19. Kapitel
Zur Abwechslung gefiel es Han, auf Tatooine zu sein. Es gab keinen Preis, der auf seinen Kopf ausgesetzt war, keine Nachwirkungen eines erzwungenen Winterschlafs, keinen Jabba – das allein machte aus dem Planeten schon ein sonniges Paradies. Zudem saß er am Steuer eines wendigen Hoverscouts, der durchs Herz der Jundland-Wüste flog, während die Schatten des Nachmittages über den felsigen Canyonboden krochen, und die hübscheste Frau der Galaxis hielt sich neben ihm am Schutzbügel fest.
Vielleicht dachte Leia gerade über ganz ähnliche Dinge nach – oder darüber, dass sie ihn beinahe schon wieder verloren hätte. Jedenfalls war sie ständig an seiner Seite, bot ihm Wasser an, fragte, ob ihm heiß werde, zeigte ihm auf tausend verschiedene Arten, dass sie ihn liebte. Han wollte sich bestimmt nicht beschweren, aber er wunderte sich doch über ihre Gründe. Er hatte sich seit der Rückkehr von Dathomir wie ein Hutt benommen, den Provisorischen Rat behandelt, als wäre er ein Rivale um Leias Gunst, und von seiner Frau verlangt, sich zwischen ihnen zu entscheiden.
Als sie dann in der Höhle sein Wohl über ihre Pflicht gestellt hatte, war ihm schließlich klar geworden, dass er seine Karten ablegen musste. Falls sie von ihrem Sitz im Rat zurücktrat, würde er in ihrer Schuld stehen und sich früher oder später gezwungen fühlen, selbst etwas aufzugeben – Sabacc, seine Reiselust oder vielleicht gar den Falken. In jedem Fall würde er einen wichtigen Teil seiner selbst verlieren, ohne den er nicht länger dieselbe Person wäre. Genauso, wie Leia nicht mehr die Frau wäre, die er liebte, wenn sie ihre Arbeit im Rat aufgeben musste.
Ihm persönlich ging es hauptsächlich noch immer darum, den Codeschlüssel vor den Imperialen zu schützen. Unabhängig von seiner Einstellung gegenüber dem Provisorischen Rat – und die blieb zwiespältig, zumindest, was Mon Mothma und die anderen betraf, die bereit gewesen waren, Leia zu einer Pflichtehe zu verdammen – liebte er die Neue Republik, und er könnte sich nie verzeihen, sollte sie eines ihrer wichtigsten und bestgehüteten Geheimnisse verlieren, nur, weil er sich in seiner Ehre gekränkt fühlte.
Doch natürlich würde er nichts davon zugeben. Viel zu sehr genoss er es, von Leia umsorgt zu werden – wenngleich es zugegebenermaßen ein wenig eintönig wurde, immer wieder Sätze wie »Sei vorsichtig, du Nerfhirte!« zu hören.
Was ihm fast ebenso behagte wie ihre Aufmerksamkeit war der Gedanke, die Squibs zu guter Letzt doch noch überlistet zu haben. Ohne den Zündungskern, der im Frachtabteil ihres Hoverscouts lag, konnten Grees und seine Spießgesellen den Sandkriecher nicht starten. Vermutlich würden sie noch immer versuchen, den Reaktor zu befeuern, wenn Herat mit ihren Clan-Mitgliedern zurückkehrte, um die Toten zu begraben und ihr Eigentum zurückzufordern.
Die Imperialen hatten sich als berechenbar erwiesen: Zehn Minuten, nachdem Han und die anderen sich von Borno verabschiedet hatten, war bereits ein Trio von TIE-Jägern über der Position des Askajianers gekreist, und nach zwanzig Minuten – als der Hoverscout bereits siebzig Kilometer entfernt war – hatte ein Angriffsshuttle den Ort des Geschehens erreicht. Han würde vermutlich nie erfahren, ob eine Einheit losgeschickt worden war, Borno gefangen zu nehmen – und falls ja, ob sie Erfolg gehabt hatte –, doch das Shuttle war bereits nach ein paar Minuten wieder gestartet und ins Herz des Großen Schotts hinausgeflogen.
Nun ließ Han sich von Herat durch das Gewirr tiefer Schluchten und schmaler Kluften führen, wo ein Spionagesatellit sie nur mit Mühe aufspüren könnte – wenn überhaupt. Ihr Ziel, so hatte sie erklärt, war eine Oase tief im Gebiet der Tusken, eine heilige Stätte auf der anderen Seite der Berge. Dort war einst ein ganzer Stamm von Sandleuten tot aufgefunden worden, von einem wütenden Geist in Stücke gehackt – zumindest glaubten das die Tusken. Nun besuchten die Wüstenräuber diesen Ort vor jeder Reise, um Geschenke und Opfer darzubringen. Herat versicherte ihnen, dass die Sandleute vorhatten, Kitster und das Bild diesem »Geist« zu opfern. Alles, was Han und Leia tun mussten, um das Killik-Zwielicht in ihren Besitz zu bringen, war zu warten, bis die Räuber wieder verschwunden waren, und das Gemälde dann aus dem Lager zu holen.
Um Banai zu retten, mussten sie sich jedoch an den Wachen vorbei- und in das Lager hineinschleichen, bevor er getötet wurde. Sollte das ihre Absicht sein, so bat Herat sie um Verständnis dafür, dass sie an Bord des Hoverscouts warten würde, mit laufendem Antrieb und feuerbereiter Blasterkanone.
Falls alles glattging, schätzte Han, dass sie bei Morgengrauen zurück beim Falken sein könnten – dann wäre noch jede Menge Zeit, Mon Mothma von ihrem Erfolg zu berichten. Sie flogen noch eine weitere Stunde durch die Canyons, ehe ihre Jawa-Führerin sie schließlich in eine schmale, ansteigende Schlucht dirigierte, die zu einem weiten Sandsteinplateau hinaufführte, einer Leinwand für das Rot und Orange der untergehenden Sonnen.
Han hielt den Hoverscout an der Mündung der Schlucht.
»Ich weiß nicht«, brummte er. »Dort draußen könnten uns die Imperialen mühelos entdecken.«
Herat quäkte zehn Sekunden vor sich hin.
»Sie sagt, dies ist der einzige Weg«, erklärte C-3PO. »Aber wir sind hier weit vom Großen Schott entfernt, und es gibt regen Gleiterverkehr in dieser Gegend.«
»Hubaduja«, fügte Herat hinzu.
»Mindestens zwei oder drei Fahrzeuge pro Woche.«
Han blickte zu Leia hinüber, die sich noch immer mit verspannter Hand am Schutzbügel festklammerte. »Was denkst du?«, fragte er.
»Du meinst, ob ich dort hinaus will, wo du wirklich schnell fliegen kannst?« Sie schüttelte den Kopf. »Warum fragst du mich? Ich weiß nicht, wo diese Geisteroase ist.«
Schließlich ließ sie den Bügel los und aktivierte die Bordkarte des Hoverscout. Die Fahrzeugnummer SSC17 blinkte in der Mitte des Darstellungsbereiches auf, und einen Moment später erschien ein dreidimensionales Hologramm ihrer Umgebung. Vor SSC17 befand sich eine schmale, kreisförmige Hochebene, und hinter dem Hoverscout-Symbol erstreckte sich eine detaillierte Abbildung des Schluchtenlabyrinths, durch welches sie gekommen waren. Auf der gesamten Karte waren nur drei weitere Symbole zu sehen. Eines war als SIEDLUNG bezeichnet, das zweite – auf Leias Seite des Hologramms – als EINSIEDELEI – VERLASSEN. Das dritte befand sich auf Hans Seite, in der Nähe des Großen Dünenmeeres: KLOSTER/PALAST – BEWOHNER: UNBEKANNT.
Han streckte seinen Finger in das Hologramm und deutete auf die Siedlung. »Ist das der Ort, Herat?«
Die Jawa-Führerin antwortete, und C-3PO übersetzte: »Können Sie wirklich garantieren, dass der Sandkriecher ihres Clans noch in der Höhle sein wird, wenn sie dorthin zurückkehrt, Captain Solo? Sie macht sich Sorgen wegen der Squibs.«
Chewbacca fragte, ob es einen Ersatzzünder an Bord gäbe.
»Nein«, lautete die Antwort.
»Und die Imperialen haben bestimmt kein Interesse an einem rollenden Schrottplatz. Die Raupe wird also noch da sein.« Er ließ seinen Finger in dem Hologramm kreisen. »Ist das nun der Ort oder nicht? Die Karte sollte nicht den ganzen Abend an sein. Wir hatten keine Zeit, den Transponder zu deaktivieren.«
»Der Transponder ist aktiv?«, fragte Leia, wobei ihr fast die Luft wegblieb. »Das hättest du mir sagen sollen, bevor ich die Karte eingeschaltet habe.«
»Beruhige dich«, sagte Han. »Es ist ein imperialer Transponder. Selbst wenn jemand das Signal entdeckt, wird er nicht weiter darüber nachdenken.«
Herat summte skeptisch, ehe sie fortfuhr.
»Sie sagt, die Oase liegt hinter Wayfar, nahe der Hütte des alten Kenobi. Sie sollten also um ein Drittel …«
»Kenobi?«, echote Leia. »Obi-Wan Kenobis Hütte?« Ihr war nicht bewusst gewesen, dass dieser Ort so nahe war.
Herat schüttelte den Kopf und erklärte, dass die Hütte dem alten Ben Kenobi gehört hatte.
»Sie sagt, er ist vor langer Zeit verschwunden«, fügte C-3PO hinzu. »Aber ich bin sicher, dass es derselbe Ort ist. Master Luke machte denselben Fehler, als …«
»Schon verstanden, Goldjunge.« Han bewegte seinen Finger zu einem Punkt auf der Karte. »Ist das die Oase?«
Herat piepte bestätigend, und Han setzte eine Wegmarkierung auf dem Kompass, ehe er die Karte deaktivierte und auf die Ebene hinausflog. Neben ihm murmelte Leia etwas von Luke, Obi-Wan und davon, dass sie noch einmal über alles nachdenken musste.
Natürlich konnten sie es sich nicht leisten, bei Obi-Wans Hütte zu halten, das wusste Leia. Die Imperialen suchten nach ihnen, Kitster sollte in einem Geisterdorf geopfert werden, und die Gespenster-Staffel würde bald von der Askaj-Mission abgezogen werden – da war keine Zeit für einen kleinen Umweg. Dennoch konnte sie nicht aufhören, an die Einsiedelei zu denken. Dort hatte Lukes Entwicklung zum Jedi begonnen, und er hatte ihr einmal erzählt, dass es ein guter Ort wäre, um Klarheit zu finden.
Leia war nur wenige Male dort gewesen, aber auch sie hatte es gespürt – und ihr Bedürfnis, Klarheit zu finden, wurde immer größer. Die Begegnung mit den alten Freunden ihres Vaters, das Tagebuch ihrer Großmutter, die Visionen – oder Halluzinationen, oder was immer sie auch waren … Das ließ sich nicht einfach so ignorieren. Die Macht berührte sie wie noch nie zuvor. War es vielleicht nur ihr Vater, so wie damals bei Bakura – bat er um die Vergebung, die sie ihm seinerzeit nicht gewährt hatte? War es eine Reaktion auf die zahlreichen Veränderungen der letzten Jahre – von der Heldin der Rebellion zur Dienerin der Republik, von der Prinzessin zur Abgesandten einer verlorenen Welt, von der Alleinstehenden zur Ehefrau? War es womöglich das Tatoo-System selbst? Vielleicht hatten die Zwillingssonnen eine besondere Wirkung auf das Blut der Skywalkers, schließlich konnten sie bisweilen auch unerträglich hell strahlen und Sabacc mit den Sensoren eines Raumschiffes spielen. Leia war nicht töricht genug, so zu tun, als wüsste sie die Antwort.
Alles, was sie wusste, war: Sie konnte Han nicht bitten, zu Obi-Wans Hütte zu fliegen. Jede Verzögerung auf dem Weg zur Oase erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass Kitster Banai dem Tusken-Geist geopfert wurde, ebenso wie die Wahrscheinlichkeit, dass die Imperialen sie entdeckten. Leia konnte das Leben anderer nicht aufs Spiel setzen, nur um das Durcheinander ihrer eigenen Gefühle zu entwirren – ganz gleich, wie drängend dieser Wunsch auch wurde.
Davon abgesehen stand ihr noch eine andere Möglichkeit offen, ihre Verbindung zu diesem Ort und ihrer Vergangenheit zu erforschen. Nun, da sie nicht mehr in wildem Zickzack dahinrasten und die Oase noch drei Stunden entfernt war, schien es ihr ein guter Zeitpunkt, das Tagebuch ihrer Großmutter wieder zur Hand zu nehmen. Vielleicht würde es sie sogar von Hans Flugstil ablenken.
21:18:16
Als ich heute nach Hause kam, wartete Cliegg Lars vor meiner Tür, mit einer großen Kiste voller Obst und Gemüse von seiner Farm – Pallies, ein Hubba-Kürbis, Bloddeln, Knallschoten, sogar eine Borstenmelone. Er sagte, die Preise in Mos Eisley wären gesunken, deshalb habe er hier sein Glück versucht. Aber ich glaube, er ist aus einem anderen Grund gekommen … zumindest hoffe ich das. Er hat mir gezeigt, wie man die Stacheln von einer Borstenmelone fortbrennt, und dann haben wir sie gemeinsam gegessen. Ich weiß nicht, ob ich jemals etwas so Süßes im Mund hatte.
»Was hörst du dir da an?«, fragte Han. Leia war froh zu sehen, dass er seine Augen auf die Windschutzscheibe gerichtet hielt, denn draußen fiel die Nacht über das Land, und sie rasten mit einer Geschwindigkeit dahin, die nur jemand wie Han Solo als sicher bezeichnen würde. »Diese Stimme kommt mir vage vertraut vor.«
»Das sollte sie auch«, meinte Leia. »Sie gehört Shmi Skywalker – meiner Großmutter.«
Nun schielte Han doch auf ihren Schoß. »Deine was?«
Herat stieß ein alarmiertes Schrillen aus.
C-3PO rief: »Oh je! Wir werden sterben …«
Chewbacca grollte eine Warnung, und als Leia aufblickte, sah sie, wie ein Staubwirbel vor ihnen rasch zu einer gewaltigen Wolke anschwoll.
»Mach dir nicht gleich ins Fell, Chewie«, sagte Han.
Gelassen steuerte er den Hoverscout in die Wolke hinein, und durch die Sichtfenster konnte Leia die wedelnden Schwänze von einem Dutzend wilder Galoomps erkennen. Sie passierten die Herde, tauchten wieder aus der Wolke auf und rasten weiter ihrem Ziel entgegen.
»Deine Großmutter?«, fragte Han. Diesmal blieben seine Augen aber nach vorne gerichtet.
Sie erzählte ihm von der Bedeutung des Tagebuches und davon, wie sie in seinen Besitz gelangt war.
Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. »Das muss ganz schön faszinierend sein, so seine Großmutter kennenzulernen.«
»Noch faszinierender wäre es, wenn wir nicht am Hintern eines Banthas enden würden.« Sie drehte das Tagebuch, sodass er den Bildschirm nicht mehr sehen konnte. »Konzentrier dich auf die … nun, auf was immer dort draußen ist.«
»In Ordnung, aber dreh es nicht leiser. Das interessiert mich auch.«
Leia entging der neidvolle Unterton in Hans Stimme nicht. Er kannte keine seiner Großmütter, war auf einem Händlerschiff aufgewachsen, ohne jegliches Wissen über seine echten Eltern, und die einzige Person in seinem Leben, die einer Großmutter auch nur entfernt nahegekommen war, schien Dewlanna gewesen zu sein. Das war noch etwas, das sie beide gemein hatten, schätzte Leia – und es war vermutlich auch ein Grund dafür, dass er nun eine Familie haben wollte.
20:08:17
Cliegg hat seinen Sohn Owen mitgebracht, um beim Verladen der Evaporatoren zu helfen, die er gekauft hat – obwohl ich glaube, die Evaporatoren waren nur ein Vorwand, um uns einander vorzustellen. In Mos Eisley hätte er sie sicher billiger bekommen. Owen ist ungefähr so alt wie du, Annie, und er hat das breite Gesicht und die blauen Augen seines Vaters. Er sieht nicht so aus, wie ich mir dich gerade vorstelle, aber als ich ihn sah, musste ich trotzdem an dich denken, und daran, zu was für einem Mann der kleine Junge, den ich kannte, sich wohl entwickelt hat.
Nach diesem Tag verschwanden jegliche Anzeichen von Unmut über ihren Herrn aus Shmis Einträgen. Fröhlich erfüllte sie jede Aufgabe, die Watto ihr auftrug, und manchmal nahm sie seine Befehle sogar vorweg oder kümmerte sich um Dinge, an die er gar nicht gedacht hatte. Das machte den Toydarianer noch anhänglicher und besitzergreifender, bis er schließlich anfing, Vorwände zu ersinnen, damit sie bis nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Schrottplatz blieb. Shmi beklagte sich nie, nicht einmal dann, wenn sie so viel zu tun hatte, dass sie lediglich die Kamera des Tagebuches in den Himmel hinaufrichten und vor sich hinmurmeln konnte, dass Anakin glücklich war und es ihm gut ging, während sie arbeitete. Doch nie ließ sie einen Tag ohne Eintrag verstreichen, denn ihr Sohn blieb stets im Zentrum ihrer Gedanken – selbst dann, als klar wurde, dass Cliegg sich ebenso in sie verliebt hatte wie sie sich in ihn.
Es verging keine Woche, in der er nicht mindestens einmal vor ihrer Hütte wartete, wenn sie von der Arbeit zurückkehrte, mit einer Kiste voll Obst von seiner Feuchtfarm, hin und wieder auch mit einem Strauß Hubba-Blüten. Es dauerte nicht lange, bis Shmi ihm die Sicherheitscodes für die Tür gab.
20:51:18
Während meines wöchentlichen Glases Wein mit Watto hat er mir erzählt, dass mein »Verehrer« ihm einen Landgleiter geboten hat, um mich freizukaufen. Vermutlich glaubte er, ich wäre empört, weil Cliegg nicht mehr geboten hat, aber das bin ich nicht. Watto versteht einfach nicht, wie wichtig ein Landgleiter für einen Feuchtfarmer ist.
Die nächsten Monate verliefen ereignislos. Cliegg versuchte mehrmals, Shmi zu kaufen, und bot schließlich viel mehr, als eine Sklavin ihres Alters erbringen sollte. Shmi war nicht wütend auf Watto, weil er Clieggs Gefühle für sie ausnutzte, um den Preis hochzutreiben, stattdessen nahm sie jedes Nein des Toydarianers mit amüsierter Geduld hin, als wüsste sie, dass er früher oder später nachgeben würde.
Leia hatte den Eindruck, dass Wattos Verhalten mehr an einen eifersüchtigen Verehrer erinnerte als an den Besitzer einer Sklavin. Er behielt Shmi stets in seiner Nähe, und bisweilen schloss er sogar den Laden, damit sie ihn zu einer Wrackversteigerung begleiten konnte. Zweimal machte er dabei einen Umweg und zeigte ihr die örtlichen Sehenswürdigkeiten – einmal flog er mit ihr nach Mos Eisley, das andere Mal zu den faszinierenden Alabasterzinnen des Felspalastes. Wie Shmi berichtete, redete der Toydarianer außerdem nur noch davon, wie hart das Leben auf einer Feuchtfarm doch sei, und er hielt während ihrer Ausflüge sogar bei einigen, um es ihr zu beweisen.
Sie bat Watto, er solle sie für einen fairen Preis an Cliegg verkaufen, und Watto verlangte, sie solle sich nicht mehr mit Cliegg treffen.
Shmi erzählte, dass sie ihm daraufhin ins Gesicht gelacht hatte.
Als sie kurz darauf spätabends von der Arbeit nach Hause kam, wartete Cliegg auf sie – zum zweiten Mal in dieser Woche.
06:22:19
Ich habe uns Pallie-Wein eingeschenkt und ein kleines Abendessen zubereitet, dann erklärte Cliegg, dass er mit Owen »darüber« geredet habe und dass sie die Feuchtfarm veräußern wollten, um mich von Watto freikaufen zu können. Und sollte Watto nicht darauf eingehen, wollten sie ihn erschlagen und das Geld benutzen, um uns von diesem Planeten fortzubringen.
Ich musste ihn noch einmal an die Sprengkapsel erinnern. Außerdem wäre weit mehr als der Geldwert einer Farm nötig, damit ein Geizkragen wie Watto seinen einzigen Freund verkauft. Cliegg schnaubte, als ich das sagte, aber ich bin wirklich Wattos Freundin. Ich habe ihn im Laufe der Jahre irgendwie lieb gewonnen … und er vermisst dich, Annie. Schon deswegen hat er einen Platz in meinem Herzen.
Aber ich glaube, Cliegg ist der Eine, Anakin. Fünf Jahre habe ich auf jemanden gewartet, dem ich vertrauen kann, und nun, das weiß ich, habe ich ihn gefunden.
Ich werde ihm zeigen, was Qui-Gon mir geschickt hat.
Leia saß zusammengesunken neben Han. Nur schwach nahm sie die Schmerzen in der Schulter wahr, doch umso stärker war ihre Verwirrung angesichts der Erinnerungen ihrer Großmutter. Watto war jahrelang Shmis – und Anakins – Meister gewesen, und doch hatte sie ihm vergeben. Leia war eine Nacht lang Jabbas Sklavin gewesen, und sie hatte ihn mit der Kette erwürgt, die sie an ihn fesselte.
Natürlich konnte man Watto und Jabba nicht miteinander vergleichen.
Im Laufe der nächsten Wochen war Shmi mit rätselhaften »Vorbereitungen« beschäftigt, doch stets fand sie Zeit für die allnächtliche Erneuerung ihres Glaubens an Anakins Wohlbefinden. Sie schien gleichzeitig zerknirscht und beschwingt, als hätte sie Schuldgefühle, weil es ihr so großes Vergnügen bereitete, auf ihr Ziel hinzuarbeiten. Trotz aller Aufregung erwähnte sie aber nie, worum es bei diesen Vorbereitungen ging – und Leia glaubte nicht, dass das ein Zufall war.
Sie rief den nächsten Eintrag auf, und als das Gesicht ihrer Großmutter erschien, strahlte es so hell wie ein Mond. Flüsternd begann Shmi zu sprechen.
09:58:20
Annie, es ist so weit. Owen ist bereit, seine Rolle zu spielen. Etwas ganz Besonderes wird gleich geschehen, und ich weiß, du wirst es sehen wollen. Außerdem möchte ich selbst eine Aufzeichnung davon haben. Ich bin ja so aufgeregt!
Ihr Gesicht verschwand, und der Blick wurde frei auf die überladene Verkaufstheke von Wattos Laden. Das Bild war klein und verschwommen, da das Tagebuch in einigen Metern Entfernung auf einem Regal zu liegen schien. Mehrere Minuten verstrichen, dann kam ein blonder Junge von ungefähr fünfzehn Jahren hereingestapft. Das musste Owen Lars sein. Mit seinem feinen Mantel aus Tomuon-Wolle, seiner maßgeschneiderten Tunika aus Schimmerseide und den Stiefeln und dem Gürtel aus Kraytleder sah er jedoch ganz und gar nicht nach einem Feuchtfarmer aus – diese Verkleidung würde auf den gierigen Watto sicher nicht ohne Wirkung bleiben.
Der Toydarianer stürzte sich auf den Jungen wie ein Sketto auf einen Taurücken. »Ihr sucht gewiss nach etwas, womit ich Euch dienen kann.« Es war keine Frage. »Ich habe die besten Waren in Mos Espa, da könnt Ihr jeden fragen.«
»Ich habe tatsächlich ein paar Leute befragt.« Der Junge blickte sich in dem Laden um, dann nahm er eine Infrarotbrille in die Hand und musterte sie nachdenklich. »Vielleicht wurde ich falsch informiert.«
Beide Stimmen klangen blechern und schwach. Der Empfänger des Tagebuchs war nicht entworfen, um weiter entfernte Gespräche aufzunehmen. Owen warf die Brille beiseite, was Shmi ein unterdrücktes Kichern abrang – und Watto ein abgewürgtes Keuchen, als die Linsen zerbrachen.
Nun griff Owen nach einem teuren Aufzeichnungsstab.
Watto biss sich auf die Zunge und ließ den Jungen gewähren. »Sucht Ihr nach einem Aufnahmegerät?«
Owen drehte sich herum, wobei er den Stab lässig von einer Hand in die andere warf, und sagte: »Nein.«
Watto schwebte vor ihn und versuchte, das Gerät zu fangen – erst einmal, dann zweimal – dann gab er schließlich auf.
»Ein Droide vielleicht? Ich habe die besten generalüberholten Droiden in der Stadt.«
»Nein.« Owen wandte sich ab und verschwand aus dem Aufnahmebereich, als er zur Hintertür hinüberging. »Auf Nal Hutta sagte man mir, Ihr hättet eines der alten Nadelschiffe von Renatta Rennsysteme auf Eurem Hof.«
»Das stimmt!« Watto flatterte hinter Owen her aus dem Bild. »Bring mir ein Glas Nektarot, Sklavin!«, rief er über die Schulter. »Und was möchtet Ihr trinken, mein junger Freund?«
»Ein Glas Yardle, bitte.«
»Yardle?« Shmis Stimme war etwas deutlicher – und deutlich missbilligend. »Ist das nicht etwas zu stark für jemanden Eures Alters? Wie wäre es mit einem schönen Glas Rubin-Bliel?«
»Bliel?«, donnerte Watto. »Hol diesem Jungen sein …«
»Rubin-Bliel ist vielleicht wirklich besser«, lachte Owen. »Ich muss heute Nachmittag schließlich noch nach Pavo Prime fliegen.«
»Oh, Pavo Prime. Dort wollte ich schon immer einmal hin.«
Ihre Stimmen verhallten jenseits der Tür, und Shmi huschte an der Kamera vorbei, um die Getränke zu holen. Kurz darauf begann das Bild, heftig zu schaukeln, als Leias Großmutter das Tagebuch in den Hof hinaustrug. Kurz zeigte der Schirm Owen und Watto, wie sie die Rampe eines schlanken, silberglänzenden Rennschiffes heruntergingen, dann wurde er dunkel – Shmi hatte das Gerät in ihre Tasche gesteckt.
»… bisschen mitgenommen aus«, sagte Owen, »aber die Wartungsmannschaft meines Vaters könnte es vermutlich wieder auf Vordermann bringen.«
»Bestimmt könnte sie das.« Wattos Stimme wurde lauter, während er zu Shmi hinüberschwebte. »Wer ist denn Euer Vater?«
Owen ignorierte die Frage. »Wir sollten einen Testflug mit dem Schiff machen.«
Watto klang zerknirscht. »Ich fürchte, das ist nicht möglich. Es hat keine Tobal-Linse.«
»Keine Tobal-Linse?« Owens Verblüffung war sehr überzeugend. »Warum versucht Ihr dann, mir das Schiff zu verkaufen?«
»Ich dachte, Ihr könntet Euch selbst eine Linse besorgen. Sie sind nicht sehr teuer, aber hier draußen sind sie eben sehr selten.«
»Sie sind überall sehr selten«, sagte Owen. »Darum ging Renatta Rennsysteme ja auch bankrott.«
Das Schlagen von Wattos Flügeln verlangsamte sich zu einem Flattern. »Ich könnte es Euch günstig überlassen – sagen wir, für einhunderttausend.«
»Ohne die Linse ist es keinen Credit wert.« Owens Stimme wurde leiser, als er davonging.
Shmi wartete, bis der Junge außer Hörweite war, dann fragte sie Watto: »Eine Tobal-Linse … Ist das nicht ein runder Kristall, so groß wie mein Kopf, mit leuchtenden Farben?«
»So ungefähr.«
»Ist man eine Weile geblendet, wenn man hineinblickt? Und wenn man sie nahe an einen Speicher hält, kann diese Linse dann optische Daten löschen?«
»Du hast eine gesehen!«, rief Watto aus. »Wo? Schnell, sag es mir, bevor er fort ist!«
»Bei Cliegg.«
»Cliegg? Dein Freund Cliegg?« Wieder mischte sich Enttäuschung in Wattos Stimme. »Was will ein Feuchtfarmer mit einer Tobal-Linse? Ich glaube nicht, dass er je ein Renatta-Nadelschiff besessen hat.«
»Wo sonst könnte ich es denn gesehen haben?«, entgegnete Shmi.
Watto schwieg einen Moment, dann flog er davon. »He, Junge, warte!«
Shmi lachte. »Danke, Qui-Gon«, flüsterte sie.
Der Eintrag endete, und Chewbacca knurrte eine Frage.
»Es ist unwichtig, ob Watto herausfindet, woher die Linse stammt«, meinte Han. »Er hat schon angebissen. Auf keinen Fall wird er sich dieses Geschäft entgehen lassen. Weißt du, was ein Renatta-Nadelschiff wert ist – sofern du jemanden finden kannst, der eines möchte?«
Leia blickte auf. Das zweite Abendrot war nun verblasst, und zwei von Tatooines Monden standen bereits am gegenüberliegenden Horizont, von wo sie ihre weichen Strahlen silbernen und bernsteinfarbenen Lichts über die dunkle Wüste ergossen. Der Boden vor ihnen schien nur aus Schatten und Schemen zu bestehen.
Han flog dennoch weiter mit Höchstgeschwindigkeit über die Ebene. Er genoss es sichtlich, einen imperialen Hoverscout zu steuern.
»Siehst du noch genug?«, fragte Leia. »Ich kann nämlich nicht mehr viel erkennen.«
»Ich muss nichts sehen können.«
Herat, die auf einem der hinteren Sessel saß, schrillte alarmiert.
Chewbacca brummte amüsiert, und Han klopfte gegen die Windschutzscheibe, wo Leia nun die schwach leuchtenden Linien eines Frontsichtdisplays ausmachen konnte.
»Terrainscanner«, sagte ihr Mann. »Dieser Gleiter hat alles …«
Ein statisches Knacken drang aus dem Lautsprecher am Instrumentenpult, und zwischen den Sitzen formte sich eine Wolke aus Licht über dem Holoprojektor.
Han zog die Augenbrauen zusammen. An Leia gewandt, fragte er: »Hast du …«
»Ich habe nichts angefasst«, erklärte sie.
»Der Kommunikator!« Han bremste scharf ab und nahm die Hände vom Steuer, woraufhin der Hoverscout wild hin und her schlitterte. »Verschmiert die Holokameras!«
Er spuckte auf seine Finger und rieb den Speichel über das Paar kleiner Linsen auf seiner Seite des Fahrzeugs. Leia tat es ihm auf ihrer Seite gleich, und von hinten grollte Chewbacca eine nervöse Frage.
»Ich weiß nicht, wo sie sind«, sagte Han. »Aber ich sitze ja auch nicht …«
»Vielleicht gibt es hinten keine Kameras«, mutmaßte Leia.
Die Lichtwolke nahm die Gestalt eines Kopfes an, und Hans Stimme wurde zu einem kaum hörbaren Flüstern. »Das wird sich wohl bald zeigen.« Er blickte über die Schulter und winkte C-3PO heran. »Dein Auftritt.«
»Ich?«, fragte der Droide. »Ich war nicht sehr überzeugend, als Sie mich das letzte Mal …«
»Los!«, befahl Leia. Wenn Han dem Imperialen antwortete, bestand das Risiko, dass ein Stimmerfassungssystem ihn identifizierte, und die restlichen Mitglieder der Gruppe kamen nicht infrage – es gab keine Frauen, Wookiees oder Jawas bei den Sturmtruppen.
Auf dem holografischen Kopf zeigte sich das Gesicht eines Offiziers mit zusammengekniffenen Augen. »SCC-Siebzehn, sind Sie das? Antworten Sie!«
C-3PO starrte unentschlossen auf das Bild.
»Siebzehn?! Ihr Transponder ist defekt, und Sie befinden sich weit außerhalb Ihres Einsatzgebiets. Erklären Sie das!«, verlangte die Stimme. »Und was ist mit Ihrem Projektor? Ich kann nur ein Glühen sehen.«
Leia hob die Fäuste und formte vor C-3POs Gesicht ein einziges, lautloses Wort.
»Du meine Güte«, hauchte der Droide. Chewbacca knurrte, und Han schüttelte den Kopf, dann nahm C-3POs Vokabulator endlich die raue, gebrochene Stimme eines verletzten Mannes an. »Das Blut … Es ist überall.«
Das war nicht, was Leia mit ihren Lippen geformt hatte – dieses Wort war Tusken gewesen – aber Blut sollte auch funktionieren.
»Wir sind verloren!«, fuhr C-3PO in seiner Imitation eines Sterbenden fort.
»Verloren?«, wiederholte der Offizier. »Geben Sie mir einen Lagebericht, Soldat!«
Han bedeutete Chewbacca, das Blastergeschütz zu bemannen, dann zog er seinen eigenen Blaster und begann, aus dem Fenster zu schießen.
»Was ist das?«, fragte der Imperiale. »Wer greift Sie an?«
»Reb …«
Leia winkte wild mit dem Arm und wiederholte noch einmal lautlos das Wort.
Der Droide wechselte zu seiner eigenen Stimme. »Tassen?«
Leia schüttelte den Kopf und versuchte es mit Sandleute.
»Oh, Sandleute!« C-3PO krächzte nun wieder. »Sie sind überall! Wir werden sterben!«
»Negativ, Soldat.« Der holografische Kopf drehte sich, als der Offizier mit jemandem außerhalb des Erfassungsbereiches sprach. »Wir werden Ihnen sofort Verstärkung schicken.«
Ein paar Sekunden lang schwieg der Imperiale, während Han und Chewbacca weiterfeuerten. Der Wookiee gab zudem immer wieder die recht überzeugende Imitation eines menschlichen Todesschreies von sich.
Einen Moment später prallte etwas klirrend gegen die gepanzerte Außenhülle des Hoverscouts. Leia wandte sich um – und direkt vor ihr bohrte sich das Geschoss einer Projektilwaffe in die Transparistahlscheibe des Fensters. Sie zuckte zurück und schrie instinktiv auf.
»Diese Soldaten werden dort draußen abgeschlachtet«, sagte der Hologramm-Kopf. »Haben Sie diesen Schrei gehört?«
Leia zwang ihre Stimmbänder unter Kontrolle, und obwohl sie weiterhin zusammenzuckte, wann immer ein Projektil sich in die Seite des Fahrzeugs bohrte, blickte sie an den Rissen vorbei, welche das Geschoss im Fenster hinterlassen hatte. In der Ferne entdeckte sie die Silhouetten zweier langgliedriger, in Lumpen gekleideter Tusken-Räuber im silbernen Licht der Monde, die abwechselnd auf den Hoverscout feuerten und ihre Waffen in die Höhe reckten.
»Oh je!« C-3POs Stimme war noch immer die eines Soldaten. »Tusken!« Einen Moment hielt er inne, dann fügte er hastig hinzu: »Mehr Tusken!«
Ein zweites Projektil traf das Fenster und verwandelte den Transparistahl noch weiter in ein Netz aus Rissen. Leia griff nach Hans Arm, doch Chewbacca schwenkte bereits das Geschütz herum, um die Sandleute zu vertreiben.
Nun wandte der Offizier sich wieder an sie. »Siebzehn, wir brauchen Ihre genaue Position. Aktivieren Sie Ihre Holokarte.«
Leia wandte sich um und sah, wie Han den Kopf schüttelte.
»Das geht nicht«, sagte C-3PO mit der Stimme des verwundeten Menschen. »Die Holokarte scheint defekt zu sein.«
»Defekt?« Es gab eine kurze Pause, als der Offizier das verarbeitete, dann erklärte er: »Halten Sie durch, Siebzehn. Einer unserer TIEs verfolgt gerade einen Sandkriecher, ganz in der Nähe des Plateaus, von dem Ihr Signal stammt. Feuern Sie einfach weiter. Er wird sie finden.«
»Uns finden?«, stammelte C-3PO. »Das wird nicht nötig sein.«
Weitere Projektile bohrten sich in die Panzerung hinter Leia, doch sie versuchte, es zu ignorieren, während sie und Han dem Droiden energisch zunickten und ihm zu verstehen gaben, dass es sehr wohl nötig war.
»Herrje! Was sage ich denn da?«, rief C-3PO. »Wir brauchen Hilfe! So schnell wie möglich! Schicken Sie alles, was Sie haben!«
Han seufzte erleichtert, und Leia bedeutete dem Droiden weiterzureden.
»Wir sind in furchtbaren Schwierigkeiten!«
Sie zog ihren Blaster und drehte sich herum, um auf die Kom-Einheit zu zielen, doch Han hatte seine Waffe bereits auf das Gerät gerichtet.
»Du meine Güte … Wir sind dem Untergang geweiht!«
Sie feuerten gleichzeitig.
»In Ordnung, Fliegerass«, sagte Leia. »Und jetzt, nichts wie …«
Ein lauter Knall erklang von dem Fenster hinter ihr, dann sauste etwas Heißes dicht an ihrem Ohr vorbei, ehe es sich neben Han in die Innenseite des Fahrerfensters fraß. Ein Kreis milchiger Risse bildete sich um den Einschlag.
»Weg von hier!«, beendete Han ihren Satz.
Er gab vollen Schub, und sie rasten in die Nacht hinein.