Advent ist im Dezember

Weihnachtsgeschenke einkaufen, das ist eine feine Sache. Da überlege ich mir, was die Tochter denn mag, worüber sich meine Mutter freut. Und über den Weihnachtsmarkt bummeln samt Glühweingeruch, das macht Spaß, das erfreut das Herz, gerade wenn es kalt und dunkel ist in dieser Jahreszeit.

In den letzten Jahren ist da aber irgendetwas schief gelaufen. Schon am 24. August wurden die ersten Auslagen mit Weihnachtsplätzchen gesichtet – dann kann im Dezember eigentlich kaum noch einer Spekulatius riechen. Und das Geschenke-Shoppen empfinden viele nur noch als Stress. 32 Prozent aller Deutschen würden die Weihnachtsgeschenke am liebsten kategorisch abschaffen, sie sind vom Weihnachtseinkauf genervt. Elf Prozent würden gerne das ganze Weihnachtsfest auslöschen.

Das ist eine traurige Entwicklung. Der Advent hat so schöne Rituale! Nach dem Ewigkeitssonntag zünden wir ein Licht nach dem anderen an, weil wir uns freuen, dass Gott in die Welt kommt. Wir schenken einander etwas, weil wir dankbar sind für das Geschenk des Gotteskindes in der Krippe. Wir singen frohe Lieder, weil Gott uns zusagt: Ich bin für dich da. Wenn das alles versinkt in Hektik, Stress, immer teureren Geschenken und Einkaufsdruck, dann geht das Wichtigste, der Inhalt, verloren. Daran kann doch niemand ein Interesse haben, auch der Einzelhandel nicht. Ohne Inhalte gibt es nämlich auch keinen Umsatz.

Ich rate zweierlei: Erst einmal überlegen, worum es hier eigentlich geht. Warten auf Gott, Ruhe finden und nachdenken! Unter www.advent-ist-im-dezember.de finden Sie viele Hintergrundinformationen und Anregungen zu den Ritualen und zum Fest. Sogar einen virtuellen Adventskalender können Sie da „basteln“ und an liebe Mitmenschen verschicken. Zum anderen: Bitte halten Sie den Sonntag einkaufsfrei! Wenn wir auch noch sonntags shoppen, dann wissen wir irgendwann gar nicht mehr, worum es geht. Und die Verkäuferinnen und Verkäufer, die sind ohnehin schon fix und fertig. Wenn der Handel sagt, die Leute wollen doch einkaufen, dann können wir dem ja etwas entgegen setzen: Nicht hingehen eben. Schließlich sind wir die Leute! Und am Montag ist doch auch noch Zeit dafür. Zünden Sie am Sonntag in Ruhe und Frieden die erste Kerze am Kranz an. Ein altes Lied geht so: „Wir sagen euch an den lieben Advent,/ sehet die erste Kerze brennt./ Freut euch ihr Christen, freuet euch sehr,/ schon ist nahe der Herr.“ Das singe ich auch heute noch gern. Ich freue mich wirklich, dass der Advent beginnt. In aller Ruhe.

Mehr als fromme Wuensche
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