4. März 2010, München, abends

 

Der heutige Abend war ganz dem Thema Datenauswertung gewidmet. Gedanklich zumindest..... Es war schon wieder Freitag und das Wochenende konnte notfalls auch dafür genutzt werden. Der Tag war superhektisch! Der neue Job, der alte Job, das musste erstmal parallel gemacht werden – bis zur Übergabe an einen neuen Datenbankadministrator. Aber diese Stelle war noch nicht mal ausgeschrieben – d. h., es konnte noch heiter werden und sich über Monate hinziehen. Eine der wichtigen Produktionsstraßen und die an SAP angebundene Software harmonisierten immer noch nicht – das bedeutete Stillstand. Der deutsche Werksleiter Hugo Heims rastete am Nachmittag völlig aus.

            Der amerikanische „Software-Guru“ von der Cebit hatte tatsächlich den dringend benötigten Patch gemailt, aber die drei Consultants waren immer noch nicht fertig. Das Problem sollte aber nächste Woche gelöst sein. Na, mal sehen, wer`s glaubt. Hugo Heims war ziemlich konkret mit seiner Aussage, er neigte allerdings leicht zur Theatralik. O-Ton zu den Consultants: „Sie kriegen das bis spätestens Dienstag hin, oder ich werde jeden von Ihnen bei den Eiern aufhängen und die Finger und Zehen meinem Formpressroboter anvertrauen!“ Das hatte die drei Consultants dann doch beeindruckt. Sie würden sicherlich am Wochenende ein paar Überstunden einschieben.

JP konnte sich erst um 19:00 Uhr in seinen neuen Audi TT Cabrio – weißes Auto, braunes Leder, ein bisschen größerer Motor als unbedingt notwendig – schwingen und mit quietschenden Reifen vom Hof brausen. Um diese abendliche Zeit war es leider zu kalt, um offen zu fahren. Aber er liebte sein neues Spielzeug! Inoffiziell hatte die Lucky Eagle Ltd . ein gutes Jahr 2009, offiziell hatte JP einen hohen Gewinn durch ein Börsengeschäft gemacht und damit seinen Wagen subventioniert. JP fuhr gerade vom Malinger Werkshof, als sein iPhone läutete. Rufnummer unterdrückt. Das mochte er nicht, ging aber trotzdem dran.         „Jean-Paul, hier Sandra“. Sandra war eine der ganz wenigen Personen, die immer Jean-Paul zu ihm sagten. Sie fand, das sei sexyer und erinnerte sie an Jean-Paul Belmondo, für den sie als Jugendliche immer geschwärmt hatte.

„Hey Sandy, mein Schatz. Bist Du in der Stadt? Ich habe Dich vermisst. Wo warst Du so lange?“ „Du und mich vermisst, Du charmanter Lügner ... Langstrecke Rio, dann L. A., dann von Chicago nach Frankfurt und jetzt bin ich bis Dienstag mal wieder in MUC, sitze gerade im Flughafenbus in die Stadt, ich bin in zehn Minuten an der Haltestelle Schwabing Nordfriedhof ...“ „Hey Süße Stewardessen-Purserin, kommst Du zum Frühstück zu mir?“ „Zum Frühstück, ... wann?“ „In zehn Minuten, ich hole Dich an der Bushaltestelle ab!“ „Jean-Paul, ich hatte sooo gehofft, dass Du mir diesen Vorschlag machen würdest. Hast Du auch einen frischen Pyjama für mich?“ „Haha, Pyjama, Du weißt doch gar nicht, was das ist. Ich kann dir nur viel Haut mit etwas Fell an ein paar Stellen anbieten, aber mit der entsprechenden Reibung sorgen wir gemeinsam für Wärme.“ „Genauso mag ich das! Klingt gut, ich habe Dir aus Rio speziell dafür dieses unglaubliche Massageöl mitgebracht, bis gleich. Kuss.“

So viel zum Thema Datenauswertung, das würde wohl bis nächste Woche warten müssen. Die nächsten drei Tage und vor allem Nächte konnte er dieses Thema ganz sicher knicken! Sandy war sehr anspruchsvoll, ausgehungert und unersättlich.

Ohne Skrupel
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