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Whistler wich ein paar Arbeitern aus, die damit beschäftigt waren, eine Ladekarre mit Kisten zu beladen, und rollte die Rampe aus dem Laderaum der Worldhopper hinunter. Der Captain, ein älterer Mann, dessen Söhne, ein Zwillingspaar, ihm als Mannschaft dienten, sah zu ihm hinüber, unternahm aber nichts, um ihn aufzuhalten. Rennik war dafür bezahlt worden, Whistler und Gate nach Oradin auf dem Planeten Brentaal zu bringen und nicht weiter. Er hatte seinen Auftrag erfüllt und wandte sich daher jetzt dem Problem zu, einen zwischen seinen beiden Söhnen ausgebrochenen Streit zu schlichten.
Whistler drehte den Kopf nach hinten und piepte Gate zu, er solle nachkommen. Der R5-Droide gab ein klagendes Pfeifen von sich und rollte dann langsam die Rampe hinunter. Seinen ehemals so schönen rot-weißen Lack verunzierten eine Anzahl schwarzer und brauner Brandmale. Viel ärgerlicher freilich war, dass man Gate mit einem kegelförmigen Hut aus Altmetall ausgestattet hatte, hinter dem eine lange, leuchtend blaue Stofffahne einherwehte. Der Hut war mit ein paar Punktschweißungen befestigt, und keiner der beiden Droiden hatte es bisher trotz aller Anstrengungen geschafft, Gate davon zu befreien.
Whistler fixierte seine visuelle Linse auf die Rennik-Brüder und speicherte eine Digitalaufnahme der beiden. Er verfügte im Augenblick über kein geeignetes Programm, um an den beiden, für das, was sie Gate angetan hatten, Rache zu nehmen, aber sobald die Zeit das zuließ, würde er eines der vielen Schabernackprogramme aufrufen, die er beim CSD und während seines Dienstes bei der Staffel aufgeschnappt hatte, und sich die Rennik-Zwillinge vornehmen.
Er ließ Gate seine Absicht wissen.
Gate erwiderte, dass es durchaus richtig sei, wenn die beiden Jungen einmal die Erfahrung machten, selbst Zielscheibe zu sein.
Whistler pflichtete ihm bei. Um sich während der Reise die Langeweile zu vertreiben, hatten die beiden Jungen Gate den Hut auf den Kopf geschweißt und dann mit auf niedrige Leistung geschalteten Blastern versucht, auf das Band zu schießen, das hinter Gate herflatterte, wenn der Droide im Laderaum unterwegs war. Das Band erwies sich sehr schnell als ein zu schwieriges Ziel für sie, worauf sie dazu übergingen, auf den Droiden selbst zu schießen. Die Zahl der mit Brandmalen versehenen Kisten, die aus dem Schiff ausgeladen wurden, legte dafür Zeugnis ab, wie schlecht es um die Schießkünste der Brüder bestellt war, aber in dem engen Laderaum hatte Gate nicht ewig ausweichen können.
Whistler drehte den Kopf nach hinten und betrachtete das Hangargelände, auf dem die Worldhopper gelandet war. Oradin besaß einen Raumhafen, der imperialen Standards entsprach, aber die Worldhopper war in einer der älteren Sektionen des Hafens gelandet. Die Landefläche war in der Mitte zum Nachthimmel geöffnet, und sobald Schiffe landeten, zogen es kleine Traktorstrahlen in den einzelnen Ladedocks in eine eigene kleine Nische. In dieser einen Sektion konnte ein Dutzend Schiffe betreut werden, und deshalb herrschte dort auch rege Aktivität.
Für ein Lebewesen hätte das Chaos überwältigend sein können, aber Whistler blieb konzentriert. Riesige Hologrammprojektoren erfüllten die Luft mit allen möglichen Anzeigen für so gut wie alles – angefangen bei teuren Unterkünften, wie dem Grand Oradin Hotel, bis hin zu Etablissements, die winzige, einem Sarg ähnelnde Behälter als Schlafräume anboten. Restaurants stellten endlose Variationen von Gerichten zur Schau, alle glänzend, manche noch in Bewegung, um damit Raumfahrer anzulocken, die den ewigen Konservenfraß leid waren. Große und kleine Maschinen huschten herum und brachten Kisten von Schiff zu Schiff oder von den Schiffen zur Lagerhalle, und dazwischen wimmelten Zollbeamte und Spediteure herum und brüllten einander mit lauter Stimme an. Alle möglichen Geschöpfe und Droiden waren zu sehen, einige mit klaren Absichten, andere, die sich verstohlen bewegten – was Whistler dazu veranlasste, sie als möglicherweise gefährlich einzustufen. Alles andere ignorierte er, weil es für die Erfüllung seines Auftrags unwichtig war.
Er forderte Gate auf, einige dieser bedrohlichen Zeitgenossen im Auge zu behalten, begab sich dann zu einer Komstation und schob dort seine Sonde in die entsprechende Buchse. Er hatte keine Mühe, sich in das MESTOP-System einzuloggen und gab dort die Adresse ein, die er für alle Nachrichten vorbereitet hatte. Das »Nachrichten an Raumfahrer«-System brauchte eine Weile, die einzige Nachricht ausfindig zu machen, die an ihn abgesetzt worden war, während er sich auf der Reise befand, eine Nachricht, die lediglich aus einer Zimmernummer im Grand Oradin Hotel und einigen Daten bestand.
Whistler vergewisserte sich, dass das augenblickliche Datum innerhalb dieser Spanne lag, und tutete dann erfreut. Er drehte den Kopf nach hinten, um Gate wissen zu lassen, dass sie pünktlich eingetroffen waren und die nächste Etappe der Reise antreten konnten, brachte aber nur ein leises Stöhnen heraus. Gate erwiderte den Ton wie ein Echo und rollte langsam auf Whistler zu.
Ein paar Hässlinge kamen in Zweier- und Dreiergruppen langsam auf sie zu geschlendert. Die kleinen Geschöpfe vermieden es, sie direkt anzusehen, aber einige von ihnen trugen Sperrbolzen und andere die Schweißgeräte, die man dazu brauchte, um sie an den Droiden zu befestigen. Ein Stück im Hintergrund schnippte ein Twi’lek, der eine Kapuze trug, ungeduldig seine Lekku, um die Hässlinge zu entschiedenerem Handeln anzutreiben.
Whistler tutete zu Gate hinüber, und der größere Droide brachte seine Zange zum Vorschein. Blaue Funken zuckten zwischen den Zinken, worauf die Augen der Hässlinge sich weiteten. Sie verlangsamten ihr Tempo, und das führte dazu, dass der Twi’lek näher rückte und Whistler Gelegenheit bekam, einen Blick auf sein Gesicht zu werfen.
Im Zeitraum weniger Sekunden hackte Whistler sich unter Verendung von Codes, die er beim CSD häufig benutzt hatte, in das System der Raumhafen-Sicherheitsbehörde ein. Er stellte eine Verbindung zwischen dem Bild des Twi’lek und einer dort gespeicherten Schablone für einen Steckbrief her, fügte Anklagen wegen Schmuggels, Sklavenhandels und einiger anderer höchst unappetitlicher Straftaten hinzu, versah das Ganze mit einer Belohnung von fünfundzwanzigtausend Credits und schickte das Ganze in das System zurück. Er fügte die Feststellung hinzu, dass der Verdächtige bewaffnet und äußerst gefährlich sei, und Augenblicke später leuchtete das Bild des Twi’lek, von plärrenden Sirenenklängen begleitet, über dem Hangar in der Luft.
Der Twi’lek, die Hässlinge und so gut wie alle im Hangar Anwesenden blickten nach oben. Die Lekku des Twi’leks zuckten wütend, und er rannte auf die Worldhopper zu. Die Rennik-Zwillinge rissen sofort ihre Blaster heraus und fingen schreiend an, in seine Richtung zu schießen. Leute schrieen und rannten davon, weiteres Blasterfeuer zuckte durch die Luft und erfüllte sie mit scharlachroten Energieblitzen.
In das Durcheinander stürmte Whistler mit Gate an seiner Seite, hinter dem das blaue Band flatterte. Mit Höchsttempo dahinrollend, erfassten sie drei Hässlinge mit solcher Wucht, dass diese zu Boden gingen und ihre Werkzeuge davonflogen. Andere Hässlinge jagten hinter ihnen her, aber ein Blasterschuss traf einen davon und ließ die anderen Deckung suchen.
Mit einem Geheul wie verwundete Banthas in den Wüsten von Jundland jagten die Droiden nach links in einen kleinen Korridor. Whistler hatte die Kurve etwas zu weit angesetzt und krachte gegen die Mauer, sodass an seiner rechten Seite die Funken aufsprühten. Er drehte seinen Kopf herum, sah den grünen Farbschmierer, den er an der Wand hinterlassen hatte, aber gleich darauf schlugen dort zwei Blasterblitze ein und brannten die Farbreste weg. Er rollte ein Stück nach links, um an Gate und seinem Band vorbeizusehen, und hätte dabei beinahe eine Zollbeamtin zu Boden gerissen. Die Droiden rasten an ihr vorbei, ignorierten ihre Aufforderungen, stehen zu bleiben, und jagten in die schattigen Straßen von Oradin hinaus.
Das Grand Oradin Hotel zu finden, stellte für die Droiden kein besonderes Problem dar. Whistler scannte die Fassade und entdeckte die alte Aufschrift, die das Gebäude einmal geziert hatte. Die Eigentümer hatten einfach das Wort »Imperial« durch das Wort »Oradin« ersetzt, um damit der geänderten Loyalität des Planeten Rechnung zu tragen. In der Hotelhalle konnte man in der Wanddekoration immer noch den Aurebesh-Buchstaben Isk sehen, aber auf allen neuen Aufschriften stand stattdessen der Buchstabe Osk für Oradin an der entsprechenden Stelle.
Die Turbolifts weigerten sich hartnäckig, zwei unbegleitete Droiden aufzunehmen, und ließen Whistler wissen, dass das den Vorschriften des Hotels widerspräche. Whistler gab einen beleidigten Laut von sich, bog dann um die Ecke und rollte dort durch eine Tür mit der Aufschrift PERSONAL. Hinter den Hauptfahrstühlen befand sich der Lastenaufzug, der durchaus bereit war, den Droiden behilflich zu sein. Wie sich herausstellte, hatte der Hauptprozessor des Lastenaufzugs einmal einen der Passagierfahrstühle bedient, bis man ihn während einer Modernisierungsphase ersetzt hatte. Der Fahrstuhl erklärte den Droiden, dass man ihn als zu »altrepublikanisch« betrachtet hatte, um während des imperialen Regimes eingesetzt werden zu können.
Whistler und Gate tauschten geduldig Blicke, als der Turbolift über die verschiedenen Individuen schwadronierte, die er in seiner Zeit auf und ab befördert hatte. Der Lift stieg ins vierzehnte Stockwerk, öffnete sich langsam und gab dabei eine Geschichte über die Schlacht um Brentaal zum Besten, die Gate eigentlich hören wollte, da Wedge daran beteiligt gewesen war, und zwar vor der Zeit, als Gate mit ihm geflogen war. Whistler schlug ihm vor, die Geschichte bei ihrer Rückkehr ins Erdgeschoss herunterzuladen, und der Aufzug versprach ihnen eine angenehme Fahrt.
Die Droiden rollten durch den Flur zu Zimmer 1428. Whistler gab eine Reihe von Tönen von sich, um ihre Ankunft bekannt zu geben, aber die Tür öffnete sich nicht. Er versuchte es noch einmal, aber die Tür blieb geschlossen. Gate rollte vor und ließ die gleiche Tonfolge ertönen, und das führte zu einem Ergebnis, das keiner der beiden Droiden erwartet hatte.
Hinter ihnen öffnete sich die Tür von Nummer 1429. Whistler drehte den Kopf nach hinten und sah zu dem dunkelhaarigen Mann auf, der auf sie herunterblickte. Der strich sich über seinen Backenbart und lächelte dann. »Nun, ich wusste ja, dass das nicht Booster war, der mir die Nachricht geschickt hat, aber einen Droiden habe ich nicht erwartet, geschweige denn zwei.«
»Sie sollten vorsichtig sein, Karrde, die könnten der Köder in einer Falle sein.«
Talon Karrde drehte sich um und warf dem Mann, der hinter ihm im Zimmer stand, das Datapad zu, das er in der Hand gehalten hatte. »Die haben nicht nach Sprengstoff oder Waffen gescannt, obwohl dieser Hut da ziemlich gefährlich aussieht.«
Gate gab einen Klagelaut von sich.
Whistler drehte sich herum und projizierte eine Botschaft, mit der er sich identifizierte.
Karrde kauerte sich nieder, um sie zu lesen. »Whistler, ja, das ist der Droidenpartner von Boosters Schwiegersohn. Also, das ist wirklich eigenartig, ihr seid schließlich beide bei Distna als tot gemeldet worden. Was kann ich für dich tun?«
Whistler gab seine Bitte bekannt.
»Euch zu Boosters Errant Venture bringen?« Er drehte sich wieder um und sah den anderen Mann an. »Stört es Sie, wenn wir einen kleinen Umweg machen, ehe wir Ihr Schiff abholen, Aves?«
»Ich habe so lange auf ein eigenes Kommando gewartet, dass mich ein oder zwei weitere Wochen nicht stören.« Der Mann lächelte breit. »Außerdem ist es immer eine Freude, Booster und die Venture zu sehen.«
Whistler tutete und projizierte eine weitere Botschaft in die Luft.
Karrde lachte und tätschelte Whistler den Kopf, ehe er sich aufrichtete. »Ja, Whistler, ich erwarte, für meine Dienste bezahlt zu werden. Ich nehme an, es gibt Dinge, die du mir sagen kannst, die durchaus den Preis für eure Passage wert sind. Wenn du beim Verhandeln mit mir ebenso geschickt bist, wie du dich bisher offensichtlich auf der Reise hierher verhalten hast, kommen wir bestimmt zu einer für alle Beteiligten vorteilhaften Einigung.«
Mirax stand neben ihrem Vater auf der vorderen Landeplattform der Errant Venture; sie wartete darauf, dass das Skipray-Boot aufsetzte, und wünschte sich sehnlich, jetzt woanders zu sein. Allein der Gedanke, Talon Karrde wieder zu begegnen, erinnerte sie an die Zeit, in der sie gemeinsam gegen Ysanne Isard gekämpft hatten. Und dabei erinnerte sie sich auch daran, wie Corran sie gebeten hatte, seine Frau zu werden, und an die Reaktion ihres Vaters, als er dann herausgefunden hatte, dass sie verheiratet waren.
Die Erinnerungen rissen die Wunde wieder auf, die Corrans Tod in ihr hinterlassen hatte. Sie erinnerte sich an den Schmerz, den sie empfunden hatte, als allgemein angenommen wurde, Corran sei auf Coruscant gestorben, aber jener Schmerz schien ihr stumpf und weit in der Vergangenheit liegend. Dass es diesmal noch mehr wehtat, lag wahrscheinlich daran, dass Wedge ihr beim letzten Mal beigestanden hatte, aber der war jetzt auch nicht mehr. Wedges Tod hatte auch Iella wehgetan und den Kummer über den Tod ihres Mannes Diric auf Coruscant in ihr wieder wachgerufen.
Dass die Errant Venture Distna aufgesucht und dort Hinweise auf den Untergang der Sonderstaffel gefunden hatte, hatte ihr jede Hoffnung genommen, jemand könnte das Debakel überlebt haben. Als Corran auf Coruscant als vermisst gemeldet worden war, hatte sie seinen Tod nicht ganz akzeptiert, weil niemand eine Leiche geborgen hatte. Auch bei Distna hatte man keine Leiche gefunden, dafür aber Teile seines X-Wing. Von anderen Wracks geborgene Aufzeichnungen ließen erkennen, dass Corrans Maschine in einer ziemlich frühen Phase der Schlacht getroffen worden und aus dem Kampfgeschehen ausgeschieden war. Er war also hilflos gewesen und hätte sich nicht verteidigen können.
Sie sah zu ihrem Vater hinüber, als Karrdes Schiff seine Gangway ausfuhr, und Booster ging darauf zu. »Ich wäre wirklich am liebsten nicht hier, Vater.«
»Ich weiß, Mirax, aber Karrde hat großen Wert auf deine Anwesenheit gelegt.« Ihr Vater zog sie mit der rechten Hand zu sich her. »Karrde ist vielleicht nicht ganz so schlau, wie er glaubt, aber er ist ganz bestimmt kein grausamer Mensch. Wenn er dich hier haben wollte, dann nicht, um dir wehzutun.«
Sie seufzte, legte ihrem Vater den linken Arm um die Hüfte und ging mit ihm auf das Schiff zu. Booster hatte immer etwas an ihrem Mann auszusetzen gehabt, aber seit Corrans Tod war er sehr nett und verständnisvoll gewesen. Er würde sicher nie zugeben, dass er ihn gemocht hatte, aber er hatte sichtlich erkannt, wie wichtig Corran für seine Tochter gewesen war, und deshalb seit ihrer Entdeckung bei Distna aufgehört, sich in ihrem Beisein negativ über ihn zu äußern.
Sie lächelte. Dieser Drang, die Sonderstaffel zu rächen, geht sicher auf seine Zuneigung für Wedge zurück, aber darüber hinaus passt es ihm auch nicht, dass jemand Corran getötet hat, weil er sich das immer selbst vorgenommen hatte. Sie blickte zu ihrem Vater auf und legte den Kopf an seine Brust, als er den Blick erwiderte. »Danke.«
Boosters Hand drückte ihre Schulter, und dann hob er den Arm über ihren Kopf hinweg und streckte Talon Karrde die Hand hin. »Sie grinsen so selbstgefällig wie eh und je, Karrde.«
»Freut mich auch, Sie wiederzusehen, Booster.« Karrde strich sich mit der linken Hand über den Schnurrbart. »Sie erinnern sich an meinen Kollegen Aves?«
Booster schüttelte dem anderen Mann die Hand. »Ist das der, dem Sie die Last Resort übergeben? Gratuliere zum neuen Kommando, Captain Aves.«
Aves riss überrascht die Augen auf und sah dann zu Karrde hinüber. »Ich soll die Last Resort bekommen? Wieso weiß Booster das vor mir? Entweder es gibt Lücken in Ihrem Sicherheitssystem…«
»Oder ich bin so brillant wie eh und je.« Booster strahlte, und Mirax ließ sich von seinem Lächeln anstecken. »Eigentlich habe ich das gefolgert.«
Karrde sah Booster an und zog eine Augenbraue hoch. »Gefolgert? Klingt ja gut.«
»War gar nicht so schwer. Sie werden sich erinnern, dass ich, weil Sie ja jetzt ›in Ruhestand‹ sind, den Vorschlag gemacht habe, einige von Ihren Leuten und Ihren Schiffen zu übernehmen.«
Aves runzelte die Stirn. »Sie wollten ihm die Last Resort verkaufen?«
»Ich wollte sie nur von Karrde pachten, damit er im Ruhestand etwas Geld verdient.«
Karrde lachte. »Soweit ich mich erinnere, haben Sie doch gar keines.«
Booster schob sein Kinn vor. »Ich bin im Augenblick nicht so liquide, wie ich das gerne wäre, aber das hat nichts zu bedeuten. Karrde hat mir gesagt, die Last Resort sei nicht verkäuflich, aber der neue Kommandant könnte möglicherweise bereit sein, sich irgendwie mit mir zu einigen. Deshalb haben Sie Aves doch hergebracht, oder nicht, Karrde?«
»Oh, Sie haben geglaubt…?« Karrde schüttelte den Kopf. »Das ist die richtige Antwort für alle möglichen falschen Gründe. Das macht Sie so gefährlich, Booster.«
Mirax’ Vater nickte. »Ja, vergessen Sie das nicht.«
»Ganz bestimmt nicht.« Karrde griff nach Mirax’ Hand und hielt sie mit beiden Händen. »Eigentlich bin ich hergekommen, um Sie zu sehen. Ich würde Sie nie in Ihrer Trauer belästigen wollen, aber ich glaube, dass ich gute Nachrichten für Sie habe.«
Karrde löste eine Hand von der ihren und winkte zur Luke seines Schiffes hinüber. Mirax hörte ein triumphierendes Quietschen, entriss Karrde ihre Hand und rannte die Gangway hinauf, ging dort auf die Knie und schlang beide Arme um Whistlers zylindrischen Körper. An den Droiden geklammert, spürte sie den leichten Lufthauch, als sein Kopf sich drehte.
Sie löste die Arme von ihm und lehnte sich zurück. »Whistler, es gibt dich noch!« Ein weiterer Droide hinter Whistler tutete, und sie lächelte ihm zu. »Gate, du hast auch überlebt!«
Karrde legte ihr die Hand auf die Schulter. »Alle beide sind bis zum Rand mit Daten vollgestopft, aber ein Teil davon ist streng geheim. Wir sollten vielleicht in das Büro Ihres Vaters gehen.«
»Gute Idee.« Mirax stand auf und ging mit Whistler die Rampe hinunter. Sie ließ dabei die Hand auf seiner Kopfkuppel und nahm die wohltuende Kälte seiner Metallhaut wahr. Seihst ohne ausdrücklich von Corrans Überleben gehört zu haben, wusste sie jetzt, dass er lebte. Wenn er tot wäre, wäre Whistler mit ihm zerstört worden. Wenn er verletzt wäre, hätte Whistler ihn nie verlassen. Whistler kann also nur hier sein, wenn Corran ihn geschickt hat, und das bedeutet, dass Corran lebt. Und für Wedge und Gate gilt das Gleiche, und deshalb muss ich davon ausgehen, dass der größte Teil der Sonderstaffel überlebt hat.
Die beiden Droiden, Booster, Aves, Karrde und Mirax zwängten sich in Boosters winziges Büro. Booster setzte sich auf den Sessel hinter dem Schreibtisch und überließ es Aves und Karrde, allen möglichen Kram von anderen Stühlen auf den Boden zu legen. Booster schob die Holoprojektorplatte auf seinem Schreibtisch nach vorn, und Whistler rollte mit ausgestrecktem Datenstecker darauf zu. Doch bevor er sich einstöpseln konnte, blinkte ein Licht an der Komlinkkonsole des Projektors auf, und Booster drückte den entsprechenden Schalter.
»Booster hier, hoffentlich ist das eine gute Nachricht.«
Iellas Kopf und Schulter bauten sich über der Plattform auf. »Sogar eine sehr gute, Booster. Ich habe gerade eine Nachricht von General Cracken erhalten. Er möchte, dass wir so schnell wie möglich nach Coruscant kommen. Er hat nicht viel gesagt, aber ich vermute, dass er Nachrichten über Wedge hat. Ich kann es noch gar nicht glauben, aber es klingt so, als ob Wedge und die anderen noch am Leben wären.«
Booster lächelte. »Ich denke, Sie dürfen es glauben, Iella. Kommen Sie runter in mein Büro, dann kann ich Ihnen vielleicht mehr Beweise liefern, als Sie je gebraucht haben.«