34
Persephone in Ägypten
Der al-Masri-Bunker
Schubra
2.00 Uhr nachts
Naomi hatte große Schmerzen. Das einzige Mittel, das hier unten zur Verfügung stand, war Paracetamol, und das brachte keine Linderung. Samiha hatte mit Mullbinden und billiger antiseptischer Salbe ihr Möglichstes getan, aber die Wunde hörte nicht auf zu bluten, und sie musste in regelmäßigen Abständen den Verband wechseln, was wieder neue Schmerzen verursachte.
Samiha hatte sich von ihrem Computer weggestohlen, um bei Naomi zu sein. Nie zuvor im Leben war sie dermaßen wütend und innerlich aufgewühlt gewesen. Die unglaubliche Grausamkeit, einem Kind den Finger abzuschneiden, machte sie fassungslos. Erwachsenen Schmerzen zuzufügen war schlimm genug, aber ein Kind zu verletzten, absichtlich und kalten Blutes, war in ihren Augen der Gipfel der Unmenschlichkeit.
In der Nacht hatte Naomi zu fiebern begonnen, und seit Mittag ging es ihr von Stunde zu Stunde schlechter. Samiha verstand nichts von Medizin, aber Instinkt und Erfahrung mit ihren eigenen Kindern sagten ihr, dass Naomi sterben würde, wenn man sie nicht schleunigst in ein Krankenhaus brachte. Nur war daran nicht im Traum zu denken. Außer ...
Sie fasste den Entschluss, zu Raschid zu gehen und ihm in klaren Worten mitzuteilen, dass so schnell wie möglich etwas geschehen müsse, wenn man nicht den Tod des Kindes riskieren wollte.
»Naomi«, sagte sie, »du musst noch ein Weilchen tapfer sein. Ich gehe jetzt weg, um zu fragen, ob man mir erlaubt, dich in ein Krankenhaus zu bringen. Es wird nicht lange dauern.«
»Lass mich nicht allein, Samiha.« Naomi hatte kaum Kraft genug zum Sprechen. Ihre Stimme war schwach und tonlos, und sie sank immer wieder in einen Zustand halber Bewusstlosigkeit.
Samiha drückte ihre unverletzte Hand und verließ das Zimmer.
Für Frauen galt es als unschicklich, Angehörige von al-Masris innerem Zirkel zu stören. Die Männer hatten wichtige Arbeit zu tun – Gottes Werk –, und es war sündhaft, sie von ihren heiligen Pflichten abzulenken. Doch Samiha war wild entschlossen, das Kind zu retten und sich auch von ihrer eigenen Angst nicht daran hindern zu lassen.
Raschid al-Masri hielt sich in dem Zimmer auf, das ihm als Schlaf-, Arbeits- und Gebetsraum diente. Es war um einiges geräumiger als die Zellen, in denen Samiha und Naomi hausten. Samiha klopfte an, und auf sein »Herein« öffnete sie forsch die Tür und trat ein.
Er runzelte die Stirn.
»Wer schickt dich?«, wollte er wissen. »Gibt es Probleme?«
»Ja.« Ihr Herz schlug wild, doch ihre Stimme klang völlig ruhig. Das geringste Zeichen von Schwäche wäre für ihn ein Grund, sie wegzuschicken. »Große Probleme. Das Kind stirbt. Es braucht medizinische Hilfe. Es muss schnellstens in ein Krankenhaus gebracht werden.«
Seine Augen verengten sich. Schon oft war Samiha die Grausamkeit aufgefallen, die in seinem Blick lag, ein eiskalter Wille, der ihr verriet, dass er vor nichts haltmachen würde, um ein einmal gestecktes Ziel zu erreichen. Bei den wenigen Begegnungen mit seinem älteren Bruder hatte sie dort denselben Ausdruck gesehen, um ein Vielfaches verstärkt. Raschid würde jeden Menschen töten, der ihm in die Quere kam oder den Erfolg seiner Mission gefährdete, Mohammed al-Masri jedoch war willens, die gesamte menschliche Rasse auf dem Altar seiner pervertierten Verehrung für Allah als den Gott des Krieges zu opfern.
»Und weshalb sollte mich das interessieren?«, erwiderte er barsch. »Oder dich, wo wir gerade dabei sind? Ich habe dir befohlen, dich um sie kümmern. Wenn sie stirbt, ist es Gottes Wille. Wenn sie Schmerzen hat, werde ich kommen, sobald ich einen Moment Zeit habe, und sie von ihren Leiden erlösen. Jetzt geh deiner Wege und belästige mich nicht mehr.«
Eine Welle der Übelkeit durchflutete sie.
»Was meinst du damit?«, fragte sie.
»Habe ich mich nicht verständlich ausgedrückt? Das Balg ist für uns nicht mehr von Nutzen. Wir haben das Schwert. Ein Scheich von der Al-Aschar hat die Echtheit bestätigt. Wir haben den Brief. Auch er ist untersucht und von dem Scheich für authentisch erklärt worden. Das Kind ist überflüssig. Wenn du zu zimperlich bist, dem Mädchen die Gurgel durchzuschneiden, erledige ich das. Zur Zeit aber bin ich mit Wichtigerem beschäftigt. Geh und komm nicht wieder, außer du kannst mir berichten, dass du das Problem aus der Welt geschafft hast.«
Er stand auf und starrte sie an, bis sie das Zimmer verließ. Er fasste sie nicht an: das wäre unschicklich gewesen. In diesem Augenblick war Samiha der Verzweiflung näher als je in all den Monaten bisher. Wäre nicht das Bewusstsein gewesen, dass Naomis Leben nun allein in ihrer Hand lag, hätte sie einfach aufgegeben. Damit aber wäre der Tod des Kindes besiegelt gewesen und ihr eigener ebenfalls. Samiha gelobte sich, solange sie noch atmete, würde sie nicht zulassen, dass man Naomi ermordete.
Nur schnelles und entschlossenes Handeln konnte jetzt helfen, das Unmögliche möglich zu machen. In ihr Zimmer zurückgekehrt, brannte sie ein halbes Dutzend CDs mit Daten von ihrer Festplatte und verstaute sie in der Plastiktüte, in der die Schachtel mit den Rohlingen gewesen war. Dann suchte sie in dem Schrank, in dem sich ihre wenigen Kleidungsstücke befanden, und fand eine Melaya für sich und ein schlichtes Kopftuch, das – doppelt gefaltet – Naomi passen würde. Zu guter Letzt nahm sie die schwere Keramikschüssel, in der sie ihre Ration getrocknete Feigen aufbewahrte, schüttete sie aus und steckte sie in die Tüte zu den CDs.
In Naomis Zelle – anders konnte man das Kämmerchen nicht nennen –, zog sie das Mädchen an. Auf dem Herd in der Kochnische ein Stück weiter den Flur hinunter stand eine Kanne mit starkem schwarzen Kaffee, und sie zwang Naomi, zwei volle Gläser davon zu trinken. Naomi würgte an dem bitteren Gebräu, aber sie war schon zu schwach, um wirksamen Widerstand zu leisten, und Samiha wusste, der schwarze Kaffee sorgte dafür, dass sie wach blieb und ansprechbar. Falls Naomi endgültig das Bewusstsein verlor, war das ihrer beider Ende.
Sobald der Kaffee seine Wirkung getan hatte und die Kleine etwas weniger lethargisch wirkte, beugte Samiha sich zu ihr hinab und erklärte ihr, was sie sich für sie beide ausgedacht hatte. Naomi nickte und versprach, ihre Rolle zu spielen.
»Verstehst du, was du tun musst, Naomi?«
»Ja. Ich werde mir Mühe geben.«
Sie stiegen die Treppe hinauf in die nächste Etage und gingen zum Büro der Aufseherin über die Frauen im Bunker. Fatima Kassab war eine schmallippige Person mit Geierblick, die den Sinn ihres Lebens darin sah, anderen Menschen das Leben nach Kräften zu vergällen. Nicht das kleinste Fünkchen Güte hatte je ihr steinernes Herz erwärmt. Sie hatte Freude daran, die Frauen, die ihr unterstellt waren, zu drangsalieren. Sie benutzte die Sünde als Stock, um sie damit zu züchtigen, und wenn das nicht genügte, traktierte sie sie mit Backpfeifen, bis Blut floss. Niemand wagte, ihren Zorn zu erregen, nicht einmal die hartgesottenen Mudschaheddin, die den Bunker bewachten. Sie zu überzeugen war der schwierigste Teil von Samihas Plan.
»Was willst du?«, bellte sie, kaum dass Samiha eingetreten war. Ihr Blick fiel auf Naomi, und Samiha las den Widerwillen in ihrem Gesicht. Dieses Balg, der Spross von Ungläubigen, hatte von der ersten Minute an ihr Gefühl für Anstand beleidigt.
»Raschid schickt mich«, erklärte Samiha. »Dem Mädchen geht es schlecht, und er will, dass es unverzüglich ins nächste Krankenhaus gebracht wird. Ihr Vater ist noch im Besitz eines weiteren Gegenstandes, den der Kalif haben will, er hat ein Artefakt zurückbehalten Wenn seine Tochter stirbt, haben wir keine Handhabe mehr, um ihn zur Herausgabe zu bewegen. Raschid hat mir aufgetragen, ich soll bei dir die Erlaubnis einholen, mit dem Kind das Haus zu verlassen.«
»Was ist los mit dem Balg? Weshalb sollte es sterben? Es hat einen Finger verloren. Na und? Ich habe Männer gesehen, denen Arme und Beine abgerissen wurden, und sie leben heute noch.«
Samiha verschluckte die Erwiderung, die ihr auf der Zunge lag.
»Das hier ist ein Kind, kein Mann, und die Wunde ist nicht ordentlich versorgt worden. Sie hat sich entzündet. Die Kleine hat hohes Fieber, ihr Zustand ist ernst. Wenn wir uns nicht beeilen, stirbt sie uns unter den Händen weg. Hat nicht der Prophet gesagt: ›Allah hat keine Krankheit erschaffen, ohne uns auch ein Mittel zu ihrer Heilung zu geben‹?«
Fatima zögerte. Sie wagte nicht, sich einer direkten Anordnung zu widersetzen, erst recht nicht, das Wort des Propheten zu missachten, jedoch all das kam nur aus dem Mund einer Frau, die sie nicht leiden konnte und der sie nicht über den Weg traute.
»Ich denke, ich gehe erst hin und spreche selbst mit ihm«, sagte sie. »Er soll mir bestätigen, was du gesagt hast.«
»Tut mir leid.« Jetzt galt es, sich durchsetzen, oder alles war verloren. »Er hat ausdrücklich befohlen, dass er nicht gestört werden will bis nach dem Asr-Gebet. Er ist in sehr schlechter Stimmung. Ich würde dir nicht raten, ihn zu behelligen.«
Die Aufseherin musterte Samiha mit einem durchbohrenden Blick. Zugegeben, dass Kind sah elend aus, weiß wie eine Wand, und der Verband war blutgetränkt. Samiha hatte keinen erkennbaren Vorteil davon, mit dem Kind hier aufzutauchen und zu fordern, dass es ins Krankenhaus gebracht wurde; sie folgte einzig der Stimme ihres weichen Herzens. Ein weiches Herz zu haben, war, nach Fatimas Meinung, die größte aller Schwächen.
In ihr reifte ein Entschluss. »Ich bringe sie hin. Nicht weit von hier liegt das Hospital, das unsere Kranken behandelt. Es wird von unseren Leuten geführt.«
»Ist es weit weg? Naomi kann sich kaum auf den Beinen halten.«
»Dann nehmen wir ein Taxi. Ich will nur etwas Geld holen. Du kannst in dein Zimmer zurückgehen.«
»Tut mir leid«, sagte Samiha, »aber der Bruder des Kalifen hat ausdrücklich angeordnet, dass ich das Mädchen begleiten soll. Schau sie an. Sie ist kaum noch bei sich. Wenn sie auf der Straße in Panik gerät, könnte sie unerwünschte Aufmerksamkeit erregen. Sie kennt mich. Ich kann dafür sorgen, dass sie ruhig bleibt. Du kannst mitkommen, wenn du unbedingt willst, aber ich muss bei ihr bleiben.«
Fatima fühlte sich überrumpelt, doch sie schwankte nur einen Augenblick. Die Strafe für Ungehorsam konnte drakonisch sein, auch für jemanden von ihrer bedingungslosen Loyalität. Sie zog es vor, lieber nicht den Zorn des Kalifen auf sich zu lenken.
»Gehen wir«, sagte sie.
Durch einen engen Treppenschacht aus Beton gelangten sie ins nächsthöhere Stockwerk. Fatima steuerte auf eine bewachte Tür zu. Die Männer kannten sie gut und öffneten ohne weitere Umstände, schoben Riegel zurück und tippten auf einem elektronischen Tastenfeld einen Code ein. Die Tür glitt behäbig auf Schienen zur Seite und in die Wand hinein.
Sie gingen hindurch und standen in dem Wohnzimmer eines scheinbar ganz normalen Appartements. Auch hier bewaffnete Posten. Hinter ihnen schloss die Tür sich wieder, leise und fugenlos, nicht von der Wand zu unterscheiden.
Fatima erklärte den Posten ihren Auftrag, und man öffnete ihnen die Tür zum Korridor im Erdgeschoss eines Mietshauses. Das gesamte Gebäude wurde von Angehörigen der Ahl al-Dschanna bewohnt, wie auch ein großer Teil des Viertels, in dem es stand.
Die Straße sprang Samiha an wie ein Ungeheuer aus einem Alptraum. Monatelang hatte sie ein von den Bildern und Geräuschen des Alltagslebens abgeschottetes Dasein geführt, die meiste Zeit beschränkt auf ihr winziges Zimmer, das einer Mönchszelle ähnlicher war als allem anderen. Ausgenommen die Mahlzeiten – Männer und Frauen aßen in getrennten Schichten – und Besuchen von Badezimmer und Toilette der Frauen, hatte sie die 24 Stunden des Tages, im Wechsel arbeitend und schlafend, in ihrem Zimmer verbracht.
Jetzt lärmte Verkehr durch eine schmale Straße, und auf dem Bürgersteig drängten sich die Fußgänger. Drei Millionen Menschen lebten in Schubra, so viele wie im ganzen Libanon, zusammengeballt in diesem aus den Nähten platzenden Viertel Kairos. In Wirklichkeit herrschte kein übermäßig starker Verkehr, und auch die Zahl der Passanten hielt sich in Grenzen, für Samiha jedoch war es das reine Chaos, das auf sie einstürmte.
Naomi zwischen sich führend, machten sie sich auf die Suche nach einem Taxi. Naomi erschrak vor den Autos und den vorübereilenden Menschen und stolperte immer wieder über die eigenen Füße. Samiha betete stumm, dass sich bald eine Stelle finden möge, die für ihr Vorhaben geeignet war, sonst hatten sie ihre letzte Chance auf Rettung verspielt. Dann ging es nicht mehr darum, eine verletzte Hand zu verarzten oder gegen Fieber ein Antibiotikum zu verabreichen, sondern bei ihrer Rückkehr in den Bunker würde Raschid dafür sorgen, dass sowohl sie als auch Naomi für dieses Täuschungsmanöver mit dem Leben bezahlten.
Fatima bestand darauf, bis zur Shubra-Street zu gehen, die geradewegs zum Ramses-Bahnhof führte. Dort konnte man immer ein Taxi finden, und die Klinik lag ganz in der Nähe.
Sie näherten sich der Mündung einer schmalen Lücke zwischen zwei mehrstöckigen Wohnhäusern. Darauf hatte Samiha gewartet. Sie drückte Naomis Arm und hoffte, dass das Kind den Wink verstand. Sie waren an der Lücke vorbei, und für einen Moment fürchtete Samiha, Naomi wäre schon zu geschwächt, um ihre Rolle zu spielen, dann aber schrie das Mädchen auf, ein ungekünstelter Wehlaut, und sagte, mir ist schlecht, ich muss brechen.
»Schnell, hier hinein.« Samiha zog Naomi in den Durchgang. Es war der Schritt über die Grenze zwischen zwei Welten. Nur das Rauschen des Verkehrs folgte ihnen in das Zwielicht und die Stille, alles andere blieb zurück wie abgeschnitten. Fatima, die Naomis anderen Arm umfasst hielt, blieb nichts anderes übrig, als mitzukommen, dabei machte sie dem Kind Vorwürfe wegen des Aufenthalts.
Naomi übergab sich aufs Stichwort. Nicht verwunderlich, sie hatte sich schon vorher in ihrem Zimmer mehrmals erbrechen müssen.
»Halt sie fest«, sagte Samiha. »Ich habe hier etwas, um ihr das Gesicht abzuwischen.«
Sie kramte in der Tragetasche, und als Fatima sich zu dem Kind niederbeugte, zog sie die Keramikschüssel heraus und ließ sie auf ihren Kopf niedersausen, einmal und noch einmal. Die Frau sank erst auf die Knie, dann zur Seite und lag still.
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie unbeobachtet waren, fühlte Samiha Fatimas Puls. Sie lebte, war aber bewusstlos. Mit raschen Bewegungen machte sie sich daran, die schlaffe Gestalt zu entkleiden, nahm ihr das Kopftuch ab, zog ihr das Obergewand aus, dann die Unterwäsche. Die Kleidungsstücke stopfte sie in die Tüte. Splitterfasernackt den Blicken der Öffentlichkeit preisgegeben zu sein war für eine gläubige Muslima schlimmer als der Tod. Samiha nahm an, dass Fatima, in einem dunklen Winkel versteckt, die Nacht abwarten würde, bevor sie sich hinauswagte und auf den Rückweg zum Bunker machte. Falls sie sich überhaupt je wieder hinauswagte.
Fatima hatte etwas Geld bei sich, um Taxi und Krankenhaus zu bezahlen. Samiha fand es und steckte es ein. Hoffentlich reichte es für die Taxifahrt.
Bis zur Einmündung in die Shubra-Street war es nicht mehr weit. Samiha drückte Naomi die Tragetasche in die Hand und nahm dann Kind samt Tüte auf den Arm. Die Kleine war leicht wie eine Feder.
Das erste Taxi hielt am Bordstein.
»Zum Britischen Konsulat.« Samiha bettete Naomi auf die Rückbank und setzte sich neben sie.
Der Fahrer musterte sie über die Schulter hinweg.
»Das Mädchen sieht krank aus«, meinte er. »Wollen Sie nicht lieber zu einem Arzt?«
Samiha schüttelte den Kopf. In diesem Viertel konnte sie keinem Arzt trauen. Jemand im Konsulat würde Rat wissen. Jemand im Konsulat würde ihr helfen, Naomi mit ihrem Vater zu vereinen.