11
Die fünf Jungen waren bester Laune, als sie auf den Haupteingang des Flugüberwachungszentrums zu rannten. Rat führte sie gerade um die letzte Ecke herum, als er den schicken BMW sah, der vor dem Haupttor parkte. Er griff nach seiner Steinschleuder.
Nachdem er sein Tempo verlangsamt hatte, feuerte er einen ersten Schuss ab; die Metallkugel knallte frontal durch die Windschutzscheibe. Die anderen folgten seinem Beispiel, und auch die Seitenfenster zersplitterten. Ein paar weitere Kugeln hinterließen kräftige Beulen in der Karosserie und zerschmetterten einen Scheinwerfer.
»Yeaaah Baby!«, schrie Jake, sprang auf die Kühlerhaube und riss den Scheibenwischer ab.
Ronan und Kevin hatten bereits die Außenspiegel in der Hand, während Jake den Lack mit dem Scheibenwischer zerkratzte und Rat von oben das verglaste Schiebedach durchtrat. Als er wieder vom Dach sprang, sah er die Mädchen in der Tür stehen.
»Na, habt ihr Spaß?«, fragte Bethany.
»Oh ja!«, schrie Andy und versuchte, den Benzintank zu öffnen. »Wenn ich da rankomme, jagen wir das Ding in die Luft!«
»Sei nicht blöd«, verlangte Lauren. »Das hört man meilenweit und dann sitzen uns die Cops im Nacken. Kommt mal her und hört zu!«
Sie kauerten sich am Eingang zusammen, während Ronan, Jake und Kevin vor Aufregung gar nicht mehr aufhören konnten zu kichern.
»Denkt daran, das hier soll aussehen, als seien ein paar Kinder durchgedreht, hätten die Wachen angegriffen und den Laden auseinandergenommen. Ihr habt fünfzehn Minuten. Das ist eine hochmoderne Einrichtung, der Vandalismus sollte also authentisch aussehen. Aber denkt gar nicht erst daran, irgendwo Feuer zu legen. Und lasst die Finger von dem brandneuen Computersystem der Regierung, das ist dreißig Millionen Pfund schwer. Kapiert?«
»Wir werden unser Bestes geben«, lachte Ronan und schrak zusammen, als Lauren ihn an der dreckigen Jacke packte und gegen eine Fensterscheibe drückte.
»Ich hab die Schnauze voll von dir«, knurrte sie. »Wenn du also keinen unfreiwilligen Kopfsprung von einer Treppe machen willst, dann schlage ich vor, dass du die Klappe hältst und genau das tust, was ich dir sage!«
Bethany ging allen voran nach drinnen. Jake und Kevin verschwanden in der Herrentoilette am Empfangsbereich und verstopften die Waschbecken und den Überlaufschutz mit Toilettenpapier. Dann drehten sie alle Wasserhähne auf und während die Waschbecken überliefen, zertrümmerten sie mit kräftigen Karatetritten die Seifenspender. Die pinkfarbene Seife spritzte in alle Richtungen und verpasste den dreckigen Sachen der Jungen grelle Tupfen.
»Ohhhaaaa!«, schrie Kevin und schlitterte waghalsig auf den seifigen Fliesen hinter Jake her zur Rezeption.
Bethany bearbeitete die Empfangstheke, während Lauren durch die Grünpflanzen stampfte, einige Pflanzen herausriss und andere mit dem Kohlendioxidpulver aus einem Feuerlöscher besprühte und dabei schön falsch Let it snow sang …
»Wo sind Rat und die anderen hin?«, fragte Jake.
Lauren deutete hinter die Rezeption.
»Hauptkontrollraum, denke ich.«
Kevin und Jake rannten den dreißig Meter langen Gang entlang und staunten nicht schlecht, als sie an einem riesigen verglasten Raum mit dem beeindruckenden Computersystem vorbeikamen, welches das gesamte Zentrum kontrollierte. Der Raum hatte eine hohe Holzdecke, und der abschüssige Boden führte zu mehreren Reihen von überdimensionalen Bildschirmen und Überwachungsstationen, die später von den Lotsen besetzt werden würden.
Einige der Bildschirme waren bereits angeschlossen und über Nacht eingeschaltet, um die neue Software zu installieren. In anderen Bereichen wurden die Terminals gerade erst an den Hauptcomputer angeschlossen, und so war der Boden mit unfertigen PCs und Elektrokabeln übersät.
»Mann, wenn wir das hier nur kaputt machen dürften!« , rief Jack. Er las eine Nummer von einem aktiven Bildschirm ab, nahm einen Kopfhörer und drückte den Sprechknopf.
»Flug AQ71, gehen Sie zweihundert Meter tiefer und machen Sie eine Rolle, over.«
Kevin platzte fast vor Lachen. Doch dann hielten sie plötzlich verdutzt inne, als aus dem Lautsprecher neben dem Bildschirm eine Antwort kam.
»AQ71 an Bodenkontrolle. Bitte Anweisung wiederholen. Wurde die Frequenz geändert? Over.«
»Uups!«, machte Jake, warf den Kopfhörer weg und sprang zurück, als hätte er einen elektrischen Schlag bekommen. »Ich wusste gar nicht, dass das Zeug schon aktiv ist.«
Kevin lachte. »Wenn du ein Flugzeug abstürzen lässt, kriegst du nie dein dunkelblaues T-Shirt.«
»Halt die Klappe«, befahl Jake. »Und erzähl keinem was davon!«
Als sie wegrannten, hörten sie aus einem Konferenzraum ein Stück weiter das laute Splittern von Glas, und Rat schrie: »Was für ein Schuss!«
»Was ist passiert?«, keuchte Kevin, als er hinter Jake in den Raum schlitterte.
Aber die Frage erübrigte sich, als er den langen Konferenztisch sah, auf dem die kunstvolle Deckenbeleuchtung in tausend Scherben verteilt lag.
»Das hättest du sehen sollen!«, rief Andy.
»Ein Schuss auf die Aufhängung und das ganze Ding ist runtergekracht!«, jubelte Rat stolz. »Ich bin der Meister der Steinschleuder!«
Da bemerkte Jake eine Reihe von metallenen Rollwagen. Er zog eine der Schubladen daran auf und warf das Werkzeug hinaus, das die Techniker für die Installationen im Kontrollraum benutzten.
»He, wir könnten die Wagen um die Wette rollen lassen«, fiel Kevin ein. »Auf dem schrägen Boden im Kontrollraum.«
»Oh ja!«, rief Rat begeistert. »Vielleicht ist das unser Tod, aber was soll′s!«
Kevin, Jake, Rat und Andy zogen die Rollwagen aus dem Konferenz- und zum Kontrollraum hinüber und reihten sie oben an der mit Teppichfliesen ausgelegten Schräge auf. Der abschüssige Gang führte mitten durch die zu beiden Seiten abzweigenden Sitzreihen für die Lotsen bis zur Wand am anderen Ende des Raums.
»Los!«, schrie Rat, sprang auf seinen Wagen und stieß sich von der Rückwand ab.
»Beschiss!«, rief Jake. »Ich war noch gar nicht so weit, du australischer Arsch!«
Das Werkzeug in den Schubladen der etwa hüfthohen Rollwagen klapperte ohrenbetäubend. Der schräge Boden war ziemlich steil und die großen Gummiräder gewannen schnell an Fahrt, sodass die vier Jungen mit rasantem Tempo auf die gegenüberliegende Wand zurasten.
Rat führte, bis sich sein Wagen in einer hochstehenden Teppichfliese verfing, sich um dreihundertsechzig Grad drehte und dann in eine Konsole knallte. Andy rammte ihn von hinten und fiel zu Boden, während sein Wagen über ihn hinweg stürzte. Doch zuvor gelang es Jake und Kevin noch, durch die Lücke zu preschen.
Beide Jungen waren wild entschlossen, als Erster unten anzukommen. Beide wurden immer schneller, je näher sie dem Ende der Schräge kamen. Und beide sprangen rechtzeitig ab, kaum eine Sekunde bevor ihre Rollwagen gegen die Wand knallten.
Lauren und Bethany waren gerade am Eingang des Kontrollraums angekommen und ganz weiß vom Pulver des Feuerlöschers.
»Was zum Teufel…«, lachte Lauren, als sie die auf der Schräge verstreuten Werkzeuge und die Metallwagen sah, aus denen die Schubladen heraushingen.
Die vier Jungen schwiegen einen Moment, während sie damit beschäftigt waren, sich aufzurappeln und zu untersuchen. Doch sie waren alle unverletzt.
»Gut, dass wir abgesprungen sind«, sagte Kevin erleichtert und betrachtete die große Delle in der Wandverkleidung, wo sein Wagen aufgeprallt war. »Das hätte auch mein Kopf sein können.«
»Was auch keinen großen Unterschied gemacht hätte«, grinste Jake.
Kevin schnippte nach Jake, während Rat plötzlich zwischen zwei Terminalreihen die offene Werkzeugkiste eines Technikers bemerkte, und dass unter einem der Bildschirme das Bedienpaneel aufgeklappt war. Das allein hätte ihn noch nicht stutzig gemacht, wenn nicht von dem Kaffeebecher, der auf dem Tisch stand, Dampf aufgestiegen wäre.
»Lauren!«, rief Rat. »Ich glaube, wir haben ein Problem!«
»Was ist?«, fragte Lauren neugierig und lief rasch die Schräge hinunter.
Rat stippte den Finger in den Pappbecher. »Schwarzer Kaffee, kocht fast noch. Einer der Techniker muss wohl Überstunden machen.«
»Dachte ich′s mir doch, dass dieser BMW, den ihr Jungs fertiggemacht habt, ein wenig zu schick war für einen Wachmann«, bemerkte Bethany.
Jake stöhnte auf. »Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?«
»Wir sollten ihn besser suchen«, meinte Andy.
Lauren schüttelte den Kopf. »Wozu? Hier gibt es etwa zweihundert Räume, und er hat bestimmt schon die Polizei gerufen.«
»Na super«, beschwerte sich Kevin. »Wir haben kein Fahrzeug und sind fünf Kilometer von dem Ort entfernt, an dem uns Dennis abholen soll.«
»Ronan?«, schrie Rat in sein Handy. »Wo bist du? Du … was? Okay, okay, ich verstehe. Schwing deinen Hintern hier runter, aber sofort!«
»Was ist los mit ihm?«, fragte Lauren besorgt, als Rat das Handy zuklappte.
»Ronan hat im ersten Stock in der Kantine gewütet und dabei eine Frau durch die Halle laufen sehen.«
»Eine Frau?«, stieß Jake entgeistert hervor. »Wer war das, die Putzfrau oder so?«
»Das war die Technikerin«, entgegnete Rat kopfschüttelnd.
Bethany sah ihren Bruder finster an. »Du bist so ein Macho-Schwein!«
Lauren stieß Bethany sachte an, um sie davor zu warnen, jetzt bloß keinen Streit anzufangen. Dann wandte sie sich an Rat.
»Warum hat Ronan uns das nicht gleich gesagt?«
»Weil es erst gerade eben gewesen ist«, erklärte Rat. »Er hat die Frau angegriffen, aber sie ist abgehauen und hat sich in einem Büro verbarrikadiert. Sie hat aber ihre Handtasche fallen lassen und Ronan hat sich die getätigten Anrufe auf ihrem Handy angesehen. Vor elf Minuten hat sie eine Notrufnummer gewählt.«
»Sie muss gehört haben, wie wir das Auto demoliert haben«, seufzte Lauren. »Wahrscheinlich sind sie jeden Augenblick hier. Wir müssen hier raus.«
Im selben Moment flackerten alle Lichter im Kontrollraum, dann gingen sie aus. Da sich der Raum unter der Erde befand und keine Fenster hatte, wurde es gespenstisch dunkel und still, als auch noch die Klimaanlage und die vielen Ventilatoren in den Computergehäusen zum Stillstand kamen.
»Jemand hat die Stromversorgung und das Notstromaggregat lahmgelegt«, stellte Rat fest und seine Stimme hallte im Raum nach.
»Okay.« Lauren versuchte, zumindest nach außen hin Ruhe zu bewahren. »Wahrscheinlich ist das die Militärpolizei, und das bedeutet, dass sie ziemlich tough sind und wissen, was sie tun. Ich würde sagen, unsere Chancen sind am größten, wenn wir uns aufteilen.«
»Einverstanden«, sagte Rat und die anderen nickten zustimmend, als Ronan den Gang entlang durch die Tür gestürmt kam.
»Bin gerade durch die Rezeption gelaufen und hab sie gesehen!«, stieß er völlig panisch hervor. »Zwei Laster voller Soldaten und Polizei, und sie holen Hunde aus den Wagen! Wir müssen so schnell wie möglich weg hier!«
James war schon ein paar Mal verhaftet worden und das war keineswegs angenehm gewesen. Die Cops stießen einen herum und ließen einen Ewigkeiten in einer stinkenden Zelle sitzen, ohne etwas zu essen oder zu trinken und mit einer Toilette, die natürlich kaputt war.
Seine Lust darauf, das Ganze schon wieder durchzumachen, hielt sich deshalb in Grenzen. Die Polizisten, die vor ihm aus den Zimmern sprangen, brauchten ein paar Sekunden, um ihre Position einzunehmen. Also sprintete James los, ohne zu wissen, ob Bradford geistesgegenwärtig genug sein würde, ihm zu folgen.
Ein Beamter ging zu Boden, als James ihn umrannte, und fast wäre er selbst gestolpert, als eine Hand nach seinem Knöchel griff, doch er lief einfach weiter. Ein kurzer Blick über die Schulter verriet ihm, dass Bradford von drei Beamten gleichzeitig zu Boden geworfen worden war und drei weitere Polizisten vom anderen Ende des Ganges angestürmt kamen, um mit einem Rammbock die Tür zu Richs Hotelsuite einzuschlagen.
Die Polizisten waren zwar bewaffnet, aber das machte James keine Sorgen. Er kannte die strengen Dienstvorschriften, was den Gebrauch von Schusswaffen anging, und wusste, dass sie nicht feuern würden, solange er niemanden direkt bedrohte.
Als er die Haupttreppe erreichte, sah er die Polizistin wieder, die bereits kurz zuvor den Gang beobachtet hatte. Sie trat ihm in den Weg und schwang den Schlagstock, um ihn James in den Bauch zu rammen. Doch sie war zu klein und bewegte sich zu früh. Der Hieb glitt harmlos über James′ Jacke, und James war so schnell, dass er sie glatt umrannte.
Sie prallte gegen die Wand, verlor ihre Mütze und ihr Hinterkopf krachte mit einem hässlichen Geräusch an die Tapete. Während sie nach dem Geländer griff, um nicht zu stürzen, raste James die Treppe hinunter, immer drei Stufen auf einmal nehmend – ohne zu wissen, was ihn am nächsten Treppenabsatz erwarten würde.
»Was ist denn bloß los?«, wunderte er sich, als er im ersten Stock ankam und über die lange Balustrade in die Hotellobby hinuntersah. Dort unten warteten ein halbes Dutzend Polizisten in gelben Warnwesten, also war es unmöglich, über die Treppen zu entkommen, die links und rechts von ihm ins Erdgeschoss führten.
Seine grünen Haare und die derben Stiefel waren in dieser Umgebung nicht gerade die beste Tarnung, daher verlangsamte er sein Tempo und versuchte, eine Doppeltür hinter ihm zu öffnen. Noch bevor ihn die Cops in der Lobby bemerkt hatten, schlüpfte er in den leeren Veranstaltungsraum.
An der einen Wand waren Esszimmerstühle aufgestapelt, und davor standen einfache Sperrholztische, die normalerweise unter schönen Tischtüchern verborgen waren. Auf der anderen Seite befanden sich eine Bar und ein Notausgang. James sprang über die polierte Theke und hockte sich zwischen die Bierhähne und die Kühlschränke mit Glastüren, in denen die antialkoholischen Getränke aufbewahrt wurden.
Er musste endlich wissen, was da eigentlich lief. Da er sein Handy nicht dabeihatte, nutzte er das Wandtelefon, das neben den Erdnusspackungen hing, und bemerkte erfreut, dass er sich noch an die Handynummer seines Einsatzleiters erinnerte.
»John, was ist los? Warum wimmelt es hier nur so von Cops?«
»Hä?«, rief John. »Wer sagt das?«
»Ich sage das«, gab James wütend zurück. »Gerade haben sie Rich und Bradford verhaftet und ich weiß nicht, was ich machen soll … Soll das etwa heißen, Sie wissen nichts davon?«
»Nein«, antwortete John überrascht. »Ich … da muss noch ein anderes Team an dem Fall arbeiten oder so.«
»Oh verdammt«, stieß James erbost hervor. Das war ein weiteres großes Problem bei streng geheimen Missionen: Es konnte passieren, dass zwei verschiedene Teams unwissentlich an ein und demselben Fall arbeiteten. »Und was soll ich jetzt machen?«
»Wenn es geht, verschwinde, aber geh kein Risiko ein. Falls du geschnappt wirst, werde ich dich finden und dich so schnell wie möglich rausholen.«
»Okay«, flüsterte James. »Und wo sind Sie?«
»Ich parke vor einem Pub etwa eine halbe…«
Den Rest verstand James nicht mehr, weil ein Haufen Cops in den Raum stürmte.
»Der grünhaarige Bastard muss hier durchgekommen sein«, sagte einer und rannte auf die Feuertür zu.
»Ich muss weg«, flüsterte James, doch er konnte den Hörer nicht auflegen, ohne dass man seinen Arm sah.
Der Polizist stieß die Feuertür auf und Alarm ertönte.
»Hier kann er also nicht durchgekommen sein, sonst hätte er den Alarm ausgelöst«, stellte er fest und wandte sich der Bar zu, während einer seiner Kollegen hinter einem prachtvollen Weihnachtsbaum und der andere unter den Tischen und hinter den Stühlen suchte.
James grinste schwach, als der Cop sich über die Theke lehnte und direkt auf ihn heruntersah.
»Was kann ich Ihnen anbieten, Officer?«, fragte er. »Bier, Wein, Erdnüsse?«
Er überlegte kurz, ob er aufspringen und einen Fluchtversuch wagen sollte, aber da griff der Polizist nach seinem Elektroschocker, und auf 50 000 Volt konnte James gut verzichten.
»Aufstehen und Hände hinter den Kopf!«, kläffte der Cop.
Kaum hatte sich James aufgerichtet, packten ihn die anderen beiden an den Armen, zerrten ihn über die Bar und ließen ihn hart auf den Boden aufschlagen. Dann fesselten sie ihm die Hände mit einer Plastikhandschelle.
»Verdächtiger festgenommen«, meldete der eine in sein Funkgerät, während der andere James mit sadistischem Vergnügen seine Rechte verkündete.
James lag auf dem Bauch und konnte nicht viel mehr als die Stiefel der Beamten sehen, zu denen sich jetzt ein kleineres Paar gesellte. Die glänzenden schwarzen Schuhspitzen hielten direkt vor seiner Nase an.
Er sah auf und wusste, was kommen würde, denn vor ihm stand die Polizistin von der Treppe.
»Willst du dich jetzt immer noch mit mir anlegen, du kleiner Punk?«, schrie sie mit blutiger Nase, richtete sich auf und versetzte ihm mit dem Schlagstock einen Hieb in den Rücken. Dann nahm sie kurz Anlauf und trat ihm in die Nieren.
»Verdammt«, stöhnte James, als sie ihn gemeinsam mit ihren Kollegen auf die Beine zog.
»Das gefällt dir wohl nicht, du hartes Bürschchen, was?«, grinste sie. »Warte nur ab, was passiert, wenn wir dich erst in unserem Wagen haben!«