Heiliges Land

Ehud Goldwasser, Gilat Schalit und Eldad Regev – so heißen sie, die drei im Juli 2006 von militanten Palästinensern verschleppten israelischen Soldaten. Die Angehörigen der drei jungen Männer werfen der israelischen Regierung vor, sich nicht genug für ihre Freilassung einzusetzen. Und die Palästinenser sehen ihre Lebensgrundlagen zerstört durch die Einschränkungen, die Israel ihnen auferlegt, brutal geknechtet fühlen sie sich und gedemütigt. Und wieder geht die Angst um im Heiligen Land. Bomben fallen, die Elektrizitätsversorgung für viele Palästinenser wurde zerstört, Menschen werden brutal ermordet, Kinder werden traumatisiert für den Rest ihres Lebens.

Ich erinnere mich noch an den 7. Juni 1967 – Israel hatte im Sechstagekrieg Jerusalem erobert. Menschen standen weinend und fassungslos an der Klagemauer. Diese Bilder haben damals die ganze Welt bewegt. Fast 2000 Jahre nach der Zerstörung des Tempels und der ganzen Stadt wurde Jerusalem wieder Hauptstadt Israels. Nach der Zerstreuung des jüdischen Volkes in alle Welt, nach all der Verfolgung und Ermordung wurde Jerusalem zum Symbol dafür, dass Israel wieder zur Heimat für Jüdinnen und Juden geworden war. Aber in dieser alten Heimat lebten inzwischen andere Menschen. Es gab von Anfang an kein Konzept, wie ein Zusammenleben mit den Palästinensern zu gestalten wäre.

Das Heilige Land – welche Emotionen hat es in Geschichte und Gegenwart immer wieder ausgelöst! Es ist Juden, Christen und Muslimen je unterschiedlich von ganz besonderer Bedeutung. Keine andere Gegend in der Welt bedeutet Gläubigen von gleich drei großen Weltreligionen so viel. Deshalb ist für die ganze Welt und auch für das Zeugnis der Religionen entscheidend, ob dort Friede herrscht.

Und deshalb sollten wir bewusst beten für die Menschen, die dort leben. Israelis und Palästinenser müssen endlich in zwei Staaten friedlich nebeneinander leben können. Viele auf beiden Seiten haben inzwischen erkannt, dass es nur so eine Lösung gibt. Es sind wenige Terroristen und Scharfmacher, die das verhindern wollen. Sie sind blindwütig. Ohne Konzept, ohne Zukunftsvision ist ihr Werk der Zerstörung. Gerade aus Europa muss die Politik energisch für eine Friedenslösung eintreten und die Vernünftigen im Land stärken.

Gibt es überhaupt Hoffnung nach so viel Hass und Zerstörung? Ich denke: ja! Schauen wir uns an, was in Europa heute Realität ist, zwischen Deutschen, Franzosen und Polen etwa. Dem Frieden eine Chance geben, die Friedfertigen stärken, den Friedensprozess energisch durchsetzen, darum geht es. „Friede sei mit dir!“ – das ist auch heute ein wichtiger Wunsch. Überall auf der Welt, aber vor allem im Heiligen Land.

„Und Gott erschien Jakob abermals … und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und so nannte er ihn Israel. Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir kommen, und Könige sollen von dir abstammen, und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben und will’s deinem Geschlecht nach dir geben.“ (1. Mose 35,16ff.)

Mehr als fromme Wuensche
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