wenn Sie es schaffen, sie zu töten, gibt es wahrscheinlich nichts, was sich Ihnen künftig in den Weg stellen könnte.«