Antisemitismus
Kinder Gottes sind Menschen in allen Völkern der Erde. Deshalb muss es Christinnen und Christen in diesem Land zutiefst alarmieren, wenn eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zu dem Ergebnis kommt, dass 39,1 Prozent der Bundesbürger Deutschland für „durch Ausländer überfremdet“ halten. 17,8 Prozent meinen zudem, der Einfluss der Juden sei zu groß. Das ist wirklich ein beängstigendes Ergebnis. Du liebe Zeit, die Statistik des Zentralrates der Juden nennt 105 000 Mitglieder für 2005! Und viele von ihnen sind Zuwanderer, die jüdischen Gemeinden erbringen eine enorme Integrationsleistung. Wie viel Hetze und Unwahrheit muss da im Spiel sein!
„Antisemitismus – wir haben etwas dagegen“, so heißt eine Broschüre, der Evangelischen Kirche in Deutschland. Das finde ich gut. Sicher gibt es viel Kritik an der Politik der Regierung Israels. Aber der Staat Israel darf nicht verwechselt werden mit dem Judentum insgesamt. „Christlicher Glaube und Judenfeindschaft schließen einander aus“, heißt es in der Broschüre. Das ist wichtig. Vielleicht sollten wir noch klarer sagen: Wer sagt „Juden raus“, sagt: „Jesus raus“, denn Jesus war nun einmal Jude. Der Gott, zu dem Jesus „Abba, lieber Vater“ sagte, ist der Gott, an den Christinnen und Christen glauben. Deshalb müssen sie die allerersten sein, die entschieden gegen Antijudaismus und Antisemitismus antreten.