Kapitel Vier
Zu Veras Kinderzeiten war das Willows ein Grand Hotel gewesen, in Familienbesitz und bekannt in der ganzen Grafschaft. In einer der wenigen Erinnerungen, die sie noch an ihre Mutter besaß, aßen sie einmal alle drei dort zu Mittag. Hatte ihre Mutter da Geburtstag gehabt? Bestimmt war es Hectors Idee gewesen; ihr Vater hatte die großen Gesten immer geschätzt. Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, was sie gegessen hatten. Doch vermutlich war das Essen nicht allzu gut gewesen. Englische Nachkriegsküche. Ein zerkochtes Stück Fleisch und Gemüse, das auf dem Herd grau geworden war. Aber der Ort hatte doch einen verblichenen Glanz besessen. In der Ecke spielte eine Frau im Abendkleid auf einem Flügel. Hector bestellte mit lauter, angeberischer Stimme Champagner, und ihre Mutter trank zwei Gläser und wurde dann albern. Den Rest trank natürlich Hector.
Ursprünglich war es ein großes Landhaus gewesen, und noch immer schlängelte sich die Auffahrt durch eine Parklandschaft. Das Haus lag an einer Flussbiegung, sodass man fast das Gefühl hatte, es stünde auf einer Insel, vor allem zu dieser Jahreszeit, wenn der Tyne vom Schmelzwasser angeschwollen war. Gestutzte Weiden, deren Wurzeln jetzt im Wasser hingen, markierten die Grundstücksgrenze. Der örtlichen Geschichtsforschung zufolge hatte ein Archäologe, der einen Großteil der Pionierarbeit über den Hadrianswall geleistet hatte, dort gelebt. In der Bibliothek und der Lounge hingen verblasste, sepiafarbene Fotos von Ausgrabungen, mit Männern in Knickerbockern und Frauen in langen Röcken.
Vor nicht allzu langer Zeit war das Hotel dann von einer kleinen Kette mit Hauptsitz im Süden übernommen worden. Das Souterrain hatte man zu einem Fitness-Club umgebaut, und jeden Hinweis darauf, dass hier nur die Reichen und Schönen verkehrten, getilgt. Immerhin hatte man Vera aufgenommen, das sagte doch alles! Aber das Hotel besaß immer noch einen gewissen Anspruch. Im Speisesaal mussten die Herren Anzug und Krawatte tragen. Die abgewetzten Möbel zeugten noch von der alten Vornehmheit.
Im Fitness-Club lagen jetzt Aufregung und Chaos in der Luft, doch Vera fühlte sich ganz in ihrem Element und fröhlicher, als sie es seit Monaten gewesen war. Pfeif doch auf die ganze Schwimmerei – was sie brauchte, um sich wirklich lebendig zu fühlen, war ein interessanter Fall.
Billy Wainwright, der Leiter der Spurensicherung, war gekommen, um den Tatort abzusichern. Im Dampfbad war jetzt kein Dampf mehr, doch auf allen Flächen stand Kondenswasser. «Ihnen ist schon klar, dass das hier wahrscheinlich der schwierigste Tatort ist, den ich je gesehen habe? Keine Chance auf Fingerabdrücke bei solchen Oberflächen. Halb Newcastle hätte hier durchmarschieren können, ohne die geringste Spur zu hinterlassen.» Als wäre Vera daran irgendwie schuld.
Billy Wainwright war in der Dienststelle für seine hübsche Frau und seine zahllosen Seitensprünge bekannt. Ein Genie in seinem Job, aber als Mensch ein echter Fiesling. Vera achtete darauf, ihm bei seiner Arbeit nicht im Weg zu stehen. Durch die offene Tür hatte sie jetzt einen besseren Blick auf die Tote. Sie sah aus wie ein typisches Mitglied des Fitness-Clubs im Willows. Gepflegt, in den Vierzigern, aber mit der Figur einer jüngeren Frau. Am Träger ihres Badeanzugs war der Schlüssel zu einem der Schließfächer befestigt.
«Billy, was für eine Nummer steht auf dem Schlüssel?»
Vorsichtig hob er ihn mit seinen fetten, behandschuhten Fingern an. «Fünfunddreißig.»
Sie war davon ausgegangen, dass Taylor, der stellvertretende Geschäftsführer, sie allein lassen würde. Bestimmt hatte er Wichtigeres zu tun. Aber er stand immer noch am Beckenrand, seltsam deplatziert in seinem Anzug und den glänzenden schwarzen Schuhen. Er hielt sich wieder das Walkie-Talkie ans Ohr. Sie ging schnurstracks zu ihm hinüber und wartete ungeduldig darauf, dass er das Gespräch beendete.
«Entschuldigen Sie», sagte er. «Ich versuche, ein paar Meetings umzulegen, um die Lounge für Ihre Zeugen freizuhalten. Wir haben gerade eine Konferenz von Personalchefs hier zu Gast.»
«Sie haben doch bestimmt einen Generalschlüssel für die Schließfächer?»
«Ja.»
«Können Sie mir den bitte besorgen?» Warum war sie so kurz angebunden mit ihm? Schließlich war er sehr hilfsbereit gewesen. Vielleicht lag es ja daran, dass er sie einfach nicht allein lassen wollte. An dem Nervenkitzel, den es ihm offenbar bereitete, an den Ermittlungen teilzuhaben, und sei es nur als Beobachter. Dass ich aufgeregt bin, ist okay, dachte sie, ich habe dem Verbrechen schließlich mein Leben gewidmet. Aber er ist nur ein Voyeur.
Jetzt ging er schließlich doch vom Pool weg und durch die Umkleiden zu dem Empfangstisch neben dem Drehkreuz. Von oben aus der Lounge war aufgeregtes Geplapper zu hören, das Klirren von Kaffeetassen. Ashworth hatte ein paar Polizeibeamte hinzugezogen, die ihm halfen, die Aussagen aufzunehmen, aber ganz offensichtlich ging es nur langsam voran. Wie Vera vermutet hatte, betrachteten die meisten der älteren Clubmitglieder das Ganze als eine Art kostenloses Unterhaltungsprogramm; sie hatten es nicht eilig, nach Hause zu gehen. Taylor sprach mit der Frau am Empfang.
«Geben Sie mir bitte den Generalschlüssel für die Schließfächer, meine Liebe?»
Er redete mit ihr wie mit einem Kind. Wenn Taylor sich ihr gegenüber so herablassend verhalten würde, dachte Vera, würde sie ihm gleich eine schmieren. Die Frau am Empfang war älter als er, vermutlich schon weit über vierzig, kämpfte aber dagegen an. Schwarze Haare und dickes Mascara. Auf dem Schild, das ihr um den Hals baumelte, stand der Name Karen.
«Die Aushilfe fürs Putzen, ist das Ihr Sohn?», fragte Vera.
Karen hatte sich umgedreht, um einen Schlüssel von einem Haken an der Wand zu nehmen. «Warum? Was hat er mit dem Ganzen hier zu schaffen?»
«Wahrscheinlich nichts. Aber ich würde gern mit ihm sprechen. Hat er heute Dienst?»
Karen legte den Schlüssel auf den Tresen. «Er hat Spätschicht. Vor vier Uhr wird er nicht da sein.»
«Nur keine Eile», sagte Vera leichthin. «Ich rede dann später mit ihm.»
Eine Polizistin in Uniform bewachte die Tür zu den Umkleiden, und jetzt schickte Vera Taylor weg. «Ich möchte Ihre Zeit wirklich nicht noch länger in Anspruch nehmen. Wir kommen schon allein zurecht.» Erst dachte sie, er wollte einen Streit mit ihr anfangen, aber er fing sich gerade noch rechtzeitig und lächelte stattdessen. Sie sah, wie sich das Licht in den blankpolierten Absätzen seiner Schuhe spiegelte, als er die Treppe hinauf verschwand.
Vera kannte die Polizistin, die die Tür bewachte, konnte sich aber nicht an ihren Namen erinnern. «Ist noch jemand da drinnen?»
«Nein.»
«Hat Billy Wainwright schon einen Blick hineingeworfen?»
«Ja, und das hat ihm irre viel weitergeholfen, sagt er.» Die Frau lächelte verträumt, und Vera fragte sich, was dieser Mann nur an sich hatte. Er sah nicht mal besonders gut aus. Sie vermutete, dass er ein guter Zuhörer war. Vielleicht machte ihn das ja so anziehend.
«Ich war schon in den Umkleiden», sagte Vera. «Es ist also kein Problem für die Spurensicherung, wenn Sie mich reinlassen.»
Die Polizistin zuckte die Achseln. Vera war die Chefin, und davon abgesehen, war das ja nicht ihr Problem.
Oben an der Wand des Umkleideraums lief noch der Fernseher. Sky News zeigten Bilder des amerikanischen Präsidenten und seiner Frau, die irgendein fremdes Land besuchten. Man sah afrikanische Kinder in gestärkten weißen Hemden und Frauen, die in grellbunte Batiktücher gehüllt waren. Das Schließfach der Toten lag in der Nähe desjenigen, das Vera an diesem Tag benutzt hatte. Sie zog sich ein frisches Paar Handschuhe an. Das Schloss klemmte, und einen Augenblick lang fragte sie sich, ob sie es überhaupt aufkriegen würde, dann lehnte sie die Schulter gegen die Tür und drückte dagegen, bis der Mechanismus einschnappte. Die Tür schwang ihr entgegen.
Vera schaute in das Schließfach, zunächst ohne etwas anzufassen. Die Anziehsachen waren säuberlich zusammengelegt. Ein geblümter Rock, eine weiße Bluse, fast ebenso frisch gebügelt wie die Hemden der Kinder in den Nachrichten, ein dunkelblauer Baumwollpulli. Weiße Spitzenunterwäsche, so duftig, als wäre sie eben erst gekauft worden. Wie machten diese Frauen das nur? Veras Unterwäsche war nach dem ersten Waschen schon grau. Und sie hätte sich auch nie etwas so Edles gekauft. Unter den Kleidern stand ein Paar Sandalen. Das weiche Leder sah bequem aus, aber sie waren auch schick, mit einem kleinen Absatz und geflochtenen Lederriemen, die am Knöchel zugebunden wurden. So etwas könnte Vera niemals tragen.
Im Fernsehen las eine junge Frau mit rauchiger Stimme den Wetterbericht vor. In den kommenden Tagen sollte es für die Jahreszeit ungewöhnlich mild und sonnig werden. «Herrliches Frühlingswetter.» Vera drehte sich kurz um und sah Bilder von fetten Lämmern und Weidenkätzchen. Bei den Leuten, die den kleinen Hof neben ihrem Haus bewirtschafteten, hatten die Schafe noch nicht gelammt. In den Bergen hier oben im Norden kamen die Lämmer immer etwas später.
Keine Handtasche. Das kam Vera komisch vor. Hatte nicht jede Frau eine Handtasche bei sich? Selbst Vera trug ihren Kram in einem Einkaufsbeutel aus Stoff mit sich herum. Aber ein Portemonnaie war da, es steckte in einem Ärmel des blauen Pullis. Hatte die Frau ihre Handtasche im Auto gelassen, weil sie nicht in das Schließfach passte? An einer Ecke des Portemonnaies war mit einem Metallclip ein Schlüsselbund festgemacht. Als sie das Portemonnaie öffnete, fand Vera die Mitgliedskarte der Frau für den Fitness-Club. Das Foto war klein und grobkörnig, aber es zeigte ganz eindeutig das Opfer. Und da stand auch ein Name.
Jenny Lister. Einundvierzig Jahre alt. Als Adresse war ein Dorf im Tyne Valley angegeben, Barnard Bridge, etwa fünf Meilen entfernt von hier. Sehr nett da, dachte Vera, und ziemlich genau das, was sie erwartet hätte. Aber wieso sollte irgendjemand eine Frau Anfang vierzig aus einer wohlhabenden Gemeinde im ländlichen Northumberland umbringen wollen?
Rasch ging sie den Inhalt des Portemonnaies durch. Ein paar Kredit- und Scheckkarten, die auf denselben Namen ausgestellt waren, und zwanzig Pfund in bar. Auf einer der Kreditkarten stand Mrs Jenny Lister. Es gab also einen Ehemann, oder es hatte wenigstens mal einen gegeben. Wenn das Paar noch zusammenlebte, war er wahrscheinlich gerade bei der Arbeit. Vera sah auf ihre Uhr. Es war schon später Nachmittag. Vielleicht hatten die zwei zusammen gefrühstückt und dabei den bevorstehenden Tag besprochen. Und bis jetzt ahnte der Mann nicht, was seiner Frau zugestoßen war, er machte sich keinerlei Sorgen. Außer natürlich, er war ihr gefolgt und hatte sie erdrosselt.
Oben in der Lounge waren Ashworth und seine Kollegen mit den Mitgliedern des Aqua-Aerobic-Kurses beinahe durch. Ashworth benutzte ein kleines Büro und rief jeden einzeln herein, um die Kontaktdaten aufzunehmen und zu fragen, ob derjenige im Dampfbad gewesen sei oder irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt habe. Auf dem Schild vor der Bürotür stand «Ryan Taylor, stellvertretender Geschäftsführer».
«Wer ist hier eigentlich der richtige Geschäftsführer?», fragte Vera, einen Augenblick lang abgelenkt. «Der Big Boss?»
«Eine Frau namens Franklin. Sie ist im Urlaub. Marokko.»
«Wie nett.» Das sagte sie ganz automatisch, aber Vera wusste, dass sie selbst es nicht aushalten würde, in ferne Länder zu reisen. In der Hitze bekam sie immer am ganzen Körper Ausschlag.
Ashworth war allein und notierte noch etwas zu der gerade durchgeführten Befragung.
«Wir haben jetzt einen Namen», sagte Vera. «Jenny Lister. Hat draußen in Barnard Bridge gewohnt.»
«Dann muss sie wohl ganz gut betucht gewesen sein.» Ashworth blickte von seinem Blatt Papier auf.
«Ich fahre da jetzt mal hin. Vielleicht hat sie ja Kinder, die noch zur Schule gehen. Denen erzähle ich lieber gleich, was passiert ist, bevor sie alle ihre Freunde anrufen, um rauszukriegen, wo sie steckt, und eine Menge Wirbel und Ärger verursachen.»
«Gut», sagte Ashworth. «Wollen Sie, dass jemand mitkommt?»
«Ich glaube, da finde ich schon allein hin.» Vera wusste, dass es nicht ihre Aufgabe war, im Haus und in der Familie der Toten herumzuschnüffeln. Bei ihren Beurteilungen hatte man ihr immer wieder gesagt, dass ihre Rolle eine strategische sei. Sie sollten lernen, zu delegieren, Inspector. Aber das hier konnte sie besser als irgendjemand sonst in ihrem Team – wieso also sollte sie die Sache an einen Ermittlungsbeamten delegieren?
«Und was mache ich, wenn ich hier fertig bin?»
«Reden Sie mit den Angestellten», sagte Vera. «Das wollte ich eigentlich tun, aber ich mache mich besser mal auf den Weg zu den Listers. Da ist diese Kleine, Lisa. Sie kommt mir ein bisschen zappelig vor, vielleicht geht ihr ja was im Kopf rum. Die Frau am Empfang heißt Karen. Sie hat einen Sohn, der studiert und in den Osterferien hier als Reinigungskraft aushilft. Unterhalten Sie sich mal mit ihm. Wir müssen überprüfen, ob er das Dampfbad gestern Abend sauber gemacht hat. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Leiche die ganze Nacht über hier war. Nicht sehr wahrscheinlich, man sollte meinen, jemand hätte die Tote als vermisst gemeldet, aber mit ihm reden müssen wir so oder so. Kriegen Sie raus, ob jemand sich an das Opfer erinnert. Taylor sollte in der Lage sein, uns ein Foto vom Mitgliedsausweis zu kopieren. Die Bilder werden hier gemacht, wenn man dem Club beitritt, also sind sie ja wohl irgendwo im Computer gespeichert.»
«Sind Sie etwa Mitglied hier?» Ashworth verbiss sich ein Grinsen.
Vera überhörte die Frage. «Zeigen Sie den Angestellten das Foto, achten Sie darauf, ob jemand sie erkennt. Und sagen Sie Holly, sie soll ihren Computerfritzen rauskriegen lassen, um wie viel Uhr Jenny heute Morgen in den Club gekommen ist.» Sie löste den Autoschlüssel von dem Schlüsselbund, der an Jenny Listers Portemonnaie befestigt gewesen war. «Und wenn Sie mit den Angestellten geredet haben, finden Sie raus, ob ihr Auto noch hier ist. Nehmen Sie am besten jemanden von der Spurensicherung mit. Die müssen den Wagen ja sowieso untersuchen. Ich glaube, die Handtasche vom Opfer könnte noch im Auto sein. Falls ja, geben Sie mir Bescheid.»
«Da sage ich meiner Frau am besten mal, dass es heute spät wird.» Das sollte ironisch klingen, aber Vera ging nicht weiter darauf ein.
«Aye. Wenn ich es schaffe, komme ich nachher wieder her. Ansonsten rufe ich Sie an. Morgen früh halten wir als Erstes ein Teammeeting auf dem Revier ab. Ist schon eine Einsatzzentrale eingerichtet worden?»
«Da kümmert sich Holly drum. Charlie hat mir hier geholfen, die Aussagen aufzunehmen.»
Vera nickte. Sie sollte Holly wohl morgen besser wieder von der Leine lassen. Sie war keine strenge Chefin. Im Grunde jedenfalls nicht. Sie wusste, wie wichtig es war, ihre Leute bei Laune zu halten.
Auf dem Parkplatz merkte sie, dass sie am Verhungern war. Vor dem Schwimmen hatte sie sich bei Gregg’s eine Käsepastete gekauft, die immer noch in der Tasche auf dem Beifahrersitz ihres Wagens lag. Sie war lauwarm und etwas zerlaufen, nachdem sie den halben Tag in der Sonne gelegen hatte, aber es war kein Fleisch drin, also nichts, was verderben konnte. Vera verspeiste sie genüsslich und machte sich dann nach Südwesten auf, in Richtung des Tyne.
Barnard Bridge lag westlich des Hotels, auf dem Weg nach Cumbria. Vera kannte die Gegend nicht gut. Sie war in den Bergen aufgewachsen, und die meisten Verbrechen in ihrem Revier wurden in der Stadt begangen oder in den Küstendörfern im Südosten der Grafschaft, die nach der Industrialisierung erbaut worden waren. Das hier aber war reiches Ackerland. Die Cottages in den Dörfern waren von Freiberuflern aufgekauft worden, die das süße Leben suchten, und von Umweltschützern, die es offenbar mit ihrem grünen Gewissen vereinbaren konnten, täglich auf der A69 nach Newcastle, Hexham oder Carlisle zu pendeln. Das hier war eine Gegend für Bauernmärkte, selbständige Buchhändler und Schriftsteller. Ein Stückchen Südengland, das man in den Norden verpflanzt hatte, fand jedenfalls Vera. Aber sie trug ja auch einen Komplex von der Größe des Kielder Forest mit sich herum. Was wusste sie schon? In Intellektuellenkreisen hatte sie sich noch nie wohlgefühlt.